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2Durch den Englischen Garten

Ausgedehnte Tageswanderung durch Münchens grüne Oase

Der Englische Garten gehört für München-Wanderer zum Pflichtprogramm – vom Hofgarten bis zu den Isarauen, in denen inzwischen der Biber wieder heimisch geworden ist, in dem Rothirsche leben und der als grünes Band bis nach Freising zieht. Ganz so wild lassen wir es aber nicht angehen, diese Tour kann eher als ausgedehnterer Spaziergang betrachtet werden: Sie führt vom Odeonsplatz zum Aumeister und wieder zurück.


Tourencharakter

Überwiegend Kiespfade und Asphalt

Ausgangs-/Endpunkt

U-Bahnhof Odeonsplatz (U3, U6). GPS: 48.14237, 11.57766

MVV

Man kann die Tour an allen U-Bahnhöfen zwischen Odeonsplatz und Fröttmaning (U6 und z. T. U3) unterbrechen.

Einkehr

Siehe Vorschläge bei Tour 1


Durch den Hof- zum Englischen GartenVom U-Bahnhof Odeonsplatz (Ausgang C oder D) spazieren wir zuerst in den Hofgarten. Wenn wir die Feldherrnhalle und die Theatinerkirche noch nicht kennen, wäre das eine gute Gelegenheit zu einem Besuch. Wir durchqueren den Hofgarten, werfen dabei einen kurzen Blick auf die Bayerische Staatskanzlei, den Amtssitz des bayerischen Ministerpräsidenten im früheren Armeemuseum. Dann gehen wir am Prinz-Carl-Palais, dem heute nur noch für Repräsentationszwecke genutzten ehemaligen Amtssitz des bayerischen Ministerpräsidenten, vorbei durch die Fußgängerunterführung, die uns in den Englischen Garten bringt.

Zum Kleinhesseloher See Noch vor dem kleinen Teich, auf dessen Insel das Japanische Teehaus steht, schwenken wir nach links. Nun folgen wir dem Weg auf der Westseite des Parks, der direkt unterhalb der Kante der Altstadtterrasse entlangführt. Wir kommen am Milchhäusl-Kiosk vorbei (wo es natürlich auch andere Getränke gibt), überqueren die breite Teerstraße, auf der die städtischen Busse den Englischen Garten durchqueren, und erreichen am Schwabinger Bach entlang den Kleinhesseloher See. Wir gehen zwischen dem See und dem Isarring weiter bis zur Fußgängerbrücke, die uns in den Nordteil des Englischen Gartens, die Hirschau, bringt. Wir halten uns weiterhin rechts neben dem Schwabinger Bach und erreichen, nachdem wir an der Schwabinger Bucht vorbeigekommen sind, den Aumeister. Hier ist mal wieder eine zünftige Brotzeit in einem Münchner Biergarten angesagt, d. h., dass man seine Brotzeit selbst mitbringen kann und nur die Getränke beim Wirt kaufen muss.


Auf einer kleinen Insel im Eisbach liegt idyllisch das Japanische Teehaus Kanshoan.


Idylle am Schwabinger Bach

RückwegAnschließend machen wir uns auf den Rückweg. Dazu gehen wir über die Brücke, biegen zweimal links ab und stehen nach etwa einem halben Kilometer vor dem Entenfallweiher. Auf dem kleinen Weg direkt neben ihm kommen wir schließlich zur St.-Emmeram-Brücke. Nun wandern wir die Isar aufwärts und erreichen nach einem weiteren Kilometer die Wehranlage Oberföhring.

Als Weiterweg empfiehlt sich der Kiesweg neben der Isar, bis wir auf die Gyßlingstraße treffen. Bei der ersten Möglichkeit biegen wir rechts ab und gelangen so zum Mini-Hofbräuhaus, einer kleinen Wirtschaft, bei der sich vor allem Hundefreunde einfinden. Unser Weg führt weiter zum Oberstjägermeisterbach, dem wir bachaufwärts folgen, bis wir kurz nach der Wirtschaft Hirschau den Isarring erreichen. Neben einer Autostraße erreichen wir durch eine Unterführung wieder den Südteil des Englischen Gartens. Weiter am Oberstjägermeisterbach entlang gelangen wir zur Wirtschaft am Chinesischen Turm mit Gelegenheit zur Einkehr.

Berühmte EisbachwelleIn Richtung Süden spazierend kommen wir zum Eisbach, den wir an der Brücke in der Nähe der Sportanlage Am Hirschanger überqueren und so zur weltberühmten Eisbachwelle an der Prinzregentenstraße gelangen. Hier ist eine Pause unumgänglich, müssen wir doch den Surfern zuschauen, die selbst im Winter versuchen, ihre Welle zu bezwingen. Der Kiosk »Fräulein Grüneis« daneben, eine ehemalige Bedürfnisanstalt, wartet mit Kaffee und Kuchen auf.

Auf der anderen Bachseite wandern wir zur Kreuzung Schwabinger Bach/Eisbach und vorbei am Japanischen Teehaus zur Unterführung unter dem Altstadtring. Den Weg durch den Hofgarten zurück zum U-Bahnhof Odeonsplatz kennen wir schon.

Varianten

Im Englischen Garten sind viele verschiedene Varianten möglich, eine so schön wie die andere. Also eigene Wege ausprobieren!


Surfen in München: die weltberühmte Eisbachwelle

Wissenswertes

Der Münchner Hofgarten entstand ab 1613 außerhalb der damaligen Stadtbefestigung im Norden der Residenz unter Herzog Maximilian I., dem späteren ersten Kurfürsten von Bayern. Zentrum des Renaissancegartens ist der 1615 errichtete Pavillon. Er wird heute von einer Kopie der »Tellus Bavarica« bekrönt (nicht der Göttin Diana, wie man in manchen München-Führern lesen kann), einer monumentalen Bronzefigur, die die Reichtümer Bayerns (Getreide, Wild, Wasser, Salz) verkörpert.

Im Jahr 1811 wurde der Dienstsitz des königlichen Aujägermeisters in den Nordteil des Englischen Garten verlegt, dort, wo sich heute die Wirtschaft Aumeister befindet. Hier wurden damals die Teilnehmer der Hofjagden und auch Spaziergänger und Wanderer mit Speis und Trank versorgt. Seit 1914 ist der Aumeister nur noch eine Gaststätte mit Biergarten.

Der erste Park, speziell für die Erholung der Münchner Bürger geschaffen, entstand schon um 1800. Aus dem Jagdrevier der bayerischen Kurfürsten im Norden der Münchner Residenz entstand einer der ersten Landschaftsparks nach englischem Vorbild, deshalb auch der Name Englischer Garten. Die Bezeichnung »Englischer« bezieht sich auf den Gegensatz zu den vor 1800 beliebten, streng geometrisch angelegten französischen Gärten. Der Englische Garten gehört mit einer Fläche von 375 ha zu den größten Parkanlagen der Welt. Ausländische Besucher sind immer wieder erstaunt, dass man ihn ohne Eintritt betreten darf. Er liegt am Westufer der Isar und ist insgesamt ca. 5 km lang. Er wird durch den Isarring (Teil des Mittleren Rings) in einen größeren Nordteil, die Hirschau, und einen Südteil, den eigentlichen Englischen Garten, geteilt.

In der Auenlandschaft nördlich der Münchner Residenz ließ Kurfürst Carl Theodor 1789 auf Vorschlag des bayerischen Kriegsministers Benjamin Thompson, des späteren Grafen von Rumford, Militärgärten anlegen. Im selben Jahr befahl er auch die Einrichtung eines Volksparks(!) östlich der Gärten, der im Frühjahr 1792 für die Münchner Bevölkerung geöffnet wurde. Beliebt war dieser Kurfürst bei den Münchnern jedoch nie – er war halt nur ein zugezogener Pfälzer.

Der Aushub des künstlichen Kleinhesseloher Sees ergab den Monopteroshügel. Heute stellt der Englische Garten ein beliebtes Naherholungsgebiet dar, als bekannte Touristenattraktion kommen jährlich ca. 3,5 Mio. Besucher. Das Wegenetz ist unglaubliche 78 km lang, davon sind 12 km offizielle Reitwege, für deren Benutzung man allerdings eine Jahresgebühr berappen muss. Die Schönfeldwiese und die Schwabinger Bucht im Nordteil sind offiziell für FKK freigegeben. Im Englischen Garten finden sich auch eine ganze Reihe von Sehenswürdigkeiten, so z. B. der Chinesische Turm, die Denkmäler von Rumford, Sckell und Werneck, das Rumfordschlössl, die beiden Eisbach-Surferwellen und die Burgfriedensäule Nr. 13 von 1724, die die Grenze des damaligen Gerichtsbereichs der Stadt München markierte. Heute ist der Englische Garten ebenso wie der Nymphenburger Schlosspark im Besitz der Bayerischen Verwaltung des Bayerischen Staats. Der Verwalter hat seine Dienstwohnung im Park in der Nähe des Chinesischen Turms.

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