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Kapitel 3: Wie von Geisterhand

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Um sechs Uhr morgens klingelte das Telefon neben Karls Bett. Er tastete ganz benommen nach dem Hörer und sprach schläfrig hinein: »Oui, âllo?«

»Monsieur Karl?«

»Un moment! – Bobine!«, rief Karl. »Kannst du bitte mal ganz schnell kommen?«

Aber Bobine stand in ihrem rosa Pyjama bereits vor ihm, gähnte und streckte sich. Natürlich hatte sie das Telefon auch gehört. Karl reichte ihr den Hörer.

Mit ihrem lupenreinen Französisch war das Gespräch im Nu abgewickelt. »Und?«, fragte Kurt, der durch den Lärm auch wach geworden war und auf dem Stuhl neben der Tür von Karls Zimmer Platz genommen hatte.

Bobine klärte auf: »Das war die Rezeption. Unten in der Lobby wartet ein Chauffeur auf uns und vor dem Hotel eine schwarze Limousine darauf, dass wir in ihr Platz nehmen. Zieht euch an, Jungs.«

»Was machen wir mit Hamid?«

»Den lassen wir schlafen, der hat Erholung nötig.«

»Ich schreibe ihm einen Brief, dass wir bald zurück sind«, meinte Bobine.

»Hoffentlich stimmt das auch«, sagte Kurt.

Mit kargen Worten hatte der Privat-Chauffeur des früheren Renn-Champions Renaultzéro Martinez die Kinder zu dem teuren Wagen gelotst, der im Halteverbot direkt vor dem Hotel hielt. Sie nahmen auf der Rückbank Platz, die mit rotem Leder überzogen war. In dem Wagen roch es nach frisch gebeizten Möbeln und neuem Teppich.

»Riecht nach Geld«, wie Kurt fand.

Sie verließen das Stadtgebiet von Marseille und fuhren auf der Autobahn in Richtung Cannes. Etwa auf halber Strecke nach Cannes ging es dann über schmale Serpentinen hinauf in das bergige Hinterland der Côte d’Azur. Schließlich hielt der Wagen vor einem stacheldraht­verhauenen Eisenportal, hinter dem eine riesige Rasenfläche, ein Swimming-pool und daran anschließend die palastgleiche, weiße Villa des Rennfahreridols erschienen. Im Hintergrund war grimmiges Gänse­geschnatter zu vernehmen.

Der Chauffeur geleitete sie über eine säulen­umstandene Außentreppe, Stilrichtung Akropolis, in eine riesige Vorhalle, deren Boden aus schwarzem Marmor gearbeitet war. Eine große, weiße Treppe, deren Geländer der Form von Rennautos nachempfunden war, führte ins Obergeschoss. Unter dem Treppenbogen hindurch führte der Chauffeur sie in den Wohnbereich der Rennfahrerlegende. Schon von weitem war der riesige Kristallleuchter zu sehen gewesen, der über dem Salon schwebte. Die drei Nervensägen traten näher, der Chauffeur verabschiedete sich.

Martinez, etwas untersetzt und mit ergrautem Schnurrbart, saß im Bademantel auf dem teuren Salon-Sofa, das unter einem meterlangen Mercedes-Silberpfeil-Gemälde an der weißen Wand den Eintretenden gegenüber stand. Die Zigarre, die er gerade rauchte, warf er beim Aufstehen einfach auf den Boden, als die Kinder auf ihn zukamen. Karl blieb stehen und sah sich kurz um. Sein Blick fiel unwillkürlich nach rechts auf eine große Vitrine, in der Dutzende von Pokalen aufgereiht standen. Darüber hingen, über die ganze Wand verstreut, Fotografien in aufwändig gestalteten Bilderrahmen. Karl erriet auf die Distanz mehr als er erkannte, dass sie Rennwagen und Grand-Prix-Gewinner auf ihren Siegertreppchen zeigten. In der Ecke befand sich ein breiter Kamin.

Nervös kam Martinez den Freunden entgegen. Dabei öffnete sich der weiße Bademantel und eine rote Unterhose wurde sichtbar. Allen war klar: Renn-Ass Renaultzéro Martinez war völlig durch den Wind. Und dafür konnte es nur einen Grund geben: »Mein Sohn Silly ist entführt worden!« (Wir ersparen dem geneigten Leser die von Bobine brillant gemeisterte Dolmetschübung.)

»Wie konnte das geschehen?«, fragte Karl. »Sie waren doch gewarnt!«

»Ich habe keine Ahnung, keine Ahnung! Das ist ja das Vertrackte. Es ist eigentlich unmöglich Silly von hier zu entführen. Aber es ist trotzdem geschehen! Und jetzt seid ihr unsere einzige Hoffnung.«

Von links, durch die Tür zur Terrasse mit dem mondänen Swimming-pool, stakste eine junge und sehr hübsche Blondine, nur mit einem schwarzen Bikini bekleidet, in den Palast-Salon. Sie zog nervös an einer Zigarette. »Es ist furchtbar«, sagte sie und rang sichtlich um Fassung. »Am Abend sind wir noch zusammen im Pool geschwommen, ich habe ihn dann ins Bett gebracht, ihm seine Gutenachtgeschichte vorgelesen – und heute Morgen, als der Diener ihn wecken will, ist das Bett leer.«

»Da dachten wir natürlich sofort an eure Warnung«, ergänzte Martinez.

»An Polizei ist in so einem Fall ja gar nicht zu denken«, sagte die schlanke Bikini-Blondine.

»Das hat mir meine Frau sofort ausgeredet! Entschuldigung, ich darf kurz vorstellen: Sandrine, meine Frau –«

»Bobine.«

»Karl.«

»Kurt.«

»– meine, äh, jungen Freunde«, beendete Martinez die Vorstellungs­runde und wandte sich Bobine wieder zu. »Ja, wie Sandrine schon sagte, wenn es sich um eine Entführung handelt, dann –«

»– darf man kein Risiko eingehen«, führte Sandrine seinen Satz zu Ende. »Vielleicht ist es sogar schon ein Risiko euch zu verständigen.« Ein skeptischer Blick aus ihren langbewimperten Augen begleitete den Satz.

»Wenn wir helfen können, wollen wir das gerne tun«, erwiderte Karl kühl.

»Wenn das gewünscht wird«, fügte Kurt hinzu.

»Ja, ja, das ist gewünscht«, beteuerte Martinez mit Nachdruck. »Was können wir denn sonst –?«

Ein mobiles Funktelefon ließ seine merkwürdige Fanfare, die französische Nationalhymne, erklingen. Nervös ging Martinez an den Apparat. Er lauschte einer offenbar fremden Stimme. Danach wurde er blass. Es wurde kein langes Gespräch.

»Fünf Millionen«, sagte das Rennfahreridol, nachdem er aufgelegt hatte, »fünf Millionen Euro. Und dann soll ich mir einen Koffer besorgen, Marke, Typ, Farbe – alles genau festgelegt.« Fassungslos nahm er wieder auf dem Sofa Platz und schloss, als er merkte, dass er praktisch in Unterhose vor den Kindern gestanden hatte, seinen weißen Bademantel. Sandrine setzte sich zu ihm und streichelte ihm teilnahmsvoll die Wange.

»Sonst nichts?«

»Geld und Koffer, das ist alles. Und dass sie meinen Sohn haben, meinen Silly...«

Eine Weile herrschte ratloses Schweigen. Dann schlug Karl vor: »Bitte schildern Sie uns doch mal ganz genau, was letzte Nacht passiert ist, alles, was Sie gehört, gesehen, meinetwegen auch gerochen haben. Vielleicht finden wir irgendeinen Hinweis darauf, wie Ihr Sohn entführt wurde.« Karl gab mal wieder in gekonnter Manier den souveränen Profi. Keine Rolle beherrschte er besser und in keiner konnte er sich wohler fühlen.

»Also, ich war gestern Abend gar nicht zu Hause. Ich hatte eine Laudatio bei der Ehrung zum Sportler des Jahres in Monte Carlo zu halten. Die Veranstaltung dauerte bis spät in die Nacht. Als ich nach Hause kam, warf ich noch eine kurzen Blick in Sillys Schlafzimmer. Er schien fest zu schlafen.«

»Woran haben Sie das gemerkt?«, wollte Karl wissen.

»Naja, man konnte im Halbdunkel des durch die Tür einfallenden Lichts sein dunkles Haar sehen, das aus der Bettdecke herausragte. Ich wollte ihn nicht aufwecken, denn es war schon nach Mitternacht. Also schloss ich die Tür und ging ebenfalls zu Bett.«

»Ich nahm im Halbschlaf wahr, wie er zu mir ins Bett kroch«, führte Sandrine den Bericht ihres Mannes fort, »und schlief weiter. Am nächsten Morgen ließ ich Silly wecken. Wir gehen jeden Morgen sehr früh zusammen schwimmen, das ist ein herrlich erfrischender Start in den Tag. Als Kalil, unser Diener, ihn wecken wollte, fand er das Bett leer und schlug Alarm.«

»Leer in welcher Weise? War das Bett gemacht und ordentlich oder war es zerwühlt und aufgeschlagen?«

»Zerwühlt und aufgeschlagen«, erinnerte sich Sandrine ohne Zögern. »Jemand muss ihn aus dem Schlaf gerissen und entführt haben!«

»Können wir Sillys Zimmer mal sehen?«

»Natürlich«, nickte Martinez. »Wir haben nichts angerührt.«

Sie fanden Sillys Nachtlager so vor, wie es die junge, blonde Frau geschildert hatte: Das Bett war zerwühlt, die Tür des Kleiderschranks neben dem Bett aufgerissen und einige Kleidungsstücke lagen auf dem Boden verstreut, als hätte jemand in aller Eile etwas zum Anziehen für den jungen Silly gesucht. Ansonsten lag vor ihnen das Zimmer eines ganz gewöhnlichen Jugendlichen, das vielleicht nur ein bisschen groß ausgefallen ist: Es bot Platz für ein riesiges Aquarium in der Ecke neben dem Fenster, das auf den riesigen Garten des Anwesens ging, und, auf der dem Bett gegenüber liegenden Seite, einen langen Schreibtisch sowie ein Sofa, auf dem drei Plüschtiere Platz genommen hatten: ein lebensgroßer Königspinguin, ein Hai und ein Eisbär.

»Anscheinend liebt Silly Wassertiere«, kombinierte Karl.

»Er ist ja auch selbst eine wahre Wasserratte!«, erwiderte Martinez. Karl wurde plötzlich schmerzlich bewusst, dass er sich ein bisschen zwingen musste von Silly im Präsens zu sprechen, wo doch niemand sicher sein konnte, dass man den Jungen lebend wiedersehen würde. In aller Ruhe sah er sich in dem Zimmer um, hob hier und da etwas vom Boden auf um es sich genauer anzusehen und dachte angestrengt nach.

»Als Sie hier gestern Nacht hereinschauten, war alles in Ordnung? Ich meine, da lag nichts auf dem Boden und –«

»Ja, alles war wie immer«, sagte Martinez.

»Wann war das?«

»Nun, die Veranstaltung ging bis Mitternacht. Es muss so gegen eins gewesen sein.«

»Was denn, Ihr Chauffeur braucht von Monaco bis hier oben nur eine Stunde? Der hat ja ’n ganz schönen Zahn drauf!«

»Naja – ich bin gefahren«, erklärte der dreifache Weltmeister.

»Verstehe. Als Sie nach Hause gekommen sind, war da irgendetwas anders als sonst?«, setzte Karl seine Befragung fort.

»Nein, nichts. Es sei denn –«

»Ja?« Alle blickten gespannt auf Martinez, dem etwas eingefallen zu sein schien. Sandrine knetete mit ihren regelmäßig gewachsenen weißen Zähnen ihre Unterlippe.

»Die Gänse waren nicht draußen, als ich gestern kam. Ihr habt es vielleicht bei der Einfahrt gemerkt«, fuhr der einstige Champion, Karl zugewandt, fort, »ich habe etwa ein Dutzend Graugänse, die einen Mordsradau machen, wenn etwas nicht in Ordnung ist.«

»Also Wachgänse anstelle von Wachhunden?«

»Meine Frau ist allergisch gegen Hundehaare«, erklärte Martinez achselzuckend.

»Kalil hat die Gänse in der Hütte eingesperrt«, sagte Sandrine. »Du weißt schon – Madame Epervier...«

»Wir haben eine Nachbarin«, fügte Martinez erläuternd hinzu, »eine Deutsche übrigens. Ihr inzwischen verstorbener Mann hat sie aus dem Krieg mitgebracht und ihr die Villa auf dem Hügel nebenan vererbt. Ihr habt das Haus vielleicht bei der Anfahrt gesehen. Die gute Dame ist zwar an die neunzig, aber gut in Schuss und leider nicht die Bohne schwerhörig. Angeblich stört das Geschnatter meiner Gänse ihren Schönheitsschlaf, vor allem, wenn der Wind ungünstig steht, und sie hat schon einmal mit einer Anzeige wegen nächtlicher Ruhestörung gedroht.«

»Manchmal muss Kalil deshalb die Gänse einsperren«, ergänzte Sandrine.

»Verstehe«, sagte Karl. »Sie hatten also mehr Angst vor Ihrer alten Nachbarin als um Ihren Sohn, nachdem wir Sie eindringlich vor einem Vorkommnis dieser Art gewarnt hatten.« Alles schwieg betreten. Martinez holte aus seiner Bademanteltasche eine Zigarre hervor und zündete sie an. Karl konnte manchmal wirklich unerbittlich sein. Er selbst brach schließlich das Schweigen, indem er darum bat, mit Kalil, dem Hausdiener, und mit dem Chauffeur sprechen zu dürfen, der sie hergebracht hatte. Von den beiden Männern, einem Algerier mit französischem Pass und einem aus Bordeaux stammenden Franzosen namens Roger Padilla, war wenig Neues zu erfahren. Sie bestätigten lediglich die Angaben des Ehepaares.

Das Ehepaar Martinez und die drei Freunde hatten wieder im Salon Platz genommen. Kalil brachte ein Tablett mit Minzwasser für die Kinder und stellte es auf den Marmortisch, um den sie alle in dem palastgleich ausgestatteten Wohnzimmer saßen, weich und bequem in den herrlichen Velourssesseln. Im einfallenden Sonnenlicht leuchteten die Gläser mit dem Getränk in smaragdenem Grün. Vom Wohnzimmer aus hatte man einen Blick auf den Swimming-pool und im Hintergrund begrenzten ein paar der für die Provence so typischen kalkweißen, kuppelförmigen Gebirgszüge den Horizont. Die Ventilatoren der Klimaanlage rotierten leise.

Nachdem er sein Menthe à l’eau ausgetrunken hatte, stand Karl unruhig auf und sah sich aufmerksam die Bilder des Formel-1-Idols an, die in der Nähe der Vitrine an der Wand hingen. Dort sah man ihn: Bild neben Bild, Triumph neben Triumph. Immer wieder das Siegertreppchen, immer wieder dieselben Gesichter und immer wieder, von wenigen Ausnahmen abgesehen, Renaultzéro Martinez auf der höchsten Stufe – der Champion.

»Ja, das waren noch Zeiten«, seufzte Martinez, der gesehen hatte, dass sich Karl für seine Triumphe früherer Jahre interessierte.

»Da gibt es zwei, die sich das Treppchen besonders oft mit Ihnen geteilt haben, Ihre härtesten Konkurrenten, vermute ich.«

»Du meinst sicher Sergio Toppi und Dino Attanasio, meine beiden größten Rivalen. Ach, was haben wir uns für Rennen geliefert damals...«

»Leben die beide noch?«, erkundigte sich Karl.

»Ja, aber Toppi hat es in seinem siebten Rennjahr, dem verflixten siebten Jahr, bei einem Unfall schwer erwischt. Schwere Verbrennungen haben sein Gesicht entstellt, so dass er anschließend immer mit einer Eisenmaske herumrennen musste, die sein halbes Gesicht bedeckt. Er ist danach sogar noch gefahren. Man nannte ihn Sergeacier, den eisernen Sergio. Aber an die großen Triumphe von vorher konnte er nicht mehr anknüpfen. Er schaffte nur noch einmal Platz drei. Das ist das Bild ganz links.« Karl wanderte die Wand entlang und entdeckte Sergeacier auf einem der hinteren Bilder: Mit seiner Eisenmaske, auf der sich die Sonne spiegelte, sah er furchterregend aus. »Ihr müsst wissen«, fuhr Martinez fort, »die Psyche macht einfach nicht mehr mit nach so einem Unfall. Man will weiterhin sein Bestes geben, aber gerade an den schwierigen Stellen, wo man früher voll draufgehalten hat, da bremst man plötzlich und wird vorsichtig. Die Angst fährt immer mit. Man hat eben nur ein Leben.«

»Hatten Sie auch mal einen Unfall?«

»Keinen schlimmen zum Glück. Aber als Rennfahrer weiß ich natürlich trotzdem, wovon ich spreche.«

»Wann haben Sie aufgehört?«

»Vor jetzt ziemlich genau fünfzehn Jahren. Nach meinem dritten WM-Titel. Ich wusste einfach, noch mal kann ich das nicht bringen. Es war auch verdammt knapp: Nur ein einziger Punkt trennte mich von Attanasio. Hätte er mich im letzten Rennen geschlagen, wäre er Weltmeister gewesen. So dicht ist er danach nie wieder an einen Titel herangekommen. Man muss die Zeit nutzen, wenn sie reif ist.«

»Haben Sie sich eigentlich immer gut mit Ihren Konkurrenten verstanden?«, wollte Karl wissen. »Die Rivalität muss doch enorm sein, wenn es um so viel geht.«

»Man muss zwischen Sport und Leben trennen können. Ich konnte das immer. Und schau dir doch die Siegesbilder an. Wenn uns der Champagner um die Ohren spritzte, dann waren die Rivalitäten auf der Piste vergessen!«

»Ja«, sagte Karl gedehnt und nahm wieder Platz, »verstehe.«

»Aber was ich nicht verstehe, ist, dass die Videokameras nichts aufgezeichnet haben und auch keine der Alarmanlagen funktioniert hat«, klagte Martinez. »Als ob ein Geist den Jungen entführt hätte!«

»Ich werde mir die technischen Anlagen nachher mal in aller Ruhe ansehen«, schlug Kurt vor.

»Kurt ist unser Technik-Genie«, erklärte Karl mit einem Lächeln. »Und die Stimme am Telefon? Kam die Ihnen irgendwie bekannt vor oder ist Ihnen etwas an ihr aufgefallen, vielleicht ein nord­afrikanischer Akzent?«

»Ja, ja, genau«, antwortete Martinez hastig. »Woher –?«

»Vielleicht haben wir mit den Entführern schon Bekanntschaft gemacht. Bobine hat Ihnen ja am Telefon erzählt von dem jungen Hamid und seinen Verfolgern. Und das ist auch die Spur, der wir jetzt als Allernächstes nachgehen sollten. Das Rätsel um die Entführung können wir hier an Ort und Stelle sowieso nicht lösen. Wie Sie schon sagten: als ob ein Geist den Jungen entführt hätte. Jetzt kommt es in erster Linie darauf an, den Jungen zu finden, und nicht darauf, unzweifelhaft zu klären, wie er entführt wurde. Wir haben eine Spur, das ist Hamid, der bei uns im Hotelzimmer wahrscheinlich vor dem Fernseher sitzt, und diese Spur werden wir verfolgen.«

»Ich weiß eigentlich gar nicht, was ich tue, wenn ich euch Kin-, euch jungen Leuten dies alles anvertraue«, seufzte Martinez, »aber ihr seid meine einzige Chance! Und ich muss schon sagen, dass ihr mich mit eurem Auftreten beeindruckt habt. Ihr wirkt wahrhaftig nicht wie Kinder.«

»Vielen Dank. Wir wollen tun, was in unseren durchaus begrenzten Möglichkeiten steht«, versprach Karl.

»Aber passt nur gut auf, dass Silly nichts passiert!«, schränkte Martinez besorgt ein.

»Und auf euch selbst auch«, sagte Sandrine und blies den Rauch ihrer fünften Zigarette an diesem Morgen in die Luft.

Die drei ?!? Nervensägen!?!

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