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Freitag, 11. Dezember

Nationales Hauptquartier der Israelischen Polizei, Ostjerusalem.

Das Israelische Polizeihauptquartier befand sich früher in Tel Aviv, aber nach dem israelischen Krieg und der Zerschlagung des Territoriums von 1967 gab Israel eine Absichtserklärung ab, indem es das Hauptquartier in einen neu errichteten Standort nach Ostjerusalem verlegte — einem Komplex von Regierungsgebäuden benannt nach dem ehemaligen Premierminister und bekannt als Kiryat Menachem Begin — zwischen Sheikh Jarrah im Norden, dem Berg Scopus im Osten und dem Munitionshügel im Westen. Die Tatsache, dass allein dieses Jahr ein “Drehtür”-artiges Auftreten und Abtreten von drei verschiedenen Generalpolizeikommandanten eintrat, hatte Abe Goldman dazu veranlasst, mit dem — hastig vom Schin Bet eingebrachten — Kommissar eine Diskussion über die Polizeiarbeit am Tempelberg zu führen, dessen jüngste Einberufung durch den Premierminister und den Minister für öffentliche Sicherheit eher damit zu tun hatte, jemanden zu haben, der eher loyal denn effizient war.

Goldman hoffte, dass die bisherigen Erfahrungen des neuen Kommissars mit Israels nationaler Sicherheitsbehörde die Kontrolle über die derzeitigen palästinensischen Unruhen auf dem Berg verbessern würden. Schin Bet, bekannt durch das hebräische Akronym “Shabak”, war eine der mächtigsten Sicherheitsbehörden der Welt mit historischen Verbindungen zu den zionistischen paramilitärischen Gruppen, deren Gewalt gegen Palästinenser vor der Gründung Israels grassierte. Die Agentur war seitdem berüchtigt für die Folterung und Tötung palästinensischer Häftlinge, die für die illegale und gewalttätige Verwendung von Verhörtechniken durch das UN-Komitee gegen Folter verurteilt wurde, die bis heute benutzt werden.

Obwohl das Treffen mit dem rundlichen, mit Schnurrbart und Kippa bekleideten Kommissar herzlich war, blieb Goldman unbeeindruckt von einem Mann, der sich während seiner kurzen Amtszeit mit der Abgrenzung zwischen jüdischem und palästinensischem Trauerfällen mit der absurden und offensichtlich rassistisch motivierten Behauptung, “Israel heiligt das Leben, unsere Feinde heiligen den Tod” als umstritten erwiesen hatte. Darüber hinaus hatte er eine Entscheidung getroffen, der Öffentlichkeit eine Empfehlung der Polizeiermittler zu verschweigen, dass die Ehefrau des Premierministers wegen Unregelmäßigkeiten im Führen des Haushalts des Premierministers angeklagt werden sollte. Goldmans Anfrage nach dem Treffen sollte sicherstellen, dass die strikte Überwachung des Tempelbergs zumindest aufrechterhalten wird, wenn nicht sogar erhöht werden sollte, um den Juden, Möglichkeiten und Schutz zu bieten diese Stätte zu besuchen: eine bewusste Verfahrensweise der immer größer werdenden jüdischen Präsenz, die schließlich das Hauptziel der Bruderschaft des Hirams des dritten Tempels ultimativ begünstigen würde.

Goldman hatte die Bruderschaft als eine Schurkenzelle innerhalb der verhüllten Geheimhaltung der Freimaurerei etabliert, jedoch ohne die offizielle Genehmigung der Organisation. Obwohl die Freimaurer dieser Zelle ausschließlich dazu dienten, die Erfüllung des geplanten Baus des dritten Tempels heimlich — wie im Buch Ezechiel beschrieben — zu unterstützen, basierte ihre Hingabe auf fragwürdigen biblischen Erzählungen, wie sie im Buch der Gebote von Maimonides (Moses) beschrieben wurden — einem herausragenden mittelalterlichen sephardisch-jüdischen Philosoph, Astronom und einer der produktivsten und einflussreichsten Torah-Gelehrten und -Arzte — welches Gebotsdetails und die Anweisungen beinhaltete, die Gott selbst dem jüdischen Volk auf dem Berg Sinai an dem Tag, der auf den Tag nach Jom Kippur (Versöhnungstag) folgte, gab: “Der Schöpfer befahl uns, ein ausgewähltes Haus für seinen Dienst zu errichten, wo die Opfergaben für alle Zeiten dargebracht werden. Und die Prozessionen und festlichen Pilgerfahrten werden dort dreimal im Jahr durchgeführt.”

Das Gebot, den Tempel zu bauen, wurde als eines der 613 Mizwot (Gebote) anerkannt, für die eine ewige jüdische Verpflichtung, die es zu erfüllen galt, bestand. Die großen judäischen Weisen hatten behauptet, dass der Wiederaufbau des Heiligen Tempels in Übereinstimmung mit den Dimensionen, Eigenschaften und Attributen des Zweiten Tempels ein bestimmtes Gebot für das Volk Israel sei. Diese strittigen und wohl betrügerischen biblischen Gebote stellen jedoch keine ausreichende Rechtfertigung für die illegale, stets brutale und zerstörerische Aneignung palästinensischen Landes und Eigentums dar. Es scheint, dass, wenn die alten jüdischen Schriftgelehrten die Natur und Geschichte des jüdischen Volkes und ihre Handlungen verstärken oder legitimieren wollten, keine Bedenken hatten, die Quelle ihrer selbstverherrlichenden Ansprüche Gott selbst fälschlich zuzuschreiben.

Es wurde zum Beispiel behauptet, dass Haram al-Sharif/Tempelberg in Jerusalems Altstadt die heiligste Stätte des Judentums war, wobei die Juden auf den Tempelberg oder den Berg Moriah (Har HaMoriya) verwiesen. Für Muslime war es die drittheiligste Stätte nach Mekka und Medina, die sie als Haram Al-Sharif (das edle Heiligtum) und die Moschee als “die entfernteste Moschee” bezeichneten, auch bekannt als al-Aqsa und “Bayt al-Muqaddas” auf Arabisch. Muslime betrachteten das al-Aqsa-Gelände als heilig, weil ihnen beigebracht wurde, dass die Moschee die erste Qibla — die Richtung, in der die Muslime während des Gebets stehen — in der Geschichte des Islam war, von der aus der Prophet Mohammed seine übernatürliche (zweiteilige) Nachtreise Isra und Miraj von Mekka nach Jerusalem, noch vor seiner Himmelfahrt, antrat. Der Erzählung nach reiste er auf einem geflügelten Ross zur “entferntesten Moschee”, wo er andere Propheten wie Moses, Abraham und Jesus in muslimischen Gebeten anführte, was eindeutig seine Bedeutung vor allen anderen abrahamitischen Propheten implizierte. Im Himmel hatte er eine seltene, aber kurze Begegnung mit Gott, der ihm Anweisungen gab, die er an die Muslime getreu weitergab.

Die hebräische Bibel und die jüdischen Erzählungen behaupten, dass das al-Aqsa-Gebiet mit drei biblischen Bergen in Verbindung stand, deren Standorte, obwohl unbestimmt, dennoch von höchster Wichtigkeit waren: Der Berg Moriah, wo die Opferung (Bindung) Isaaks angeblich stattfand (Genesis 22); Der Berg Zion (2. Buch Samuel 5:7), wo angeblich die ursprüngliche Jebusiten-Festung (ein kanaanäischer Stamm) und die “Davidsstadt” stand; und schließlich der Tempelberg, auf dem der dritte Tempel an derselben Stelle errichtet werden sollte wie der erste Tempel Salomons in Jerusalem, der auf Hebräisch Yerushaláyim und Qods/Qadas auf Arabisch genannt wurde.

Der erste Tempel wurde angeblich von König Salomon gebaut — der um 967 - 931 v. Chr. — während eines angeblichen “Goldenen Zeitalters” regierte, als Israel auf seinem Höhepunkt war. Salomon war der Mann, der, nachdem er Gott um Weisheit gebeten und ihm die Weisheit gegeben wurde (1. Buch der König 3:11 - 12), siebenhundert Ehefrauen und dreihundert Konkubinen (1. Buch der Könige 11:3) hatte. Trotz der zeitintensiven Tätigkeit so viele Frauen zufriedenzustellen, scheint Salomon offenbar immer noch Zeit und Energie gefunden zu haben, zu schreiben und wird als Autor vieler Weisheitsliteratur bezeichnet, die von Sprichwörtern geprägt war, die sowohl über die Göttlichkeit als auch über die Tugend lehren sollten. Es gab in Wirklichkeit keinen Beweis für ein “Goldenes Zeitalter”, keine Beweise dafür, dass die Israeliten eine große Nation waren, und keine Beweise für große Städte mit prachtvollen Bauwerken.

Der Charakter Salomons, oder Sonnengott von On, war die israelitische Version des ägyptischen Sonnengottes Ra von Heliopolis. Sogar das Wenige, was über Salomon aufgezeichnet wurde, wurde erst etwa zweitausend Jahre später niedergeschrieben, sodass es keine zeitgenössischen Aufzeichnungen seiner Herrschaft gibt. Die hebräische Bibel behauptete, dass der Bau des Salomonischen Tempels mithilfe von König Hiram von Tyre erreicht wurde (Teil des heutigen Libanon), der hochwertige Materialien, qualifizierte Handwerker und den legendären Architekt Hiram Abiff zur Verfügung stellte. Für solch wohlwollenden Beistand war Salomo verpflichtet, König Hiram einen jährlichen Tribut von 100.000 Scheffel Weizen und 110.000 Gallonen reinem Olivenöl zu zahlen (1. Buch der Könige 5:11). Bis heute wurden jedoch keine archäologischen Beweise für den Salomonischen Tempel gefunden, und der einzige Verweis darauf, was mit seiner vermeintlichen Existenz zeitlich übereinstimmt, stammt aus der hebräischen Bibel. Selbst architektonische Beschreibungen dieses Ersten Tempels beinhalten keine spezifischen Informationen und scheinen auf der Grundlage der kombinierten Merkmale anderer Tempel in Ägypten, Mesopotamien und Phönizien zusammengestellt worden zu sein.

Der heutige Standort des Haram al-Sharif/Tempelberg und dem Staat Israel basiert daher ideologisch auf Erzählungen der hebräischen Bibel, die in ihrer betrügerischen Übersetzung ins Griechische in der renommierten Bibliothek von Alexandria — durchgeführt von 70 jüdischen Schriftgelehrten im Auftrag von König Ptolemäus II., dem damaligen griechischen Monarch Ägyptens — die Verlagerung der Schauplätze der biblischen Erzählungen vom Nordjemen und Südarabien nach Ägypten und Palästina umfasste. Qades war, wie in der hebräischen Bibel erwähnt, einer der 179 jemenitischen Berge — und machte das Land damit zu den gebirgigsten Regionen der arabischen Halbinsel — 80 Kilometer südlich der heutigen Stadt Taiz, die keinerlei Verbindung zu Jerusalem hat.

Unter Berücksichtigung der gottgegebenen Weisheit Salomons und der Herrschaft während des “Goldenen Zeitalters”, erzählt die Bibel davon, wie die Legende seiner Weisheit so weit verbreitet war, dass Bilqis, die Königin von Saba, nach Jerusalem reiste, um von diesem großen Mann zu lernen (1. Buch der Könige 10:2). Bilqis gehörte zu einer langen Reihe matriarchaler Saba-Königinnen, die über die gesamte Halbinsel Sinai herrschten, die ein echtes “Goldenes Zeitalter” mit fabelhaftem Reichtum aus der Karawanenstraße genossen hatte, die als Hauptroute für den Transport von Weihrauch, Myrrhe, Harz, Gold, Textilien, Elfenbein und wichtigen Gewürzen, die für religiöse und Begräbnisfunktionen sowie die Konservierung von Lebensmitteln unentbehrlich waren. Es war unwahrscheinlich, dass Bilqis sich auf eine Reise begeben hätte, um einem anderen Monarchen Ehre zu erweisen. Es ist weitaus wahrscheinlicher, dass diese imaginäre Verbindung mit Bilqis nur ein weiteres hebräisches Machwerk in Schriftform war, um Salomos Legende zu verbessern und seine vermeintliche Existenz als Tatsache zu etablieren.

Die Wahrhaftigkeit solcher Ansprüche muss daher im Hinblick auf den angeblichen jüdischen Auszug aus Ägypten, die anschließende vierzigjährige Wanderung in der Wüste und das Verhältnis dieser Ereignisse zur Realität des heutigen zionistischen Israel beurteilt werden. Zunächst geht es in erster Linie um das historisch konnotierte hebräische Wort Aliyah (Aufstieg), das reisen oder nach oben wandern bedeutet, wo das gelobte Land Israel angeblich lag. Es wäre daher nicht unvernünftig, auf der Grundlage der verfügbaren Fakten und der jüngsten wissenschaftlichen Forschung darauf zu schließen, dass die wandernden Juden dies nicht von Ägypten aus taten — im Einklang mit den eklatanten Gebräuchen der hebräischen Bibel — sondern von irgendwo südlich des Morgenlands aus, wo sich das alte Arabien und der Jemen befanden.

Indem die Geographie des alten Arabiens und Jemens fleißig aufgezeichnet und klassische arabische Historiker der ersten sechs Jahrhunderte des Islam studiert wurden, wurde den Gelehrten deutlich, dass der eigentliche Schauplatz israelitischer biblischer Erzählungen an jenen arabischen Orten mit ihren Bergen, Tälern und Stämmen lag. Man muss kein brillanter Gelehrter oder Forscher sein, um die Tatsache aufzudecken, dass die hebräische Bibel in ihren anfänglichen Verweisen auf “Ägypten” den Namen “Mizraim” verwendete, was ein kleines, unauffälliges Dorf entlang der alten Karawanenstraße im Süden Arabien war, aus dem sich die israelitische Erzählungen, wie die von Moses, entwickelt hatten.

Umfangreichere Forschungen hatten auch ergeben, dass die alten Israeliten kein Volk waren, das in Ägypten der Sklaverei entkam, bevor es 40 Jahre in der Wildnis wandelte und dann das gelobte Land eroberte. Tatsache ist, dass, so wie Arabien heute aufgrund seines Reichtums an Erdöl und Erdgas von strategischer Bedeutung ist, das altertümliche Arabien, aufgrund seiner strategischen Lage an der alten Karawanenstraße von Indien, Jemen und dem ostafrikanischen Horn nach Irak, Ägypten, die Mittelmeerküste und Griechenland genauso von strategischer Bedeutung war. Weder die Karawanenstraße noch die antike Seidenstraße — die die wichtigsten Handelsrouten der Antike waren — endeten in oder durchquerten Palästina.

Aufgrund ihres Wertes für die Kamelkarawanen, die für Wochen und Monate durch die arabische Halbinsel reisten, benötigte die Karawanenstraße Schutz und Dienstleistungen, die von den arabischen Stämmen an der Süd- und Westküste bereitgestellt wurden, die im Gegenzug davon profitierten, den reisenden Händlern Nahrung, Wasser und andere Hilfsgüter zur Verfügung zu stellen. Nicht alle arabischen Stämme waren jedoch zufällig in der Lage, von der Karawanenstraße zu profitieren, einige Stämme bewohnten das gebirgige Gebiet im Norden Jemens, wo Schwierigkeiten und ein Mangel an Möglichkeiten für einen ehrlichen Lebensstil herrschten. Infolgedessen waren die weniger begünstigten Stämme — darunter die Israeliten — gezwungen, die Karawanenhändler oft anzugreifen und ihrer wertvollen Fracht zu berauben. Außerdem war die Karawanenstraße sowohl für die Ägypter im Westen als auch für die Assyrer und Babylonier im Osten von so strategischem Wert, dass es für sie von wesentlicher Bedeutung war, Arabien zu kontrollieren, was infolgedessen zum Ziel der meisten ägyptischen und assyrischen Militärkampagnen bei der Sicherung der Karawanenstraße wurde.

Abgesehen von den Zweifeln an der Herkunft der Israeliten gab es auch Hinweise darauf — die zahlreiche Menschen weiterhin hartnäckig nicht glauben — dass der israelitische Gott YHWH eine weibliche Gemahlin hatte und dass die frühe israelitische Religion nur das Konzept des Monotheismus während der israelischen Monarchieperiode des Niedergangs und nicht, wie behauptet wird, auf dem Berg Sinai annahm. Es war eine Folge des unschönen Hintergrunds der antiken Israeliten, dass sich die hebräischen Schreiber gezwungen fühlten, eine weiß getünchte Geschichte zu schreiben, die einem Volk, das verzweifelt auf der Suche nach einer legitimen ethnischen Identität und einem eigenen Land war, göttliche Autorität verleihen würde. Nun sind sich die wissenschaftlichen Forscher in den miteinander verbundenen Bereichen der Bibel, der Archäologie und der Geschichte des jüdischen Volkes einig, dass die Realität, die sich auf die Entstehung der Juden als Volk in Palästina bezieht, Welten von der erdachten, aber dennoch vorherrschenden Erzählung entfernt ist, die Israel derzeit durch die Ausnutzung der Archäologie verstärken wollte, um dem indigenen palästinensischen Volk die eigene Geschichte zu verwehren und es durch ihre Eigene zu ersetzen.

Die palästinensische Archäologie hatte sich erst im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zusammen mit der Archäologie von Kulturen wie Ägypten, Mesopotamien, Griechenland und Rom, begonnen zu entwickeln. Bei vielen Archäologen — die jedenfalls im Auftrag der führenden Museen in Berlin, London und Paris auf der Suche nach spektakulären Beweisen für die Vergangenheit Ausgrabungen durchführten — gab es jedoch eine Tendenz, vielleicht unredliche Verbindungen zu archäologischen Entdeckungen als Begründung für biblische Mythen zu finden.

Da die Bedingungen im alten Palästina nie zum Aufblühen ausgedehnter Königreiche beigetragen hatten, in denen einst eindrucksvolle Paläste, Schreine und Tempel wie in Ägypten und Mesopotamien gefunden wurden, wurde ihre Archäologie konsequenterweise nicht durch führende Museumsinitiativen angetrieben, wohl aber durch religiöse Motive, sodass der Hauptimpuls hinter der Forschung in Palästina dessen Verbindungen zur Heiligen Schrift war.

Ausgrabungen wurden in Jericho und Sichem (Nablus) begonnen, wo biblische Forscher hofften, die Überreste der in der Bibel erwähnten Städte zu finden. Diese archäologische Forschung wurde von den Bestrebungen des Amerikaners William Foxwell Albright (1891 - 1971) — einem Archäologen, Bibelforscher, Philologen und Keramikexperten — vorangetrieben, dessen Ansatz es war, die Archäologie als wissenschaftliches Mittel zu nutzen, die kritischer Meinungen gegenüber der historischen Wahrhaftigkeit der biblischen Erzählungen zu widerlegen, einschließlich jener Standpunkte der deutschen Wellhausen-Schule, deren Kritik an der Bibel die Ansicht hervorgerufen hatte, dass sie eine Gefahr für das deutsche Judentum darstelle.

Diese Schule der biblischen Kritik, von der Julius Wellhausen der führende Vertreter war und die sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelt hatte, forderte die Geschichtlichkeit der biblischen Erzählungen heraus und behauptete, sie seien während des babylonischen Exils absichtlich erdacht worden. Bibelgelehrte und besonders die in Deutschland behaupteten, die hebräische Geschichte sei eine kontinuierliche Reihe von Ereignissen gewesen, die mit Abraham, Isaak und Jakob begann; dass der Aufenthalt in Ägypten, die Knechtschaft und der Exodus; dass die Eroberung des Landes und die anschließende Besiedlung durch die Stämme Israels nur eine viel spätere Rekonstruktion von Ereignissen mit einer theologischen Agenda für einen bestimmten Zweck war.

Albright hingegen glaubte, dass die Bibel ein historisches Dokument sei, das, obwohl es mehr als nur einer editorischen und translatorischen Etappe unterzogen wurde, immer noch ein verlässliches Spiegelbild der antiken Realität sei. Er war sich zu einem fast fanatischen Ausmaß sicher, dass die Ausgrabung der antiken Überreste Palästinas einen positiven Beweis für die jüdische Geschichte in diesem Land liefern würde. Folglich führte die biblische Archäologie, die auf den Spuren von Albright und seinen Schülern folgte, zu einer Reihe von umfangreichen Ausgrabungen an wichtigen biblischen Tells (archäologische Grabhügel), darunter unter anderem Ai, eine kanaanäische Königsstadt, die nach dem Buch Josua in der hebräischen Bibel von den Israeliten nach zwei Versuchen erobert wurde; bei Beit She'an, dessen Ruinen jetzt der Bet She'an Nationalpark sind; in Beit Shemesh, wo 1950 die moderne israelische Stadt Beit Shemesh gegründet wurde; bei Gezer, einem einstmaligen kanaanäischen Stadtstaat in den Ausläufern der Judäischen Berge; in Gibeon, einer kanaanitischen Stadt nördlich von Jerusalem, die von Josua erobert wurde; in Jericho, im Westjordanland, das seit 1967 unter israelischer Besetzung steht; bei Tel Hazor, dem Ort des antiken Hazor, nördlich des Sees Genezareth; in Tel Lachish, eine heutige archäologische Stätte und ein israelischer Nationalpark; bei Tel Megiddo, das mit seiner übertriebenen historischen Bedeutung heute als Megiddo National Park geschützt ist und als Weltkulturerbe gilt; und in Jerusalem, das Juden jetzt als die ewige Hauptstadt Israels einfordern. So gelang es den Archäologen durch die enthusiastische biblische Betrachtung der Ausgrabungen, sicherzustellen, dass jede neue Entdeckung irgendwie zu einem Puzzle beitragen würde, das bequemerweise zur biblischen Geschichte der Vergangenheit, einschließlich des Patriarchalischen Zeitalters von Abraham, Isaak und Jakob (Genesis 12-50) passte.

Diese weniger ehrliche Herangehensweise an die Archäologie führte zwangsläufig dazu, dass die Fülle archäologischer Entdeckungen — statt Begründung der biblischen Erzählungen — ihre eigene Glaubwürdigkeit diskreditierte, indem sie unerklärliche Anomalien verursachte. Die Forscher hatten zum Beispiel Schwierigkeiten, darin übereinzustimmen, welche archäologische Periode dem Patriarchalischen Zeitalter entsprach; übereinzukommen, wann Abraham, Isaak und Jakob tatsächlich lebten; und übereinzustimmen, wann das Grab der Patriarchen in Hebron gekauft wurde, um als Begräbnisstätte für die Patriarchen und die Matriarchinnen zu dienen.

Nach biblischer Chronologie errichtete Salomon den Ersten Tempel 480 Jahre nach dem Auszug aus Ägypten (1. Buch der Könige 6:1), dem weitere 430 Jahre für den Aufenthalt in Ägypten hinzugefügt werden mussten (2. Buch Mose 12:40), was zusammen mit den außergewöhnlichen Lebensspannen der Patriarchen zu einem Datum des 21. Jahrhunderts v. Chr. für Abrahams Zug nach Kanaan führte. Es ist jedoch kein Beweis gefunden worden, der einer solchen Chronologie entspricht. In den 1960er Jahren schlug Albright vor, dass Abrahams Wanderungen der mittleren Bronzezeit (22. bis 20. Jahrhundert v. Chr.) zugeordnet werden sollten, aber Benjamin Mazar — der als Autorität auf dem israelischen Zweig der biblischen Archäologie angesehen wurde — schlug vor, dass der historische Hintergrund des Patriarchalischen Zeitalters tausend Jahre später, in der “Siedlungsperiode” des 11. Jahrhundert v. Chr. angesetzt werden sollte. Solche Vorschläge wurden von anderen abgelehnt, die die Historizität der Erzählungen als Legenden der Vorfahren während der Zeit des Judäischen Königreichs betrachteten.

In Bezug auf den Auszug aus Ägypten, die Wanderungen in der Wüste und die Sinai-Erzählung gab es keine ägyptischen Dokumente, um solche Behauptungen zu untermauern, und während manche Juden aus dem alten Ägypten vertrieben worden waren, ist es höchst unwahrscheinlich, dass die Zahl der Vertriebenen auch nur annähernd der von jüdischen Schriftgelehrten behaupteten Zahl entsprach. Wenn tatsächlich ein so bedeutsames Ereignis stattgefunden hätte — 600.000 Menschen hätten damals mindestens ein Viertel der Bevölkerung Ägyptens repräsentiert — wäre es sicherlich gerechtfertigt gewesen, dies sorgfältig aufzuzeichnen oder zumindest erwähnt zu werden. Zahlreiche ägyptische Dokumente erwähnen jedoch den Brauch, dass Nomadenhirten in Ägypten eintrafen, um im Nildelta während Dürreperioden und Nahrungsknappheit zu campieren, aber solche harmlosen Vorfälle über viele Jahrhunderte hinweg waren häufiger als ein einzelnes, außergewöhnliches Ereignis.

Darüber hinaus haben sich Forscher ständig bemüht, den Berg Sinai und die Wüstenlager der wandernden Stämme zu lokalisieren, aber trotz erheblicher Anstrengungen wurde kein einziger Ort gefunden, der der biblischen Erzählung entspricht. Da die Hauptereignisse in der Geschichte der Israeliten weder durch archäologische Entdeckungen noch durch nicht-biblische Dokumente belegt werden, sind sich die meisten Historiker darin einig, dass der Aufenthalt in Ägypten und die Ereignisse des anschließenden Auszugs auf eine vernachlässigbare Zahl von Nomadenfamilien zurückzuführen sind, deren Geschichte verschönert wurde, um den Bedürfnissen einer nationalistischen Ideologie Rechnung zu tragen.

Sogar die historisch wichtige Geschichte, wie das Land Kanaan von den Israeliten erobert wurde, ist aufgrund der Schwierigkeiten, die man bei der Suche nach den archäologischen Beweisen gefunden hat, zu zweifelhaft, um diese biblische Behauptung zu unterstützen. Ausgrabungen verschiedener Expeditionen in Jericho und Ai — Städte, deren Eroberung im Buch Josua gewissenhaft detailliert ausgeführt wird — haben nichts ergeben, abgesehen davon, dass es während der vereinbarten Eroberungszeit in der späten Hälfte des 13. Jahrhunderts v. Chr. Städte an keinem der Orte und ganz sicherlich keine Mauern gab, die hätten “einstürzen” können. Als Reaktion auf diesen Mangel an Beweisen wurde eine Vielzahl von laschen Erklärungen dargeboten, darunter der Vorschlag, dass Jerichos Mauern vom Regen weggespült worden waren.

Vor fast einem halben Jahrhundert brachten biblische Gelehrte die Idee hervor, dass die Eroberungserzählungen als nichts anderes als mythische Legenden angesehen werden sollten, weil mit der Entdeckung von immer mehr Standorten offensichtlich geworden war, dass die fraglichen Orte zu verschiedenen Zeiten einfach versandet sind oder aufgegeben wurden. Es wurde daher letztlich der Schluss gezogen, dass es keine faktischen Beweise gab, die die biblische Erzählung einer Eroberung durch israelische Stämme in einer von Josua angeführten Militärkampagne unterstützen sollten.

Während die biblische Erzählung das Ausmaß — “großer Städte mit himmelhohen Mauern ” (Deuteronomium 9:1) — der von den Israeliten eroberten kanaanitischen Stadtbefestigungen übertrieb, war die Realität bei ausgegrabenen Stätten eine Andere. Sie enthüllten nur Überreste von unbewohnten Siedlungen, die aus einer kleinen Anzahl von Behausungen bestand, die kaum als Städte angesehen werden können. Es war folglich offensichtlich, dass sich die städtische palästinensische Kultur im späten 13. Jahrhundert v. Chr. über einen Zeitraum von hunderten von Jahren aufgelöst hatte, statt das Ergebnis der militärischen Eroberung durch die Israeliten zu sein.

Darüber hinaus waren die Autoren der biblischen Beschreibungen entweder mit der geopolitischen Realität in Palästina, die bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts v. Chr. der ägyptischen Herrschaft unterworfen war, nicht vertraut oder ignorierten sie bewusst. Es befanden sich ägyptische Verwaltungszentren in Gaza, Japho (Jaffa) und Beit She'an, wo zahlreiche ägyptische Orte auf beiden Seiten des Jordan ebenfalls entdeckt wurden. In der biblischen Erzählung wird eine solche prominente ägyptische Präsenz nicht erwähnt, und es ist offensichtlich, dass die Schriftgelehrten einer wichtigen historischen Realität nicht bewusst waren oder diese absichtlich wegließen, sodass archäologische Entdeckungen das biblische Szenario der “großen” kanaanitischen Städte, uneinnehmbare Befestigungsanlagen mit “himmelhohen Mauern” und dem Heldentum einiger israelitischer Eroberer, die von Gott im Kampf gegen die zahlreicheren Kanaaniter unterstützt wurden, allesamt theologischen Rekonstruktionen waren, die keine sachliche Grundlage hatten.

Selbst das stufenweise Aufkommen der Israeliten als Volk war Gegenstand von Zweifeln und Diskussionen, weil es keine Beweise für eine spektakuläre militärische Eroberung befestigter Städte oder Beweise für die tatsächliche Identität der Israeliten gab. Archäologische Entdeckungen deuten jedoch darauf hin, dass einige Zeit nach 1200 v. Chr., die mit der “Siedlungs”-Phase identifiziert wurden, hunderte von kleinen Siedlungen in der zentralen Bergregion gegründet wurden, in denen Bauern das Land bearbeiteten oder Schafe heranzogen. Da bereits festgestellt worden war, dass diese Siedler nicht aus Ägypten gekommen waren, wurde vorgeschlagen — da in den Hügeln Gräber ohne Siedlungen entdeckt wurden — dass sie Hirten waren, die durch die Region wanderten und eine Tauschwirtschaft mit den Talbewohnern, durch den Austausch von Fleisch gegen Getreide, betrieben. Mit dem allmählichen Zerfall der städtischen und landwirtschaftlichen Systeme waren diese nomadischen Schafhirten jedoch gezwungen, eigene Getreidekörner zu produzieren, die die Etablierung permanenter kleiner Siedlungen erforderten.

“Israel” wird in einem einzigen ägyptischen Dokument aus dem Jahr 1208 v. Chr. erwähnt, der Zeit des Königs Merenptah, welches bekundet, dass "Kanaan von jedem Bösen geplündert wurde, Ascalon besetzt ist, Gezer festgesetzt ist, sich Yenoam zu etwas entwickle als habe es nie existiert und Israel verwüstet ist, jedoch dessen Saat nicht.” Indem Merenptah auf das Land durch seinen kanaanitischen Namen und die Erwähnung mehrerer Städte des Königreichs hinwies, hatte er Beweise dafür vorgelegt, dass der Begriff “Israel” einer der Bevölkerungsgruppen in der zentralen Bergregion von Kanaan zum Ende der Spätbronzezeit vergeben wurde, wo später das Königreich Israel gegründet wurde.

Die Archäologie spielte auch eine Rolle bei der Rekonstruktion der Realität der Periode von Davids und Salomons “vereinigten Monarchie”, die die Bibel als Höhe der ökonomischen, militärischen und politischen Macht der alten Israeliten mit Davids Eroberungen bezeichnet, gefolgt von Salomos Herrschaft, die ein Reich geschaffen hatte, das vom Gazastreifen bis zum Euphrat reichte: “Denn er hielt sich alles untertan diesseits des Stromes, von Tiphsach bis Gaza, ja alle Könige diesseits des Stromes” (1. Buch der Könige 4:24). Archäologische Entdeckungen an zahlreichen Stätten beweisen jedoch, dass die imposanten Gebäude und prächtigen Monumente, die dieser Epoche zugeordnet wurden, nichts anderes als funktionale, aber unauffällige Bauwerke waren.

Von den drei Städten, die unter Salomons erstaunlichen Bauleistungen erwähnt wurden, erwies sich Gezer nur als eine Zitadelle, die ein kleines Gebiet bedeckte und von einer weniger kostspieligen Kasemattenwand umgeben war, die aus zwei dünneren parallelen Wänden, mit einem leeren Raum zwischen ihnen, bestand. Hazors obere Stadt war nur teilweise befestigt — ungefähr 7,5 Morgen von insgesamt ungefähr 135 Morgen — die in der Bronzezeit angesiedelt worden war; Megiddo wiederum bedeckte ein kleines Gebiet mit dem, was wohl Hütten waren, statt tatsächlicher Gebäude, ohne Hinweise darauf, eine befestigte Mauer gehabt zu haben.

Weitere Ungereimtheiten entstanden auch durch Ausgrabungen in Jerusalem — der vermeintlichen Hauptstadt der vereinigten Monarchie — wo umfangreiche Ausgrabungen in den letzten 150 Jahren einige beeindruckende Überreste der Städte aus der mittleren Bronzezeit und der 2. Eisenzeit (die Zeit des Königreichs von Judäa) zu Tage gebracht haben. Abgesehen von einigen Keramikscherben wurden keine Überreste von Gebäuden aus der Zeit der vereinigten Monarchie gefunden. In Anbetracht der Existenz von erhaltenen Überresten aus früheren und späteren Zeiten kann geschlossen werden, dass Jerusalem in der Zeit von David und Salomon nur eine kleine “Stadt” mit höchstens einer kleinen Zitadelle für den Herrscher war, aber sicherlich nicht die Hauptstadt eines beeindruckenden Reiches, wie es in der Bibel beschrieben wird.

Da sie sich der Mauern des Jerusalems des 8. Jahrhunderts v. Chr. offenkundig bewusst waren und die Überbleibsel dieser Kultur in verschiedenen Teilen der Stadt entdeckt worden waren, konnten biblische Autoren dieses Szenario in das Zeitalter der vereinten Monarchie zurückverfolgen. Man kann davon ausgehen, dass der prominentere Status Jerusalems nach der Zerstörung seines Rivalen Samaria erworben wurde, das seit drei Jahren vom Assyrer Sargon II. belagert wurde, bevor es schließlich 722 v. Chr. fiel.

Abgesehen von begründeten Zweifeln an historischen und politischen Details der biblischen Erzählung wurden Fragen zur Lehre und Verehrung der Israeliten aufgeworfen, einschließlich des Datums, an dem der Monotheismus von den Königreichen Israel und Judäa angenommen wurde. Zum Beispiel wurden in Kuntilet Ajrud im südwestlichen Teil der Negev-Bergregion und Khirbet el-Kom im piemontesischen Judäa hebräische Inschriften entdeckt, die “YHWH und seine Aschera”, “YHWH Shomron und seine Aschera”, “YHWH Teman und seine Aschera” erwähnten. Die Autoren waren offensichtlich mit einem Götterpaar, YHWH und seiner Gemahlin Aschera, vertraut und hatten Segnungen im Namen des Paares geschickt. Diese Inschriften aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. legen die Möglichkeit nahe, dass der Monotheismus als Staatsreligion in Wirklichkeit eine Neuerung zur Zeit des Königreichs Judäa nach der Zerstörung des Königreichs Israel war.

Archäologische Entdeckungen hatten bewiesen, dass sie mit der Schlussfolgerung der kritischen Schule der Bibelwissenschaft übereinstimmten, dass David und Salomon Stammesfürsten gewesen sein könnten, die kleine Gebiete in Hebron (David) und in Jerusalem (Salomon) regierten, sodass sie von Anfang an nicht nur getrennte, unabhängige Königreiche waren, sondern auch gelegentlich Gegner. Infolgedessen ist die viel verwendete Geschichte der vereinigten Monarchie ein imaginäres historiografisches Machwerk, das frühestens während der Zeit des judäischen Königreiches geschrieben wurde, dessen eigentlicher Name ein Geheimnis geblieben ist. Erstaunlich an all dem war die Tatsache, dass ein Nationalstaat des jüdischen Volkes — einschließlich des hochintelligenten Abe Goldman — solche eklatanten biblischen Irrtümer als Rechtfertigung für dessen derzeitige illegale und stets brutale Aneignung von palästinensischem Land, Eigentum, und Ressourcen zitierte.

Tunnel der Westmauer (Klagemauer), Ostjerusalem, besetzte palästinensische Gebiete

Yaakov Katzir war ein aschkenasischer Jude aus Russland, der im strengsten Sinne des Wortes kein Semit war, weil eine sorgfältige, unparteiische Untersuchung ergab, dass das Wort “Semit” keine Beziehung zu irgendeiner bestimmten religiösen Gruppe oder Ethnie, sondern zu einer Gruppe von semitischen Sprachen einschließlich Amharisch (was von Äthiopiern und Eritreern in Ländern, die früher als Abessinien bekannt waren, gesprochen wurde); Arabisch (das von Arabern und anderen in muslimischen Ländern gesprochen wird, da es die Sprache des Koran ist); Aramäisch (das vor allem von den Chaldäern des Irak, sowie einigen Katholiken und maronitischen Christen zumindest liturgisch, wenn nicht sozial gesprochen wird); Hebräisch (das von Israelis, einigen Juden und anderen außerhalb Israels gesprochen wird); und Syrisch (das von einigen in verschiedenen Teilen Syriens und des Nahen Ostens gesprochen wird).

Linguistische Experten weisen auch darauf hin, dass Abraham, der Vater der Araber und Juden, kein Hebräisch sprach, sondern Aramäisch, was die damalige Landessprache gewesen war. Tatsächlich genetische Juden stammten aus Spanien, Portugal, Nordafrika und dem Nahen Osten und wurden als “sephardisch” bezeichnet, ein Wort, das aus dem hebräischen “Sepharad” stammt, das sich auf Spanien bezieht. Sephardische Juden neigen wegen der Vertrautheit mit ihrer eigenen Geschichte und der wahren Bedeutung des Wortes “Semit” dazu, den Begriff “Antisemitismus” zu vermeiden, weil es im Grunde genommen völliger Unsinn ist. Alternativ haben aschkenasische Juden, die das israelische Recht auf Rückkehr ausnutzen — die israelische Gesetzgebung, die am 5. Juli 1950 verabschiedet wurde und Juden das Recht auf Rückkehr, das Recht auf das Leben in Israel und das Recht auf Staatsbürgerschaft verliehen hat — keine Verbindung zu Palästina, wie von H.G.Wells in seinem Werk The Outline of History beobachtet wurde: “Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Großteil der Vorfahren der Juden 'niemals' in Palästina gelebt haben, was die Macht der historischen Behauptung über die Tatsache beweist.”

Sogar die langjährige Hypothese, dass aschkenasische Juden von den Khazaren abstammten — einem multiethnischen Königreich, das Iraner, Türken, Slawen und Tscherkessen umfasste, die angeblich von ihrem König zum Judentum konvertiert wurden — wurde durch Studien diskreditiert, die eine mütterliche Linie beweisen, die hauptsächlich aus Europa stammt. Nach neuen Erkenntnissen aus einer aktuellen Studie über mitochondriale DNA — die ausschließlich von der Mutter an das Kind weitergegeben wird — stammten aschkenasische Juden von prähistorischen europäischen Frauen ab, die keinerlei Verbindung zu den alten Stämmen Israels hatten. Dies widerspricht auch der fortwährenden Auffassung, dass die europäischen Juden meistens Nachkommen von Menschen waren, die vor etwa 2000 Jahren Israel und den Nahen Osten verließen.

Unter der Überschrift “A brief History of the Terms for Jew” im jüdischen Almanach von 1980 wird die folgende Aussage getätigt: “streng genommen, ist es falsch, einen alten Israeliten als ‘Jude ’zu bezeichnen oder einen zeitgenössischen Juden als Israeliten oder Hebräer.” Trotz alledem verlängerte Israel 1970 das Recht auf Rückkehr, Einreise und Niederlassung, um Menschen jüdischer Abstammung mit ihren Ehepartnern einzuschließen, während sie indigene Palästinenser weiterhin gewaltsam vertreiben und verfolgen, die als Bewohner von Flüchtlingslagern, was effektiv Konzentrationslager wie Gaza und das Westjordanland sind, nicht über ein solches Recht verfügen.

Da am dritten Donnerstag eines jeden Monats die Bruderschaft des Hiram des dritten Tempels Treffen abhielt, wurde Yaakov Katzir durch eine Sondervereinbarung erlaubt, die Tunnel der Westmauer (Klagemauer) — das umfangreichste archäologische Tourismusprojekt in der Altstadt — am vorangegangenen Freitag zu besuchen, sodass er seinen Kollegen einem Bericht über den Fortschritt der seit 1969 laufenden Ausgrabungen geben konnte. Das bevorstehende Treffen der Bruderschaft war von besonderer Bedeutung, da ein geladener Ehrengast des Sanhedrin-Rates anwesend sein würde. Der kürzlich wiedererrichtete Sanhedrin — der der Oberste Rat oder das Gericht im alten Israel war — bestand aus den Ältesten (Richtern), deren letzte bindende Entscheidung im Altertum wahrscheinlich die Annahme des hebräischen Kalenders im Jahr 358 gewesen sein muss.

Katzir interessierte sich jedoch nur für eine bestimmte Ausgrabung, die mit absoluter Geheimhaltung durchgeführt wurde. Da die Tunnel der Klagemauer von Sonntag bis Donnerstag von sieben Uhr morgens bis sechs Uhr abends und freitags bis mittags geöffnet sind, waren bestimmte Aufgaben im Zusammenhang mit dieser verdeckten und wohl illegalen Ausgrabung erst nach der Schließung am Freitag und den ganzen Samstag, dem jüdischen Sabbat, möglich. Katzir kam immer vor der Schließung und mischte sich unter das Team von Gräbern, die Geheimhaltung schworen und die angeblich Angestellte der Western Wall Heritage Foundation waren.

Die Arbeiten an dieser speziellen Ausgrabung hatten vor fast anderthalb Jahren mit dem Bau einer hochmodernen Falltür über einem vertikal gegrabenen Schacht begonnen, der leicht abgedeckt und unsichtbar gemacht werden konnte. Die Falltür befand sich direkt gegenüber dem Tor der Baumwollhändler — das zusammen mit dem Markt im 14. Jahrhundert vom Mameluken Emir Tankiz erbaut wurde — und sich in einer Linie mit dem Felsendom befand. Der neun Fuß lange, vertikale Schacht war mit einer Aluminiumleiter ausgestattet, die in eine 20 Fuß große Kammer führte, die als Hauswirtschaftsraum diente, von dem aus die Untertunnelung durchgeführt wurde. Die Entsorgung des ausgegrabenen Materials und das Einbringen von galvanisierten Stahlblechen, Rohren und Schlammablagerungen zum Abstützen des Tunneldaches stellten ein Problem dar, so mussten einige aufwendige Vorkehrungen und Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, um unerwünschte Aufmerksamkeit oder Verdacht zu vermeiden.

Der Tunnel führte zum vermuteten Standort des Seelenbrunnens, von dem einige glaubten, dass er in der Vergangenheit oder sogar noch immer die mythische und noch zu entdeckende Bundeslade mit den ursprünglichen Zehn Gebotstafeln enthielt, die Gott Moses angeblich auf dem Berg Sinai gab, als die alten Israeliten in der Wüste umherirrten. Das Wort Lade (bzw. Arche) war ein veralteter Vorgänger des modernen Wortes Bogen und wurde von der lateinischen arca abgeleitet, was Kiste, Truhe oder Koffer bedeutete, sodass Gegenstände, die in solchen Behältern verborgen waren, als arkan angesehen wurden, während etwas zutiefst Mysteriöses als ein Arkanum in der Alchemie und dem Tarot (aus dem italienischen tarocchi) angesehen wurde. Ein Depot für die Bewahrung von Dokumenten war ein Archiv, mit antiken Gegenständen, die archaisch waren. Infolgedessen wurde die Ausgrabung und Untersuchung archaischer Objekte als Archäologie bezeichnet.

Es gab jedoch einige biblische Verwirrung über die Steintafeln, zum Beispiel bei Exodus 40:20, das besagte: “ Und er nahm das Zeugnis und legte es in die Lade und tat die Stangen an die Lade und legte den Deckel auf die Lade, oben darauf ”, während der tatsächliche Bezug auf die Gebote aus einer späteren Retrospektive im Deuteronomium stammt. Es war an diesem Punkt offensichtlich, dass die Israeliten, bevor sie die Lade in den Jordan trugen, von Moses an ihre große Macht und an die früheren Ereignisse auf dem Berg Horeb erinnert wurden. Er erinnerte sich daran, wie die Steintafeln, die mit Gottes Finger beschrieben wurden, jene waren, die er auf den Boden geworfen und vor ihren Augen zerbrachen. Dann erzählte er, wie ihm befohlen wurde, zwei weitere Tafeln zu behauen — worauf geschrieben werden sollte, was auf den ersten Tafeln stand — und dass es jene Tafeln waren, die er in die Lade gelegt hatte.

Die Behauptung, dass die ursprünglichen Steintafeln, auf denen Gott geschrieben hatte, tatsächlich nicht diejenigen waren, die in der Arche platzierten wurden, war verständlicherweise die Ursache für einige Bestürzung, da die Erzählung der Arche auf jener Prämisse beruhte, die die jüdischen Gelehrten widerwillig als faktisch verdächtig anerkannten. Um diese schwierige Angelegenheit in Einklang zu bringen, wurde im Mittelalter ein Kompromiss von Theologen entworfen, die beschlossen, dass es zwei Laden gegeben haben muss: die, die von Bezaleel gebaute wurde (Exodus 31) und die Replik mit den durch Moses zerbrochenen Tafeln. Trotzdem wurde betont, dass es sich um Bezaleels ursprüngliche Lade handelte, die im Tempel Salomos letztlich aufgestellt wurde. Das Schicksal der Replik mit den Geboten ist seitdem ein Problem, das jüdische Historiker vermieden haben religiös anzuschneiden, es wurde schließlich einer äthiopischen christlichen Bruderschaft überlassen, die Fabel auszunutzen.

Einer von mehreren bestehenden Missverständnissen über Moses war der Glaube, dass er die Tora geschrieben hatte (bestehend aus den Büchern Genesis, Exodus, Leviticus, Zahlen (4. Buch Mose) und dem Deuteronomium), obwohl Gelehrte längst wussten, dass sie nicht nur von verschiedenen Schriftgelehrten in Jerusalem, sondern auch während unterschiedlicher Zeitspannen geschrieben wurden, wahrscheinlich beginnend mit dem Ende der nachexilischen Periode — zwischen dem Ende des jüdischen Exils in Babylon um 538 v. Chr. und 1 v. Chr. — um eine mythische Geschichte für eine hebräische Nation zu schaffen, die auf den Sitten, Verkündigungen und Legenden anderer Nationen basiert. Es geschah während dieser Zeit, etwa 700 Jahre nach dem Tod Moses, dass das Deuteronomium so geschrieben wurde, dass die Worte direkt aus Moses Mund stammten. Dies war auch beim Buch Exodus der Fall und war Teil der Schaffung einer Folklore, die die israelische Invasion der kanaanitischen Erzählung untermauern würde, indem sie behauptete, es sei der Wille Gottes gewesen, wobei Moses angeblich sagte: “wenn der Herr, dein Gott, sie dir ausliefert und du sie schlägst, dann sollst du an ihnen den Bann vollziehen. Du sollst keinen Vertrag mit ihnen schließen, sie nicht verschonen”

(Deuteronomium 7:2); “Vielmehr sollst du die Hetiter und Amoriter, Kanaaniter und Perisiter, Hiwiter und Jebusiter der Vernichtung weihen, so wie es der Herr, dein Gott, dir zur Pflicht gemacht hat” (Deuteronomium 20:17). “Der Herr, dein Gott, wird selber vor dir her gehen; er wird selber diese Völker vor dir her vertilgen, dass du ihr Land einnehmest. Josua, der soll vor dir hinübergehen, wie der Herr geredet hat” (Deuteronomium 31:3). Heute, im 21. Jahrhundert, wird das palästinensische Volk immer noch seines Landes und seiner Kultur beraubt und wird immer noch mit anmaßender Straffreiheit ethnisch gesäubert, entsprechend den erfundenen Gebräuchen alter hebräischer Schriftgelehrter.

Der Konsens der wissenschaftlichen Meinung ist, dass solche Berichte aus vier verschiedenen schriftlichen Quellen abgeleitet wurden, die über einen Zeitraum zusammengebracht wurden, um die ersten fünf Bücher der Bibel in einer zusammengesetzten Form zu produzieren. Die Quellen wurden als J bezeichnet, die Jahwe Quelle (aus der deutschen Transliteration des hebräischen YHWH); E, die elohistische Quelle; P, die priesterliche Quelle; und D, die deuteronomistische Quelle. Infolgedessen bestand der Pentateuch (von den Juden als Tora bezeichnet) aus Material, das aus sechs Jahrhunderten Folklore zusammengetragen worden war, um eine vorstellbare Erzählung von Gottes Schöpfung der Welt und seiner Beziehung zu den Menschen im Allgemeinen und den Juden im Besonderen zu liefern.

Es gab auch einen scheinbaren Widerspruch in Bezug auf das tragbare Heiligtum der Bundeslade, dem Zelt der Zusammenkunft, dessen ausführliche Details, wie sie im priesterlichen Pentateuch (“P”) beschrieben werden, nicht der weit einfacheren Beschreibung eines bloßen Zeltes einer elohistischen Darstellung (“E” ) entsprechen, in der es heißt: “Und Mose nahm das Zelt und schlug es sich auf außerhalb des Lagers, fern vom Lager, und nannte es: Zelt der Zusammenkunft. Und es geschah, ein jeder, der Jehova suchte, ging hinaus zu dem Zelte der Zusammenkunft, das außerhalb des Lagers war” (Exodus 33:7). Dies steht in krassem Gegensatz zu der Beschreibung des Priesters, die ein prächtigen Tabernakel in der Mitte des Lagers mit Dienern und Levitenwächtern erwähnte. Diese Version des Tabernakels — das später als jenes angesehen wurde, das in Salomons Tempel replizierte wurde — hatte schwere Bretterwände, die mit dicken Leinen- und Ziegenfellen umwickelt waren und war komplett mit einem bronzenen Altar, Möbeln, Vorhängen, Ringen und anderen Verzierungen versehen. Ein kaum transportables und ganz anderes Heiligtum, das sich von der Einfachheit des Elohim-Zelt-Heiligtums gänzlich unterschied.

Es ist auch anzumerken, dass in der Zeit des Evangeliums aus dem ersten Jahrhundert immer noch kein einziger kombinierter jüdischer Text verfügbar war und dass nur eine Sammlung verschiedener Einzeltexte existierte, wie die Entdeckung der Schriftrollen in den Höhlen von Qumrân, die sich etwa zwei Kilometer landeinwärts vom Nordwestufer des Toten Meeres befinden, demonstrierte. Solche Schriftrollen waren eher für Synagogen gedacht als für die Öffentlichkeit. Die ersten kombinierten Texte, die als hebräische Bibel anerkannt werden sollten, existierten erst nach dem Fall Jerusalems an die Römer im Jahr 70 n. Chr., wobei das Alte Testament in einem nur aus Konsonanten bestehenden hebräischen Stil geschrieben wurde. Dies führte zu einer griechischen Übersetzung — auch genannt Septuaginta (aus dem lateinischen septuaginta: siebzig), weil zweiundsiebzig Gelehrte für die Übersetzung verantwortlich waren — um die Zunahme griechischsprachiger, hellenistischer Juden zu bewältigen. Während des vierten Jahrhunderts v. Chr. erstellte St. Hieronymus eine lateinische Übersetzung, die als Vulgata bezeichnet und dann später vom Christentum verwendet wurde. Unglücklicherweise weisen unparteiische wissenschaftliche Untersuchungen und Beweise darauf hin, dass die griechische Übersetzung der hebräischen Erzählungen in der Septuaginta — die eigentlich nicht als Bibel bezeichnet werden kann — eine ziemlich grobe Fälschung war, deren bösartige Täuschung bis heute eine Hirnwäsche der leichtgläubigen Menge weiterführt und das Schicksal der Menschheit schädlich beeinträchtigt.

Um 900 n. Chr., erstellten jüdische Gelehrte, die als Masoreten bekannt waren — weil sie die Masorah, eine Sammlung traditioneller Anmerkungen zum Text anhängten — aus dem alten hebräischen Text eine neue Form, die als Codex Petropolitanus bekannt wurde. Unabhängig davon, ob es sich um den masoretischen Text, die lateinische Vulgata, die englische Version oder eine andere Übersetzung handelt, besteht die Realität darin, dass sie alle der gegenwärtigen Ära entsprechen und als solche unter translatorischen und interpretatorischen Anpassungen von Schriftgelehrten litten, die sich der Präsentation einer Erzählung verschrieben — selbst wenn dies erforderte, es mit der Wahrheit nicht so genau zu nehmen — die als gemeinsame religiöse Überzeugung für die Vereinigung eines Volkes dienen würde, das angesichts diskriminierender Unterdrückung verzweifelt versucht, eine einzigartige Identität zu schaffen und zu bewahren. Es ist ebenso wichtig zu erkennen, dass historische Verweise auf die Lade in dem Buch Exodus und weiterhin durch den Großteil des Alten Testaments recht häufig waren und Berichte über ihre zentrale Rolle bei der Eroberung Kanaans durch die Israeliten einschlossen; sowie ihre scheinbare Macht, all diejenigen zu töten, die die Regeln für ihre Handhabung missachteten; und die Wut ihrer entfesselten Macht, Tumore auf Ebene einer Pandemie zu verursachen.

Seitdem wurde von Historikern und Gelehrten unterschiedlich vermutet, dass die Lade vielleicht weggenommen und zerstört; absichtlich unter dem Tempelberg verborgen; vor der babylonischen Invasion aus Jerusalem entfernt; von dem äthiopischen Fürsten Menelik I., dem vermeintlichen Sohn des Königs Salomon und der Königin von Saba, nach Äthiopien gebracht; während der Herrschaft von Manasse von jüdischen Priestern umgesiedelt; oder einfach auf wundersame Weise durch göttliche Intervention entfernt wurde. Obwohl die letzte bekannte Anspielung auf die im Tempel befindliche Lade aus dem Jahr 701 v. Chr. stammt, als der Assyrerkönig Sanherib Hiskias Truppen in Jerusalem umzingelte, bleibt ihre Existenz und Zerstörung oder Entfernung aus dem Tempel weiterhin Gegenstand vieler Debatten.

Trotz der fehlenden Gewissheit über die tatsächliche Existenz des Seelenbrunnens — oder sogar der Bundeslade — wurde behauptet, dass er sich auf dem Haram al-Sharif/Tempelberg unterhalb einer natürlichen Höhle unter dem Felsen befand, auf der nach jüdischer Tradition Abraham sich darauf vorbereitete, seinen Sohn Isaak zu opfern, und von wo die islamische Tradition behauptet, dass von dort Mohammed in den Himmel aufgestiegen ist. Während das Klopfen auf dem Boden der Höhle ein mysteriöses, hohles Geräusch hervorrief, glaubten die berühmten britischen Entdecker des neunzehnten Jahrhunderts, Charles Wilson und Sir Charles Warren, dass das hallende Echo auf eine kleine Fissur unter dem Boden zurückzuführen war und sie die Existenz einer solchen Kammer weder beweisen noch widerlegen konnten.

Obwohl es nie eine offiziell organisierte archäologische Erkundung der Stätte oder des Haram al-Sharif/Tempelberg selbst gegeben hatte — der unter der Kontrolle der religiösen muslimischen Waqf-Stiftung steht — war bekannt, dass er mit einem Netzwerk von etwa fünfundvierzig Zisternen, Kammern, Tunneln und Höhlen durchsetzt war. Shimon Gibson, leitender Geselle am W.F. Albright Institut für Archäologische Forschung in Jerusalem, der mit seinem Kollegen David Jacobson eine eindeutige Rezension — Unter dem Tempelberg in Jerusalem: Ein Quellenbuch über die Zisternen, unterirdischen Kammern und Kanäle des Haram Al-Sharif — verfasste, sagte, dass “seit dem 19. Jahrhundert keinem Abendländer Zugang zu den unterirdischen Kammern auf dem Tempelberg gestattet wurde. . . Ich hätte mich gerne als ein lokaler Waqf-Arbeiter verkleidet und diesen Standort infiltriert, aber ich möchte nicht das Risiko eingehen, einen internationalen Zwischenfall zu verursachen.” Dieses Risiko war für viele Israelis kein Thema mehr.

Nach biblischen Berichten zufolge war die Lade — die mit Gold bedeckten Baumholz der Seyal-Akazie gebaut wurde, die den alten Ägyptern als Lebensbaum bekannt war und in der traditionellen Medizin sehr wichtig war und in vielen Fällen psychoaktive Alkaloide (Halluzinogene) enthielt — in einer Kammer unter dem Haram al-Sharif/Tempelberg versteckt worden. Wenn das der Fall wäre, dann war es unwahrscheinlich, dass es die widrigen und feuchten Bedingungen überstanden hat. Shimon Gibsons war der Meinung, dass “die Lade wahrscheinlich zerfallen wäre. Es sei denn, sie hatte natürlich tatsächlich heilige Eigenschaften. Aber ich als Archäologe kann nicht von theoretischen heiligen Eigenschaften einer Holzkiste sprechen.” Selbst wenn das der Fall wäre, dann würde es sicherlich noch etwas von dem Gold geben, das die Lade bedeckte, oder von dem Goldtopf, der Manna enthielt, dem “Brot der Wüste”, das Gott den 600.000 Kindern Israels gab, als sie von Ägypten in das Gelobte Land zogen.

Was Yaakov Katzir anging, würde die Entdeckung des Seelenbrunnens oder einer Kammer unter dem Tempelberg seine eigene fanatische Begeisterung für das Engagement der Bruderschaft des Hiram für den Bau eines dritten Tempels rechtfertigen; würde den Glauben an seine jüdische Überlegenheit rechtfertigen, so wie es ihm durch seine Erziehung und von seinem Militärdienst eingetrichtert wurde; und würde seinen jüdisch-nationalistischen Eifer und Hass gegen Nichtjuden entzünden, während er den Holocaust als Rechtfertigung für Gewalt und Diskriminierung von Palästinensern, afrikanischen Migranten und sogar äthiopischen Juden ausnutzte. Yaakovs Gewissen war in Wirklichkeit von der gegenwärtigen israelischen rassistischen Gewalt gegen äthiopische Juden überhaupt nicht beunruhigt, deren Anspruch die Bundeslade in Äthiopien zu haben er vehement als “Neger-Unsinn, den sie bei sich in Afrika behalten sollten” verspottete.

Die äthiopische Tradition behauptete, dass die Bundeslade in der alten heiligen Stadt Axum aufbewahrt wurde. Die Lade wurde anscheinend jahrhundertelang in der Kirche Maria von Zion aufbewahrt, wo 1691 festgehalten wurde, dass Kaiser Iyasu sie gesehen und zu ihr gesprochen haben soll. Gegenwärtig wird die Lade angeblich in der Kapelle der Tafel bewahrt, die während der Regierungszeit des letzten Kaisers, Haile Selassie, neben der Kirche errichtet wurde. Es wurde sich erzählt, dass ihr ein einziger Wächter anvertraut wurde, der Weihrauch verbrannte und das Biblische Buch der Psalmen vor der Lade rezitierte. Niemand — Könige und Bischöfe eingeschlossen — durfte sich der Lade nähern, außer dem Wächter, der nicht nur ein Mönch, sondern auch Jungfrau war, der der Lade dient, bis er sich seinem eigenen Tod nähert, und daraufhin einen Nachfolger ernennt.

Die klassische Darstellung über Äthiopiens Lade stammt aus einem mittelalterlichen Epos, Der Ruhm der Könige (Kebra Nagast), geschrieben in der äthiopischen Sprache Ge'ez.

Ihn ihm wird beschrieben, wie Bilkis, die Königin von Saba, als sie von der immensen Weisheit König Salomos hörte, nach Jerusalem reiste, um mehr Wissen und Weisheit zu erlangen, wie sie ihr eigenes Volk besser regieren könnte. Von ihrer Schönheit und Intelligenz gleichermaßen beeindruckt, fing Salomon an sich ein gemeinsames Kind von ihr zu wünschen: ein Verlangen, das nicht von Lust getrieben wurde, sondern von einem scheinbar selbstlosen Streben, die Erde mit Söhnen zu bevölkern, die dem Gott Israels dienen würden. Es wurde behauptet, dass Bilkis einen Sohn hatte, der als erwachsener Mann aus Äthiopien anreiste, um seinen Vater in Jerusalem zu besuchen. Nachdem Salomon seinen Sohn als König von Äthiopien gesalbt hatte, beauftragte er die Ältesten Israels, ihre eigenen Söhne nach Äthiopien zu schicken, um als Berater zu dienen. Da sie unglücklich darüber waren, Jerusalem und seinen Tempel nie wieder zu sehen, beschlossen die jungen Israeliten, die Lade mitzunehmen. Die Erzählung Der Ruhm der Könige behauptet, dass es tatsächlich die Lade selbst war, die entschied, Jerusalem zu verlassen, da die Juden aufgehört hatten, den Glauben zu praktizieren, der ihnen von Gott offenbart wurde.

In einer alternativen Version von Bilkis Besuch, wird sie mit Fanfaren, Festlichkeiten und einer Rundgang durch die großen Gebäude einschließlich des Tempels, der sie mit Ehrfurcht und Bewunderung erfüllte, begrüßt. Salomon, der angeblich dreihundert Konkubinen und siebenhundert Ehefrauen angesammelt hatte, schlug eine Ehe vor, die eine geschmeichelte Bilkis akzeptierte. Nach einigen späteren Besuchen im Tempel jedoch bestand Bilkis darauf, den Architekten solcher Pracht zu treffen, und als er ihr vorgestellt wurde, empfand sie das Aussehen und die Art des Architekten Hiram Abiff als total verführerisch. Nachdem sie ihre Fassung wiedergewonnen hatte, befragte sie Hiram nicht nur ausführlich, sondern verteidigte ihn auch gegen Salomons offensichtliche Feindseligkeit und zunehmende Eifersucht. Als sie darum bat, die Männer zu sehen, die den Tempel gebaut hatten, protestierte Salomon gegen die Unmöglichkeit, die gesamte Belegschaft aus Lehrlingen, Handwerkern und Meistern aufzustellen. Aber Hiram, der auf einen großen Felsen sprang, um besser gesehen zu werden, beschrieb mit seiner rechten Hand das symbolische Tau, und sofort eilten alle Arbeiter aus den verschiedenen Werken ihrem Meister entgegen. Bilkis war von einer derartigen Darstellung von Autorität so beeindruckt, dass sie erkannte, dass sie sich in den großen Architekten verliebt hatte und bedauerte ihr Versprechen an Salomon. Sie kam schließlich von ihrem Versprechen an Salomon ab, indem sie den Verlobungsring von seinem Finger entfernte, während er unter dem Einfluss von Wein war.

Dies wirft die Frage auf, wann Der Ruhm der Könige geschrieben wurde und wann die Tradition, dass sich die Lade in Äthiopien befand, begann. Es war aus Münzen und Inschriften bekannt, dass die alten Könige von Axum bis zum 4. Jahrhundert heidnisch waren. Damals konvertierten sie zum Christentum — das im Jahr 330 zur Staatsreligion erklärt wurde — ohne Aufzeichnungen darüber, ob sie entweder von König Salomon abstammten oder davon, dass es eine Beziehung zwischen ihnen und der Bundeslade gegeben hatte. Der früheste Bericht über die Präsenz der Lade in Äthiopien erscheint gegen Ende des zwölften Jahrhunderts, als ein Armenier in Kairo, Abu Salih, auf Arabisch schrieb, dass die Äthiopier im Besitz der Bundeslade waren, die von den Nachkommen der Familie König Davids getragen wurde, die blonde Haare und einen rot-weißen Teint hatten. Während einige Historiker berechtigterweise behaupteten, Abu Salih habe sich in der Aussage geirrt, die Lade sei eher von Europäern als von Äthiopiern getragen worden, kann sein Bericht nicht unberücksichtigt gelassen werden, weil er sich auf die Autorität des biblischen Salomon-Lieds stützte, welches erwähnte, dass Salomon rote-weiße Wangen und Haare wie feines Gold hatte.

Trotz all dieser Argumente und Theorien musste letztlich anerkannt werden, dass die historischen Tatsachen, die sich auf die Lebensweise König Salomons beziehen (1011 - 931 v. Chr.), lose auf verschiedenen Legenden aus Ägypten, Phönizien und Südarabien beruhten, wo das Land Saba, dank der Karawanenstraße, aufblühte.

Jede aufrichtige Untersuchung der verfügbaren Fakten durch Archäologen und Gelehrte würde zu dem Schluss kommen, dass es unwahrscheinlich gewesen wäre, dass die Israeliten in Ägypten gewesen waren, dass sie kaum vierzig Jahren lang in der Wüste umherirren konnten, und ihnen die militärischen Mittel zur Eroberung des Gelobten Landes fehlten und folglich nicht an die zwölf Stämme Israels hätten weitergegeben können. Nichts davon würde jedoch von den Absichten der vollständigen Judaisierung Ostjerusalems abschrecken, um den Bau eines dritten Tempels als Erfüllung eines gehegten Strebens nach einem vereinigten Jerusalem als ungeteilter und ewiger Hauptstadt des jüdischen Volkes auf Kosten der indigenen Palästinenser, ihrer Kultur und ihrer Geschichte, was letztlich zu ihrer Auslöschung führt, durchzuführen.

Für Katzir, der von frühester Kindheit an gelehrt worden war, dass Nichtjuden (Goyim) böse Menschen waren, die man fürchten und mit Argwohn betrachten sollte, war es nicht besonders wichtig die Rechte Anderer zu achten — Nichtjuden im Allgemeinen und Palästinenser im Besonderen — wegen dem, was sie in der Vergangenheit getan hatten; außerdem wurden ihm rassistische und ausnahmslos falsche Gebote eingeschärft, die Extremismus, Hass und Angst vor der Außenwelt förderten; so hatte er folglich eine Belagerungsmentalität entwickelt, die die Möglichkeit von Toleranz und Koexistenz mit anderen ethnischen Gruppen ausschloss; und wodurch es dazu kam, dass er sich als eines der ewigen Opfer betrachtete, deren “Viktimisierung” als Waffe gegen nichtjüdische Feinde gefördert und verwendet werden sollte. Katzirs Neigung zur teuflischen Vergeltung war etwas, dem Conrad und Freya bald in Jerusalem begegnen sollten.

Die Bruderschaft Des Hiram: Ezechiels Tempelprophezeiung

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