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Vertrauen ist möglich

Nun gibt es aber Menschen, die haben keinen Vater erlebt, der barmherzig mit ihnen war, der verstand, dass man auch Fehler machen kann, oder half, wenn man nicht mehr weiter wusste. Und andere haben nie erfahren, wie es sich anfühlt, wenn einen seine Mutter tröstet. Können auch sie erfassen, dass man Gott vertrauen kann, dass er verlässlich ist?

Das Problem, von dem wir hier sprechen, ist in der Bibel nicht unbekannt. Das zeigt ein sehr bewegender Abschnitt im Buch Jesaja. Hier schildert der Prophet eine Auseinandersetzung Gottes mit seinem Volk über diese Frage. Er zitiert Aussagen von Menschen in Israel, die sagen: „Gott hat uns vergessen. Er kümmert sich nicht um uns.“ Jerusalem war von den Babyloniern zerstört und ein Teil des Volkes deportiert worden. Wie konnte man noch einem Gott vertrauen, der das zugelassen hatte? Da fragt Gott sein Volk durch den Propheten: „Bringt eine Mutter es fertig, ihren Säugling zu vergessen? Hat sie nicht Mitleid mit dem Kind, das sie in ihrem Leib getragen hat?“ Und die natürliche Antwort ist zunächst: Nein, eine Mutter vergisst ihr Kind nicht, sie wird es nicht aufgeben, auch wenn es Schwierigkeiten macht. Aber – passiert es nicht doch, dass Mütter ihr Kind aussetzen oder sich von ihm lossagen? Dennoch gilt, was Gott seinem Volk sagen lässt: „Und selbst wenn sie es vergessen könnte, ich vergesse euch nicht!“ (Jesaja 49,15).

Auch wenn Menschen versagen, auf Gott können wir uns immer verlassen! Das ist die Botschaft, die der Prophet seinem Volk weitersagen kann, und diese Botschaft gilt bis heute. Sie gilt denen, die beglückend erlebt haben, dass sie verlässliche Eltern haben, und gelernt haben, was Vertrauen bedeutet. Sie gilt aber genauso denen, die von früher Kindheit an von Menschen enttäuscht wurden. Vertrauen ist möglich.

Bei Gott geborgen

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