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Februar 2317

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Es war tiefste Nacht im Dschungel von Samboll und viele seiner Bewohner schliefen. Die Zahl der nächtlichen Jäger jedoch lag im Vergleich zu den wenigen irdischen Schutzhabitaten, die auf Terra noch existierten, um den Faktor drei höher. Es wunderte Bérénice daher nicht, dass eine entsprechende Kakophonie bekannter und weitaus mehr unbekannter Laute an ihr Ohr drang und sie rätseln ließ, von welchen Tieren die Geräusche stammen mochten. Sie saß in einer Astgabel im unteren Drittel eines Baumes, was etwa einer Höhe von zehn bis zwölf Metern entsprach.

Hoch genug für das Grobzeug am Boden, dachte sie, und niedrig genug für die Viecher in den Baumwipfeln. Danke, Doktor Muramasa … auch für diesen Tipp.

Sie richtete ihre Wärmebildkamera auf den Fleck, der ihr kurz nach Einbrechen der Nacht aufgefallen war, und wartete eine Sekunde, bis sich ihre eigenen Linsen der neuen Darstellung angepasst hatten.

»Ein Lagerfeuer«, hauchte sie sich selbst zu, da sie darauf bestanden hatte, allein in den Dschungel zu gehen. Naya, Freitag und die beiden Mazzar wären sofort mit ihr gegangen, hätte sie das zugelassen. Aber der Kampfroboter und die beiden Pazifisten hätten im Dickicht eher Planierwalzen geglichen, als einer schleichenden Truppe. Und Bérénice wollte Naya in der Sicherheit des kleinen Raumschiffes wissen. »Entweder ein Suchtrupp der Sambolli oder der Dummkopf, den sie jagen«, flüsterte sie weiter.

Der so Betitelte hatte zudem noch ein großes Feuer entfacht. Wahrscheinlich in der Hoffnung, damit die meisten Jäger der Nacht von sich fernhalten zu können.

Bérénice schwenkte das Gerät nach links und rechts und sah erschreckend viele Tiere um das Lager schleichen.

Okay, vielleicht doch kein völliger Dummkopf, überlegte sie und kam zu dem Schluss, dass ein Sambolli-Suchtrupp andere Sicherungsmaßnahmen ergriffen hätte. Als Ameisenabkömmlingen lag ihnen ohnehin nichts an gebratenem Fleisch.

Also ein Ausbrecher …

So leise sie konnte, kletterte sie den Baum hinab und arbeitete sich binnen einer Viertelstunde an das Lager heran. Als sie in etwa zwanzig Metern Abstand dazu verharrte, war das Feuer für die Kamera zu hell und überstrahlte die anderen Gegenstände zu sehr. Sie wechselte in den Nachtsichtmodus, der das Feuer automatisch ausfilterte und auch sonst die Konturen schärfer wiedergab, als es ein unbewaffnetes Auge vermocht hätte. Aus dem blassgrünen Sichtfeld schälten sich nicht weniger als sechs Körper, die sich kreisförmig um das Feuer gruppiert hatten.

Ein halbes Dutzend Dummköpfe.

Einer der Geflohenen hatte sich einen mächtigen Baumstamm als Rückenschutz auserkoren und zwischen sich und dem Feuer irgendeine dünne Platte platziert. Bérénice zoomte heran und fast wäre ihr vor Überraschung das Gerät aus den Händen gefallen.

Ein Sambolli-Schild!, durchzuckte es sie. Wo hat er denn den aufgetrieben? Eigene Erlebnisse mit den Lager-Wächtern blitzten in ihr auf und alle möglichen Erklärungen boten sich ihr an. Dann inspizierte sie die anderen Körper. Schon nach dem Zweiten stutzte sie.

Kein Heben und Senken des Brustkorbes … das sind keine Schläfer. Das sind Attrappen! Die Kleiderfetzen geben sicher den Duft von Menschen ab. Darunter Haufen aus Blattwerk und Ästen. Nicht schlecht. Damit reduziert er die Gefahr, angegriffen zu werden, auf ein Sechstel.

»Clever, aber nicht clever genug«, kam es fast unhörbar über ihre Lippen. Bérénice schüttelte ihren Kopf. Ich bin ungerecht. Wahrscheinlich hätte ich ähnlich gehandelt, hätte mich Doktor Muramasa nicht intensiv instruiert. Der Kerl dort draußen hatte diese Hilfe nicht.

Bérénice fasste einen Entschluss. »Hey, Trooper!«, rief sie und schob sich dabei halb hinter den Stamm, an dem sie stand. »So ganz allein im Dschungel?«

Damit machte sie ihm klar, dass sie seine Kameraden als leblose Nachbildungen erkannt hatte und sein Bluff durchschaut worden war. Und vor allem, dass sie ziemlich sicher den einzig echten Körper identifiziert hatte. Anstatt zu antworten, schnellte der Flüchtling erstaunlich rasch in die Höhe, riss den Schild in seine Linke und hatte plötzlich einen primitiven Speer in der anderen Faust.

»Hohoho, nicht so hastig, Trooper. Wir stehen auf der gleichen Seite«, rief Bérénice verhalten und wurde sich gleichzeitig bewusst, dass dies im Augenblick nur im übertragenen Sinne stimmte. Doch dann kam eine Antwort, mit der sie nicht gerechnet hatte.

»Madame Savoy? Sind Sie das?«

Es gab im ganzen Bataillon nur einen, der sie so genannt hatte.

»Girard? Laurent Girard?«

»Bonsoir, Madame.« Er senkte Schild und Waffe und stellte sich so, dass sie ihn im Schein des Feuers gut erkennen konnte. »Ich hatte schon befürchtet, Sie seien diesem mörderischen Dschungel zum Opfer gefallen.« Er machte eine elegante Verbeugung und lächelte auf die unnachahmliche Art und Weise, die ihm als Franco-Kanadier angeboren zu sein schien. Dabei blickte er in die Richtung, aus der ihre Stimme gekommen war. »Es ist mir eine außerordentliche Freude, Madame, Sie wohlbehalten wiederzutreffen.« Nach mehr als zwei Jahren seit ihrer Flucht war das die Untertreibung des Jahrzehnts.

Sie trat ebenfalls aus ihrer Deckung hervor, blieb aber noch auf ihrer Seite des Lagers.

Er strahlte sie förmlich an. »Sie sehen fantastisch aus, Madame.«

»Und Sie sehen schrecklich aus, Monsieur«, erwiderte sie und ging ein paar Schritte auf ihn zu.

»Nun, lieber ein wenig dünn, Madame, als tot.« Er ließ Schild und Speer zu Boden sinken und deutete auf die Attrappen. »Meine Kameraden hat dieser Dschungel erwischt …«

»… was auch uns immer noch passieren kann, Monsieur. Wir sollten sofort von hier verschwinden.«

Girard nickte und bückte sich wieder nach seiner Waffe. Die Bewegung rettete ihm das Leben. Denn nur zwei Finger breit über seinem Rücken zischte ein Sambolli-Speer aus dem Blattgewirr und blieb nur einen Schritt vor Bérénice im Boden stecken. Girard hatte es gar nicht mitbekommen und blickte daher umso erschrockener, als er sich aufrichtete und die Waffe sah.

»Aus der Schusslinie, Trooper!«, rief Bérénice scharf. Mehr seine Reflexe, als der Sinn ihrer Worte, brachten ihn dazu, sich augenblicklich niederzuwerfen. Kaum hatte sein ausgezehrter Körper den Boden berührt, als er sich seitwärts wegrollte, seinen Speer parallel zum Leib an sich gepresst. Girard stand schon wieder, als Bérénice sich für einen Kampf bereit machte.

Zäher Bursche … zwei Jahre länger als ich in Gefangenschaft und immer noch voller Kampfeswillen.

Längst hatte sie ihr Katana in der Rechten und die summende Lasersichel in der Linken, als nicht weniger als fünf Sambolli-Krieger aus dem Dschungel traten. Sie trugen die bei den Sambolli sehr beliebten Chitinpanzer irgendwelcher Tiere des Planeten. Doktor Muramasa hatte einmal gegenüber Bérénice seine Vermutung geäußert, dass auch die Sambolli sich aus einer insektoiden Rasse entwickelt haben könnten und die über zig Generationen verlorenen Exo-Skelette immer noch hoch schätzten. Nur einer von ihnen behielt den Ausbrecher im Visier. Die anderen fixierten Bérénice, um abzuschätzen, wie gefährlich sie sein könnte. Bérénice rechnete für eine Sekunde damit, dass einer der Jäger sie erkennen könnte, verwarf den Gedanken aber, als ihr bewusst wurde, dass sie in ihrer brandneuen Montur nicht der zerlumpten Gefangenen glich, welche die Sambolli vielleicht noch im Gedächtnis hatten. Jeder von ihnen trug eine der gefürchteten Klingen, die überlangen historischen Hellebarden nicht unähnlich waren. Dabei hatte die Haitianerin den Eindruck, dass die Sambolli von ihrem blitzenden Schwert mehr beeindruckt waren, als von der Energiewaffe.

Laurent Girard hatte sich mit vorsichtigen Schritten an eine Seite seiner Bataillonskollegin begeben. Sein Gesichtsausdruck zeigte nur zu deutlich, dass er ihnen gegen diese Übermacht nur geringe Erfolgs-aussichten zugestand. Allerdings blieb Bérénice diese pessimistische Einschätzung erspart, da sie sich völlig auf die Gegner konzentrierte. Trotzdem spürte sie seine Unsicherheit.

»Bleiben Sie locker, Monsieur. Es sind nur fünf.« Gleichzeitig hörte sie in einiger Entfernung im Dschungel Rauschen und Krachen aufklingen. Und es kam rasch näher.

Eines dieser plumpen Trampeltiere wäre jetzt eine schöne Ablenkung, dachte sie, rechnete aber nicht wirklich damit, dass ihr ein zweites Mal so ein Geschenk widerfahren würde. Auch die Sambolli hörten die Geräusche und tackerten sich aufgeregt unübersetzbare Worte zu.

Doch das, was dann aus dem Pflanzengewirr hervorbrach, stellte alles in den Schatten, was sich die beiden Trooper vorgestellt hatten: Ein Ungetüm – halb Wurm, halb Tausendfüßler – senkte seinen mächtigen Schädel mitten über das immer noch brennende Lagerfeuer und ließ einen Schwall schleimigen Speichels darauf fallen, sodass die Flammen sofort erloschen.

Bérénice deaktivierte die Sichel, da diese ihr im Augenblick sinnlos erschien; im Gegenteil: ihre Position in der plötzlichen Dunkelheit überdeutlich markierte. Sie packte Girard an einem Handgelenk.

»Weg hier!«, schrie sie in die Finsternis und beide wandten sich zur Flucht. Hinter ihnen erklang das entsetzte Kreischen eines Sambolli, das abrupt endete, als ihm die Kreatur den Kopf abriss und mit grässlichem Knirschen hinunterschlang. Die beiden Trooper nahmen nur das Geräusch wahr. Es genügte, um sie weiter anzutreiben. Die anderen vier Sambolli waren gezwungen, sich dem unmittelbaren Gegner stellen zu müssen, während ihre schon sicher geglaubte Beute das Weite suchte.

»Wir hätten die fünf vielleicht geschafft«, stieß Girard keuchend hervor. »Aber so ist es mir eindeutig lieber, Madame. Dieser Dschungel ist wirklich mörderisch. Es wäre in jedem Fall meine letzte Flucht gewesen.«

»Die wievielte war es denn?«, presste Bérénice hervor und schlug einen unerwarteten Haken, der ihn fast umriss. Aber ihr Griff um sein Handgelenk war eisenhart.

»Meine vierte.«

»Sie sind verrückt, Monsieur. Wissen Sie das?«

»Das denke ich jetzt auch«, gab er zu und Bérénice hatte trotz der Dunkelheit das Gefühl, dass er dabei lächelte. »Aber ich wäre lieber gestorben, als mich noch einmal fangen zu lassen.«

Das Getöse hinter ihnen war durchsetzt von schmerzerfüllten Schreien, Krachen von Chitinpanzern und Geräuschen, die man als nichts anderes als zerreißendes Fleisch interpretieren konnte. Und keiner der Trooper hätte in diesem Augenblick sagen können, wer ihnen als Sieger aus diesem Kampf lieber gewesen wäre. Urplötzlich trat Stille ein. Unwillkürlich blieben sie stehen und lauschten in die Nacht. Keiner der beiden konnte abschätzen, wie viel Distanz sie inzwischen zum Kampfplatz zurückgelegt hatten. In Bérénice keimte die Ahnung, dass sie vielleicht nicht groß genug war.

Wenn dieses Vieh der Sieger ist, hoffe ich, dass fünf Sambolli es satt gemacht haben.

Sie drehte sich um und wechselte ihr HUD auf Wärmebildmodus. In etwa 40 Metern Entfernung wand sich das Monster. Bérénice konnte nicht erkennen, ob es noch fraß oder sich aufgrund erlittener Wunden krümmte. Doch was sie nach wenigen Augenblicken erkennen konnte, war, dass sich das Vieh wieder in Bewegung setzte.

In ihre Richtung.

»Laufen Sie, Girard! Das Mistding scheint noch Appetit zu haben.«

Wieder packte sie ihn an einer Hand und zerrte ihn mit sich. So gut das HUD und die Sicht damit auch waren: Der Dschungel und dessen sprichwörtliche Undurchdringlichkeit – ausgerechnet in diesem Teil –, hielt sie auf. Das Untier nicht.

»Wäre es Tag, könnten wir uns teilen«, schlug Girard unerwartet vor und wollte sich aus ihrer Umklammerung lösen. Doch sie packte nur fester zu. »Und das Vieh damit vielleicht ein wenig verwirren. Aber jetzt ... hat es uns gleich. Lassen Sie mich los. Madame; ich stelle mich ihm.«

»Vergessen Sie es, Monsieur; das wäre Selbstmord«, schrie sie durch das Bersten von Stämmen und regenschauerartigem Rauschen zerfetzter Lianen, Blüten und Blattwerk. »Ich kämpfe gegen dieses Monster. Ich bin besser in Form als Sie und zudem ordentlich bewaffnet.«

Bevor er dagegen protestieren konnte, schubste sie ihn heftig zwischen zwei Baumriesen, versicherte sich, dass er dort einigermaßen geschützt war, und hatte blitzschnell wieder ihre beiden Waffen in den Händen. Als hätte das Vieh nur darauf gewartet, krachte sein Schädel über ihr durch die Baumkronen. Nur schwach sah sie eine Handvoll Sterne in der Lücke schimmern, den Rest nahm das Untier in Beschlag. Plötzlich stutzte Bérénice. Der riesige Kopf taumelte ein wenig hin- und her.

Ist es relevant verletzt? Doch dann drehte das Ungeheuer den Kopf und das Sternenlicht beleuchtete sein Gesicht. Es ist blind!, durchfuhr es Bérénice. Trotzdem wird es uns finden …

Und schon stieß der Kopf geradewegs auf sie zu.

TOTOTOTTOCKKK!

… erklangen einen Herzschlag später vier Detonationen, zerrissen den Vorderteil des Monsters in Dutzende mannsgroße Brocken. Ekelerregende Gewebeteile und Blut spritzten auf die Agentin herab. Das Tier fiel in sich zusammen, wie ein Fesselballon, dem man schlagartig das Gas entzogen hatte. Der Mund Bérénices stand offen und sie dankte den Helmkonstrukteuren, dass dessen Entwickler die Atemöffnungen so konstruiert hatten, dass sie nichts davon in den Rachen bekam. Allein der Geruch ließ sie würgen.

»Sind Sie wohlauf, Agentin Savoy?«, erklang Freitags feinmodulierte Stimme. »Müssen Sie sich übergeben?«

Wie immer hatte Bérénice den Eindruck, echte Besorgnis in der Stimme des Kampfroboters erkennen zu können.

»Hatte ich dir nicht befohlen, an Bord zu bleiben? Ein BEHEMOTH wirkt in diesem Dschungel wie eine Lärmkanone.«

»Nachdem die Beobachtungssonde den Sambolli-Jagdtrupp entdeckt hatte, war Ihr Befehl obsolet geworden. Trooperin Naya hatte mich ohnehin seit Ihrem Weggang bedrängt, Ihnen in einem gewissen Abstand zu folgen. Ich beschleunigte mein Vordringen allerdings erst, als ich dieses Lebewesen aus dem Boden brechen und die Sambolli verfolgen sah. Eine mittelbare Bedrohung Ihrer Person war in unzumutbare Höhe gestiegen. Ich kam also gerade noch rechtzeitig.«

Bérénice wischte sich die Reste der Bestie vom Körper und grinste. »Schon gut, Freitag. Ich danke dir  wieder einmal  für mein Leben.«

Dann trat Laurent Girard aus seiner Deckung. »Agentin?«

Bérénice winkte ab. »Später, Monsieur.«

Der wackelte in indisch anmutender Manier mit dem Kopf. Seine übliche Geste, wenn er einer Sache keinen Glauben schenken wollte. Die Bewegung hatte er sich von einem Kameraden indischer Abstammung abgeguckt, der längst gefallen war. Bérénice wusste, dass Girard sich damit die Erinnerung an den Freund erhalten wollte. »Ich glaube es nicht: ein Kampfroboter auf Samboll?«

»Der gehört mir.«

»Zu Ihrer Einheit, Madame?«

»Nein, ich meine es, wie ich es sagte: Er gehört mir ganz allein.«

Laurent Girard erwiderte nichts darauf, sondern starrte abwechselnd zwischen dem Kadaver des Monsters und dem BEHEMOTH hin und her.

»Jetzt sollten wir aber wirklich verschwinden, Monsieur«, wiederholte Bérénice ihre früheren Worte. »Wenn wir nicht Teil des Festmahles werden wollen, das hier in wenigen Augenblicken startet.«

Girard nickte nur, packte seinen einfachen Speer und bildete fast automatisch die Mitte der Gruppe, deren Spitze der Roboter einnahm. Bérénice sah Girard ein paar Minuten beim raschen Marschieren zu. Dann fiel ihr auf, dass er ab und an den Kopf schüttelte.

»Geht es Ihnen gut, Monsieur?«

»Besser als in den letzten beiden Jahren, Madame. Ich begreife erst jetzt, dass meine etwas romantische Vorstellung, Sie zu finden, völlig unrealistisch war.«

»Romantisch ist in diesem Zusammenhang ein … unerwartetes Wort. Aber machen Sie sich keine Sorgen mehr. Monsieur: Sie stehen jetzt unter meinem … unserem Schutz.«

»Unserem?«

»Ich bin nicht allein hier. Ich … wir haben Hilfe. Und damit meine ich nicht nur Freitag. Aber eine, mit der Sie wahrscheinlich nie rechnen würden.«

»Sie müssen mir unbedingt erzählen, wie Sie zu dem Kampfsuit und dem Roboter gekommen sind, Madame. Und was Sie die letzten beiden Jahre getan haben.«

Seine Äußerungen zeigten Bérénice, dass Girard nicht im Traum annahm, sie könnte den Planeten je verlassen haben. Sie grinste in die Dunkelheit hinein.

»Oh je, Monsieur, ich fürchte, soviel Zeit haben wir nicht. Irgendwann einmal …« Jetzt musste sie selbst ihren Kopf schütteln, als all das, was sie erlebt hatte, in ihr aufloderte und genauso schnell wieder verschwand. Um sich selbst abzulenken und ihn ein wenig darauf vorzubereiten, was er gleich sehen würde, schlug sie einen ruhigen Ton an. »Ich habe ein Raumschiff. Ein kleines … aber es gehört mir. Und eine Besatzung. Sie werden staunen, Monsieur, das garantiere ich Ihnen.«

Aevum

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