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3Im Nymphenburger Schlosspark Besuch der Sommerresidenz der Wittelsbacher

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Die Tour ist eher ein Spaziergang, kann aber zu einer tagesfüllenden Angelegenheit ausgedehnt werden. In den 1950er- und 1960er-Jahren war diese Tour ein beliebter Ausflug der Münchner. An- und Abreise mit der Straßenbahn, die meisten hatten ja noch kein Auto, also war der obligatorische Biergartenbesuch völlig problemlos. Mit der Benutzung der Öffis ist das auch heute kein Thema.


Tourencharakter

Meist gekieste Parkwege. Im Park kann die Tour beliebig verlängert oder gekürzt werden.

Ausgangspunkt

Trambahnhaltestelle Steubenplatz (Linien 16, 17). GPS: 48.150111, 11.520329

Endpunkt

U-Bahnhof Gern (U1, U7)

MVV

Man kann die Tour an der Haltstelle Nymphenburg (Tramlinie 17; Buslinien 51, 151) abkürzen.

Einkehr

Königlicher Hirschgarten mit Münchner Biergarten, Schlosscafé Palmenhaus


Zum Schloss NymphenburgUnsere Wanderung beginnt an der Trambahnhaltestelle Steubenplatz. Wir überqueren die Arnulfstraße und gehen in die Grünanlage Hirschgarten. Unser Weg führt nach Westen in Richtung des Biergartens der Gaststätte Königlicher Hirschgarten. Vielleicht ist es zur Einkehr noch zu früh, vielleicht auch nicht. Früher oder später werden wir uns südwestlich in Richtung La-Paz-Straße auf den Weg machen (müssen). Wir gehen nun die Winfriedstraße entlang bis zur Wotanstraße, überqueren diese und folgen gegenüber dem Grünzug an der Margarethe-Danzi-Straße. Bald darauf erreichen wir die Schlossmauer. Hier befindet sich auch ein Tor, durch das wir schon jetzt in den Schlosspark gelangen könnten. Unser Weg führt aber zuerst außerhalb der Schlossmauer entlang, entweder direkt neben ihr oder durch die große Wiese, bis wir nach gut eineinhalb Kilometern den Nymphenburger Kanal erreichen. Wir überqueren die kleine Brücke, wenden uns nach rechts und gehen in den Park hinein. Von der Großen Kaskade erblicken wir direkt das weiße Hauptgebäude des Schlosses Nymphenburg.


Im Biergarten des Hirschgartens lässt es sich herrlich rasten und einkehren.

Pagoden- und AmalienburgHier gehen wir links, bis wir den Kugelweiher erreichen, aus dem der Hartmannshofer Bach entspringt. Wir umrunden ihn, und auf der anderen Seite des Weihers führt unser Weg bachaufwärts durch das Pagodenburger Tal zur Pagodenburg. Wir biegen links ab und gehen durch die Wiesen des Nördlichen Durchblicks auf das Schloss zu bis zum Nördlichen Schlossgartenkanal. Noch vor der Brücke wenden wir uns nach links und kommen nach 200 Metern zur Magdalenenklause.

Wir wandern zurück zum Großen Parterre, dem Französischen Garten direkt beim Hauptgebäude des Schlosses, überqueren auf den Brücken sowohl den Nördlichen als auch den Südlichen Schlossgartenkanal und kommen zur Amalienburg. Der Weiterweg führt wieder über eine kleine Brücke zum Dörfchen mit dem Grünen Brunnhaus und dem Hirschgartenbrunnhaus. In Letzterem betreiben seit 1803 zwei von Joseph von Baader konstruierte Pumpwerke die parkseitige Fontäne. Sie gelten als Meilenstein der Ingenieurkunst, sind sie doch die ältesten ständig arbeitenden Maschinen Europas.

Romantischer Badenburger SeeWir gehen den Südlichen Kanal weiter aufwärts und kommen zum Badenburger See, links steht die Badenburg, das erste Hallenbad Europas oder gar der Welt; es war allerdings nur für den Kurfürsten Max Emanuel und seine Gespielinnen geöffnet. Unser Weiterweg führt durchs Löwental genau nach Süden, kurz vor der Schlossmauer biegen wir rechts ab und kommen bald wieder zum Badenburger See, den wir im Uhrzeigersinn umrunden. Dabei passieren wir den Monopteros, einen kleinen Rundtempel, der mit dem anderen im Englischen Garten in Bezug auf Größe nicht mithalten kann, der aber romantisch am kleinen See steht.

Wir gehen weiter zum zentralen Schlossgartenkanal und zum Schloss Nymphenburg. Durch eines der Tore verlassen wir nun den Park und wandern über das Schlossrondell zur Ludwig-Ferdinand-Brücke, die die Notburga- mit der Menzinger Straße verbindet. Von ihr genießt man noch einmal einen wunderschönen Blick auf das Schloss. Hier könnten wir an der Haltestelle der Tramlinie 17 die Wanderung beenden. Wir aber gehen noch die Nördliche oder Südliche Auffahrtsallee weiter bis zum Hubertusbrunnen und erreichen von dort aus links haltend in Kürze den U-Bahnhof Gern.

Achtung: Der Park wird nachts abgesperrt, also muss man ihn irgendwann verlassen, auch wenn er noch so schön ist.


Winterfreuden am Nymphenburger Kanal: Schlittschuhlaufen und Eisstockschießen

Wissenswertes

Der Nymphenburger Schlosspark ist wohl der älteste Park Münchens, allerdings wurde er erst 1792 (nach anderen Quellen erst 1823) für die Münchner geöffnet. Vorher war er Teil einer repräsentativen Sommerresidenz der Wittelsbacher Kurfürsten und Könige und somit für Otto Normalverbraucher tabu.

Ein Aha (auch Ha-Ha genannt) ersetzt eine sichtbare Parkmauer. Ein tiefer Graben mit einer Mauer, die man erst sieht, wenn man davor steht (»Aha, da geht’s also rein!«) soll verhindern, dass Tiere und vor allem ungebetene Besucher in den Garten gelangen, ohne dass der Blick auf das Gelände und die umgebende Landschaft durch die Mauer verstellt wird. Die barocke Gartenkunst liebte Sichtachsen mit dem Schloss des Herrschers im Mittelpunkt. Übrigens ist eine Smartphone-App »Schlosspark Nymphenburg« in deutscher und englischer Sprache kostenlos erhältlich. Man kann sie im Google Play Store und im iTunes Store kostenfrei herunterladen und mit ihr die historische Parkanlage erkunden. An 23 ausgewählten Stationen erhält man Informationen zur Geschichte des jeweiligen Standorts.

Der Schlosspark ist Landschaftsschutzgebiet und Heimat von einigen geschützten Tier- und Pflanzenarten – deshalb sind Fahrradfahren, Langlaufen und das Betreten der Wiesen streng verboten, und Hunde ohne Leine sind ebenfalls nicht erlaubt. Im Park, vor allem wenn man auch die abgelegenen Teile besucht, kann man sich kaum noch vorstellen, mitten in der Stadt München zu sein.

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