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Es ist alles in Ordnung, draussen in Lichterfelde. Selbstverständlich. Denn die Brettwitz hat für alles gesorgt. Alles in Ordnung, bis auf die Hauptpersonen, und die kann die Brettwitz ja nicht aufstellen, garnieren, kochen und arrangieren, wie die Getränke, die Speisen, die Blumen. Der Professor kommt zwar noch leidlich pünktlich um viertel nach sechs. Aber er zieht sich lange um. Er hat schon wieder zwei Gespräche mit der Klinik gehabt, und die Brettwitz muss verbinden. Er hat es ausdrücklich so angeordnet. „Auch heute?“ hat sie gefragt. Und der Professor: „Leider nimmt der Tod auf Polterabende keine Rücksicht, Brettwitz.“

Barbara kommt um dreiviertel sieben angestürzt. Ist aufgeregt und abweisend. Wird von Sophie Wahnke, die doch auch kommen soll, nochmal angerufen, spricht sehr laut mit ihr. Auch der Bräutigam ist, wie wir wissen, um dreiviertel sieben, ja um sieben noch nicht vorhanden. Die Brettwitz muss die Tante Anna Schreiner zur Hilfe heranziehen. Denn schon kommen die ersten Gäste, Assistenzarzt Dr. Werkmann mit Frau, und Otto Schreiner, Tante Annas Mann, im Frack, obwohl sie ihm ausdrücklich gesagt hat, Smoking am Polterabend, Frack bei der Hochzeit.

Schreiner spricht sofort auf den Assistenzarzt ein, über die Fragen des japanischen Dumping und der englischen Abwertung. Dass die Neger in Afrika nur noch japanische oder zur Not englische Nadeln beziehen können. Denn sie verdienen, in Gold gerechnet, den fünften bis zehnten Teil dessen, was sie noch vor fünf Jahren verdienten. Und ob Dr. Werkmann sich einmal darüber den Kopf zerbrochen hat, wie man zu einer vollkommen stabilen Währung kommen könnte, ohne die völlig veraltete Goldgrundlage.

„Produzieren Sie Gold“, fragt er „oder produzieren Sie Werte? Wie? Na, also, wenn Sie Werte produzieren (der Assistenzarzt hat aber gar nichts gesagt. Er produziert seiner Meinung nach nichts. Er flickt mit seinem Chef zusammen die Kranken einigermassen zurecht, und er und Professor Schreiner sind sich nicht klar darüber, ob das nun eine produktive Arbeit ist oder nicht) ... wenn Sie Werte produzieren, so können wir auch nur auf Wertbasis rechnen. Wenn wir aber Goldbasis haben, bei Werteproduktion, so kann das nur schief gehen. Das ist doch klar. Wenn das aber klar ist, so begreift man nicht die Regierungsbanken, die immer noch ...“

Mitten in diesem Satz erscheint der Bräutigam am Arm seiner Mutter. Tante Anna und Fräulein von Brettwitz bemühen sich um die Generalmajorin, entschuldigen Hausherrn und Braut. „Aber es macht nichts“, sagt Frau Meimberg, „der Herr Professor ist selbstverständlich entschuldigt.“

Gemeinsam treten Dr. Weppen und Dr. Kleesand auf. Sie sind mit gleich grossen Rosensträussen bewaffnet, und Dr. Kleesand hat sich erlaubt, eine Konfektschachtel in Wagenradgrösse mitzubringen. Die Rechtsanwälte stehen nun mit ihren Gaben vor Tante Anna und Fräulein von Brettwitz. Sie sehen sich suchend nach Professor Schreiner um. Gott sei Dank, da kommt er. Er ist wie immer unbefangen und ein bisschen ungeschickt. Er gibt jedem der Gäste die Hand. Dann kümmert er sich um niemanden mehr, sondern spricht mit der Generalin über Rosenzucht. „Wo bleiben eigentlich unsere beiden?“ fragt schliesslich Frau Meimberg. „Ich fürchte fast, dass die Gäste sie vermissen werden.“ Der Professor zuckt die Achseln.

„Unsere beiden“ stehen oben in Barbaras Zimmer im Rahmen des Fensters.

„Gut, dass du heraufgekommen bist“, sagt Barbara leise. „Ich habe das mit aller Kraft gewünscht. Ich war schon zehn Minuten ganz fertig. Die Brettwitz hat dreimal bei mir geklopft. Siehst du eigentlich, dass ich geschminkt bin? Nein? Ich bin aber geschminkt. Ja. Ich wollte also, dass du heraufkamst, und da bist du. Du gehorchst meinen Gedanken wirklich wunderschön.“

Alfred antwortet: „Du bist mal wieder hübscher als jemals. Rosa steht dir grossartig. Vom Schminken habe ich wirklich nichts gemerkt. Bist du froh? Ich bin mächtig froh. Aber du hast einen Schatten in den Augen, einen ziemlich grossen Schatten.“

„Das sieht man?“ fragt Barbara erstaunt. „Du siehst es? Ich muss dir noch etwas erzählen. Etwas Merkwürdiges, beinahe Unbegreifliches.“

„Wir wollen es aufschieben“, sagt Alfred, „wir haben ja Zeit. Mächtig viel Zeit, denk mal.“

„Das wird gut sein“, lächelt Barbara, „und jetzt ist vielleicht wirklich nicht der richtige Augenblick zum Aussprechen. Ausserdem werden wir uns dann besser kennen.“

„Obwohl wir uns doch eigentlich sehr gut kennen“, lacht Alfred, „findest du nicht?“

„Ziemlich gut“, sagt Barbara, „vielleicht wirst du sogar noch Geduld mit mir haben müssen.“

„Wenn du nur keine Angst hast“, sagt Alfred, „dann werden wir die ganze Sache überhaupt grossartig machen.“

„Ich habe keine Angst“, sagt Barbara leise, „ausser ... ausser ... ja höchstens ausser vor mir. Das verstehst du doch.“

Meimberg schüttelt den Kopf. Nein, er versteht das durchaus nicht. Er will es auch nicht verstehen. Das sind Dinge, nicht wahr, die haben früheren Generationen das Leben verdunkelt. Fragen, über die sind die alten Herrschaften gestolpert. Nicht sosehr seine Eltern als die Zwischengeneration, die Kriegsteilnehmer. Das waren gewiss wackere Leute. Aber vor lauter Schwierigkeiten haben sie die Leichtigkeiten des Lebens nicht mehr gesehen.

„Darüber werden wir noch viel sprechen müssen“, sagt Alfred, „das ist eins der wichtigsten Themen. Aber nicht heute. Heute ... heute wollen wir uns wahnsinnig freuen. Nichts weiter. Klar?“

Einerlei, ob es nun klar ist oder nicht (und natürlich ist es noch durchaus nicht klar), sie können ihr Gespräch nicht fortsetzen. Denn jetzt erscheint nach heftigem Klopfen Tante Anna von Löpel, verheiratete Schreiner, in der Tür. Sie schüttelt den Kopf. „So“, sagt sie, „da seid ihr. Na, sehr schön. Unten ist es kolossal anregend. Mein lieber Schwager betrachtet mit der Brautmutter die Rosenernte, mein Mann verhandelt über die Goldwährung, und meine Nichte erscheint der Einfachheit halber gar nicht. Ihr glaubt wohl, das Fest ist für euch da. Irrtum, meine Lieben. Heiraten ist ein Vergnügen für die andern.“

*

Zehn Uhr. Die Gäste trinken Erdbeerbowle und Kognak. Erdbeerbowle und Schwarzwälder Kirschwasser. Es riecht nach Rosen und Zigarren. Die feindlichen Fronten der beiden Familien mit ihren Freunden lockern sich. Oberst von Pritzke zum Beispiel bricht in die Schlachtlinie der Fremden ein und macht der Braut den Hof, der Schwiegertochter seines verstorbenen Freundes Meimberg, dann ihrer Freundin Sophie, dann der Amtsrichterin Wehmeyer. Otto Schreiner, der alte Demokrat mit der achtundvierziger Tradition, hält der Generalmajorin seine Faust unter die Nase als Beweis, dass die Monarchen „denkbar ungeeignet“ sind, ein Volk wahrhaft glücklich zu machen. Aber Frau Meimberg hält ihre kleine zarte Damenhand abwehrend über die Riesenfaust und schirmend über die Monarchen.

Da das „Alter“ unbedingt aus den Zuschauersesseln auf die Tanzbühne gezogen werden soll, macht man eine Polonäse durch den Garten, zwischen den Bäumen, die als zartzackige Silhouetten aus der Nacht geschnitten sind, unter Sternen, die in der warmen Dunkelheit flirren. Kleesand, der birnenköpfige, immer etwas verlegene Kleesand, hat einen riesigen Korb mit Feuerwerk mitgebracht, das er mit gütiger Erlaubnis abbrennt. Sonnenräder, die sich knallend drehen, Monde, die lautlos bunte Kugeln speien, Springbrunnen von Gold und Silber, vielfarbige Kugelfontänen, hoch über den Häusern verzischende Raketen (unter deren Schein man die Köpfe neugieriger Nachbarn rings in allen Fenstern aufgereiht sieht), und schliesslich Leuchtschirme, die – wie im Krieg – langsam und friedfertig, fremdartige Nachtblumen, über dem Garten dahinschaukeln. Es kennen aber unter allen Anwesenden nur Dr. Werkmann und der dicke Otto Schreiner den Krieg. Sie allein werden an die Schützengrabennächte erinnert. Aber sie sagen nichts.

Zum Schluss kriegen alle Damen Sprühregen in die Hände gedrückt und müssen sie auf Kommando anbrennen. Es sieht reizend aus, wie sie alle dastehen, mit vorsichtig abgewandten Gesichtern, voll Furcht, die guten Kleider zu verbrennen oder selbst in die Luft zu fliegen: die weisshaarige Frau Meimberg, Tante Anna Schreiner mit zu Röllchen gebrannten grellblonden Haaren, Barbara mit den halblangen braunen Haaren, sehr ihrer Mutter ähnelnd, da sie die Augen geschlossen hat, Sophie Wahnke, die Lehrerin, mit den streng gescheitelten Haaren, die hinten zu einem Knoten zusammengefasst sind, die Amtsrichterin, die in Erinnerung an ihre Wandervogelzeit noch Schnecken trägt, Fräulein von Brettwitz mit den zum Knust gewundenen graublonden Riesenflechten, Frau Dr. Werkmann mit Herrenschnitt, die Kusine Hermi Schreiner, ehemals Malerin, jetzt Zeichnerin in der pathologischen Anatomie, ganz in Wasserwellen, die jugendliche Frau Professor Stössler, Gattin des Internisten, mit halblangen Locken über dem Empirekleide ... eine ganze Galerie Frauen der gleichen Zeit und aus drei Zeitaltern, besonders, wenn man noch die ganz jungen Dinger mitrechnet, Lisa Meimberg, eine Kusine des Bräutigams, Abiturientin, mit zwei Zöpfen über der Schulter, Klotilde von Löpel, eine Nichte der Tante Schreiner, mit getufftem Blondhaar, das wie Schaum über dem Kopf steht (sie ist Schauspielerin, hat eben einen Film mitgemacht, als dritte von neun Mädchen einer Ballettschule, musste zu Willy Fritsch sagen: „Gute Nacht, lieber Egon!“).

Das Fest wird nun wirklich lustig, nachdem alle Damen in die rechte Beleuchtung gesetzt waren und nachdem man ein paar Frösche durch die Büsche hat knallen lassen, damit alle wieder in den Tanzraum zurückgehen. Aber es geht alles wie auf andern Festen auch.

Gegen ein Uhr geht Barbara, ein wenig müde, durch die Zimmer. Weppen spricht gerade wieder über die Eifersucht und dass Meimberg jedem Zigeuner den Hals umdrehen wird, der sich Barbara nähern sollte (Warnung also an alle Zigeuner!), Otto Schreiner trägt dem Amtsrichter Wehmeyer seine Ansichten über die Wertewährung vor und ob ihm der Amtsrichter vielleicht sagen kann, wie die Neger in die Lage zu versetzen sind, Schreinersche Nadeln zu beziehen. Pritzke, der Oberst, tanzt mit der Amtsrichterin den Walzer seiner Jugend, schwungvoll, mit wippenden Knien und riesigen Schritten, Kleesand sagt den jüngsten Damen aus der Hand ihren Charakter, den er im Laufe des Abends aus ihrem Benehmen erfasst hat, der Professor spricht mit dem Internisten Stössler über einen interessanten Fall von Spinallähmung, die Brettwitz hat endlich ihren Ahnenstreit mit der Tante Anna, geborenen Löpel, begonnen ...

Barbara setzt sich einen Augenblick ins Halbdunkel, in den Sessel hinter das Klavier. Sie hat unter aller Zufriedenheit wieder diesen leisen Druck verspürt. Sie wünscht sich, dass dies ganze Fest schnell zu Ende gehen soll. Sie merkt, sie hat schon Abschied genommen, alles hinter sich gelassen. Sie will in ihr neues Leben hinein. Jetzt gleich. Schade, dass sie ihren Alfred nicht unter den Arm nehmen kann und mit ihm in die neue Wohnung ziehen. Jetzt, in dieser Sekunde. Sie hat eigentlich gar keine Lust wegzureisen. Eine Heirat ist eine Reise an sich, weiter als irgendeine Reise, wenn es einem Ernst ist.

Nun setzt sich Kleesand ans Klavier. Er ist ein grossartiger Spieler. Und an diesem Abend führt er seine Glanznummer vor, berühmte Klavierspieler, parodiert an Chopins Nocturne As-Dur. Edwin Fischer, Gieseking, Elly Ney, Eduard Erdmann. Das Klavier schüttert und flüstert. Die Gäste schreien vor Lachen.

Barbara sieht ängstlich zu ihrem Vater hinüber. Das Nocturne As-Dur war das Lieblingsstück ihrer Mutter. Sie spielte es sehr schön. Sehr heftig, sehr trotzig und sehr weich. Es entsprach genau ihrem seltsamen Charakter, den nur einer verstand und mit dem nur einer fertig wurde, er, der Vater.

Barbara sieht, wie die Brettwitz zu ihm kommt und ihm etwas zuflüstert. Sie sieht, wie er verstimmt hinausgeht. Sie geht leise hinterdrein. Nein ... er ist nicht geflohen. Er steht draussen am Telephon. Er spricht ruhig und sachlich, ein wenig ärgerlich.

„Nein“, sagt er, „ich kann morgen unmöglich. Meine Tochter heiratet. Sie werden das einsehen. Es wird wohl einen Tag aufzuschieben sein. Tut mir leid. Nicht zu ändern. Wiedersehen.“

Er sieht die Tochter stehen. Sie sagt: „Soll ich das da drinnen abstellen ... den Chopin ... es geht ganz leicht. Kleesand kann auch was anderes spielen oder überhaupt aufhören.“

Schreiner aber antwortet etwas Merkwürdiges: „Wenn man sie dadurch wieder lebendig machen könnte. Aber sonst lass nur. Es tut deshalb nicht weher.“

Barbara legt ihre Arme fest um seinen Hals. Sie denkt: Warum hat er niemals mit mir darüber gesprochen, wie weh es tat? Warum musste ich jahrelang denken, er hätte sie über seiner Arbeit überhaupt vergessen? Warum sind diese Männer so schweigsam und fressen alles in sich hinein? Aber Alfred soll sprechen. Er soll sprechen lernen. Und ich will mit ihm sprechen. Ich will ihm sagen, was ich bin, was ich denke und was ich will. Und sie sagt: „Ich danke dir für alles. Für heute, für gestern und für morgen.“

Der Professor kann nichts Feierliches vertragen. Darum sagt er, indem er ihre Arme von seinem Hals nimmt: „Dieser Rauthammer ... Weisst du, der Mann, den wir heute vormittag sahen, hat eben angerufen. Wollte mich sofort sprechen. Behauptete, es sei lebenswichtig. Nun, das glaube ich ihm nicht.“

„Lebensgefährlich?“ fragt Barbara. „Meinst du, er könnte lebensgefährlich krank sein?“

„Lebenswichtig hat er gesagt“, antwortet der Professor, „aber wir wollen ja nicht über Patienten sprechen. Damals war er übrigens ganz gesund.“

Dies ist das letzte, woran sich Barbara noch genau erinnern kann. Und sie weiss noch, dass sie hastig zwei Glas Bowle getrunken hat, dass Sophie Wahnke sie etwas gewaltsam für ein paar Minuten in den Garten führte, um ihr zu erzählen, warum sie so spät gekommen war. Eine ganz komische Geschichte, Rauthammer war bei ihr. Wie? Ja, wie, er kam die Treppe herauf und läutete. Gerade als Sophie gehen wollte. Er sagte: „Ich habe vorhin lange Ihren Apparat angerufen. Warum haben Sie sich so spät gemeldet? Ich will jetzt Ihre Freundin sprechen. Jawohl, ich muss sie sprechen.“ Das hat er immer wieder gesagt. Sass verbissen in einem Sessel. Rauchte ohne Pause. Erzählte, dass er sich damals den Kopf zerbrochen hat, warum plötzlich jede Verbindung zu Barbara abriss. Seit heute erst wüsste er es. Es läge an ...

Bis dahin konnte Sophie Wahnke nur erzählen, da kam Alfred Meimberg, nahm die beiden an den Armen, führte sie hinein. Dann kam der Tanz, der lange Tanz mit Alfred. Barbara tanzte, tanzte, während Kleesand spielte. Tanzte, und die Welt fing an, mit zu drehen und mitzurollen. Schrumpfte zusammen. Die Gesichter verwischten, und es blieb nichts vom Saal, von den Menschen, von den Wänden, von den Blumen als eine grosse rollende Scheibe, auf der sie mit Alfred tanzte. Niemand tanzte mehr ausser ihnen. Sie tanzten fünf Minuten, zehn Minuten. Die Gäste klatschten den Takt mit. „Sie hat eine wirkliche Leidenschaft“, sagte die Tante Anna, geborene Löpel, zur Generalmajorin, „und ich finde, dass Leidenschaft uns Frauen rettet.“ Die Generalmajorin nickte höflich. Sie fand diesen Ausspruch unfein. Sie sah ihrem Sohn zu, wie er mit offenen Lippen, die Haare immer noch glattgestrichen, tanzte, wie er durstig die Luft trank, wie er zu lächeln anfing ... Nein, die Generalmajorin wandte sich von diesem Schauspiel ab und ging zu ihrem Sessel zurück.

Das Paar aber tanzte, bis der Professor auf den klavierspielenden Kleesand zuging, ihm die Hand auf die Schulter legte und sagte: „Genug, glaube ich ...“

Kleesand hörte auf. Aber die Welt Barbaras drehte sich rasend weiter. Sie hielt sich an Alfred fest, sie nahm ihn an der Hand, führte ihn, ein wenig wankend, hinaus – aber immer noch lächelte sie –, und draussen im Flur sackte sie lautlos zusammen.

Der Professor musste dann kommen, so erzählte man es ihr am andern Tag, und er hatte sie in ihr Zimmer hinaufgetragen, hatte sie ins Bett gelegt, hatte ihr ein sehr schönes Nachthemd angezogen, hatte sie zugedeckt, und sie hatte gesagt: „Das war aber mal eine schöne Hochzeit, eine sehr schöne Hochzeit, wenigstens jetzt zuletzt, und nun wollen wir mal schnell abfahren. Du und ich.“ Es war dabei nicht ganz klar, ob sie den Professor gemeint hatte oder ihren Alfred.

Ausserdem war es ja erst der Polterabend.

Die Liebe, die uns rettet

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