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Vorwort

Prof. Dr. Theo Almeida Murphy

Am 23. März 1989 berichtete Martin Fleischmann im Rahmen einer Pressekonferenz, zusammen mit seinem Kollegen und Schüler Stanley Pons, von Experimenten, bei denen eine Kalte Kernfusion beobachtet worden sei. Diese Meldung erreichte mich während meines Studiums der Physik in Marburg, Hessen. Beide Herren hatten sich damit die Finger verbrannt, zu früh wurde der Effekt ohne gesicherte Ergebnisse bekannt gegeben, denn die Ergebnisse ließen sich zunächst nicht replizieren. So erhielt dann die Forschung über die „Kalte Fusion“ den verheerenden Stempel „Junk Science“.

Der Name Cold Fusion wurde jedoch schnell etabliert und immer wieder konnte man über sporadische Entwicklungen in Laboratorien überall in der Welt lesen. Nachdem jedoch viele Forschungsgruppen vergeblich versucht hatten, das Experiment zu reproduzieren, wurde die Hoffnung auf unerschöpfliche saubere Energie schnell zunichte gemacht. Seitdem trauten viele Wissenschaftler sich nicht mehr mit dem Thema zu beschäftigen, da es eine „Kalte“ Kernfusion nicht geben darf. Aber es wurde im Verborgenen weiter geforscht. Insgesamt wurde der Energiegewinn mit Hilfe der Kalten Fusion (oder auch LENR genannt) über 200 Mal nachgewiesen. Fleischmann und Pons hat das jedoch nicht mehr geholfen.

Interessant ist zu lesen, dass der Google Gigant 10 Millionen US-Dollar innerhalb von 4 Jahren für Forschungsaktivitäten der Kalten Fusion ausgegeben hatte. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift Nature im Jahr 2019 publiziert. Das ist nicht lange her. Was war das Ergebnis? Es klappte auch dort nicht – so kommentierten die Wissenschaftler: „Um Durchbrüche zu finden, muss man Risiken eingehen, und wir sind der Meinung, dass die Wiederaufnahme der Kalten Fusion ein Risiko ist, das es wert ist, eingegangen zu werden“. Wie ist dieser Widerspruch zwischen nachweisbaren Ergebnissen und wenig erfolgreicher Forschung zu erklären: Die seit Jahrzehnten erzielten Erfolge in Form von Überschuss-Energie waren nicht Ergebnisse der Grundlagenforschung, sondern zum großen Teil zufällige Entdeckungen.

Die Frage ist nicht „existiert die Kalte Fusion“, sondern „wie können wir die Kalten Fusionseffekte stabilisieren und reproduzieren?“ Ein Reaktor in Tischgröße, der Energie ohne Radioaktivität erzeugt – das klingt zu schön, um wahr zu sein, und doch – die Indizien mehren sich.

Eine Kombination aus drei Faktoren: Die Anhäufung glaubwürdiger experimenteller Ergebnisse in den letzten 30 Jahren, die Lösung einiger wichtiger Fragen zur Reproduzierbarkeit und eine sich entwickelnde Technologiebasis wird die Kalte Fusion an die Schwelle des Durchbruchs katapultieren.

Die großen Akteure investieren im Stillen beträchtliche Summen in die Erforschung der Kalten Fusion und positionieren sich damit für das, was sich als ein entscheidender Wendepunkt in der globalen Energieszene herausstellen könnte. Japan und die Vereinigten Staaten sind weit voraus.

Der Autor beschäftigt sich nicht mit den technisch-physikalischen Fortschritten im Detail, sondern dokumentiert die erzielten Ergebnisse, in Form von Patenten, Gutachten und erfolgreichen Versuchen. Vor allen Dingen widmet er sich aber auch den Begleitumständen, die denErfolg der Kalten Fusion bis heute behindert und verhindert haben. Das Buch verfolgt den Zweck, Politik und Öffentlichkeit für diese bahnbrechende Technologie zu interessieren. Denn sie verspricht: Unendliche, saubere und billige Energie.

Kalte Kernreaktion

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