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1. Braucht Kultur Management?

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Nur wenige Begriffe haben seit den neunziger Jahren im Kulturbetrieb eine solche Konjunktur erlebt wie das Wort „Kulturmanagement“. Kaum eine einschlägige Publikation, die diesen Terminus nicht mit Eifer verwendet, kaum ein Ausstellungsmacher, Konzertvermittler oder Kulturreferent, der nicht längst die Berufsbezeichnung „Kulturmanager“ für sich in Anspruch nimmt.

Nur allzu selten wird aber die Frage gestellt, ob es sich hier nur um einen modischen Ausdruck handelt oder ob Kultur und Management in ihrer begrifflichen Einheit auch für etwas Neues stehen. Was kann die Managementlehre für die Kultur leisten oder – umgekehrt – welche Vorteile ergeben sich für die Kultur, wenn sie sich der Methoden und Techniken der Managementlehre bedient?

Die Frage scheint berechtigt zu sein, wenn man bedenkt, daß sich Kultur und Management doch in vieler Hinsicht gegenseitig ausschließen. Mit Kultur verbinden wir schöpferische Freiheit, Individualität und kreatives Chaos, während wir beim Wort Management an Effektivität, Produktivität und wirtschaftlichen Erfolg denken. Den Freiräumen zur künstlerischen Entfaltung steht scheinbar das Denken und Handeln in Plänen, Zahlen und Zielkontrollen gegenüber.

Doch so plausibel diese Abgrenzung auf den ersten Blick auch wirkt, so verkürzt und unzutreffend ist sie doch. Hier wird ein Gegensatz aufgebaut, der in die eine wie in die andere Richtung sehr stark von Vorurteilen bestimmt ist. Weder ist Management ausschließlich ein seelenloses Gewinnstreben, noch bewegt sich die Tätigkeit des Künstlers ausnahmslos in einer von zielgerichteten Interessen freien Idylle. Wenn also von Kulturmanagement die Rede sein soll, ist wohl auch die Bereitschaft erforderlich, sich von einigen Vorurteilen freizumachen. Dies soll hier in der Weise geschehen, daß über eine Diskussion der Begriffe der Zugang zu den gemeinsamen Inhalten von Kultur und Management gesucht wird.

Kulturmanagement

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