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Das kleine Teichgespenst

In einem kleinen Teich, nahe an einem kleinen Haus am Rande der großen Stadt, lebte ein kleines Gespenst.


Es war ein lustiges Kerlchen mit lustigen Augen, einem runden Gesicht, einer kleinen Stupsnase und einem süßen Mündchen.

Seine Wuschelhaare

waren aus grünen Algen.

Und es war sehr blass.


Die großen Augen strahlten vor Vergnügen, wenn es mit seinen Freunden – den Fischen und Fröschen – Verstecken spielte. Verstecke gab es ja genug unter den Blättern der Teichpflanzen und den vielen bunten Steinen.



Ab und zu war das kleine Teichgespenst ganz traurig. Alle Fischlein hatten einen Namen. Sie hießen Flossi und Schwimmi, Bubsi und Stupsi, Glucksi und Glitschi und Blubbi, Dickilein und Zappilein, Flecki und Klatschi.

Sogar die fetten Frösche riefen sich mit dem Namen. „Quaaak“, rief der eine, und „Kroook“ antwortete der andere.

Nur das arme kleine Teichgespenst

hatte keinen Namen.

„He, du!“, riefen ihn die Fischlein oder „Du da!“, oder nur „Hallo, du, wollen wir spielen?“

Am Tag war das kleine Gespenst abgelenkt und beschäftigt, aber am Abend wurde es ganz traurig, kleine glitzernde Tränen rannen ihm die Wangen herunter. „Alle haben einen Namen, nur ich nicht“, schluchzte es, bis es vor Erschöpfung endlich einschlief.

Das arme namenlose Teichgespenst schlief tief in seinem Kummer. Die Fischlein aber versammelten sich im tiefsten Teil des Teiches.

„Liebe Freunde“, blubberte derdicke Dickilein.

„Wir müssen unserem Freund helfen und ihm einen Namen geben!“

Alle blubberten aufgeregt und gleichzeitig ihre Zustimmung, so, dass das Wasser nur so sprudelte.

„Aber wie soll er heißen? Hat jemand eine Idee?“, fragte Glucksi.


Da verstummten alle Fische und überlegten und überlegten und überlegten.

Aber es fiel ihnen nichts ein.

Gar nichts !


Da piepste das allerkleinste Fischlein: „Ich weiß, ich weiß!“ Alle schauten herum, sahen aber nichts. „Hier bin ich“, japste das allerkleinste Fischlein und versuchte sich ganz dick zu machen.

Da sahen sie ihn, es war Zappilein. „Wir nennen unseren lieben Freund MOTZI“, sprudelte Zappilein heraus und vor Aufregung wurde er ganz rot.

„Ja, ja, Motzi“, blubberten alle gleichzeitig und wieder sprudelte das Wasser wie ein Springbrunnen.

Von dem vielen Geblubbere wurde das kleine Gespenst wach und rieb sich die Augen.

„Was ist denn mit euch los?“, fragte es verwundert.

„Wir haben einen Namen für dich – Motzi sollst du heißen!“, riefen alle durcheinander und schwammen um den Kleinen herum.

Das kleine Teichgespenst setzte sich auf und schaute ganz ungläubig auf die Fische. Dann lächelte es über das ganze Gesicht, sprang auf und hüpfte wie wild herum. „Ich habe einen Namen. Ich habe einen Namen!“, sang es laut vor sich hin, und vor Freude küsste es jeden einzelnen Fisch.

„Danke, ihr Lieben. Danke!“


So bekam das kleine Teichgespenst seinen Namen.

Motzi

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