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Der unwillkommene Segen

Die Kalte Kernfusion ist ein umstrittenes Thema, und wenn es nach manchen Widersachern dieser Technologie ginge, wäre „umstritten“ gleichbedeutend mit „nicht erwiesen“ oder „falsch“. Dies ist aber beileibe nicht der Fall, denn der Weg dieser Technologie ist gepflastert mit erteilten Patenten, positiven sog. „peer-reviewed“ Gutachten (also Gutachten anerkannter Wissenschaftler), erfolgreicher Demonstrationen usw. Dazu später mehr. In Patentschriften, Gutachten und anderswo wird der Begriff „Kalte Fusion“ verwendet, vielfach aber auch der „Ersatztitel“ LENR = Low Energy Nuclear Reactions. Ich verwende beide. Ob in den kleinen Reaktoren, um die es bei der Kalten Fusion geht, tatsächlich eine Fusion von Atomkernen stattfindet oder ob sich die erzielte Überschussenergie auf andere Weise ergibt, sei dahingestellt. Wichtig ist, dass tatsächlich und erwiesenermaßen Überschussenergie auf nicht-chemische Weise erzeugt werden kann. Überschussenergie heißt: Es wird von einem Gerät mehr Energie erzeugt, als ihm vorher zugeführt wurde, und zwar erheblich mehr. Ich bleibe hier im Buch bei dem Begriff „Kalte Fusion“ oder LENR, obwohl mir klar ist, dass nach einem endgültigen Verständnis der Vorgänge es vielleicht noch zu einem Wechsel der Bezeichnung kommen kann. Es ist auch nicht ganz unwahrscheinlich, dass für verschiedene Systeme des „AHE“ (Anomaler Hitze Effekt) auch in Zukunft verschiedene Bezeichnungen verwendet werden. Die Systeme der Leonardo Corporation, von Brilliant-Light Power und Norront-Fusion sind sehr verschieden. Sie erzeugen alle Überschussenergie in kühlschrankgroßen Reaktoren, aber nur Holmlid nennt sein System „Fusion“. Dazu später mehr. Allerdings ist es schade, dass seit Jahrzehnten so viel „Diskussions-Energie“ in diese Namensgebung gesteckt wird. Richtig unfair wird die Diskussion, wenn der Eindruck erweckt wird, durch den fehlenden Beweis der Fusion sei auch der Gewinn an Überschussenergie nicht erwiesen. Diese Behauptung ist böswillig. Denn die Überschussenergie ist hundertfach gemessen worden, mit vielen verschiedenen, wissenschaftlich anerkannten Messmethoden.

Bevor ich mich den Details widme, will ich mich zunächst vorstellen und erklären, weshalb ich mich überhaupt für das Thema „Kalte Fusion“ interessiere und warum ich mich seit Jahren dafür engagiere. Ich bin Jahrgang 1946, also lange nicht mehr im aktiven Berufsleben. Dieses Berufsleben war sehr unruhig, weil ich mich „on the job“ von „ganz unten“ nach „ziemlich weit oben“ gearbeitet habe. Dieses Arbeiten und Lernen „on the job“ ist mir zur zweiten Natur geworden und hat mir bei der Erschließung des Themas „Kalte Kernfusion“ entscheidend geholfen. Ich habe keinerlei technische Ausbildung, aber doch ein ganz ausgeprägt technisches Verständnis. Diese Art von „Vorbildung“ befähigt beim Thema „Kalte Kernfusion“ eigentlich zu nichts. Nur, wenn man auf diese Art und Weise an ein Thema herangeht, ist der Misserfolg sicher. Fortschritte gehen oft mit Grenzüberschreitungen bei der Vorgehensweise einher und deswegen habe ich keinen Moment gezögert, mich des Themas anzunehmen.

Ich habe 2013/2014 einen Internet-Blog gegründet, der zunächst „fehnblog“ hieß und den ich dann in „coldreaction.net“ umbenannte. Die Anregung dazu fand ich in dem Blog (seibt-bautzen) von Dr. Reiner Seibt, den er bis heute trotz seines hohen Alters weiterhin betreibt. – Bis Oktober 2020 habe ich meinen Blog betrieben und parallel auch einige Seminare über die Kalte Fusion veranstaltet. Im Oktober habe ich mich dann mit folgenden Worten in meinem Blog verabschiedet:

Die Zukunft für die Kalte Fusion sieht gut aus, aber „coldreaction.net“ geht vom Netz.

Liebe Freundinnen und Freunde der Kalten Kernfusion, nach fast sieben Jahren und insgesamt 1 408 143 Seitenaufrufen will ich „coldreaction.net“ beenden. Die Gründe sind vielfältig: Durch ständig neues Material wird die Seite unübersichtlicher und ich müsste sie eigentlich komplett überarbeiten. Dazu fehlt mir aber die Zeit und zudem habe ich Probleme mit meiner Sehkraft. Ich werde daher den Blog Ende dieses Jahres aus dem Netz nehmen. Es besteht damit noch reichlich Zeit, den Inhalt zu kopieren. Übrigens werde ich das „Gästebuch“ schon vorher schließen, weil es mir täglich komplett „zugespamt“ wird. Ich will mich nicht verabschieden, ohne einige grundsätzliche Anmerkungen zu machen.

Kalte Fusion und Umweltpolitik

Es wird mir ein ewiges Rätsel bleiben, weshalb sich Politik und Umweltverbände nicht viel intensiver mit sauberer Kernkraft beschäftigen. Es ist der Gipfel der Dummheit, wenn man gelegentlich hört, „von Atom haben wir erstmal die Nase voll“, und sich jeglicher vernünftigen Diskussion verweigert. Die Effizienz von Kernkraft ist derart hoch, dass alle schmutzigen und sauberen Energien dagegen auf abstruse Weise ineffizient sind. Die Kalte Fusion ist zudem abfall- und strahlungsfrei. Die Forschungen zur Kernkraft sind weltweit vielfältig und beschränken sich beileibe nicht nur auf die bekannte (und gefährliche) Kernspaltung und auf die Kernfusion, sondern auch auf viele andere Varianten. Allen ist gemein, dass sie wenig bis gar keinen Rohstoffbedarf haben, sondern nur die sog. „Bindungsenergie“ verbrauchen, wie sie z. B. bei einer Fusion von Wasserstoffatomen „übrigbleibt“, wenn diese zu einem Heliumatom fusionieren. Diese kleine übrig gebliebene Bindungsenergie wird dabei zu einem „Energieriesen“, weil sie nach der Einstein-Formel E=MC2 mit der Lichtgeschwindigkeit zum Quadrat multipliziert wird. Fossile Energien und erneuerbare Energien sind im Vergleich dazu winzige Energiezwerge, die zudem nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt haben, mal mehr, mal weniger.

Andererseits sieht es gut aus für die Kalte Fusion und das ist auch der Grund, weshalb ich meine Seite guten Gewissens aufgeben kann. Die EU-Kommission hat kürzlich eigene Forschungs­programme gestartet, Google engagiert sich nachhaltig für die Kalte Fusion (wovon ich mir noch am meisten verspreche, denn Google hat entscheidende Vorteile: Geld und kurze Entscheidungswege). Die US-Navy ist auf dem Gebiet der Kalten Fusion schon ein Veteran und die NASA ebenfalls. Airbus ist im Rennen, auch japanische, russische und chinesische Forschungseinrichtungen und Firmen. Bei den ersten kommerziellen Anwendungen scheinen zwei Einzelkämpfer die „Nase vorn“ zu haben: Dr. Andrea Rossi und Dr. Randell Mills, dessen Firma mittlerweile zu einem der größten US-Atomkonzerne gehört. Mindestens zwanzig weitere Firmen wären noch zu nennen.

Die Kalte Fusion und die Physik

Zunächst einmal hat die Physik ein Problem mit sich selbst, denn anerkannterweise passen die beiden großen Erklärungsmodelle der Physik, das sog. „Standard-Modell der Teilchenphysik“ und die Quantenphysik, nicht zusammen, d. h. die Physik verfügt nicht über ein einheitliches Erklärungsmodell für physikalische Vorgänge. Dies braucht man aber, um zuverlässig über eine Sache urteilen zu können. Genau dies hat man wider alle Vernunft beim Thema „Kalte Fusion“ aber seit über 30 Jahren getan, obwohl Fakten für die Existenz dieses „Phänomens“ sprachen. Man zog es vor, die Protagonisten der Kalten Fusion zu denunzieren, zu beschimpfen, kaltzustellen oder mit anderen Mitteln zu drangsalieren, ganz im Stile der Inquisition gegenüber Galileo Galilei. Eine beschämende Vorgehensweise, die teilweise bis heute anhält.

Die Kalte Fusion und die Energiekonzerne

Mit Energiekonzernen meine ich in erster Linie die halbstaatlichen Stromkonzerne, die für die Verteilung der elektrischen Energie zuständig sind. Ohne diese Firmen hätte es nie die wirtschaftliche Entwicklung und den privaten Komfort gegeben, wie wir ihn heute ganz selbstverständlich kennen und in Anspruch nehmen. Andererseits hat derjenige, der dieses Versorgungsmonopol sein Eigen nennt, auch die Macht über die Preise. Genau hier entsteht Widerstand gegen die Kalte Fusion. Die Konzerne kommen mit jeglicher Energie zurecht: mit fossilen Energien, mit erneuerbaren Energien und mit neuartigen Energien jeglicher Art – solange diese auf das Verteilernetz angewiesen sind, um zum Endverbraucher zu gelangen. Einzig die Kalte Fusion benötigt in letzter Konsequenz keine Überlandleitungen. Sie kann stationär versorgen, sie kann mobile Einrichtungen versorgen und sie kann letztendlich sogar in Verbrauchsgeräte integriert werden. Für die genannten Konzerne ist die Kalte Fusion letztlich eine Existenzbedrohung.

Die Kalte Fusion und die Geopolitik

Kein Produkt hat die Welt so verändert wie das Erdöl. Anders als die Kohle ist es leichter transportierbar und einfacher in der technischen Anwendung. Das Erdöl hat die Machtverteilung in der Welt neu geformt und Imperien geschaffen, die nur auf ihm beruhen. Erneuerbare Energien und vor allem die Kernkraft beginnen diese Imperien zu erschüttern, abzulesen an der Entwicklung der Rohölpreise, die es seit längerem nicht mehr erlauben, die Staatshaushalte dieser Länder auszugleichen. Es geht auch hier, wie bei den Energiekonzernen, um die Existenz. Dies betrifft gleichermaßen die erdölverarbeitende Industrie. Kohle und Erdöl haben den industriellen Aufschwung erst ermöglicht, sind aber gleichzeitig die größten Feinde der Menschheit. Sie verschulden den Klimawandel und verschmutzen durch den Plastikmüll die Umwelt und die Weltmeere. Neben den erneuerbaren Energien und der modernen Kernkraft kann die Kalte Fusion den entscheidenden Schritt in eine sorgenfreie Energiezukunft bereiten. Den Zeithorizont für eine Einführung der Technologie sehe ich zwischen „übermorgen“ bis in zehn Jahren.

Es gibt aber noch eine gute Nachricht: Ich werde ein Buch herausbringen, der Arbeitstitel lautet: „Kalte Kernreaktion“. Es wird wahrscheinlich im Frühjahr 2021 erscheinen. – Das Erscheinen werde ich hier und auch in einem Newsletter bekanntgeben.

Herzlichst

Ihr

W. Meinders

Ein Hinweis zu Quellenangaben: Die Quellen entstammen ausschließlich dem Internet. Es wäre für die Leser zu mühsam, die im Buch gezeigten Internet-Links in einen Browser zu übertragen. Deshalb habe ich eine Webseite (https://kaltekernfusion.hpage.com/) nur für dieses Buch angelegt, in welchem eine Linkliste gezeigt wird, von der aus die im Buchtext gezeigten Links und PDF-Dateien direkt anwählbar sind. Dazu ist anzumerken: Diese Links anzusehen, ist zum Verständnis des Buches nicht zwingend erforderlich. Wer sich aber tiefer informieren möchte, kann das dort tun. Die weit überwiegende Zahl der angebotenen Texte sind in englischer Sprache verfasst. Ich weise auch darauf hin, das Internet-Links „altern“ können, also nicht mehr erreichbar sind. – Einige zitierte Textpassagen entstammen eigenen Notizen, gelegentlich habe ich Hervorhebungen eingefügt, die ursprünglich nicht vorhanden waren. – Zur Erläuterung von Fachbegriffen habe ich ein „Glossar“ angefügt.

Kalte Kernreaktion

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