Читать книгу Der weite Weg nach Westen - William H. Clark - Страница 10
1. DIE EXPEDITION RÜCKT VOR
Оглавление14. Mai – 24. August 1804
14. Mai [CLARK] Ich brach um vier Uhr nachmittags in Anwesenheit vieler benachbarter Einwohner auf und steuerte unter einer sanften Brise vier Meilen den Missouri hinauf bis zur oberen Landspitze der ersten Insel, wo wir lagerten. Die Insel liegt nahe an der rechten (oder Steuerbord-) Seite, gegenüber einem kleinen, Coldwater Creek genannten Bach. Heftiger Regen heute Nachmittag.
15. Mai [CLARK] Es regnete den größten Teil der letzten Nacht und auch noch an diesem Morgen bis sieben Uhr. Um neun Uhr brachen wir auf und reisten neun Meilen weiter. Wir kamen an zwei Inseln vorbei und schlugen unser Lager auf der Steuerbordseite am Landeplatz eines Mr. Pipers gegenüber einer Insel auf. Das Boot lief heute drei Mal auf Baumstämme auf, weil sein Heck zu schwer beladen war.
16. Mai [CLARK] Wir kamen um zwölf Uhr in St. Charles an. Eine Reihe französischer und indianischer Zuschauer scharte sich am Ufer, um das Expeditionskorps zu sehen … Ich wurde eingeladen, mit einem Mr. Ducett zu speisen. Dieser Herr war einst ein Händler aus Kanada. Aufgrund eines Missgeschicks, das zum Verlust einer dem verstorbenen Richter Turner verkauften Ladung führte, geriet besagter Herr in erhebliche Geldnöte.
17. Mai [CLARK] Ein feiner Tag. Drei Männer wurden wegen schlechten Benehmens eingesperrt, ich ließ ein Kriegsgericht zusammentreten und das Vergehen bestrafen. Mehrere Indianer informierten mich, dass die Saukees kürzlich aufgekreuzt waren, um gegen die Osage-Nation Krieg zu führen.
[CLARK] George Drewyer kommt an.
18. Mai [CLARK] Ich ließ die Ladung im Boot und der Piroge untersuchen und so verändern, dass der Bug schwerer beladen werden kann als das Heck … Ich schickte George Drewyer mit einem Brief zu Captain Lewis. Zwei mit Whisky, Hüten etc. beladene Kielboote kamen heute aus Kentucky an.
[WHITEHOUSE] Ich verbrachte den Abend sehr angenehm, da ich mit den französischen Damen tanzte.
19. Mai [CLARK] Ich hörte heute von der Krankheit meines Bruders, die mir viel Sorge bereitet.
[CLARK] Ein heftiger Wind wehte letzte Nacht aus WSW, von Regen begleitet, der ungefähr drei Stunden dauerte. Diesen Morgen klarte es um acht Uhr auf, ich quittierte für die Bezahlung der Männer bis zum 1. Dezember. Danach … erhielt ich eine Einladung zu einem Ball, leider war ich verhindert, sie anzunehmen. George Drewyer kehrte aus St. Louis zurück und brachte 99 Dollar, er verlor einen Brief von Captain Lewis an mich, sieben Damen besuchten mich heute.
20. Mai [LEWIS] Der Morgen war schön und das Wetter freundlich. Um zehn Uhr vormittags entsprechend einer Festlegung des vorangegangenen Tages wurde ich von Captain Stoddard, den Lieutenants Milford und Worrell zusammen mit den Herren A. Chouteau, C. Gratiot und vielen anderen ehrbaren Bewohnern von St. Louis zur Ortschaft St. Charles begleitet, nachdem ich meinen Gastgebern und der vortrefflichen Gattin von Mr. Peter Chouteau und einigen meiner aufrichtigen Freunde aus St. Louis ein herzliches Adieu entboten hatte, um meinen Freund, Reisegefährten und gleichberechtigten Mitarbeiter Captain William Clark zu treffen, der mit der für die Entdeckung des Inneren des nordamerikanischen Kontinents bestimmten Truppe früher an diesem Ort angekommen war.
21. Mai [CLARK] Den ganzen ersten Teil des Tages ordnete und besorgte unsere Truppe die verschiedenen für sie an diesem Ort notwendigen Artikel. Ich speiste mit Mr. Ducett und brach um halb vier Uhr unter einem dreifachen Hoch der Herren am Ufer auf und zog weiter.
22. Mai [CLARK] Verzögerung von einer Stunde wegen vier französischer Männer, die Erlaubnis erhielten zurückzukehren, um etwas Geschäftliches zu regeln, das sie in der Stadt vergessen hatten. Um sechs Uhr rückten wir weiter vor, passierten mehrere kleine Farmen am Ufer und einen großen, Bonom genannten Wasserlauf auf der Backbordseite sowie ein Lager der Kickapoos auf der Steuerbordseite. Diese Indianer erzählten mir vor mehreren Tagen, dass sie herkommen würden, um zu jagen. Bis ich ihr Lager erreichte, hätten sie einige Vorräte für uns … Bald nachdem wir vor Anker gegangen waren, kamen auch die Indianer mit vier Hirschen als Geschenk an, für welche wir ihnen zwei Quarts Whisky gaben.
23. Mai [CLARK] Wir liefen auf einen Baumstamm auf und wurden eine Stunde aufgehalten, setzten den Kurs von letzter Nacht zwei Meilen weit zur Mündung eines 30 Yards breiten, Osage Woman River genannten Wasserlaufes auf der Steuerbordseite fort … (an diesem Wasserlauf sind 30 oder 40 Familien sesshaft). Wir setzten zur Siedlung über und nahmen R. und Jo. Fields auf, die geschickt worden waren, um Getreide, Butter etc. zu kaufen. Viele Leute kamen, um uns zu sehen, wir passierten eine große, etwa 120 Fuß breite, 40 Fuß tiefe und 20 Fuß hohe Höhle auf der linken Bordseite. Viele verschiedene Bildnisse und Namen sind an diesem Ort auf den Fels gemalt und geschrieben. Indianer und Franzosen huldigen hier. Hielten ungefähr eine Meile oberhalb wegen Captain Lewis, der die Felskuppen bestiegen hatte, die an der besagten Höhle 300 Fuß hoch sind und über dem Wasser hängen … Captain Lewis fiel beinahe die 300 Fuß den Steilhang hinab, konnte sich aber nach 20 Fuß festhalten.
[WHITEHOUSE] Wir kamen an einigen Plantagen vorbei, die Boones Siedlung heißen und auf der Nordseite des Flusses liegen. Diese Ortschaft wurde von Colonel Daniel Boone, dem Entdecker Kentuckys, gegründet, der mit einer Reihe Angehöriger und Freunde an diesem Ort hier lebte.
24. Mai [CLARK] Wir passierten einen sehr schlechten Teil des Flusses, der Teufels Renngrund genannt wird. Dort fließt die Strömung eine halbe Meile weit gegen einige hervorspringende Felsen auf der linken Bordseite … Wir versuchten, unterhalb des linken Bordufers stromaufwärts zu gelangen, aber die Strömung war so heftig, dass die offensichtliche Gefahr uns zwang, zwischen der Steuerbordseite und einer Sandbank in der Mitte des Flusses hindurchzufahren. Sandbewegung und Schräglage des Bootes ließen es auf dem Sand auflaufen. Die Schnelligkeit der Strömung drehte das Boot im Kreis, zerriss unser Schlepptau und war beinahe so weit, das Boot zu überfluten. Jeder Mann sprang auf die obere Seite hinaus und hielt es dort fest, bis der Sand unter dem Boot weggewaschen wurde und es auf die nächste Sandbank drehte. Bei der dritten Drehung gelang es uns, ein Tau an seinem Heck festzumachen. Schwimmer zogen es zum Ufer. Später kehrten wir wieder zu der Insel zurück, auf der wir zuletzt gelagert hatten, alle in gehobener Stimmung.
25. Mai [CLARK] Wir lagerten an der Mündung eines River »à Chauritte« genannten Wasserlaufs, oberhalb eines kleinen französischen Dorfes, das nur aus sieben Häusern und genauso vielen Familien bestand, die sich an diesem günstig gelegenen Ort niedergelassen haben, um zu jagen und mit den Indianern zu handeln. Hier trafen wir mit Mr. Louiselle zusammen, der direkt von der im Land der Suxex1 400 Seemeilen flussaufwärts gelegenen Zederninsel heruntergekommen war. Er gab uns ziemlich viele Informationen und einige Briefe. Er informierte uns, dass er keinen Indianer auf dem Fluss unterhalb der Poncaras gesehen habe. Die Häuser in diesem Dorf sind klein, die Leute arm. Sie schickten uns Milch und Eier.
26. Mai [LEWIS und CLARK, Truppenbefehle] Die befehlshabenden Offiziere legen fest, dass die drei Abteilungen unter dem Befehl der Sergeants Floyd, Ordway und Pryor, die bislang in jeweils zwei Gruppen organisiert waren, bis auf Weiteres nur noch insgesamt drei Gruppen bilden werden, wie folgt verändert und organisiert:
1 Sergeant | 9 Sergeant | 18 Sergeant |
Charles Floyd | John Ordway | Nathaniel Pryor |
Gefreite: | Gefreite: | Gefreite: |
2 Hugh McNeal | 10 William Bratton | 19 George Gibson |
3 Patrick Gass | 11 John Colter | 20 George Shannon |
4 Reuben Fields | 12 Moses B. Reed | 21 John Shields |
5 John B. Thompson | 13 Alexander Willard | 22 John Collins |
6 John Newman | 14 William Werner | 23 Joseph Whitehouse |
7 Richard Windsor | 15 Silas Goodrich | 24 Peter Wiser |
+ François Rivet | 16 John Potts | F 25 Pierre Cruzatte |
8 Joseph Fields | 17 Hugh Hall | F 26 François Labiche |
Die befehlshabenden Offiziere ordnen des Weiteren an, dass der Rest der Truppe zwei Gruppen bilden wird; und dass dieselben folgendermaßen zusammengesetzt werden:
Patron Baptiste Dechamps | 1 Corporal Richard Warfington |
Dienstverpflichtete: | Gefreite: |
Etienne Malbœuf | 2 Robert Frazier |
Paul Primeau | 3 John Boley |
Charles Hebert | 4 John Dame |
Baptiste La Jeunesse | 5 Ebenezer Tuttle und |
Peter Pinaut | 6 Isaac White |
Peter Roi | |
und Joseph Collins |
Die befehlshabenden Offiziere ordnen des Weiteren an, dass die Gruppen der Sergeants Floyd, Ordway und Pryor bis auf weitere Befehle die Truppe des Bateaus bilden werden; die Gruppe des Patrons La Jeunesse wird die ständige Truppe der roten Piroge bilden; Korporal Warfingtons Gruppe bildet diejenige der weißen Piroge …
Die Aufgaben und Pflichten der Sergeants werden folgendermaßen festgesetzt: Wenn das Bateau unterwegs ist, wird ein Sergeant am Ruder stationiert werden, einer im Zentrum auf der Rückseite des Steuerbordkabuffs und einer am Bug. Der Sergeant am Ruder wird das Boot steuern und darauf sehen, dass das Gepäck auf dem Achterdeck richtig angeordnet und in der vorteilhaftesten Art und Weise verstaut ist; darauf schauen, dass keine Kochgerätschaften oder loses Gerümpel auf dem Deck herumliegt, die den Durchgang zwischen den einzelnen Teilen der Ladung blockieren können; er wird sich auch um den Kompass kümmern, wenn notwendig.
Der Sergeant im Zentrum wird die Wache befehlen, die Segel handhaben, darauf sehen, dass die Männer an den Rudern ihre Pflicht tun; dass sie zur richtigen Zeit am Morgen an Bord kommen und dass das Boot wie geplant unterwegs ist; er wird eine aufmerksame Ausschau nach den Mündungen aller Flüsse, Wasserläufe, Inseln und anderen bemerkenswerten Orten halten und wird über dieselben sofort den befehlshabenden Offizieren berichten; er wird sich um die Ausgabe von Spirituosen kümmern; er wird die Halts des Bateaus während des Tages regeln, um den Männern Erfrischungen zukommen zu lassen, und wird auch die Zeit des Aufbruchs festlegen, wobei er darauf achtet, dass nicht mehr Zeit als notwendig bei jedem Halt aufgewendet wird – es soll auch seine Pflicht sein, eine Wache am Ufer in der Nähe des Bootes zu postieren, wann immer wir im Verlauf des Tages anlegen und halten. Zur selben Zeit wird er (begleitet durch zwei seiner Wachen) den Wald rund um den Landeplatz im Umkreis von wenigstens hundert Schritten auskundschaften. Wenn wir zum Zweck des Lagerns bei Nacht anlegen, soll der Sergeant der Wache zwei Wachposten unmittelbar an unserer Landestelle aufstellen; einer von ihnen soll in der Nähe des Bootes postiert werden und der andere in einer zweckmäßigen Entfernung hinter dem Feldlager. Bei Nacht hat der Sergeant immer für seine Wache erreichbar zu sein, und ihm wird ausdrücklich verboten, irgendeinem Mann seiner Wache zu erlauben, unter welchem Vorwand auch immer sich zu entfernen. Er wird bei jeder Ablösung während der Nacht, begleitet von den zwei abgelösten Männern, in jeder Richtung um das Zeltlager bis zur Entfernung von wenigstens hundertfünfzig Schritten absichern und auch den Zustand des Bootes und der Pirogen untersuchen und sich vergewissern, ob sie sicher am Ufer liegen.
Es soll die Pflicht des Sergeants am Bug sein, wachsam nach jeder Gefahr Ausschau zu halten, die sich nähern könnte, entweder in Form eines Gegners oder von Behinderungen, die die Durchfahrt des Bootes erschweren könnten; von der Erstgenannten wird er den Sergeant im Bootsinneren benachrichtigen, der die Informationen an die befehlshabenden Offiziere weiterleiten wird, und von der zweiten, der Behinderungen für das Boot, wird er den Sergeant am Ruder benachrichtigen, er wird auch den befehlshabenden Offizieren durch den Sergeant im Bootsinneren alle Pirogen, Boote, Kanus oder anderen Fahrzeuge berichten, welche er im Fluss entdecken kann, ferner alle Jagdlager oder Indianertrupps melden, die während der Fahrt in unser Gesichtsfeld rücken. Er wird zu jeder Zeit mit einer Schifferstange ausgerüstet sein und dem Bugmann helfen, den Bug des Bootes zu staken und zu lenken. Es wird auch seine Pflicht sein, alle Signale zu geben und zu beantworten, welche nachher für die Abstimmung zwischen den Pirogen und den Trupps am Ufer festgelegt werden.
Die Sergeants werden an jedem Morgen vor unserer Abreise einander in der folgenden Art ablösen, (nämlich): Der Sergeant am Ruder wird mit der neuen Wache paradieren, den Sergeant und die alte Wache ablösen und die mittlere Station im Boot einnehmen; der Sergeant der alten Wache wird den Platz am Bug einnehmen, und der Sergeant, der am vorangegangenen Tag am Bug stationiert war, wird sich an das Ruder stellen. Über diese Pflichten hinaus sind die Sergeants beauftragt, ein gesondertes Reisetagebuch Tag für Tag mit allen Vorkommnissen zu führen und sämtliche Beobachtungen über das Land etc., die ihnen als notierenswert erscheinen, aufzuzeichnen.
Die Sergeants sind von der Arbeit des Feuermachens, des Zelte Aufschlagens oder Kochens befreit und werden die Männer ihrer eigenen Gruppen so einteilen, dass sie einen gleichen Anteil an der Erfüllung dieser Aufgaben haben.
Die Wache soll aus einem Sergeant und sechs Gefreiten und Dienstverpflichteten bestehen.
Patron Dechamps, Korporal Warfington und George Drewyer sind von der Wachtpflicht befreit; die zwei Erstgenannten werden sich zu jeder Zeit insbesondere um ihre Pirogen kümmern und dafür sorgen, dass ihre Ladung in guter Ordnung ist, und dass dieselbe vor Regen oder anderer Feuchtigkeit geschützt wird; der Letztere wird bestimmte Pflichten am Ufer durchführen, welche ihm von Zeit zu Zeit übertragen werden: Alle anderen Soldaten und verpflichteten Männer, welchen Dienstgrades auch immer, müssen ihren regulären Anteil an der Wachtpflicht leisten.
Sergeant John Ordway wird fortfahren, die Vorräte auszugeben und die Details der Abkommandierungen zur Wache oder anderen Pflichten regeln. Übermorgen werden Getreide und Schmalz an die Truppe ausgegeben, darauf Schweinefleisch und Mehl, dann Maismehl und Schweinefleisch; gemäß den mitgeführten Vorräten bleibt es bei dieser Nahrungsausgabe an die Truppe. Sollte irgendeine Gruppe Mais dem Mehl vorziehen, können sie diesen bekommen. Wenn wir frisches Fleisch zur Verfügung haben, ist kein Schweinefleisch auszugeben.
Labiche und Cruzatte werden das Backbord-Bugruder abwechselnd bemannen, und der am Ruder nicht Beschäftigte wird wie der Bugmann Wache halten, und falls die Aufmerksamkeit beider dieser Personen am Bug notwendig sein wird, ist ihr Ruder durch irgendeine müßige Person an Bord zu besetzen.
27. Mai [CLARK] Als wir heute Morgen ablegten, legten zwei mit Pelzen etc. beladene Kanus von der Mahar-Nation an, am Ort, den sie vor zwei Monaten verlassen hatten. Gegen zehn Uhr gingen vier mit Pelzen und Häuten beladene Cajaux oder Flöße vor Anker, eines von den Paunees, das andere aus Großosage; sie hatten nichts Wichtiges mitzuteilen.
29. Mai [ORDWAY] Einen Mann, Whitehouse, beim Jagen verloren, die Piroge des Franzosen liegt für ihn bereit.
1. Juni [CLARK] Dieser Osage River steht sehr hoch, alle Bäume an dem Ort gefällt, um Beobachtungen zu machen. Blieb bis zwölf Uhr wegen der in dieser Nacht gemachten Beobachtungen wach.
[GASS] Die zwei Männer, die zu Lande mit den Pferden unterwegs waren, stießen hier zu uns: Sie stellten das von ihnen durchquerte Land als das beste dar, das sie je gesehen hatten, und befanden das Nutzholz, welches hauptsächlich aus Eiche, Esche, Hickory und schwarzer Walnuss bestand, für gut …
2. Juni [CLARK] Von diesem Ort, der auf beide Flüsse Aussicht gewährt, hatte ich einen herrlichen Ausblick den Missouri aufwärts und hinunter, auch den Osage Fluss hinauf. George Drewyer und John Shields, die wir auf dem Landweg mit den Pferden die Nordseite entlanggeschickt hatten, schlossen sich uns an diesem Abend völlig erschöpft an, da sie während ihrer siebentägigen Abwesenheit allein auf sich selbst gestellt waren. Den größeren Teil der Zeit regnete es, sie waren gezwungen, viele Wasserläufe mit einem Floß zu befahren oder zu schwimmen. Diese Männer gaben einen begeisterten Bericht von dem Land, das unterhalb des ersten Hügels auf der Nordseite beginnt und sich parallel mit dem Fluss auf 30 oder 40 Meilen ausdehnt.
3. Juni [CLARK] Wir machten am Abend nach der Rückkehr von Captain Lewis von einem drei oder vier Meilen betragenden Marsch weitere Beobachtungen … An der Mündung des Murrow Creeks sah ich viele Anzeichen von Indianerkriegstrupps, die an der Mündung dieses Flüsschens übergesetzt hatten. Ich habe eine schlimme Erkältung mit Halsschmerzen.
4. Juni [CLARK] Der Sergeant am Ruder fuhr unter einen gekrümmten Baum und brach den Mast ab … Ich kletterte aus dem Boot und ging auf der linken Seite eine Meile weit durch einen Binsengrund und eine kurze Distanz durch Nesseln, die mir bis zur reichten. Bestieg einen Hügel von ungefähr 170 Fuß an einer Stelle, von der die Franzosen berichten, dass Bleierz gefunden worden sei. Ich sah kein Mineral, auf das diese Beschreibung zutrifft.
[WHITEHOUSE] Wir brandmarkten mehrere Bäume.
5. Juni [CLARK] Um elf Uhr stießen wir auf ein kleines Caissee [Cajeu], in dem sich zwei französische Männer befanden, sie kamen 80 Seemeilen vom Kansas River herunter, wo sie überwintert und eine große Menge Biber gefangen hatten. Den größeren Teil davon verloren sie durch Feuer aus den Prärien. Diese Männer teilten uns mit, dass die Kansa-Nation jetzt in den Prärien draußen sei, um Büffel zu jagen. Sie jagten letzten Winter an diesem Fluss. Wir passierten einen vorspringenden Felsen, auf den eine Figur gemalt war, und ein Flüsschen zwei Meilen entfernt von diesem besagten Felsen, oberhalb des »Little Manitou« genannten Wasserlaufs. Mein Diener York schwamm zur Sandbank, um Grünzeug für unser Abendessen zu sammeln, und kehrte mit einer ausreichenden Menge wilder Kresse zurück … Unser Pfadfinder entdeckte frische Zeichen von ungefähr zehn Indianern. Ich vermute, dass diese Indianer auf dem Kriegspfad gegen die Osage-Nation sind, wahrscheinlich sind es Saukees.
6. Juni [CLARK] Wir reparierten diesen Morgen unseren Mast und brachen um sieben Uhr unter einer angenehmen Brise aus Südost zu Süd auf … Nach acht Meilen passierten wir auf der linken Seite die Mündung eines Saline oder Salzfluss genannten Wasserlaufes. Dieser Fluss ist ungefähr 30 Yards breit und hat so viele Lecken und Salzquellen an seinen Ufern, dass das Wasser des Flüsschens brackig ist … Einige Büffelfährten heute. Ich bin noch sehr unwohl mit Halsschmerzen und Kopfweh.
7. Juni [CLARK] Frühstück an der Mündung eines großen Wasserlaufes auf der Südseite des 30 Yards breiten, Großer Monitou genannten Wasserlaufs … Ein kleines Stück Weges oberhalb der Mündung dieses Wasserlaufes sind mehrere merkwürdige Gemälde und Felszeichnungen in den vorstehenden Kalkfelsen erhalten, der weißen, roten und blauen Feuerstein von ausgezeichneter Qualität einschließt. Die Indianer haben von diesem Feuerstein große Mengen entnommen. Wir landeten an dieser Stelle und fanden eine Klapperschlangenhöhle.
8. Juni [CLARK] Wir passierten den Mine River nach neun Meilen. Dieser Fluss ist an seiner Mündung ungefähr 70 Yards breit und es heißt, er sei für Pirogen 80 oder 90 Meilen schiffbar … Die Franzosen teilen mit, dass an verschiedenen Stellen dieses Flusses Bleierz gefunden worden sei … Captain Lewis ging oberhalb des Flusses an Land und verfolgte ihn eine Meile weiter, wobei er fruchtbares Land fand, die Gräser und Reben so dicht und hoch, dass er kaum zum Boot gelangen konnte … Wir lagerten ungefähr vier Meilen oberhalb des Mine River. An dieser Stelle fand ich Kochgeschirr, Äxte, Pumice [Bimsstein] und Pelzwaren [Felle] versteckt und vergraben (ich nehme an, von irgendwelchen Jägern). Nichts von alledem (außer dem Bimsstein) rührten wir an.
9. Juni [CLARK] Wir hätten unser Boot besser vorher versteift, da es auf einen Baumstumpf auflief. Sein Heck stieß auf einen Baumstamm unter Wasser, und es drehte sich ruckartig auf dem Baumstumpf um, mit der breiten Seite zu der Treibholz führenden Strömung hin, durch die aktiven Bemühungen unserer Truppe bekamen wir es in wenigen Minuten frei.
10. Juni [CLARK] Wir passierten die zwei Charleston-Flüsse, die oberhalb einer Hochebene zusammen einmünden. Diese Gegend ist reich an einer Gesteinsart, die zur Herstellung von Schleifsteinen bestens geeignet ist … Ich marschierte drei Meilen hinaus und fand die Prärie voll von gutem Boden und reich bewässert … Sie ist voller Haselsträucher, Weinbeeren und einer wilden Pflaume von überragender Qualität, die Osage-Pflaume genannt wird. Sie wächst an einem Baum von der Höhe eines Haselnussstrauches und ist drei Mal größer als andere Pflaumen und hängt in großen Mengen an den Zweigen. Ich sah sehr viel Rotwild in den Prärien … Unsere Truppe in Hochstimmung.
12. Juni [CLARK] Um ein Uhr stoppten wir zwei Caissees, eines mit Pelzen und Fellen beladen, das andere mit Schmalz, Büffelfett und Talg. Wir kauften 300 Pfund Schmalz, und wir stellten fest, dass der alte Mr. Dorion mit von der Partie war. Wir befragten ihn, bis es zu spät war weiterzuziehen, und beschlossen, über Nacht zu lagern. Diese Leute teilten uns nichts Nennenswertes mit. Beschlossen, den alten Dorion bis zur Sioux-Nation mit der Absicht mitzunehmen, einige ihrer Oberhäupter dazu zu bringen, den Präsidenten der Vereinigten Staaten zu besuchen (dieser Mann ist ein sehr vertrauter Freund dieser Leute, da er mit der Nation über 20 Jahre gelebt hat) und sie dorthin zu begleiten.
13. Juni [CLARK] In der Flussbiegung ist eine Prärie, in der einst die Missouri-Indianer lebten, und die Stelle, wo 300 von ihnen der Wut der Saukees zum Opfer fielen. Diese Nation (Missouris), einst die größte Nation in diesem Teil des Kontinentes, ist jetzt auf ungefähr 80 Feuerstellen reduziert, und die Verbleibenden stehen unter dem Schutz der Otos am Platte River, die ihrerseits auch weniger werden … Wir gingen in der Mündung des Grand-Flusses auf der Südseite vor Anker und lagerten für die Nacht, dieser Fluss ist an seiner Mündung 80 bis 100 Yards breit und für Pirogen eine große Strecke schiffbar … Captain Lewis und ich selbst gingen zu dem Hügel, von dessen Spitze wir eine wundervolle Aussicht auf das umliegende Land hatten. In der offenen Prärie fingen wir einen Waschbären.
[GASS] Dies ist ein Ort, wie ich in seinem ursprünglichen Zustand nie zuvor einen schöneren gesehen habe.
14. Juni [CLARK] Wir trafen ein Caissee von den Panias2 auf dem Platte River, wir hielten es zwei Stunden in der Absicht auf, einen der Männer dafür zu gewinnen, zur Pania-Nation zu gehen, um diese Leute dazu zu bringen, uns auf dem Fluss zu treffen …
George Drewyer gibt den folgenden Bericht von einem Teich … Er hörte darin eine Schlange, die kollernde Geräusche wie ein Truthahn von sich gab. Er feuerte seine Flinte ab und das Geräusch wurde lauter, er hat erfahren, dass die Indianer diese Art von Schlange erwähnen. Ein Franzose gibt einen ähnlichen Bericht.
15. Juni 1804 [WHITEHOUSE] Die Truppe trank einen Schluck Whisky und fuhr weiter.
16. Juni [CLARK] Wir ankerten auf der Steuerbordseite an einer Prärie bei der Stelle, wo Mr. Mackey ein altes französisches Fort vermutete, ich konnte keine Spuren von irgendeiner Besiedlung entdecken. Abends ging ich auf der Südseite spazieren, um zu sehen, ob irgendein Nutzholz geeignet wäre, um Ruder herzustellen, woran wir großen Mangel litten, ich fand irgendein leidliches Holz … Lagerten an einer schlechten Stelle, die Moskitos und Zecken sind zahlreich und unangenehm.
17. Juni [CLARK] Ich schickte Sergeant Pryor und einige Männer aus, die Eschenholz für Ruder besorgten, und beauftragte einige Männer, ein Schleppseil aus den Schnüren einer Trosse zu fertigen, welche von Captain Lewis in Pittsburg für das Ankertau des Bootes besorgt worden war. George Drewyer, unser Jäger, und ein weiterer Mann kamen mit zwei Hirschen und einem Bären an, auch einem jungen Pferd, das sie in der Prärie entdeckt hatten. Dieses Pferd ist lange Zeit in der Prärie gewesen und ist fett, ich nehme an, es ist von einem gegen die Osage gerichteten Kriegstrupp zurückgelassen worden. Dies ist ein Übersetzplatz für die Kriegstrupps der Saukees, Aiaouez und Sioux gegen diese Nation. Die Truppe wird sehr von Furunkeln geplagt, und mehrere Männer haben die Ruhr, die ich dem Wasser zuschreibe … Die Zecken und Moskitos sind sehr lästig.
19. Juni [ORDWAY] Wir erhielten von Captain Lewis Moskitobären3, um darunter zu schlafen.
20. Juni [CLARK] Wir passierten heute einige sehr heftige Stromschnellen, ich sah heute Pelikane auf einer Sandbank, mein Diener York verlor beinahe ein Auge durch einen Mann, der mit Sand nach ihm warf. Die Truppe am Ufer haben wir nicht mehr gesehen, seitdem wir den Tiger River passierten – … Wir machten einige Mondbeobachtungen, die uns bis ein Uhr aufhielten.
21. Juni [CLARK] Nachdem sich der Bugmann Pierre Cruzatte einen Überblick über die Wasser auf jeder Seite der Insel verschafft hatte, die einen ausgesprochen ungünstigen Anblick von Stromschnellen über heftig bewegtem Sand präsentierten und wie ein immenser Wasserfall tosten, beschlossen wir, auf der rechten Seite hinaufzusteigen. Unter großen Schwierigkeiten und mithilfe eines langen Stricks oder Schleppseils und dem Anker schafften wir das Boot ohne irgendeine weitere Beschädigung nach oben, als ein Kabinenfenster zerbrach, und wir verloren einige Ruder, die unter den Fenstern hin- und herschwangen … [Das Land] kann folgendermaßen eingestuft werden, nämlich: die unteren oder überfluteten Landzungen oder das tief gelegene Land mit Bewuchs von Silberpappeln und Weiden, das zweite oder höher gelegene Land mit reichen, fruchtbaren Böden und Bewuchs von Silberpappel, Walnuss, einer Eschenart, Zürgelbaum, Maulbeere, Linde und Bergahorn. Das dritte, oder Hochland, steigt allmählich vom zweiten Bodenlevel ungefähr 80 oder 100 Fuß auf und erstreckt sich nach hinten, von kleinen Bächen mit Wasser gespeist (die sich im unteren Land verlieren) und ist mit einer Vielfalt von Nutzholz wie Eiche verschiedener Arten, blauen Eschen, Walnuss etc. bewachsen.
24. Juni [CLARK] Ich bestieg heute Morgen das Boot um acht Uhr. Ich will nur anmerken, dass während der Zeit, als ich auf das Boot wartend am Ufer lag, eine große Schlange auf das Ufer zuschwamm, direkt unter den Hirsch, den wir dort über das Wasser gehängt hatten, und als sie nicht mehr weit davon entfernt war, warf ich Klumpen ins Wasser und vertrieb diese Schlange mehrere Male. Sie schien aber so entschlossen, an das Fleisch des Hirsches heranzukommen, dass ich gezwungen war, sie zu töten. Ich nehme an, dass es die Milch aus dem Euter der Hirschkuh war, die diese Schlange angezogen hat.
25. Juni [CLARK] Nach drei Meilen kamen wir auf der Südseite an einer Kohlengrube oder einem großen Vorkommen an Steinkohle vorbei. Dieses schien eine große Menge feiner Kohle zu enthalten, da aber der Fluss hoch stand, hinderte er uns daran zu prüfen, ob in den Steilufern die beste Qualität enthalten war.
26. Juni [CLARK] Ich beobachtete heute Abend eine große Anzahl von Sittichen.
27. Juni [CLARK] Wir beschlossen, uns an diesem Ort drei oder vier Tage aufzuhalten, um Beobachtungen zu machen und die Truppe sich erholen zu lassen … Luden eine Piroge aus und drehten sie zum Trocknen nach oben mit der Absicht, sie durch Anbringen einer starken Versteifung zu reparieren. Das Land über der Mündung dieses Flusses ist auf jeder Seite großartig … Wir maßen die Breite des Kansas Rivers mittels einer Winkelberechnung und berechneten ihn auf 230 ¼ Yards, er ist oberhalb der Mündung breiter. Der Missouri ist an diesem Ort ungefähr 500 Yards breit.
28. Juni [CLARK] Selbst nur den glaubhaftesten der zahlreichen Berichte über diesen großen Fluss Kansas zu schildern, dauerte zu lange und wäre zu unzuverlässig, um ihn hier einzuschieben. Er beginnt mit dem Fluss Del Nord in den Schwarzen Bergen4 oder dem Kamm, der die Gewässer des Kansas Del Nord und Callarado von diesen des Missouris trennt. Dieser Fluss erhielt seinen Namen von einer Nation, die noch immer an seinen Ufern ansässig ist und nur aus zwei Dörfern besteht, eines ungefähr 20 Seemeilen und das andere 40 Seemeilen flussaufwärts. Diese Indianer sind heute nicht mehr sehr zahlreich und durch Krieg mit ihren Nachbarn geschwächt etc. Sie lebten früher an den südlichen Ufern des Missouris 24 Seemeilen oberhalb dieses Flusses in einer offenen und schönen Ebene und waren damals sehr zahlreich, als die Franzosen als Erste den Illinois besiedelten. Mir wurde erzählt, dass sie ein wildes und kriegerisches Volk seien, aber da sie schlecht mit Feuerwaffen ausgestattet sind, werden sie leicht von den Aiaouez und Saukees besiegt, die besser mit solchen Kriegsgeräten versehen sind. Diese Nation jagt augenblicklich draußen in den Prärien Büffel … Eine wunderschöne Stelle für ein Fort, guter Landeplatz.
[ORDWAY] Ich ging 2 ½ Meilen zum Jagen aus und kam an einer großartigen Quelle vorüber, welche unter den Hügeln hervorsprudelte. Ich trank kräftig von diesem Wasser und fand es das beste und kühlste, das ich in der Gegend gekostet habe.
29. Juni [CLARK] Ein aus fünf Mitgliedern bestehendes Militärgericht wird sich heute um elf Uhr zum Gerichtsverfahren gegen John Collins und Hugh Hall zusammensetzen, das auf die von Sergeant Floyd gegen sie vorgebrachten Beschuldigungen beschränkt ist.
Nähere Einzelheiten zu dem Gericht
Sergeant Nat. Pryor Vorsitzender
1 J. B. Thompson
2 John Colter
3 John Newman (Beisitzer)
4 Pat. Gass
John Potts fungiert als Ankläger.
Das Gericht kam weisungsgemäß zusammen und schritt zur Verhandlung gegen die Angeklagten, nämlich John Collins, der beschuldigt wird, »sich diesen Morgen auf seinem Wachposten draußen mit Whisky betrunken zu haben und Hugh Hall erlaubt zu haben, Whisky aus dem besagten Fass zu ziehen, das für die Truppe bestimmt war«. Zu diesem Anklagepunkt bekennt sich der Angeklagte nicht schuldig.
Das Gericht ist nach reiflicher Erörterung aufgrund des vorgelegten Beweismaterials etc. der Meinung, dass der Angeklagte gemäß der gegen ihn vorgebrachten Anklage schuldig ist, und verurteilt ihn deshalb, hundert Peitschenhiebe auf den nackten Rücken zu empfangen.
Gegen Hugh Hall wurde vorgebracht, [»]diesen Morgen von dem am Ufer gelagerten (und unter der Aufsicht der Wache stehenden) Whisky entgegen jedem Befehl und jeder Vorschrift oder Weisung aus einem Fass Whisky genommen zu haben«. Zu dieser Anklage bekennt sich der Häftling »schuldig«.
Das Gericht befindet den Häftling für schuldig und verurteilt ihn, fünfzig Peitschenhiebe auf den nackten Rücken zu erhalten.
Die befehlshabenden Offiziere billigen das Gerichtsurteil und befehlen, dass die Bestrafung diesen Abend um halb vier Uhr stattfindet, zu welcher Zeit die Truppe zum Appell Aufstellung nehmen wird.
[FLOYD] Ich habe Waffen und Munition inspiziert. Alles in guter Ordnung.
30. Juni [CLARK] An diesem Morgen kam ein riesiger Wolf zum Ufer und beobachtete uns. Wir passierten die Mündung eines Flüsschens zehn Meilen oberhalb des Kansas, das von den Franzosen Petite River Platte genannt wird. Wir ankerten um zwölf Uhr und ruhten uns drei Stunden aus, die Sonne brannte heiß und die Männer wurden sehr schwach, Fahrenheits Thermometer stand um drei Uhr bei 96° über null … Unser Mast brach.
1. Juli [CLARK] letzte Nacht rief einer der Wachhabenden entweder ein menschliches Wesen oder ein Tier an, welches aber wegrannte; alle sind vorbereitet für den Kampf … Einer unserer französischen Männer erzählt mir, dass die Franzosen einst beabsichtigten, sich hier anzusiedeln. Sie brachten Kühe mit und setzten sie auf diese Inseln über. Mr Mackey sagt, das erste Dorf der Kansas befand sich ein wenig oberhalb dieser Insel. Seine Bewohner legten dort Felder an. Keinerlei Spuren davon sind auf den Inseln zurückgeblieben.
2. Juli [CLARK] Wir lagerten nach Einbruch der Dunkelheit auf der Südseite gegenüber dem ersten alten Dorf der Kansas, das in einem Tal zwischen zwei Landzungen gelegen war … Die Franzosen unterhielten früher ein Fort an diesem Ort, um den Handel dieser Nation zu schützen. Die Lage scheint sehr günstig für eine Siedlung zu sein … Wir fertigten einen Mast aus Silberpappelholz.
4. Juli [CLARK] Wir passierten einen etwa 15 Yards breiten Wasserlauf auf der linken Seite, der aus einer ausgedehnten Prärie herausströmt. Da dieser Wasserlauf keinen Namen hat und dieser Tag der 4. Juli ist, nennen wir ihn Unabhängigkeitsfluss …
Die weiten Ebenen dieses Landstrichs sind mit lauchgrünem Gras bedeckt, und es lässt sich vermuten, dass daraus duftendes und nahrhaftes Heu gewonnen werden kann. Verstreut finden sich Hügel mit Bäumen, die ihre hochragenden Äste über Quellen oder Bäche mit gutem Wasser ausbreiten. In jeder Richtung sieht man Gruppen mit Büschen, die die herrlichsten Früchte tragen, und es hat den Anschein, als habe die Natur sich bemüht, die Szenerie noch durch eine Vielzahl unterschiedlichster Blumen zu verschönern, die sich zierlich und wohlduftend über das Gras erheben. Dieser Anblick ergreift und überwältigt die Sinne und erfreut die Seele und gibt Grund, darüber nachzudenken, weshalb sich eine so großartige Szenerie nur in einem Landstrich findet, der so weit von der Zivilisation entfernt ist und an dem sich nur eine große Zahl von Büffeln, Elchen, Rehen und Bären und die wilden Indianer erfreuen können.
[FLOYD] Eine Schlange biss Jo. Fields außen am Fuß, der stark anschwoll. Man wendet Rindenumschläge an.
[GASS] Wir feuerten bei Sonnenaufgang zu Ehren des Tages eine Drehbasse ab … und ehrten den hinscheidenden Tag mit einem weiteren Kanonenschuss.
5. Juli [CLARK] Wir schritten nahe am Ufer, wo das alte Dorf stand, zwei Meilen voran … Der Ursprung dieses alten Dorfes ist unsicher. Mr. de Bourgmont, ein französischer Offizier, der ein Fort in der Nähe der Stadt der Missouris um das Jahr 1724 befehligte, besuchte im Juli des gleichen Jahres dieses Dorf. Zu dieser Zeit war die Nation zahlreich und den Franzosen wohlgesinnt … Sie muss damals so zahlreich gewesen sein, dass Mr. de B. von 300 Kriegern, 500 jungen Leuten und 300 Lastenhunden aus dieser Ortschaft begleitet werden konnte. Die Ursache dafür, dass diese Indianer hinüber zum Kansas River zogen, habe ich nie erfahren … Ich beobachte große Mengen von Sommer- und Herbsttrauben, Beeren und Wildrosen entlang der Uferzonen. Rotwild kommt nicht so zahlreich wie üblich vor, sehr viele Wapitihirschspuren.
6. Juli [CLARK] Ungewöhnlich, dass das Wasser dieses Flusses oder irgendeine andere Ursache starken Schweiß verursacht. Männer, die überhaupt nicht arbeiten, schwitzen ein Hemd in einigen Minuten durch und denjenigen, die arbeiten, fließt der Schweiß in Strömen.
[ORDWAY] Eine Viper war einen kurzen Augenblick auf dem Boot.
7. Juli [CLARK] Die Prärien am Fluss sehen vom Missouri betrachtet aus wie Farmen, geteilt durch schmale bewaldete Streifen, die an den zum Fluss führenden Wasserläufen liegen … Ich sah eine große Ratte am Ufer. Tötete einen Wolf … Ein Mann ist sehr krank, er hat wohl einen Sonnenstich. Captain Lewis ließ ihn zur Ader und gab Kaliumnitrat, das hat ihm sehr gutgetan.
[ORDWAY] Ich ging am Nachmittag am Ufer an der Nordseite entlang mit den Pferden, überquerte abends einen Wasserlauf zwei Meilen aufwärts. Da dieser Wasserlauf ohne Namen ist und ich ihn für meinen Captain beschrieben habe, nannte er ihn Ordway Creek.
8. Juli [LEWIS und CLARK, Abkommandierungsbefehle] Die befehlshabenden Offiziere bestimmen die folgenden Personen, die Vorräte zu empfangen, die von Zeit zu Zeit für ihre jeweiligen Gruppen ausgegeben werden, zu kochen und die Verantwortung für sie zu übernehmen, nämlich John B. Thompson für Sergeant Floyds Gruppe, William Warner für Sergeant Ordways Gruppe und John Collins für Sergeant Pryors Gruppe. Diese Vorratsverwalter sind den befehlshabenden Offizieren unmittelbar verantwortlich für einen umsichtigen Verbrauch der Lebensmittel, die sie erhalten, sie sollen das Gleiche für ihre verschiedenen Gruppen in angemessener Zeit kochen, und zwar so, dass es höchst zuträglich und geeignet ist, das Beste aus den Nahrungsmitteln zu machen; sie sollen auch darlegen, welcher Bestandteil und welche Menge der Gruppenvorräte bei jeder festgesetzten Mahlzeit konsumiert werden soll, (d. h.) morgens, mittags und abends; auch ist keinem Mann zu irgendeiner Zeit erlaubt, irgendeinen Teil der Gruppenvorräte ohne Kenntnis, Wissen und Einverständnis des Verwalters an sich zu nehmen oder zu verzehren. Der Verwalter ist auch für sämtliche Kochutensilien seiner Gruppe verantwortlich. In Anbetracht der somit Thompson, Warner und Collins auferlegten Pflichten werden sie künftig vom Wachdienst entbunden, obwohl sie auf dem Dienstplan noch für diese Pflicht eingeteilt werden sollen, und ihr regelmäßiger Postengang soll von einem Mitglied ihrer jeweiligen Gruppe durchgeführt werden; sie sind ebenfalls vom Aufschlagen der Zelte, dem Brennholzsammeln etc. für das Kochen und das Trocknen von Frischfleisch, das ihnen geliefert werden kann, befreit, diese Aufgaben sollen von den anderen Mitgliedern der Gruppe durchgeführt werden.
9. Juli [CLARK] Wir lagerten bei einer Landzunge auf der Backbordseite gegenüber der Inselspitze, unsere Truppe lagerte auf der gegenüberliegenden Seite. Dass sie unsere Signale nicht beantwortete, ließ uns befürchten, dass die uns gegenüber kampierenden Personen ein Kriegstrupp der Sioux waren. Wir feuerten das Buggeschütz ab, um die Truppe am Ufer zu warnen, sammelten uns, bereiteten alles vor, um uns bei einem Angriff verteidigen zu können.
10. Juli [CLARK] Wir überquerten den Fluss in der Absicht festzustellen, welcher Trupp auf der anderen Seite lagerte, wir erkannten bald, dass es sich um unsere eigenen Männer handelte! Sie erholten sich gerade, aber waren sehr erschöpft.
11. Juli [CLARK] Ich schloss mich dem Trupp auf einer großen Sandinsel unmittelbar gegenüber der Mündung des Nemaha Rivers an, genau dort, wo sie kampiert hatten. Diese Insel besteht aus Sand. Etwa die Hälfte von ihr ist mit zweierlei kleinen Weiden bedeckt, einer schmalblättrigen und einer breitblättrigen.
12. Juli [CLARK] Wir beschlossen, heute hierzubleiben mit der Absicht, Höhenmessungen und Beobachtungen zu machen, sowie unsere Männer, die sehr ermüdet schienen, sich erholen zu lassen. Nach einem zeitigen Frühstück Ruderte ich mit fünf Männern in einer Piroge den Fluss Nemaha entlang, ungefähr zwei Meilen bis zur Mündung eines kleinen Wasserlaufes, hier stieg ich aus der Piroge aus, und nachdem ich zu mehreren kleinen Erdhügeln in einer ebenen Prärie gelangt war, bestieg ich einen solchen Hügel. Auf seinem Gipfel waren mehrere künstliche Erdhügel errichtet, oben vom höchsten dieser Hügel hatte ich eine ausgedehnte Sicht auf die umliegenden Ebenen, die einen der angenehmsten Anblicke boten, die ich je genossen hatte. Unter mir ein wunderschöner Fluss mit klarem Wasser von etwa 80 Yards Breite, der sich durch eine flache und ausgedehnte Wiese schlängelt, so weit ich sehen konnte, und die von prächtigen Bäumen und Büschen belebte Landschaft, die das Ufer des Flusses säumt, und die Bäche und Zuläufe, die in ihn einmünden. Das unterste Land ist mit Gras von ungefähr 4 ½ Fuß Höhe bedeckt und scheint gleichmäßig eben, das »zweite Bodenlevel« ist auch mit Gras und reichen Unkräutern und Blumen bedeckt, die mit Ansammlungen von Osage-Pflaume durchsetzt sind. Auf den ansteigenden Flächen sind kleine Haine von Bäumen zu sehen, mit einer Anzahl von Weinbeerstöcken und einer Wildkirsche, die der gewöhnlichen Wildkirsche ähnelt, aber größer ist und auf den höchsten Stellen dieser Hügel überall an kleinen Büschen wächst. Ich beobachtete künstliche Hügel (obwohl ich sie richtiger als Gräber bezeichnen mag), was für mich ein starkes Anzeichen dafür ist, dass dieses Land einst dicht besiedelt war. (Die Indianer des Missouris halten noch die Sitte aufrecht, ihre Toten an höher gelegenen Stellen zu begraben) … Auf einer Sandsteinklippe etwa eine Viertelmeile von seiner Mündung entfernt beobachtete ich mehrere indianische Zeichen, ging zu dem Fels, der über das Wasser hinausragte, und verzeichnete meinen Namen und den Tag des Monates und Jahr.
[LEWIS und CLARK] Captain M. Lewis und W. Clark konstituierten sich selbst als Militärgericht für die Verurteilung solcher Angeklagten, die eines Kapitalverbrechens schuldig sind und nach den Kriegsbestimmungen und -gesetzen durch Tod zu bestrafen sind. Alexander Willard wurde »des Hinlegens und des Schlafens auf seinem Posten, während er Wache zu stehen hatte in der Nacht des 11. dieses Monats« (durch John Ordway, Sergeant der Wachtruppe) angeklagt. Zu dieser Anklage bekannte sich der Angeklagte schuldig, sich niedergelegt zu haben, und nicht schuldig, schlafen gegangen zu sein. Das Gericht ist nach ordnungsgemäßer Erörterung der vorgebrachten Beweise der Meinung, dass der Angeklagte Alexander Willard nach jedem gegen ihn erhobenen Anklagepunkt schuldig ist. Da es ein Verstoß gegen die Kriegsbestimmungen und -gesetze war (der die wahrscheinliche Vernichtung der Truppe hätte verursachen können), verurteilten wir ihn, einhundert Peitschenhiebe auf den nackten Rücken zu vier unterschiedlichen Zeiten in gleichem Verhältnis zu empfangen. Und wir ordneten an, dass die Bestrafung heute Abend bei Sonnenuntergang beginnt und man damit fortfährt (und zwar die Wachmannschaft), sie jeden Abend zu exekutieren, bis das Urteil vollstreckt ist.
13. Juli [CLARK] Meine durch einen ausgesprochen unglücklichen Zufall bei einem Sturm am Morgen des 14. über Bord gewehten Aufzeichnungen des 13. Juli zwangen mich, auf die Tagebücher der Sergeants und meine eigene Erinnerung an die Ereignisse, Kurse, Entfernung etc. dieses Tages zurückzugreifen.
14. Juli [CLARK] Der Sturm, der über eine offenen Prärie aus Nordost hinwegfegte, traf unser Boot an der Steuerbordseite und hätte es auf die Sandbank hochgeworfen und in einem Augenblick in Stücke zerschmettert, hätte sich nicht die Truppe auf die Leeseite gestürzt und es mithilfe des Ankers und Taus gehalten, bis der Sturm zu Ende war. Die Wellen brachen über seine dem Wind zugewandte Seite, und das Boot hätte sich mit Wasser gefüllt, wenn die verschließbaren Kästen, die mit Persennings bedeckt sind, die Wassermassen nicht abgehalten und das Boot daran gehindert hätten, in die Bilge zu geraten. In dieser Situation verblieben wir ungefähr 40 Minuten, als der Sturm plötzlich aufhörte und der Fluss augenblicklich spiegelglatt wurde … Kamen an einem kleinen Handelsfort auf der Südseite vorbei, wo Mr. Bennet aus St. Louis mit den Otos und Panias zwei Jahre handelte … Auf der Südseite tritt ein großer Wasserlauf in den Fluss ein, der von den Mahar-Indianern Neesh-nah-ba-to-na genannt wird … Mehrere Männer unwohl wegen Furunkeln, Nagelgeschwüren etc.
15. Juli [LEWIS] Heute Abend entdeckte ich, dass mein Chronometer nicht mehr geht, doch kann ich keine Ursache für dieses Missgeschick anführen; er war den vorhergehenden Mittag wie üblich aufgezogen worden. Das ist das dritte Mal, dass dieses Instrument in einer ähnlichen Art und Weise nicht läuft, seit es in meinem Besitz ist, jedoch erst das erste Mal seit unserer Abreise vom Dubois-Fluss … Aufgrund der Tatsache, dass das Chronometer damals zufälligerweise stehen blieb, beschloss ich, an der ersten zweckmäßigen Stelle zu ankern, um mittels Beobachtungen ihre Abweichung zu bestimmen, die Breite und Länge festzulegen und die Abweichung der Nadel zu bestimmen, damit ein zweiter Ausgangspunkt festzusetzen war.
16. Juli [CLARK] Diese Prärie nenne ich kugelförmige Prärie, nach einer Kette von Rundhügeln parallel zum Fluss und in drei bis sechs Meilen von ihm entfernt.
[LEWIS] Ich stelle jetzt den Chronometer möglichst um die Mittagszeit, wenn meine Beobachtungen es mir ermöglichen.
17. Juli [CLARK] Wir beschlossen, heute an diesem Ort anzulegen, um seinen Breiten- und Längengrad festzustellen und um den am Sonntag abgelaufenen Chronometer zu korrigieren.
18. Juli [CLARK] Sehr wenig Baumbestand ist zu sehen, außer auf den tief gelegenen Landzungen, auf Inseln und an Wasserläufen, der Bewuchs besteht im Großen und Ganzen aus Silberpappel, Maulbeere, Ulme, Sykomore etc.
[FLOYD] Wir sahen einen Hund am Ufer, der wohl Indianern gehörte. Hatte sich wohl verirrt. Dies ist das erste Anzeichen von Indianern, das wir gesehen haben.
19. Juli [CLARK] nach dem Frühstück, das aus ein wenig gerösteten Hirschrippen und ein wenig Kaffee bestand, ging ich am Ufer entlang … Kam plötzlich in eine offene und grenzenlose Prärie. Ich sage grenzenlos, weil ich das Ausmaß der Prärie in keiner Richtung erkennen konnte. Der Baumbestand schien auf den Fluss, Bäche und Zuflüsse begrenzt zu sein, diese Prärie war mit ungefähr 18 Zoll oder zwei Fuß hohem Gras bedeckt, sonst wuchs kaum etwas, außer dem am Fluss und Bächen etc. erwähnten Baumbestand. Diese Ansicht war so unvermutet und unterhaltsam, dass ich den Gegenstand meiner Beschäftigung vergaß und meine Aufmerksamkeit auf die Vielfalt verwandte, die sich meinem Anblick präsentierte.
[ORDWAY] In der Mittagszeit sammelten wir eine Menge Kirschen und legten sie im Whiskyfass ein. G. Drewyer schloss sich uns diesen Abend mit zwei Hirschen an. Bratton ebenso. Er entdeckte Kalmuswurzeln gegenüber der Stelle, wo wir zelteten, und zwar eine große Menge.
20. Juli [CLARK] George Drewyer krank … Bratton durchschwamm den Fluss, um sein Gewehr und Kleidungsstücke zu holen, die er letzte Nacht zurückgelassen hatte … Überquerten die Mündung des L’Eau qui pleure, seine englische Bezeichnung ist Weeping Water Creek … Ich tötete einen riesigen gelben Wolf.
[CLARK] Der Boden dieser Prärien erscheint fruchtbar, aber wegen der häufigen Feuer stark versengt.
21. Juli [LEWIS] Da die Partikel des [Platte River-] Sandes bemerkenswert klein und leicht sind, wird er leicht aufgewirbelt und durch den ungestümen, reißenden Strom in großen Massen mit unwiderstehlicher Kraft von einer Stelle zur anderen weitergespült. Dabei sammelt er sich im Verlauf von wenigen Stunden an und bildet Sandbänke, die genauso plötzlich verschwinden, um wieder andere zu bilden und vielleicht Platz für die tiefste Fahrrinne des Flusses freizugeben. Wo er in den Missouri einmündet, verändert seine gewaltige Macht die Strömung dieses Flusses und lenkt sie gegen sein nördliches Ufer, wo er in einer Fließrinne zusammengepresst wird, die weniger als ein Drittel der zuvor vorhandenen Flussbreite ausmacht. Er stattet den Missouri jedoch nicht mit seinen Farbpartikeln aus, wie von einigen Seiten behauptet worden ist, aber er spült immense Mengen Sand in ihn herein und gibt seiner Strömung eine Geschwindigkeit, die er bis zu seinem Zusammentreffen mit dem Mississippi kaum verringert. Das Wasser dieses Flusses ist zu allen Jahreszeiten trüb, aber auf keinen Fall so sehr wie das des Missouri. Das Sediment, das er ablagert, besteht aus sehr feinen Teilchen weißen Sandes, während dasjenige des Missouris hauptsächlich aus dunklem, sattem Lehm, aber in viel größerer Menge, gebildet wird.
[CLARK] Captain Lewis und ich selbst fuhren mit sechs Männern in einer Piroge den großen Platte River ungefähr eine Meile hoch, fanden, dass sich die Strömung sehr schnell über den Sand wälzt, durchquerten verschiedene Flussbetten, von denen keins mehr als fünf oder sechs Fuß tief ist, etwa 600 Yards Breite an der Mündung – mir wird von einem unseres Trupps, der zwei Winter an diesem Fluss verbracht hat, erzählt, dass »selbiger weiter oben viel breiter ist und nicht mehr als fünf oder sechs Fuß ansteigt«.
[GASS] Um eins kamen wir zu dem großen Platte, der von Süden her in den Missouri eintritt und an der Mündung eine dreiviertel Meile breit ist. Das Land ist rings um den Zusammenfluss flach. Weiter flussaufwärts leben drei Indianernationen, die Otos, Panias und Loups oder Wolfsindianer.
22. Juli [CLARK] Da dies eine gute Position ist und die Oto-Siedlung viel näher liegt als die Mündung des Platte, beschlossen wir, uns an diesem Ort ein paar Tage aufzuhalten und nach einigen Häuptlingen dieser Nation zu schicken, um sie vom Regierungswechsel, den freundschaftlichen Interessen unserer Regierung und den Zielen unserer Reise wissen zu lassen und ihnen eine Flagge und ein paar kleine Geschenke zu überbringen.
23. Juli [CLARK] Um elf Uhr George Drewyer und Pierre Cruzatte mit etwas Tabak ausgesandt, um die Otos, falls sie in ihrer Siedlung sind, und die Panias, wenn sie sie sähen, einzuladen, mit uns in unserem Lager zu reden etc. (In dieser Jahreszeit jagen die Indianer an diesem Fluss Büffel, aber aus einigen Andeutungen von Jägern ist zu schließen, dass in der Nähe dieses Ortes und in der Nähe ihrer Siedlungen die Ebenen in Flammen stehen. Es ist also anzunehmen, dass diese Indianer zurückgekehrt sind, um etwas grünen Mais oder geröstete Maiskolben zu bekommen.) Errichteten einen Flaggenstock, legten unsere Vorräte zum Trocknen aus etc. Ich beginne, eine Landkarte des Flusses stromabwärts zu skizzieren, um sie an den Präsidenten der Vereinigten Staaten zu schicken … Ein Mann mit einem Geschwür auf der Brust.
[GASS] Unsere Leute waren alle sehr eifrig mit Jagen, der Herstellung von Rudern, dem Bearbeiten von Häuten und dem Lüften unserer Vorratslager, Vorräte und des Gepäcks beschäftigt. Wir töteten zwei Hirsche und fingen zwei Biber. Der Biber scheint in diesem Teil des Landes zahlreich vorzukommen.
24. Juli [CLARK] Ich bin sehr damit beschäftigt, eine Landkarte zu verfertigen. Captain Lewis ist ebenfalls sehr mit der Ausarbeitung von Unterlagen in Anspruch genommen, um sie durch eine Piroge zurückzusenden, die wir vom Platte River zurückzuschicken beabsichtigten. Messungen an diesem Ort ergaben den Breitengrad 41° 3’ 19” nördlicher Breite. Heute Abend fing Goodrich einen weißen Wels.
[FLOYD] Wir hissten am Morgen unsere Flaggen zum Empfang der Indianer, die wir erwarteten. Als Regen und Wind aufkamen, waren wir gezwungen, die Flaggen wieder einzuholen.
25. Juli [CLARK] Um zwei Uhr kehrten Drewyer und Pierre [Cruzatte] aus dem Oto-Dorf zurück und teilen mit, dass keine Indianer in ihren Siedlungen waren. Sie sahen einige frische Spuren eines kleinen Trupps, aber konnten ihn nicht finden. Auf ihrer Strecke zu den Siedlungen (welche etwa 18 Meilen westlich sind) durchquerten sie eine offene Prärie, setzten über den Papillon- oder Schmetterlings-Fluss und einen kleinen wunderschönen Fluss, der etwas oberhalb der Corne de Cerf genannten Stadt in den Platte fließt.
26. Juli [CLARK] Der den ganzen Tag über von Süden tosende Wind, der derart Sandwolken aufwirbelt, dass ich meinen Plan im Zelt nicht vervollständigen konnte, machte mir schwer zu schaffen. Das Boot schaukelte so, dass ich nichts darin tun konnte, ich war gezwungen, in die Wälder zu gehen und mit den Moskitos zu kämpfen. Ich öffnete das Geschwür eines Mannes auf der linken Brust, das einen halben Liter Flüssigkeit absonderte.
28. Juli [CLARK] G. Drewyer brachte einen Missouri-Indianer mit, dem er beim Jagen in der Prärie begegnet war. Dieser Indianer ist einer der wenigen, die von dieser Nation übrig geblieben sind, und lebt bei den Otos, sein Lager ist ungefähr vier Meilen vom Fluss entfernt, er teilt mit, dass die »Große Horde« der Nation gerade Büffel in den Prärien jagt. Sein Trupp war klein, da er nur aus ungefähr 20 Wigwams bestand.
29. Juli [CLARK] Ich schickte einen französischen Mann La Liberté mit dem Indianer zum Oto-Lager, um die Indianer einzuladen, uns oberhalb am Fluss zu treffen.
[ORDWAY] Ich habe Willard zum Lager der letzten Nächte zurückgeschickt wegen seines Tomahawks, den er zurückgelassen hatte, wir verloren ungefähr zwei Stunden Zeit. Willard verlor in einem großen Wasserlauf namens Boyer auch sein Gewehr.
[FLOYD] Der Grund dafür, dass sich dieser Mann mit einem so kleinen Trupp abgibt, ist, dass er keine Pferde hat, um in den großen Prärien den Büffeln nachzustellen; stattdessen bleibt er in der Nähe der Siedlung und des Flusses und jagt Wapitihirsche, um die Familien zu ernähren.
30. Juli [LEWIS] Heute tötete Joseph Fields einen Braro (Dachs), wie er von den französischen Dienstverpflichteten genannt wird. Dies ist ein eigenartiges, nicht in jedem Teil der Vereinigten Staaten vorkommendes Tier. Sein Gewicht beträgt sechzehn Pfund. Es ist ein Fleischfresser. Beiderseits des oberen Kiefers sitzt ein langer und scharfer Eckzahn. Seine Augen sind klein, schwarz und stechend.
[CLARK] Captain Lewis und ich gingen in die Prärie auf den Rand des Steilufers und beobachteten von dort die schönsten Aussichten, die man sich vorstellen kann. Diese Prärie ist mit ungefähr zehn oder zwölf Zoll hohem Gras bedeckt, steigt im Hintergrund etwa eine halbe Meile höher und geht so weit das Auge reicht. Unter diesen höher gelegenen Flächen liegt nahe beim Fluss ein wunderschöner, mit Baumhainen aufgelockerter Grund. Der Fluss ist auf eine große Entfernung in Schleifen sichtbar und mäandert sowohl oberhalb als auch unterhalb durch die Ebenen zwischen zwei Hochlandketten, welche vier bis 20 Meilen auseinander zu sein scheinen. Jede Biegung des Flusses bildet eine Landzunge voll hochragender Bäume, hauptsächlich Weide, Silberpappel, eine Art Ulme, Bergahorn und Esche. Die Haine enthalten Walnuss, Kaffeenuss und Eiche, außerdem Hickory und Linde.
Büffeljagd
[CLARK] Alles in bester Ordnung. Männer in gehobener Stimmung.
31. Juli [FLOYD] Ich war eine Zeit lang sehr krank, aber habe nun meine Gesundheit wieder zurückerlangt.
1. August [CLARK] Da dies mein Geburtstag ist, ordnete ich an, dass ein Rückenstück aus fettem Wildbret, eine Wapitihirsch-Lende und ein Biberschwanz gekocht werden und ein köstlicher Nachtisch aus Kirschen, Pflaumen, Himbeeren, Johannisbeeren und Weintrauben zubereitet wird. Die Indianer sind noch nicht gekommen. Ein prächtiger kühler Abend. Die Moskitos sind sehr lästig, die Prärien enthalten Kirschen, Äpfel, Weintrauben, Johannisbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren, Haselnüsse und eine für die Vereinigten Staaten ungewöhnliche Vielfalt von Pflanzen und Blumen. Was für ein Betätigungsfeld für einen Botaniker und einen Naturforscher.
2. August [CLARK] Bei Sonnenuntergang kamen Mr. Fairfong und ein Trupp der Oto- und Missouri-Nation zum Lager, unter den Indianern waren sechs Häuptlinge, und zwar die tonangebenden. Captain Lewis und ich trafen die Indianer und zeigten uns erfreut über ihre Anwesenheit. Wir sagten, wir würden morgen mit ihnen sprechen, und schickten ihnen etwas gebratenes Fleisch, Schweinefleisch, Mehl und Schrotmehl, als Gegenleistung schickten sie uns Wassermelonen. [Jeder?] Mann auf seinem Wachposten und auf alles gefasst.
[FLOYD] Die Indianer kamen zu der vereinbarten Stelle. Sie feuerten viele Gewehre ab, als sie in Sichtweite waren, und wir antworteten ihnen mit der Kanone.
[WHITEHOUSE] sie [Otos und Missouris] sind eine hübsche, stämmige, gut aussehende Schar von Indianern und haben angenehme offene Gesichtszüge, sie sind von einer hellbraunen Farbe und haben lange schwarze Haare, die sie offen und lang tragen. Alle benutzen Farbe, um ihren Aufzug zu vervollständigen.
3. August [CLARK] Nach dem Frühstück versammelten wir die Indianer unter einer Überdachung aus unserem Hauptsegel in Gegenwart unserer angetretenen Truppe und hielten eine lange Rede, um ihnen die Absichten unserer Regierung bezüglich unserer Reise klarzumachen. Wir erteilten ihnen einige Ratschläge und Weisungen, wie sie sich selbst führen sollten. Da der Oberhäuptling der Nation nicht anwesend war, schickten wir ihm die Rede, eine Flagge, Medaille und einige Kleidungsstücke. Nachdem wir angehört hatten, was sie zu sagen hatten, übergaben wir eine zweitrangige Medaille für die Otos und eine für die Missouri-Indianer, ebenso ein Geschenk und vier drittrangige Medaillen an die untergeordneten Häuptlinge, zwei für jeden Stamm. Diese zwei Teilnationen, Otos und Missouri, die jetzt zusammenleben, sind etwa 250 Mann stark und bestehen zu zwei Dritteln aus den Otos und zu einem Drittel aus den Missouris. Beide Häuptlinge hielten eine Ansprache, welche ihre Zustimmung zu unserer Rede dankbar zum Ausdruck brachte, und versprachen, die ihnen gegebenen Ratschläge und Weisungen zu befolgen, und dass es sie zu sehen freute, dass sie Väter hätten, auf die sie sich verlassen könnten etc. Wir gaben ihnen einen Kanister Schießpulver und eine Flasche Whisky und überreichten einige Geschenke an die Gemeinschaft, nachdem wir ihnen Beinkleider, einige bunte Hosenbänder und eine Medaille für diejenigen gegeben hatten, die wir als Häuptlinge anerkannt hatten. Nachdem Captain Lewis mit dem Repetiergewehr einige Schüsse abgefeuert hatte (was die Eingeborenen erstaunte), brachen wir auf und zogen fünf Meilen weiter voran … Der Mann Liberté, den wir zu den Otos ausschickten, ist noch nicht zurückgekommen.
4. August [CLARK] Wir zogen weiter. Die Ufer werden weggespült, und ständig liegen auf einer Strecke von einer Meile Bäume im Fluss. Linkerhand liegen die Überreste einer alten Handelseinrichtung, wo sich Pierre Cruzatte, einer unserer Männer, zwei Jahre aufgehalten hatte und mit den Mahars Handel trieb … Reed, ein Mann, der seines Messers wegen zum Lager zurückging, hat sich uns noch nicht wieder angeschlossen.
5. August [LEWIS] Ich tötete eine große Schlange am Ufer des an eine große Prärie angrenzenden Flusses.
Länge von der Nase bis zum Schwanz | 5 Fuß | 2 Zoll |
Umfang im dicksten Teil – | 4 ½ Zoll | |
Anzahl von Schuppen auf dem Bauch | 221 | |
Desgleichen auf dem Schwanz | 53 |
Sie hat keine Fangzähne, deshalb halte ich sie für vollkommen ungefährlich – Augen, Mittelpunkt schwarz mit einem Saum von blasser braungelber Hautfarbe, auf dem Kopf gelbliches Grün mit schwarzen Flecken am äußersten Rand der spitz zulaufenden bzw. dreieckigen Schuppen. Farbe des Rückens, quer laufende Streifen von Schwarz und Dunkelbraun von einem Zoll in der Breite, gefolgt von einem halb so breiten gelblichen Braun. Das Ende des Rückens hart und spitz zulaufend wie ein Hahnensporn. Die Flanken sind mit gelblichem Braun und Schwarz gefleckt. Zwei Reihen schwarzer Flecken auf einem hellgelben Grund durchziehen ihre ganze Länge, die beiden Schuppenreihen am Bauch und am Schwanz liegen einen halben Zoll auseinander. Diese Schlange wird gemeinhin die Kuh- oder die Bullenschlange genannt, sie soll mitunter ein Geräusch von sich geben, das sich so anhört, doch bin ich nicht in der Lage, diesen Sachverhalt zu bestätigen, da ich selbst nie irgendein Geräusch von ihr gehört habe.
Ich habe häufig einen Wasservogel beobachtet, während wir diesen Fluss hinauffuhren, aber ich konnte bis heute keinen fangen. Er legt seine Eier auf die Sandbänke ohne Schutz oder Nest, woraus zwischen dem 15. und letzten Juni Jungtiere schlüpfen. Wir fingen mehrere, sie sind mit gelblich weißen Daunen bedeckt und haben auf dem Rücken kleine dunkelbraune Flecken. Sie sind einem 10-tägigen Wachtelküken ähnlich und können wie diese herumrennen und Futter picken, sobald sie ausgebrütet sind. Dieser Vogel lebt von kleinen Fischen, Würmern und Käfern, die er am Ufer pickt. Es wird selten beobachtet, dass er sich auf Bäumen niederlässt, ebenso selten lässt er sich im Wasser nieder und schwimmt, obwohl die Füße anzeigen, dass sie ihrer Natur nach mit Schwimmhäuten versehen sind. Dieser Vogel ist sehr geräuschvoll, wenn er fliegt, was außergewöhnlich schnell geschieht. Die Bewegung der Flügel ist der des Regenpfeifers sehr ähnlich. Er hat zwei Rufe, einer gleicht dem Quieken eines Ferkels, nur auf einem etwas hohen Kiii, und der andere (kit’-tii’-kit’-tii’) klingt annähernd so wie diese Buchstaben.
[CLARK] In jeder Biegung stürzen die Ufer aufgrund der gegen die Sandzungen drängenden Strömung ein, wodurch das Flussbett breiter wird. Es sieht ganz danach aus, als ob von einem Hügel zum anderen der Grund aus Schlick oder älterem Flussschlamm besteht, der mit leicht löslichem Sand oder Lehm vermengt ist und leicht den Fluss hinunterrutscht. Der Schlamm verbindet sich mit dem Wasser, und der ausgewaschene Sand lagert sich auf den Landzungen an. Es gibt große Mengen Weintrauben an den Ufern, ich beobachte drei verschiedene, zu dieser Zeit reife Arten, eine davon ist groß und hat den Geschmack der Purpurtraube.
6. August [CLARK] Wir haben allen Grund zu glauben, dass ein Mann namens Moses B. Reed desertiert ist. Er ist schon drei Tage fort, und auch ein Franzose, den wir zu den Indianerlagern schickten, ist nicht wieder zurückgekommen. Wir nehmen an, dass er sich beim Versuch, am Council Bluff wieder zu uns zu stoßen, verirrt hat.
7. August [CLARK] Um ein Uhr schickte ich George Drewyer, R. Fields, Wm. Bratton und Fr. Labiche mit Befehl zurück, den fahnenflüchtigen Reed zu stellen und wenn er nicht friedfertig aufgäbe, ihn zu töten, des Weiteren zum Oto-Dorf zu gehen und nach La Liberté zu forschen und ihn zum Mahar-Dorf zu bringen. Bei der Gelegenheit auch eine Rede bei den Otos und Missouris abzuliefern und einige ihrer Häuptlinge anzuweisen, zu den Mahars zu kommen. Wir würden Frieden zwischen ihnen und den Mahars und Sioux stiften und ihnen eine Wampum-Schnur und eine Rolle Tabak zum Geschenk machen.
[FLOYD] Am 4. dieses Monats kehrte einer unserer Männer mit dem Namen Moses B. Reed zu unserem am Morgen verlassenen Lager zurück, um sein Messer zu holen, das er dort zurückgelassen hatte … Bei der Kontrolle seines Tornisters stellte sich heraus, dass er auch seinen Umhang und all sein Schießpulver und Kugeln mitgenommen hat und in der Nacht draußen versteckt hat. Die Sache mit dem Messer war nur vorgetäuscht, um ohne ernsthaften Grund von uns zu desertieren.
8. August [GASS] Den Sack unter dem Schnabel und dem Hals des Pelikans, den Lewis tötete, füllten wir mit fünf Gallonen Wasser.
9. August [CLARK] Die Moskitos waren heute Abend schlimmer als je zuvor.
11. August [CLARK] Ein heftiger, von Regen begleiteter Wind wehte aus Südosten.
Nachdem der Regen vorüber war, stiegen Captain Lewis, ich selbst und zehn Männer den Hügel auf der Backbordseite hinauf. Dort wurde der Mahar-König Blackbird vor vier Jahren verbrannt. Ein sechs Fuß hoher grasbewachsener Erdhügel, der an der Basis etwa zwölf Fuß im Durchmesser misst, ist über seinem Grab errichtet, und eine acht Fuß hohe Stange steht im Zentrum. Auf dieser Stange befestigten wir eine weiße, mit Rot, Blau und Weiß gesäumte Flagge.
[FLOYD] Die Captains Lewis und Clark … hissten ihm zu Ehren eine Flagge auf [Schwarzvogels] Gruft, was allen Indianern gefallen wird.
[GASS] Sein Name war Blackbird, König der Mahars; ein absoluter Monarch, solange er lebte, die Indianer glauben, dass er immer noch Macht ausüben kann, obwohl er tot ist.
12. August [CLARK] Ein Präriewolf kam in die Nähe des Ufers und kläffte uns diesen Abend an. Wir versuchten vergeblich, ihn einzufangen. Dieses Tier bellt wie ein großer, feister Hund. Biber kommen an diesem Flussabschnitt häufig vor. Ich legte einige Geschenke für die Indianer der Mahar-Nation bereit. Wiser eignet sich als Koch und Verwalter der Vorräte von Sergeant Floyds Trupp.
13. August [CLARK] Wir passierten die Stelle, wo Mr. Ja. McKey in den Jahren 1795 und 96 ein Handelshaus hatte und es Fort Charles nannte. Wir entsandten Sergeant Ordway, Pierre Cruzatte, George Shannon, Werner und Carson mit einer Flagge und etwas Tabak zum Mahar-Dorf, um die Nation einzuladen, morgen zu uns zu kommen und mit uns zu reden.
[ORDWAY] Ich und drei weitere Mitglieder der Truppe gingen zum [Omaha]-Dorf hinaus bzw. zum Ort, wo es früher stand. Wir durchquerten das hohe Gras der unteren Prärie und kamen auf dem Weg zum Mahar-Wasserlauf … Wegen des hohen Grases, der Sonnenblumen und Disteln etc., allesamt etwa zehn Fuß hoch, war der Gang sehr erschöpfend. Unter diesen Wildpflanzen waren viele wilde Erbsen, wir bahnten uns den Weg hindurch, bis wir an die Stelle einer früheren Siedlung von ungefähr 300 Wigwams kamen, die Mahar-Dorf genannt wurde. Ich erfuhr, dass es vor ungefähr vier Jahren vollständig niedergebrannt wurde, nachdem die Hälfte der etwa 400 an der Zahl an den Pocken gestorben war. Wir fanden keinen Eingeborenen vor. Alle waren auf Büffeljagd.
14. August [CLARK] Diese Leute, die keine Häuser, keinen Mais und auch sonst nichts mehr als die Gräber ihrer Vorfahren haben, die sie an das alte Dorf binden, bleiben länger auf Büffeljagd als andere, die sesshafter sind. Die Verheerungen der Pocken (welche 400 Männer und Frauen und Kinder hinwegfegten) haben diese Nation auf 300 Männer reduziert, wodurch sie den Anfeindungen ihrer einst schwächeren Nachbarn überlassen sind, die vorher froh waren, auf freundlichem Fuß mit ihnen zu verkehren. Mir wird erzählt, als diese tödliche Krankheit unter ihnen wütete, gerieten sie in so anhaltende Raserei, dass sie nicht nur ihr Dorf niederbrannten, sondern ihre Frauen und Kinder töteten, um mit ihnen zusammen in ein besseres Land zu gelangen. Sie begraben ihre Toten auf hohen Hügeln und errichten darüber Grabhügel. Wie sich diese Leute die Pocken holten, ist ungewiss, die wahrscheinlichste Ursache ist wohl das Zusammentreffen mit einem Kriegstrupp einer anderen Nation.
[ORDWAY] Wir brachen bei Tageslicht auf und stiegen weiter die Hügel hinter den Gräbern hinunter. Wir sahen auch eine Anzahl großer Löcher im Boden, worin sie ihre Häute etc. zu verstecken pflegen, wenn sie zur Jagd gehen, und wenn sie zurückkehren, graben sie sie wieder aus. Ich steckte ein Papier als Zeichen für G. Drewyer etc. auf eine Stange, die in einem Rundhügel steckte. Wir gingen eine weit gestreckte Grasfläche auf dem Hügelkamm entlang. Wir hofften, etwas Mais oder irgendeine andere Saatpflanze zu finden, konnten aber nichts entdecken, was in diesem Jahr gepflanzt worden wäre. Kehrten um etwa zehn Uhr vormittags zu den Booten zurück.
15. August [CLARK] Wir fertigten ein Schleppnetz an und fischten den Wasserlauf stromaufwärts und fingen 318 Fische verschiedener Art, d. h. Hecht, Barsch, Lachs, Flussbarsch, Neunauge (einen Karpfenfisch), kleinen Wels und einen Silberfisch, eine Art von Flussbarsch auf dem Ohio. Ich fing einen Flusskrebs, der in Form, Größe und Geschmack genau dem glich, der um New Orleans herum und im unteren Abschnitt des Mississippi vorkommt. In diesem Wasserlauf, der nur die Wasserrinne oder Verbindungsgerade von einem Biberteich zu einem weiteren ist, wimmelt es von großen, fetten Muscheln. Alle Arten Enten und Geflügel sind auf diesen Teichen genauso zahlreich wie auf dem Fluss.
17. August [CLARK] Heute Abend um sechs Uhr kam Labiche, einer der zu den Otos geschickten Angehörigen der Truppe, zurück und teilte mit, dass der Trupp mit einem der Deserteure, M. B. Reed und den drei Oberhäuptlingen der Nationen ihnen nachfolge. Sie hatten La Liberté erwischt, aber er täuschte sie und entkam. Die vorsprechenden Oberhäuptlinge wollten mit unserer Hilfe Frieden mit den Mahars schließen. Da die Mahars nicht anwesend sind, kann dieses große Ziel gegenwärtig nicht erreicht werden. Die Prärien anzuzünden, um die Mahars und Sioux herbeizurufen, sofern sie in der Nähe sind, ist momentan das übliche Signal.
18. August [CLARK] Gegen Abend kam der Indianertrupp an. Wir trafen mit ihnen im Schatten beim Boot zusammen, und nach einem kurzen Gespräch gaben wir ihnen Essensvorräte und schritten zur Aburteilung von Reed. Er gestand, dass er »desertierte und ein in Staatseigentum befindliches Gewehr, Patronentasche, Schießpulver und Zunder« gestohlen hatte, und bat, dass wir mit ihm genauso gnädig sein sollten, wie wir es im Einklang mit unseren Eiden verantworten könnten, was wir dann auch taten. Wir verurteilten ihn nur dazu, viermal durch die Truppe Spießruten zu laufen und bestimmten, dass jeder Mann ihn mit neun Schlägen bestrafen sollte und er in Zukunft nicht mehr als der Truppe zugehörig angesehen wird. Die drei Oberhäuptlinge baten um Pardon für diesen Mann.
Nachdem wir den Schaden erklärt hatten, den solche Männer durch ihr falsches Verhalten anrichten könnten, und die Sitten unseres Landes erklärt hatten, waren sie alle mit der Angemessenheit der Strafe einverstanden und waren Augenzeugen der Bestrafung. Danach führten wir ein Gespräch mit den Häuptlingen über den Ursprung des Krieges zwischen ihnen und den Mahars etc. Es hat damit begonnen, dass zwei Männer des bei den Otos lebenden Missouri-Stammes bei den Mahars Pferde stehlen wollten, wobei beide getötet wurden, was wiederum Rache seitens der Missouris und Otos erforderte. So fiel der Krieg auf alle zurück. Auch haben sie fast dieselben Schwierigkeiten mit den Pania Loups und sie fürchten sich sehr vor einer gerechten Rache durch die Panias, da sie ihnen in deren Abwesenheit bei der Sommerjagd Mais aus den Siedlungen gestohlen haben. Der Abend wurde mit einer zusätzlichen Viertelpinte Whisky und einem Tanz bis elf Uhr abgeschlossen.
19. August [CLARK] Um zehn Uhr versammelten wir die Häuptlinge und Krieger unter einem Sonnensegel und hielten eine Rede, in der wir diejenige erläuterten, die wir dieser Nation von Council Bluff aus schon geschickt hatten.
Kinder. Als wir die vier Männer zu euren Siedlungen schickten, rechneten wir damit, dass bald die Mahars kommen und wir einen Frieden zwischen euren Stämmen aushandeln würden.
Die Rede von Petit Voleur, Kleiner Dieb. Falls ihr es für richtig haltet und warten könnt, bis alle unsere Krieger von der Büffeljagd zurückkehren, können wir euch zeigen, wer unsere einflussreichen Männer sind. Meine Väter haben immer mit dem Vater des B. zusammengelebt und wir lebten immer mit dem Big Horse – alle Männer hier sind die Söhne des Häuptlings und sind glücklich, etwas aus den Händen ihrer Väter zu bekommen. Mein Vater hat mir immer aufgetragen, zu den weißen Leuten freundlich zu sein, ich habe immer danach gehandelt und ging oft zu den Franzosen, gebt meiner Sippe Papierdokumente und wir sind glücklich …
Die Rede des Big Horse. Ich ging zur Büffeljagd, ich hörte euer Wort und kehrte zurück, ich und alle meine Männer mit mir werden eure Worte beachten. Ihr wollt Frieden mit allen schließen, ich will auch Frieden schließen. Wenn die jungen Männer auf den Kriegspfad gehen wollen, wo ist das Hab und Gut, das ihr mir gebt, um sie zu Hause zu halten? Gebt ihr mir etwas Whiskey, damit ich meinen Männern zu Hause einen Tropfen anbieten kann? ich kam nackt hierher und muss nackt heimkehren. Wenn ich den jungen Männern etwas zu geben habe, kann ich verhindern, dass sie auf den Kriegspfad gehen. Ihr wollt Frieden mit allen schließen. Das ist gut. Wir möchten meinen Männern zu Hause etwas geben. Ich bin ein armer Mann und kann ohne Mittel nichts ausrichten, eine Schöpfkelle von eurer Milch wird alle beruhigen … Sergeant Floyd wurde heftig von einer Magenkolik geplagt und ist todkrank. Wir versuchen vergeblich, ihm Erleichterung zu verschaffen, ich bin wegen seines Zustands sehr besorgt. Wir haben kein Mittel zur Verfügung, womit wir seinen Magen behandeln könnten. Seine Natur (Physis) erschöpft sich rasch. Jeder Mann ist um ihn bemüht, ›vor allem York‹.
20. August [CLARK] Um Sergeant Floyd ist es denkbar schlimm bestellt. Sein Pulsschlag ist schwach, und er kann nichts auch nur einen Moment bei sich behalten. Wir passierten zwei Inseln, und am ersten Steilufer auf der Steuerbordseite starb Sergeant Floyd in großem Seelenfrieden. Vor seinem Tod sagte er zu mir, »ich gehe nun fort. Ich bitte Sie, für mich einen Brief zu schreiben«. – Wir begruben ihn auf dem Gipfel des Steilufers eine halbe Meile unterhalb eines kleinen Flusses, dem wir seinen Namen gaben, er wurde sehr betrauert und mit allen Kriegsehren begraben; ein Zedernpfahl mit der Inschrift »Sergeant C. Floyd starb hier am 20. August 1804« wurde am oberen Ende des Grabes angebracht. Dieser Mann hat uns zu allen Zeiten Beweise seiner Standhaftigkeit und seiner entschiedenen Entschlossenheit gegeben, seinem Land zu dienen und es zu ehren.
Nachdem wir alle unserem verstorbenen Bruder die Ehre erwiesen hatten, lagerten wir an der Mündung des ungefähr 30 Yards breiten Floyds Rivers, ein wunderschöner Abend.
[GASS] Hier starb Sergeant Floyd trotz aller möglichen Anstrengung der kommandierenden Offiziere und anderer Personen, sein Leben zu retten.
22. August [CLARK] Dieses Steilufer enthielt Alaun, Vitriol, Kobalt, Pyrite; ein Alaunfels weich und aus Sandstein. Während Captain Lewis die Qualität dieser Minerale prüfte, hat er sich beinahe an den Dämpfen und den Kostproben von Kobalt vergiftet. Das Vitriol und der Alaun sind sehr rein … Sieben Meilen oberhalb befindet sich ein dunkelbrauner Felsen aus Alaungestein, der auch in den Ritzen und Felsplatten verkrustet große Mengen von Kobalt, fossilen Muscheln und rote Erde enthält … Captain Lewis nahm eine Dosis der Salze, um die Wirkungen des Arsens loszuwerden, befahl eine Wahl eines Sergeants durchzuführen, um von dreien den mit der höchsten Stimmenzahl in dieses Amt zu bestellen. Die meisten Stimmen, nämlich 19, erhielt P. Gass, dann Bratton und Gibson.
23. August [ORDWAY] Jo. Fields kam zum Boot und teilte uns mit, dass er einen Büffelbullen getötet hat.
24. August [LEWIS] Der Chronometer blieb wieder stehen, nachdem er gerade aufgezogen worden war; ich kenne die Ursache nicht, aber fürchte, es rührt von irgendeinem Defekt her, den ich nicht reparieren kann.
[CLARK] In einer ausgedehnten Ebene ist ein hoher Hügel gelegen, der kegelförmig zu sein scheint und der verschiedenen Indianernationen in dieser Gegend als der Wohnsitz von Teufeln gilt. Sie sollen menschliche Gestalt haben mit bemerkenswert großen Köpfen und etwa 18 Zoll groß sein, sie sollen sehr wachsam und mit scharfen Pfeilen bewaffnet sein, mit denen sie auf eine große Entfernung tödlich treffen können; sie sollen alle Personen töten, die so verwegen sind, sich dem Hügel nähern zu wollen. Die Indianer erzählen von der Überlieferung, dass viele ihrer Leute durch diese kleinen Wesen gelitten haben und vor wenigen Jahren drei Mahar-Männer ihrer gnadenlosen Wut zum Opfer gefallen sind. So sehr glauben die Mahar, Sioux, Otos und andere benachbarte Nationen diese Fabel, dass keine Macht der Welt sie bewegen kann, sich dem Hügel zu nähern.
[ORDWAY] Wir fanden eine große Menge roter Beeren, die an einem hübschen Baum wachsen, der etwa so hoch ist, wie ich hinaufreichen kann. Diese Beeren sind ein wenig sauer und werden Kaninchenbeeren genannt. Aber angenehm im Geschmack.
1Es handelt sich um die Sioux-Indianer.
2Gemeint sind die Indianer vom Stamm der Pawnee.
3Bezeichnung für ein Moskitonetz.
4Die Rede ist vom Rio Grande und den Black Hills.