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3. Was ist Hypnose ?

Eine einheitliche Definition darüber gibt es nicht.

Es sind zu viele Definitionen aus der Geschichte der Hypnose bekannt geworden.

Hypnose hat nichts mit Magie zu tun.

Hypnose ist auch kein Werkzeug, um Menschen ihres eigenen Willen zu berauben.

Hypnose ist ein sehr wirksames Werkzeug um Menschen zu helfen.

Nach meiner Auffassung ist die Hypnose ein veränderter Bewusstseinszustand, der mittels Suggestion herbeigeführt wird.

Das heißt, bei einer Hypnose wird die Aufmerksamkeit und der Gefühlsbereich des Klienten auf ein bestimmtes Maß gemindert, um sie dann auf ein erwünschtes Ziel zu richten.

Viele Menschen sind der Ansicht, wenn wir früh morgens aufstehen, dann ist der Schlaf beendet und wir sind hell wach. So, als wenn wir das Licht in einem Raum anschalten, in dem wir jetzt alles sehen können. Im Gegensatz dazu war es vorher dunkel, wir haben nichts sehen können, verglichen mit dem Schlaf.

Zwischen dem morgendlichen Erwachen und dem nächtlichen Schlafen gehen, sind wir nicht durchgängig wach, auch wenn wir die Augen offen haben.

Über den Tag hinweg erleben wir verschiedene Be-wusstseinszustände.

Diese Bewusstseinszustände sind abhängig von unserer Aufmerksamkeit, von dem was uns umgibt.

Messtechnisch lassen sich diese Zustände in einem EEG (Elektroencephalogramm) darstellen.

So wie wir die Herztätigkeit in einem EKG darstellen können.

Beim EEG nehmen wir auf dem Kopf die elektrischen Messungen mittels Elektroden vor.

Wir kennen vier wichtige Hirnwellenrhythmen:

Alpha-Zustand:7-14 Hz

Beta-Zustand:15-30 Hz

Theta-Zustand:0,5-4 Hz

Delta-Zustand:4 –7 Hz

Gamma-Wellen:35-100 Hz

Wenn wir ein spannendes Buch lesen und sind davon voll ergriffen, dann können wir meist den Alpha-Zustand nachweisen.

Ebenso, wenn wir uns einen Film ansehen, bei dem wir geistig in das „Geschehen“ integriert sind und vielleicht bei einer beeindruckenden Szene weinen.

Wenn unsere Logik ausgeprägt, unser Urteilvermögen klar und deutlich ist, dann sind wir meist hell wach und wir befinden uns im Beta-Zustand.

Wobei 30 Hz im Beta-Zustand schon dem Panik-Zustand nahe kommt.

Befindet sich ein Mensch in einem brennenden Haus und es geht um sein Leben, dann kann er Kräfte entwickeln, die er sonst im täglichen Leben nicht hat.

Das wäre ein Beispiel für den Beta-Zustand nahe der 30 Hz – Grenze (Panik).

Den Alpha-Zustand erleben wir täglich mehrmals.

Mehr als 80% der Autounfälle passieren in diesem Zustand und wären daher vermeidbar.

Wir alle kennen solche Aussagen von Unfallverursachern wie: „Das Auto, dass von links kam habe ich übersehen“, oder: „den Radfahrer habe ich wirklich nicht gesehen!“

Der Alpha-Zustand ist der Verbündete Zustand der Hypnose oder Trance, egal ob mit offenen oder geschlossenen Augen.

Es ist der Zustand, in dem wir „tagträumen“. Wir haben ständig Gedanken, denn es geht nicht: an NICHTS zu denken.

Bewusstsein und Unterbewusstsein

Der menschliche Geist besteht aus zwei Teilen. Zum einen besitzen wir unseren teuren und logischen Verstand, das Bewusstsein und zum anderen hat jeder von uns ein Unterbewusstsein.

Im Unterbewusstsein laufen alle Lebensvorgänge ab, wie, Atmung, Herzkreislauf, Verdauung, und so weiter.

Diese Vorgänge dienen unserer Lebenserhaltung und den Vitalfunktionen.

Würden wir unseren Geist als eine geometrische Pyramide aus Eis in ein Wasserbecken setzen dann könnten wir sehen das nur 1/7 des Eisberges aus dem Wasser herausragt und sichtbar ist..

Das Verhältnis von Bewusstsein zum Unterbewusstsein steht ebenfalls im gleichen Verhältnis. Unser Unterbewusstsein sind 6/7 dieser Pyramide. Unser Bewusstsein ist damit nur 1/7.

In unserem Unterbewusstsein sind ALLE Vorgänge unseres Lebens gespeichert. Von der ersten Sekunde unseres Lebens an bis zur Gegenwart wird in unserem Unterbewusstsein ein Videofilm aufgenommen.

Alle Vorgänge und Situationen aus unserem Leben sind in unserem Unterbewusstsein gespeichert.

Wir können also einen Menschen, der sein 50. Lebensjahr erreicht hat in der Hypnose so weit zurückführen, dass er uns von seinem dritten Geburtstag alles detailgetreu erzählen kann. Wenn an diesem Tag nichts auffälliges passiert ist, dann wird er es heute bewusst nicht mehr wissen.

Denn jedes Ereignis ist und bleibt bis zu unserem Tod in unserem Unterbewusstsein gespeichert.

Das Unterbewusstsein ist die alles dominierende Einrichtung in unserem Geist.

Zu oft hören wir die Menschen sagen: "das habe ich vollkommen unbewusst getan.“

Aber was genau bedeutet unbewusst getan? Unbewusst bedeutet, automatisch.

Ein Automat arbeitet nach einem genauen Programm. Und wenn wir behaupten, dass wir etwas unbewusst tun, dann heißt das nichts anderes als: "wir haben etwas automatisch, nach einem Programm, eine Handlung vorgenommen“, ohne dass dabei unser klarer Verstand beteiligt war und ohne dass es uns bewusst war.

Das bedeutet im Klartext, dass wir Menschen ohne Ausnahme hier und dort einfach funktionieren, genauso wie Automaten.

Wer aber möchte wie ein Automat funktionieren? Auch wenn wir es nicht wollen, geschieht es trotzdem.

Wir alle, funktionieren nach einem ganz bestimmten Schema.

Der Mensch ist das Produkt seiner Erziehung. Hierbei dürfen wir nicht vergessen, wie wir aufwachsen.

Anhand eines Beispiels will ich dies demonstrieren.

Wenn ein Baby geboren wird, dann sind im Kleinhirn nur die Vitalfunktionen des Menschen gespeichert, wie Saugreflex, Schluckreflex, Atmung, Herzkreislauf-Funktion, usw.

Das Baby kann weder laufen noch sprechen, noch für sich selbst sorgen. Wird der neue Erdenbürger in China geboren, wird er wahrscheinlich chinesisch sprechen lernen. Ein deutsches Baby wird wahrscheinlich irgendwann seine Muttersprache Deutsch sprechen können.

Heranwachsende Menschen (wie Baby´s oder auch Kinder) kopieren und gucken ab.

Kinder machen einfach „nach“. Sie äffen Erwachsene nach, spielen im Dialog Szenen der Erwachsenen, usw. Die Erzieher bringen dem Nachwuchs eins nach dem anderen bei.

Wir lernen den Kindern das Laufen und Sprechen. Unseren Kindern wir bringen Tischsitten bei, lehren ihnen die Regeln über Hygiene und lehren ihnen Höflichkeit gegenüber anderen Menschen. Hier wird der Grundstein für das weitere Leben gelegt.

Dem heranwachsenden Menschen werden auch Moralvorstellungen und Moralbegriffe vermittelt.

Damit wird die Basis der Wertvorstellungen für das Leben des Kindes geschaffen.

Andere Kulturkreise haben andere Wertvorstellungen und damit andere Vorstellungen vom Leben.

Kinder bis zum Alter von sieben Jahren kennen keinen Wachzustand. Sie leben in einem Zustand mitteltiefer Hypnose.

In diesem Zeitraum werden über 80% der seelischen Traumen gesetzt. Im Alter von 25 bis 40 Jahren treten diese Traumen sehr oft als psychosomatische Erkrankungen auf.

Wie gefährlich ist die Hypnose?

Immer wieder wird behauptet, dass die Hypnose Gefahren in sich birgt.

Die Hypnose ist nicht gefährlicher als das Ansehen eines Spielfilms oder das Lesen eines spannenden Buches.

In den beiden oben genannten Situationen treten veränderte Bewusstseinszustände auf.

Voraussetzung hierfür ist, dass die Hypnose vom Hypnotiseur fachmännisch durchgeführt wird.

Es ist genau wie überall im Leben, Halbwissen ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Genauer gesagt, es ist laienhaft. Und den Unterschied zwischen Laie und Profi kennt bekanntlich jeder Mensch.

In meiner therapeutischen Praxis habe ich bisher mehrere tausend Hypnosen induziert, ohne dass dabei "eine Panne "aufgetreten ist, die nicht beherrschbar war.

Ein einziges Mal hatte ich einen „Zwischenfall“ bei einer Bühnenshow an einem Silvesterabend.

Vor mehr als 400 Zuschauern habe ich eine Hypnosevorführung demonstriert.

13 Freiwillige haben sich gemeldet und wollten sich auf der Bühne hypnotisieren lassen.

Einen Freund von mir bat ich aufzupassen, dass niemand die Bühne ohne mein Einverständnis verlässt.

Zweifelsohne ist es schwierig, alle 13 Freiwilligen immer im Auge zu behalten.

Als ich mit einer Person arbeitete, verließ hinter meinem Rücken eine andere Person, die sich in Hypnose befand den Raum.

Der "Aufpasser“ - mein Freund hat das ebenso nicht beobachtet wie ich.

Nach ein paar Minuten kam ein Angestellter des Hauses zu mir und teilte mir mit, dass draußen vor der Tür ein Teilnehmer der bei mir auf der Bühne gewesen sei "geistig umnachtet "umherlaufe. Daraufhin wollte ich gerade nach draußen gehen, und danach sehen.

In dem Moment kam der Notarztwagen und hatte diesen Menschen schon in „Gewahrsam“.

Der Notarzt nahm den „Patienten“ mit in den Saal hinein, in dem ich meine Hypnosevorführung veranstaltete. Als ich das sah, sprach ich den Notarzt an und teilte ihm mit, dass der „Patient“ bei mir auf der Bühne gewesen sei und sich in Hypnose befinde.

Der Notarzt negierte alles, auch meine Information. Also war ich in einer sehr schwierigen Lage. Trotzdem bewahrte ich die Ruhe und habe sogleich " geschalten“.

Also nahm ich das Mikrophon und "holte alle Personen in den Wachzustand zurück ".

Da mich der „Patient " hören konnte, erlangte er sofort sein Wachbewusstsein zurück. Der Notarzt erschrak, dass der Patient jetzt wieder völlig klar war. Dieser fragte den Arzt, was „los sei“.

Das war bisher der einzige „Notfall“, den ich im Zusammenhang mit Hypnose erlebt habe. In meinen Augen ist das immer noch eine beherrschbare Situation.

Wie ich nach der Hypnosevorführung erfuhr, hatte der „Freiwilige“ vor der Hypnose fast eine Flasche Weißwein allein getrunken.

An diesem Abend fragte ich jeden Teilnehmer ob er Alkohol getrunken habe. Auch ihn fragte ich, als Antwort gab er an, „ja, zwei Glas Bier“. Das war für mich okay.

Ansonsten kann ich mich an keine Situation erinnern, die in irgendeiner Weise eskaliert wäre, und dem Probanden Schaden zugefügt hätte.

Eine mögliche Gefahr in der Hypnose besteht darin, dass verabreichte Suggestionen unzureichend oder unvollständig zurückgenommen werden.

Wichtig ist zu wissen, dass alle verabreichten Suggestionen in der Hypnose wieder zurückgenommen werden müssen, außer jenen, die die beabsichtigte Wirkung in der Zukunft zeigen sollen.

Wenn ich z. B. einer Person den Arm in die Höhe halte und suggeriere ihr, dass der Arm so stehen bleibt. Steif und fest, und dass er den Arm nicht mehr an seine Körperseite legen kann, sobald ich ihn auffordere dies zu tun, kann folgendes eintreten:

Wenn die Suggestion nicht wirkt, dann legt die Person den Arm an seine rechte Seite.

Als ungeübter Hypnotiseur denke ich nun, die Suggestion hat nicht gewirkt. Stimmt, im Moment hat sie nicht gewirkt.

Nehme ich die Suggestion aber nicht zurück, dann kann es durchaus sein, dass Jahre später, der Proband in einer belanglosen Situation plötzlich den Arm hochhält und kann ihn nicht mehr bewegen. Das kann 20, 30, oder auch noch mehr Jahre später sein.

Also sage ich, wenn ich sehe, dass der Proband seinen Arm bewegen kann: „Jetzt kannst Du den Arm wieder an deine Seite legen.“ Damit habe ich die ursprüngliche Suggestion zurückgenommen.

Hypnose und Selbsthypnose einfach erklärt

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