Читать книгу Unser Fräulein Doktor Teil 2 - Wolf- Dieter Erlbeck - Страница 3

Babsi

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Eine aufregende, teilweise abenteuerliche, aber wunderschöne Klassenfahrt gehörte der Vergangenheit an. Der Alltag hatte uns wieder!

Lerche, unsere Klassenlehrerin, zärtlich „Fräulein Doktor“ genannt, obwohl sie das gar nicht so gern hörte, hatte sich noch einmal für die korrekte Haltung während dieser Woche, bei der ganzen Klasse bedankt. Herr Hermes, die zweite Lehrkraft auf unserer Fahrt gab auf seine Art den Senf dazu, indem er die Fahrt für zwischenmenschliche Beziehungen als „überstanden“ erklärte.

Monika setzte ihr Vorhaben, mich um keinen Preis der Welt aufzugeben, rigoros in die Tat um und wich nicht mehr von meiner Seite. Babsi schien sich mit dieser Tatsache, zumindestens vorübergehend, abgefunden zu haben, und hielt sich für meinen Geschmack sogar um einen Hauch zu sehr zurück, was nichts Gutes ahnen ließ! Von Uschi, meiner süßen Klassenfahrtbekanntschaft aus Hamburg bekam ich zunächst fast täglich Post, später nahezu einen Brief pro Woche und nun schon seit einigen Tagen überhaupt keine Nachricht mehr!

Ute? Ja, mit Ute stand ich etwas auf Kriegsfuß! Zunächst gab sie mir keine Chance über das Vergangene zu sprechen und strafte mich mit Gleichgültigkeit. Darüber hinaus behandelte sie mich wie Luft, was mir aber schon wieder Mut machte, denn ohne Luft kann man nicht leben und ähnlich erklärte ich mir auch ihr Verhalten. Ich erwischte sie immer öfter dabei, wie sie mich, wie sie glaubte, unauffällig und heimlich beobachtete. Ich stellte also mit Genugtun fest, dass ich ihr noch nicht völlig gleichgültig war und wartete geduldig auf den Tag, wo ich mit ihr über das Vergangene sprechen konnte und ihr die neue Situation aus meiner Sicht erklären konnte. Da wir nach wie vor im gleichen Haus wohnten und denselben Schulweg zurücklegen mussten, konnte es nicht mehr solange dauern bis wir uns einmal über den Weg liefen, ohne rechtzeitig auszuweichen!

In der Schule lief nun wieder alles normal und geordnet. Die kleineren Streiche blieben wie eh und je erhalten, die größeren hoben wir uns für bestimmte Situationen auf, wie zum Beispiel die Adventszeit! In dieser schönen, eher stillen Vorweihnachtszeit hing in jeder Klasse ein stimmungsvoller Adventskranz an der Decke. Der Zufall wollte es, dass er genau über dem mittleren Gang hing, also jenem Gang, den Herr Paul während des Unterrichtes ständig benutzte und im unnachahmlichen Wanderstil auf und ab rannte und dabei ununterbrochen mit einem überdimensionalen Zeigestab in der Luft herumfuchtelte!

Dieser Umstand inspirierte mich derart, dass ich Hartmut, meinem besten Freund, mit meinen Gedankenspielen vertraut machen wollte.

„Du Hartmut, ich habe eine Idee“, nahm ich ihn wichtigtuend zur Seite!

„Nein“, antwortete der Angesprochene, „nicht schon wieder! Du hattest doch erst letztes Jahr eine Idee!“

„Sei nicht albern.“

„Wieso albern! Das ist mein voller Ernst! Wenn du eine Idee hast, artet das häufig derart aus, dass wir Krach mit Lerche bekommen und vor ihren zornig gerötetem Gesicht mit den böse funkelnden schönen braunen Augen fürchten wir uns doch beide!“

„Sie darf nicht merken dass es ein Streich ist und dafür, so glaube ich, habe ich diesmal die richtige Idee!“

„Das wäre das erste Mal, wenn ich mal eben aufzählen darf wie oft du dies schon geglaubt hast....!“

„Nun höre doch erst einmal richtig zu.“

„O.k., o. k. dann fang schon an.”

Ich atmete tief durch und sah ihn mit unschuldigen Augen an.

„Ist dir noch nicht aufgefallen, dass Ede Paul immer denselben Weg im Unterricht nimmt, immer den Gang rauf und runter und in der Hand seinen „Siegesstab“ immer auf und ab!“

„Das ist richtig! Aber wie du daraus einen Streich fabrizieren willst bleibt mir noch schleierhaft.“

„Dachte ich mir, da du nicht über die erforderliche Fantasie für Ausnahmefälle verfügst!“

„Du Spinner, aber du?“

„Aber ich, genau!“

„Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen.“

„Siehst du vor deinem geistigen Auge den Adventskranz an der Decke?“

„Ständig! Ich träume schon nachts davon.“

„Du ziehst mein Gedankengut schon wieder in das Lächerliche!“

„Im Augenblick dachte ich an einen blöden an der Decke baumelnden Adventskranz und nicht an dein Gedankengut!“

„Schon gut! Ich dachte mir den Adventskranz etwas zu manipulieren, zum Beispiel an der Aufhängung!“

Hartmut starrte mich an als habe ihm gerade jemand gesagt, er habe heute Morgen vergessen die Hose anzuziehen als er zur Schule ging!

„Nun mach den Mund wieder zu sonst erkälten sich deine Zähne“, sprach ich und setzte meine Überlegungen fort, „nun müssen wir Ede nur so dirigieren, dass er unter dem Kranz zum Stehen kommt und bei seiner ständigen Fuchtelei mit dem Zeigestock müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn er dabei nicht irgendwann einmal den Adventskranz trifft, der dann rummms....“

„Genial“, war alles was über Hartmuts Lippen kam, dann knallte er seine rechte Pranke so anerkennend auf meine Schultern, dass ich unvermittelt in den Knien einknickte und erschrocken vor ihm kniete!

„Bist du von allen guten Geistern verlassen? Ich heiße Dieter und nicht Wolfgang!“

„Entschuldige“, sprach er und zog mich wieder hoch, „ich war für Sekunden tief beeindruckt von deinem Ideenreichtum! Wird niemals wieder vorkommen!“

„Idiot!“

Wir standen uns lachend gegenüber und klatschten uns ab, was zur Folge hatte, dass Wolfgang unser „Adonis“ sofort auf uns zukam, sein Mundwerk in voller Größe öffnete, also von der linken bis zur rechten Backe, seine quittegelben, lückenhaften Zähne zeigend fragte:

„Was führt ihr wieder im Schilde?“

Donnerwetter, er hatte unser Abklatschen einmal ausnahmsweise richtig gedeutet, was bei seiner sprichwörtlichen Einfältigkeit sehr viel bedeutete.

„Na gut“, sprach Hartmut, „eigentlich ist es noch geheim, aber du sollst es als erster erfahren!“

„Ja“, fragte Wolfgang?

„Morgen fängt der Tag wieder in aller Frühe an!“

„Verarschen kann ich mich allein“, entgegnete Wolfgang wütend, wieder einmal übertölpelt zu sein.

„Dann tu es doch, aber verschone uns dabei“, gab ich meinen Senf dazu.

Nachdem er endlich wieder abgezogen war fragte Hartmut:

„Und wann soll es steigen?“

„So schnell wie möglich, ich dachte morgen an die dritte Stunde! Ich gehe in der großen Pause auf die Toilette, schleiche mich dann in das Klassenzimmer zurück und hänge den Kranz entsprechend auf!“

„Lass dich nur nicht dabei erwischen!“

„Ich werde schon aufpassen. Allerdings müssen wir Babsi und Rüdiger noch einweihen!“

„Warum dieses“, fragte Hartmut?

„Na aus dem einfachen Grund, weil die beiden rechts und links vom Gang sitzen und Ede dorthin locken und entsprechend aufhalten und reizen müssen!“

„Genial“, kam Hartmuts Lieblinswort erneut, aber diesmal trat ich schnell einen Schritt zurück, damit er mich nicht schon wieder niederschlagen konnte.

Erneut klatschten wir uns lachend ab was sofort wieder Wolfgang auf den Plan rief:

„Ich weiß schon, der Abend hört spät auf“, dachte er grinsend uns auszutricksen!

„Ein Glück, dass die Häuser nicht im Freien stehen“, ergänzte Hartmut und gluckernd vor Lachen ließen wir einen erneut verwirrten Wolfgang zurück.

„Irgendwie tut er mir manchmal richtig leid“, flüsterte ich Hartmut zu, „aber auf der anderen Seite kannst du niemanden so herrlich veräppeln wie ihn.“

„...und das soll auch so bleiben“, ergänzte Hartmut kichernd.

Später nahm ich mir Babsi zur Seite und informierte sie über mein Vorhaben!

„Du siehst nicht nur gut aus“, versuchte sie zu flirten, „du hast auch immer wieder umwerfende Ideen! Können wir das nicht heute Abend bei Kerzenschein und einem kleinen Drink besprechen?“

Die Alarmglocken eins bis drei begannen zu läuten! Jetzt war äußerste Vorsicht geboten, wollte ich nicht nur unsere Beziehung kaputt machen, sondern auch die Durchführung meines Planes gefährden.

„Dein Angebot klingt unglaublich verlockend, aber leider habe ich heute Abend Boxtraining!“

„Na großartig, dann hole ich dich dort ab und nehme dich zu einem Schlummertrunk mit nach Hause.“

Ihr Unternehmensgeist imponierte mir, aber ich vermutete, dass mich Monika nach dem Training abholen würde, wie sie es fast immer, seit unserer Klassenfahrt tat. Also musste ich die Schublade mit Diplomatie aufziehen um nicht wieder in alle möglichen Fettnäpfe zu treten!

„Na prima“, versuchte ich es zaghaft und fiel doch wieder wie der Elefant in den Porzellanladen, „dann können wir ja zu dritt ein Schlückchen hinter die Binde kippen!“

„Zu dritt?“

„Ja, zu dritt! Monika wollte mich auch abholen!“

Für einen Moment glaubte ich eine Gemütsbewegung zu erkennen, aber sie hatte sich sofort im Griff.

„Auch gut! Bis später dann!“

Ich glaubte die Angelegenheit gut erledigt zu haben und ahnte nichts Böses. Mit der weiblichen Psyche kannte ich mich auf Grund meines knabenhaften Alters noch nicht ausreichend aus, so dass ich auch nichts Außergewöhnliches ahnte und erwartete. Babsi dagegen, mit allen Wassern gewaschen, integrierte einmal mehr äußerst raffiniert und zielbewusst, wie ich erst viel später durch Monika erfuhr!

Zunächst rief sie einmal in aller Freundschaft bei ihr an und plauderte belangloses Zeug um schließlich zu verkünden, heute abend nach dem Training, mit ihr und mir ein paar Dinge besprechen zu wollen. Dann gab sie eine kleine verschwiegene Eisbar an, wo sie sich mit Monika treffen wollte, um mich dann gemeinsam abzuholen. In der Eisbar ließ sie sich dann von irgendwem anrufen und verkündete anschließend bedauernd, ich hätte unsere Verabredung gerade abgesagt, da ich mich nicht gut fühle. Eigentlich keine ungewöhnliche Sache und auch schon hin und wieder so vorgefallen, so dass Monika nicht den geringsten Verdacht schöpfte und traurig nach Hause ging, während Babsi zur Sporthalle ging und mich Ahnungslosen abholte!

Zum Schein wartete sie noch ein paar Minuten mit mir auf Moni, die selbstverständlich nicht kam, hakte sich dann bei mir ein und sprach:

„Dann gehen wir eben allein!“

Schweigend trippelte sie neben mir her, schmiegte sich aber an mich, dass ich Mühe hatte, geradeaus zu gehen. Ich legte freundschaftlich meinen Arm auf ihre Schultern und zog sie leicht an mich. Sie musste das als Signal verstanden haben, blieb auf der Stelle stehen, schlang ihre dünnen Ärmchen um meinen Hals und zog mich herunter und presste ihre Lippen auf die meinen, dass mir zunächst einmal alle Sinne schwanden. Ihre Zunge öffnete ohne Umschweife meinen Mund und ihre nach Himbeeren schmeckenden Lippen schlossen meinen Mund, dass ich kaum noch Luft bekam.

Ich hätte sie jetzt einfach wegstoßen können und die Geschichte Babsi wäre damit ein für alle Mal erledigt gewesen, aber ich besaß nicht die Kraft dazu, oder anders herum gesagt, es war atemberaubend schön von ihr geküsst zu werden und ich wollte den Zauber des Augenblickes nicht beenden!

Ich weiß nicht wie lange wir so standen? Meine Hände glitten zwischenzeitlich abwärts und erforschten jeden Zentimeter ihres verführerischen Körpers, bis sie endlich auf ihren zwei rückwärtigen Rundungen lagen, die sich fest und aufregend anfühlten. Ich drückte ihren wohlgeformten Po an mich und nahm mit Genugtun zur Kenntnis, dass sie sofort auf meine wahnsinnige Erregung reagierte und ihren Oberschenkel an die Stelle drückte, wo meine Erregung auch äußerlich zu erkennen war! Wie selbstverständlich rieb sie mit ihrem wohlgeformten Bein langsam an dieser Stelle auf und ab und hätte sie dieses Spiel nicht genau so plötzlich abgebrochen wie sie es begonnen hatte, ich glaube ich hätte eine Erektion kaum noch verhindern können!

„Bevor du fertig bist, lass uns weitergehen! Vielleicht habe ich später mehr davon“, flüsterte sie in mein Ohr und zog mich lachend davon.

Verdammt, dachte ich, sie wusste genau wie es um mich gestellt war! Was konnte ich jetzt noch tun, um mich aus ihren „Klauen“ zu befreien? Ich wusste es nicht. Alles was ich durchspielte hätte mit dem entgültigem Aus unserer Beziehung geendet, was ich auf jeden Fall verhindern wollte, nicht nur weil ich wissen wollte wie weit sie dieses Spiel zu treiben gedachte, sondern auch weil ich sie als Klassenkameradin sehr hoch einschätzte. Also folgte ich ihr mehr oder weniger willig, obgleich ich von ihrer Ausstrahlung und ihren erotischen Reizen einmal mehr beeindruckt und überwältigt schien.

Das Haus ihrer Eltern lag etwas am Rande der Stadt, dort wo sich fast ausschließlich die Eigenheime und Villen der besser situierten Bewohner befanden. Babsis Vater besaß ein kleines aber feines und gutgängiges Bauunternehmen und ihre Mutter arbeitete ebenfalls im Geschäft mit und zeichnete für Lohnabrechnungen und alles Finanzielle verantwortlich. Ich sah sie eigentlich sehr selten und zu so früher Stunde wie heute befanden sie sich bestimmt noch im Geschäft und Babsi hatte eine sogenannte „sturmfreie Bude“! Es handelte sich also nicht um das erste Mal wo ich Babsis Elternhaus unter solchen Umständen betrat. In der Regel waren wir aber nicht allein, denn sie verstand es meisterhaft, solche Gelegenheiten für unsere regelmäßigen Treffen mit Freunden und Freundinnen auszunutzen. Da wir hier alles hatten was wir als Jugendliche suchten, nämlich einen erstklassigen Partykeller mit stufenlos regelbarer Lichtstärke, einer alten Musikbox, einer überdimensionalen Bar mit einer Unmenge von Getränken, natürlich auch alkoholfreien Kostbarkeiten, schummrigen Ecken mit alten Sesseln und einem kuscheligen Plüschsofa, fühlten wir uns sofort geborgen und heimisch. Da wir darüber hinaus auch so gut wie nie von ihren Eltern gestört wurden, gab es nicht den geringsten Anlass zu meckern.

Umso erstaunter blickte ich drein, als Babsi diesmal nicht die geringsten Anstalten machte diesen, unseren Partykeller aufzusuchen, sondern, mich energisch hinterherziehend, den Weg in die oberen Gemächer einschlug. Ich fand kaum Gelegenheit mich in dem pompösen, großzügig angelegten Treppenaufgang umzusehen, der mich an amerikanische Filme erinnerte. Auf den obersten Treppenansatz angekommen, blickte ich noch einmal zurück und sah, dass das in einem großzügigen Flur endende Treppenbauwerk wunderschön in die Architektur des Hauses integriert war. Vom Flur führten etliche Türen, sicherlich zu den Wohnräumen, Küche Toilette und natürlich in den Keller, wo sich auch der Partyraum befand, den man übrigens auch über einen kleinen Treppenabgang von außen erreichen konnte.

Verwirrt stolperte ich hinter Babsi her und fand mich plötzlich offensichtlich in ihrem Zimmer wieder. Zimmer ist gut gesagt, denn vor mir breitete sich für meine Verhältnisse ein kleiner Saal aus, der äußerst geschmackvoll und liebevoll mit einer Sitzgarnitur, Sitzkissen auf dem Fußboden, einigen nicht zusammenhängenden Schrankteilen, Kommoden und Vitrinenschränken ausgestattet war. Auf dem Boden lagen einige Teppiche und Brücken aus reinster Seide, wie ich unschwer erkannte.

Neben der Couch stand ein verschlossener Schrank, den Babsi bei unserem Eintreffen öffnete und damit den Blick auf einen Fernseher und eine Musikanlage freigab. Ein riesiger Balkon, der sich, wie ich vermutete, auch noch über andere Zimmer erstreckte, beeindruckte mich ebenso wie ein Rechner mit Flachbildschirm, der auf einem im gleichen Holz wie die Schränke bestehenden Schreibtisch stand. Zwei weitere Türen führten in andere Räumlichkeiten, deren Nutzung ich später noch kennenlernen sollte!

Zunächst stand ich also mal erschlagen von der Pracht mitten im Raum und hätte am liebsten auf den Absatz kehrt gemacht um mich in Sicherheit zu bringen.

Dazu kam es aber nicht, denn eine kleine eiskalte Hand ergriff mich und zog mich zielstrebig auf die Couch, wo sie sich, als wäre es die größte Selbstverständlichkeit der Welt, auf meinen Oberschenkeln niederließ, meinen Kopf ergriff und mich einmal mehr küsste, dass mir Hören und Sehen verging. Ich muss wohl bei jedem Geräusch mit meinem ängstlich Blick zur Tür reichlich unkonzentriert gewirkt haben, denn Babsi ließ plötzlich von mir ab, sah mich mit ihren tiefblauen, wunderschönen Augen entwaffnend an und sprach:

„Du musst keine Angst vor meinen Eltern haben, die sind auf einer Tagung in der Schweiz und kommen frühestens morgen Abend zurück!“

Sie sah wohl wie ich erschrocken und reichlich unsicher zusammenzuckte und ergänzte ihren Satz:

„Du hast jetzt die letzte Gelegenheit abzuhauen! Da wäre ich aber sehr, sehr traurig!“

„Babsi“, begann ich stockend, „du magst mich jetzt für einen Trottel halten, aber das würde ich auch am liebsten tun. Ich fühle es als Betrug Monika gegenüber wenn ich hier bleibe!“

„Sie muss es ja nicht erfahren!“

„Wie stellst du dir das vor? Ich kann mir gut vorstellen was heute hier passieren kann und wenn ich trotzdem dableibe, dann weil ich dich unheimlich mag, auch wenn ich mich mit Haut und Haaren dagegen wehre. Und was ist morgen? Soll ich dich behandeln als wäre nichts gewesen zwischen uns? Nein, das kann ich nicht!“

Ich wollte aufstehen, aber ein kleines entschlossenes Händchen hielt mich zurück.

„Warte doch einmal ab was passiert? Ich will nichts erzwingen, aber ich habe es dir schon auf unserer Klassenfahrt gesagt, du bist der einzige Junge den ich liebe und mit dem ich schlafen möchte! Wenn du aber nicht willst, bitte schön! Ich würde es unter Umständen respektieren!“

„Unter welchen Umständen“, fragte ich ziemlich dämlich?

„Das du mich nicht magst und unser körperliches Beisammensein ablehnst!“

Ich stand erneut auf, hielt aber noch immer ihr eiskaltes Händchen, so dass sie zwangsläufig mit aufstehen musste. Ich sah in ihre Märchenaugen, die jetzt traurig und geschlagen aussahen und brachte es nicht über mein Herz ihr Adieu zu sagen! Stattdessen tat ich das Dümmste was ich in dieser Situation tun konnte, ich zog einen vor Erregung zitternden Körper an mich, sah ihr tief in die traurigen blauen Augen, suchte ihre nach Himbeeren schmeckenden Lippen und küsste sie, wie ich wohl noch nie zuvor ein weibliches Wesen geküsst hatte. Nach ein paar Minuten bemerkte ich, dass der Kuss zunehmend nach Salz schmeckte und öffnete die Augen.

Die Tränen kullerten über ihr schönes jetzt bizarr wirkendes Angesicht. Ich wusste diese Nacht würde ich ihr keinen Wunsch mehr ablehnen können und drückte sie erneut an mich. Minuten später lag sie schwer atmend und noch immer weinend auf mir. Ich küsste ihre Tränen weg und hielt ganz still. Ein unbeschreiblicher Zauber hatte mich ergriffen und ich hatte Angst diesen bei der geringsten Bewegung zu verlieren. Meine Erregung wuchs dennoch ins Unermessliche, obwohl wir nur, fast bewegungslos, aufeinander lagen. Wir küssten uns nicht mehr und dennoch war es wunderschön mit ihr allein zu sein und sie nur anzusehen. Ich sah in ihre tränenverschleierten Augen und dachte dabei ich sehe in einen tiefen azurblauen, glasklaren Bergsee. Ich sah zum ersten Mal bewusst ihre übermäßig langen, etwas dunkleren Wimpern, die im krassen Gegensatz zu ihrem burschikosen kurzen blonden Haaren standen. Ich sah ihre leicht bebende kleine, an der Spitze etwas gebogene Nase und ihre süßen, bezaubernden dünnen aber festen, fordernden Lippen. Alles andere ihres jungfräulichen Körpers konnte ich nicht sehen, aber spürte ihn auf dem meinen. Ich spürte ihren Atem und fühlte wie sich ihr kleiner aber fester Busen auf meiner Brust auf und ab bewegte. Spontan drückte ich sie noch fester an mich.

„Vorsicht“, hörte ich sie flüstern, „lass mir bitte die erforderliche Luft zum Atmen, sonst haben wir beide nichts mehr von diesem Abend!“

„Entschuldige bitte, aber ich möchte jeden Quadratmillimeter deines Körpers auf mir spüren!“

„Das kannst du einfacher haben wenn du mich loslässt“, flüsterte sie vielversprechend.

Augenblicklich nahm ich die Hände von ihren verführerischen Rundungen und sah sie vorsichtig aufstehen.

„Einen Moment bitte“, flötete sie und verschwand hinter einer der beiden Türen, die ich noch nicht geöffnet sah und erkannte dahinter ein Badezimmer.

Nach wenigen Augenblicken erschien sie wieder und blieb im Türrahmen stehen. Als ich meinen Blick auf sie richtete wurde mir heiß und kalt und schlagartig wurde mir klar, dass ich mich in der kritischsten Situation mit einem Mädchen befand, die ich jemals erlebt hatte.

Vor mir, nur wenige Metern entfernt, stand eines der verführerrichsten Mädchen, die ich jemals kennenlernen durfte, nur mit einem Neglige, einem Hauch von Nichts bekleidet, das alles, aber auch wirklich alles ihres märchenhaften, jungen Körpers freigab. Ich weiß nicht wie ich momentan aussah, aber sicherlich einmal mehr so dämlich, dass sie lächeln musste und mit dem Zeigefinger andeutete, näher zu treten! Aber selbst wenn ich gewollt hätte, ich konnte mich keinen Zentimeter bewegen, ich stand wie versteinert.

Noch immer lächelnd kam sie näher, ergriff meine Hände und legte sie, wie selbstverständlich, auf ihren süßen, entzückenden Po. Dann schmiegte sich ihr fast nackter Körper an mich, dass ich vergaß was für ein Wochentag heute war!

„Kommst du mit Duschen“, flüsterte sie an meinem Ohr, wobei ihre Lippen mein Ohrläppchen berührten und einen erneuten Schauer durch meinen Körper jagten!

„Ich, duschen mit dir...? So, wie ich bin...?“

„Na, ich würde mich dazu ausziehen...“, lachte sie!

„Und dann...“, stotterte ich?

„Kommt Zeit kommt Rat! Mal sehen...!“

Sie wirkte ungeheuer abgebrüht und für Augenblicke jagte mir die Frage durch den Kopf, hatte sie tatsächlich noch nie mit einem Jungen geschlafen, wie sie mir noch vor einigen Wochen durchaus glaubhaft während unserer Klassenfahrt gestanden hatte? Oder sollte sich in der Zwischenzeit etwas daran geändert haben...? Mit wem denn?

Nein, das hätte ich bemerkt!

„Was ist“, hörte ich sie wie aus weiter Ferne fragen, obwohl sie direkt vor mir stand, „soll ich dir beim ausziehen helfen?“

Da ich noch immer bewegungslos vor ihr stand, begann sie den Gürtel meiner Jeans und anschließend die Knöpfe zu öffnen. Als die Hose langsam herunterrutschte und ihre zarten Finger bereits begannen meinen Pullover über den Kopf zu ziehen, erwachte ich wieder zum Leben.

„Nein“, sagte ich und zog den Pullover wieder herunter!

Als ich ihre zu Tode erschrockenen Augen sah, ergänzte ich schnell den Satz, „das kann ich auch alleine.“

Ich besaß nicht den Mut mich umzudrehen und zu gehen! Das ich keine Hose mehr anhatte war keine Entschuldigung, aber ich redete es mir ein.

Ohne Umschweife warf ich den Pullover auf den Boden, zog Unterhemd und Strümpfe aus und stand nun in Bermudashorts vor ihr.

„Zufrieden“, fragte ich und spürte wie meine Erregung immer größer wurde wenn ich sie betrachtete.

„Wenn du damit duschen willst, bitte schön. Oder soll ich dir helfen?“

Sie spürte wohl meine Verlegenheit und zog vorsichtig meinen Kopf zu sich herab und küsste mich zärtlich auf die Lippen. Meine Erregung wurde dadurch natürlich nicht geringer und ich befürchtete fast die Bermudashorts könnten beim Ausziehen an besagter Stelle hängen bleiben.

Während ich noch darüber nachdachte wie ich mich meiner Unterhose am geschicktesten entledigen konnte, hatte Babsi dieses lästige Kleidungsstück längst bis an meine Knie heruntergezogen, von wo aus sie dann ohne Fremdeinwirkung herabfiel.

„Oh“, stieß Babsi erschrocken heraus und ich wusste nicht ob es meinem muskulösem Körper oder meiner hochgradigen Erregung galt, die nun nicht mehr zu übersehen war.

Sie nahm mich bei der Hand und zog mich in das Badezimmer, das die Größe eines kleinen Wohnraumes besaß und dem ich nun normalerweise erst einmal mein Augenmerk geschenkt hätte, aber dazu ließ mir Babsi keine Zeit mehr.

Unter der Dusche angekommen zog sie ihren Hauch von Seide aus, schloss die Türen und nahm mich erneut in die Arme. Diese Situation war für mich erneut völlig neu, denn niemals zuvor hatte ich ein völlig nacktes Mädchen im Arm. Meine Hände glitten über ihre schmalen Schultern, den Rücken entlang über ihre schmale Taille und landeten am Zielort ihren verdammt süßen Popo, den ich an mich drückte und dabei alles um mich herum vergaß. Ich spürte noch ihre suchende Hand zwischen meinen Beinen und vergaß jede Beherrschung als sie damit den Gegenstand meiner Erregung umklammerte. Es dauerte nur wenige Minuten und ich entlud mich unter Zucken und Stöhnen bei noch immer nicht eingeschalteter Dusche.

Auch Babsi schien inzwischen so erregt, dass sie meinen männlichen Stolz fast zerquetschte bis ihn auch der letzte Tropfen verlassen hatte. Sie verdrehte ihre Augen, umklammerte mit beiden Armen meinen Hals und umschlang mit ihren schönen wohlgeformten Beinen meinen Unterkörper und kam unter Zittern und Weinen ebenfalls zum Höhepunkt!

So blieb sie einige Minuten an mir hängen und wir küssten uns wie in Ekstase.

Zum Glück ließ sie mich dann frei und sah mich strahlend an:

„War es schön für dich?“

„Wunderschön mein Schatz“, stöhnte ich.

Langsam drehte sie den Hahn auf und herrlich warmes Wasser befreite uns von Schwitz- und anderen Spuren.

„Darf ich dich waschen“, fragte sie und wartete keine Antwort ab, sondern begann mit einem echten Naturschwamm meinen Körper zu reinigen. Dabei nahm sie keine Rücksicht auf eventuelle Schamstellen und erogene Zonen, oder sie kannte diese Stellen sehr genau, denn meine gerade abgeklungene Erregung befand sich bereits wieder in der Auferstehung, was ihr offensichtlich größte Freude bereitete.

„Wenn du weiter so intensiv an dieser Stelle wäscht, kann ich für nichts garantieren“, versuchte ich ihren Sauberkeitsfimmel zu bremsen, aber ohne Erfolg.

„Habe ich das von dir verlangt“, fragte sie frech und spitzbübisch und hatte das Objekt der Begierde inzwischen wieder fest in ihren schmalen Händen, wo es unter ihrer sachkundigen Berührung wieder zu Höchstgröße anschwoll und sich kurz darauf erneut unter Zucken entlud. Trotzdem gab sie nicht auf und bearbeitete es schonungslos weiter.

„Willst du mich kaputt machen“, fragte ich sie flüsternd?

„Eigentlich nicht, aber es erregt mich auch!“

Nachdem ihr dieses Vorhaben auch ein drittes Mal gelungen war ließ sie endlich von mir ab und bat mich sie auch zu waschen, was ich nur zu gerne tat!

Dabei begann ich an ihrem kleinen aber äußerst strammen Busen, wo sich die zarten Knospen unter meiner Berührung steil in die Höhe stellten. Ich verstärkte meine Bemühungen noch indem ich sie küsste, vom Busen abwärts über den samtweichen Bauch, den stolzen Rücken, die schmale Taille, die einladende Hüfte, den strammen Po und schließlich auch jenen Intimbereich, den ich bisher nur aus Büchern kannte, der aber in Natur einfach unwiderstehlich wirkt! Ich kniete vor ihr und während das Wasser auf unsere Körper plätscherte zog ich sie an mich und vergrub mein Gesicht in ihrer Scham! Ich spürte wie sie unruhig wurde und zu zittern begann, wie sie sich lösen wollte aber unerbittlich von mir festgehalten wurde. Als ich sie leise weinen hörte erhob ich mich wieder und fand ihre Lippen, öffnete ihren Mund und unsere Zungen begannen erneut mit dem Liebesspiel. Irgendwann drehte sie den Wasserhahn ab und wir trockneten uns gegenseitig ab was zu erneuten Erregungen führte. Bevor allerdings etwas passierte zog sie mich durch eine weitere Tür, die ebenfalls vom Badezimmer wegführte und direkt in ihrem Schlafzimmer mündete.

„Nein“, sagte ich erneut und ließ mich doch willenlos in ein breites herrlich duftendes Bett ziehen.

Ehe ich mich versah lag ich noch immer nackt auf dem Rücken und sie stand über mir, stellte wie als Siegeszeichen einen ihrer entzückenden Füße auf meine Brust und fragte:

„Willst du wirklich jetzt gehen?“

Selbst wenn ich gewollt hätte, der zierliche Fuß hätte mich leicht daran gehindert.

Sie spielte mit ihren hübschen Zehen in meinen flaumigen Brusthaaren herum und kam dabei immer höher.

„Liebst du mich“, fragte sie und erhob dabei drohend den Fuß über mein Gesicht als wollte sie bei einer unpassenden Antwort zutreten?

Vorsichtshalber ergriff ich den drohenden, aber äußerst appetitlich wirkenden Fuß, zog ihn zu mir heran und biss vorsichtig hinein.

„Au du Unhold! Das tut weh!“

„Sollte es eigentlich auch“, antwortete ich küsste ihn dann aber von allen Seiten.

Im nächsten Augenblick ließ sie sich auf meinem Bauch nieder, sah mich streng an und flötete:

„Jetzt musst du mich heiraten, ob du willst oder nicht!“

„Wie kommst du denn auf solch einen Unsinn?“

„Das ist so. Wenn man einer Frau die Füße küsst ergibt man sich ihr und tut was sie verlangt!“

„Ok. Bei einer Frau akzeptiere ich das.“

„Oh, du Ungeheuer, und was bin ich?“

„Ein wunderschönes freches Mädchen.“

Das hätte ich wohl nicht sagen sollen, denn im nächsten Augenblick trommelten ihre kleinen Fäuste auf meiner Brust herum, so dass ich sie festhalten musste. Dabei kam sie in voller Länge auf mir zum Liegen und presste ihre Lippen sofort wieder auf die Meinen. Ein atemberaubendes Gefühl, diesen herrlichen mädchenhaften Körper auf der nackten Haut zu spüren. Ich erkannte ihre Erregung und fühlte wie es auch an mir nicht spurlos vorüberging.

Plötzlich hielt sie inne, sah mich mit ihren treuen, blauen, augenblicklich abenteuerlich funkelnden Märchenaugen an und sagte:

„Ich möchte mit dir schlafen! Richtig schlafen mit allem Drum und Dran, wie Mann und Frau!“

Ich sah sie an. Irgendwann musste dieser Satz kommen. Bis hierher war alles Spaß gewesen, jetzt wurde es ernst!

„Ich glaube das geht nicht!“

„Warum hast du deine Tage?“

„Ein Mann hat keine Tage, er kann immer.“

„Ein Mann schon! Du auch?“

„Du Biest!“

„Ich bin kein Biest, ich bin die liebe Barbara, von Freunden Babsi genannt.“

„Lenke nicht vom Thema ab. Es geht nicht.“

„Warum geht es nicht“, fragte sie trotzig ohne sich von meinem Bauch zu entfernen.

„Weil ich keine Verhütungsmittel dabei habe!“

„Warum hast du keine dabei?“

„Weil ich die normalerweise beim Boxtraining nicht benötige.“

„Aha, das heißt aber sonst hast du welche dabei?“

„Nein, auch nicht. Es hat sich nichts an meiner Aussage während der Klassenfahrt, dass ich noch nie mit einem Mädchen geschlafen habe, geändert. Und zum Spaß muss ich die Dinger nicht mit mir führen.“

„Du benötigst sie auch nicht wenn du mit mir schläfst. Ich nehme die Pille!“

„Das schützt aber nicht vor Aids!“

„Ich habe aber kein Aids!“

„Woher weißt du das? Warst du beim Arzt?“

„Mein Onkel ist Doktor und hat die erforderlichen Untersuchungen an mir getätigt!“

„Bleibe ich als Risikofaktor“, beharrte ich auf meiner Einstellung.

„Du willst nicht mit mir schlafen“, antwortete sie schon etwas trotziger.

„Ich will nicht mit einem Mädchen schlafen weil ich Angst vor eventuellen Konsequenzen habe, nicht weil du Babsi heißt.“

„Möchtest du denn gern mit mir schlafen“, fragte sie flüsternd an meinem Ohr und rieb dabei mit ihrem Unterkörper erneut an besagter Stelle wo man bei dem männlichen Geschlecht sehr schnell die Erregung erkennt.

„Wenn du so weitermachst wird sich die Frage schnell von alleine beantworten.“

„Ich merke es schon. Da befindet sich schon wieder ein äußerst harter Gegenstand in deiner Intimgegend, der mehr von der kleinen Babsi sehen möchte!“

„Aber ob wir ihm den Gefallen tun steht noch in den Sternen“, antwortete ich auf ihre humorvolle Art eingehend.

„Ich glaube nicht, dass du mich daran hindern kannst“, sprach das zierliche Leichtgewicht auf meinem Körper und versuchte mit einer Hand meinen entsprechenden Körperteil in die dafür vorgesehene Einrichtung am weiblichen Körper zu bringen. Natürlich klappte es nicht auf Anhieb. Nachdem sie ihre Lage etwas verändert und die Beine etwas breiter gemacht hatte gelang ihr das Vorhaben fast auf Anhieb. Am Zusammenzucken und dem etwas vor Schmerzen verzerrten feinem Gesicht erkannte ich das Gelingen und versuchte mich vorsichtig zu bewegen. Fast schien es zu klappen aber irgendwie auch wieder nicht. Wir waren beide noch zu unerfahren und unbeholfen um diese Situation auf Anhieb zu meistern.

Nachdem ich gerade noch rechtzeitig zu Hause angerufen hatte und meinen besorgten Eltern mitteilte, dass ich heute Nacht bei Hartmut schlafen würde, was hin und wieder vorkam, auch umgekehrt, schliefen wir irgendwann in dieser Nacht nackt, engumschlungen und erschöpft ein.

Ich wurde in der Morgendämmerung wach und verspürte schon wieder bei der bloßen Berührung der nackten Babsi eine ungeheuere Erregung, die von der ebenfalls erwachten Babsi noch gefördert wurde, indem sie mit beiden Händen den Erregungsgegenstand ergriff und streichelte. Wie im Trance rollte ich mich zur Seite und lag Sekunden später auf ihr und half dabei uns zu vereinigen. Was den ganzen Abend nicht gelingen wollte klappte nun beim ersten Versuch und unter Stöhnen und kurzem Atmen waren wir für geraume Zeit vereint!

Ich versuchte mich so vorsichtig wie möglich zu bewegen um ihr nicht weh zu tun, aber meine Sorge schien unbegründet. Aus dem anfänglichen vorsichtigem und bedächtigem hin und her und auf und ab entwickelte sich ein immer schnellerer Bewegungsablauf. Babsi hatte ihre dünnen Ärmchen um meinen Hals geschlungen und wir küssten uns unaufhörlich während ich mit meinen Armen ihren entzückenden süßen Po immer wieder rhythmisch an mich heranzog bis wir schließlich zuckend, zitternd und mit einem lauten Schrei von Babsi fast gleichzeitig den Höhepunkt erreichten. Danach blieben wir minutenlang regungslos und still aufeinanderliegen, bis ich ihr erneutes Schluchzen vernahm.

„Habe ich dir weh getan“, fragte ich sie zärtlich besorgt?

„Nein“, schrie sie fast mit tränenerstickter Stimme in die Nacht, „du hast mir den schönsten Augenblick in meinem Leben bereitet. Ich könnte die ganze Welt umarmen und hinausschreien, ich liebe dich ich liebe dich“, und nach kurzer Pause fügte sie hinzu, „es war einmalig schön! Ich möchte dass diese Nacht nie zu Ende geht!“

Ich küsste ihr dankbar die Tränen aus den Traumaugen und flüsterte:

„Musste ich so alt werden um zum ersten Mal in meinem Leben sagen zu können, ja, ich liebe dich? Ich liebe dich wirklich Babsi, mit Haut und Haaren und von mir aus soll es die ganze Welt erfahren! Ich liebe dich mein Goldschatz, mein blonder Engel!“

Wir liebten uns in den verbleibenden Stunden noch mehrmals entgegen allen schlauen Büchern die ich gelesen hatte, worin stand beim ersten Mal haben beide nichts davon, weil es besonders den Mädchen bzw. den Frauen Schmerzen bereitet.

Vielleicht handelte es sich bei uns um die berühmte Ausnahme.

Als die Sonne schließlich in unser Schlafzimmerfenster lachte erhoben wir uns und ich trug Babsi unter die Dusche wo wir uns von einer ereignisreichen Nacht erholen wollten, was uns aber nicht so richtig gelang. Selbst kaltes Wasser konnte unser aufgewühltes Inneres nicht abkühlen und hätte ich nicht rigoros den Hahn abgedreht und die Dusche verlassen, ich glaube wir hätten es heute Morgen erneut gemacht.

Nachdem wir gefrühstückt hatten gingen wir gemeinsam zur Schule, mit dem kleinen Umweg bei mir zu Hause vorbei um meine Schultasche zu holen, wobei Babsi einen Straßenzug vorher auf mich wartete.

Meine Mutter erkannte ihren aufgekratzten Sohn gar nicht wieder, denn eigentlich eilt mir der Ruf eines fiesen Morgenmuffels voraus. Ich beruhigte sie keinen Arzt zu holen und erklärte ihr der Weg von Hartmut hierher durch die morgendliche Frische habe bereits alle meine Geister geweckt.

Mit frisch gemachten Butterbroten in der Tasche verließ ich das Haus, gerade rechtzeitig um Ute nicht zu begegnen, die kurz hinter mir das Haus verließ. Ich nahm Babsi schnell zur Seite und versteckte mich mit ihr, bis Ute vorbei war und dann setzten wir händchenhaltend den Weg fort.

Erst jetzt fiel mir wieder Monika ein. Was sollte ich ihr sagen? Ich habe entgegen meinen Versprechungen heute Nacht mit Babsi geschlafen? Nein, das ging ohnehin nur Babsi und mich an! Aber ich musste ihr sagen, dass ich mich unsterblich verliebt habe!

„Was hast du auf einmal“, hörte ich Babsis besorgte Stimme neben mir?

„Ach ich dachte eben nur an Monika und wie ich es ihr sage, dass ich mich in dich verliebt habe?“

„Du willst es ihr sagen?“

„Ich muss es ihr sagen!“

„Alles?“

„Nicht alles!“

„Du sagst ihr nichts von heute nacht, oder?“

„Nicht dass wir zusammen geschlafen haben. Das geht nur dich und mich etwas an.“

„Ich danke dir. Du wirst es auch den Jungen in der Klasse nicht erzählen?“

„Natürlich nicht, was denkst du von mir?“

„Auch deinem Freund Hartmut nicht?“

Ach du lieber Gott, daran hatte ich ja noch gar nicht gedacht. Ausgerechnet Hartmut, der bis über beide Ohren in Babsi verliebt war, und dem ich zuletzt während unserer Klassenfahrt versprechen musste, mich nicht um Babsi zu bemühen.

„Hartmut“, begann ich vorsichtig, „um Himmels willen. Wenn ich ihm erzähle wir sind ein Paar seit heute, dann bringt er mich um!“

„Hartmut, dein bester Freund dich umbringen? Das musst du mir erklären.“

Ich schilderte ihr nur das Wesentliche und sie sah mich erstaunt an:

„Warum hast du mir das nie erzählt?“

„Warum sollte gerade ich dir erzählen dass mein bester Freund in dich verliebt ist? Das entbehrt jeder Logik.“

„Da hast du Recht, aber vielleicht hätte ich mich ihm gegenüber dann anders verhalten. Ich habe ja manchmal auf Teufel komm raus mit ihm geschäkert, um dich Eisberg eifersüchtig zu machen.“

„Da könntest du Recht haben. Aber vergessen wir das, da müssen wir beide jetzt durch.“

Sie sah mich verschmitzt an und flüsterte als könnte es jemand hören, dem es nichts angeht:

„Auch du wirst es von heute ab schwer haben und niemand von den Jungen wird dich bei der nächsten Klassensprecherwahl wählen, wenn sie erfahren dass du mein Lover bist.“

„Vielleicht auch umgekehrt, dass dich keiner mehr wählt, weil du den blöden Dieter als deinen Lover gewählt hast.“

„Auch möglich“, lachte sie laut in den kalten Wintermorgen, „übrigens gebe ich für dein Vorhaben in der dritten Stunde grünes Licht. Darüber wollten wir uns doch gestern Abend unterhalten, oder?“

Ich lachte laut auf.

„Das du daran noch gedacht hast, nach einer so herrlichen, atemberaubenden Nacht?“

„Ich denke nur an Dinge die mir dir zusammenhängen.“

Wir hatten inzwischen den Schulhof erreicht und hielten uns gedankenverloren noch immer an den Händen. Ausgerechnet Wolfgang entdeckte uns so! Garantie, dass es noch vor Unterrichtsbeginn die ganze Klasse wusste.

„Seid ihr jetzt ein Liebespaar? Ich dachte immer ihr mögt euch nicht“, sprach er uns an.

„Daran hat sich auch nichts geändert lieber Wolfgang“, antwortete ich ihm, „ich musste nur ihre Hand festhalten weil sie mir eine runterhauen wollte und das kann ich als Mann doch nicht zulassen, oder?“

„Nee, sie wollte dir eine...? Schade dass ich das nicht gesehen habe.“

„Siehst du Wolfgang“, sagte ich, „nun kannst du allen erzählen Dieter hatte die böse Hand von Babsi fest umklammert weil sie ihn schlagen wollte!“

„Das werde ich gleich tun“, sprach es und rannte in Richtung Rüdiger, der gerade den Schulhof betrat.

Babsi gluckste schon wieder vor Lachen und ergriff erneut meine Hand. Ich sah mich um und vergewisserte mich, dass uns niemand beobachtete und drückte ihr schnell meine Lippen auf den Mund und ging dann getrennt von ihr in Richtung Schulgebäude.

Als mich jemand auf die Schulter tippte, drehte ich mich erschrocken um. Vor mir stand Hartmut.

„Wenn du das nächste Mal bei irgendeiner deiner Damen nächtigst, verständige mich bitte vorher, dass ich mich nicht verplappere wenn deine Mutter anruft!“

„Wann hat sie denn angerufen?“

„Na gestern Abend! Ich glaube es handelte sich nur um einen Kontrollanruf, aber wenn meine Mutter am Apparat gewesen wäre, die hätte nicht so schnell geschaltet.“

„Ich danke dir, du bist halt mein bester Freund, auf den ich mich verlassen kann! Wollte sie mich sprechen?“

„Na klar! Ich habe ihr gesagt wir waren noch am Computer und dann bist du vor Müdigkeit vom Boxtraining eingeschlafen und bist schon im Bett.“

„Und wenn sie verlangt hätte mich zu sprechen?“

„Es gibt doch noch so etwas wie Telefonstörungen! Aber erzähle dem Onkel Hartmut lieber wie es heute Nacht war und mit wem vor allem?“

„Du kennst doch mein Prinzip! Der Kavalier genießt und schweigt!“

„Oller Spaßverderber!“

Das Läuten der Schulhofglocke zeigte uns an dass es Zeit war sich dorthin zu begeben.

„Hast du übrigens noch mit Babsi gesprochen, wegen der Aktion Adventskranz?“

„Na klar. Sie spielt mit. Aber bitte nimm das Wort Adventskranz nicht mehr in den Mund, sonst verraten wir uns noch selber!“

Beim Betreten der Klasse merkte ich sofort, dass Wolfgang ganze Arbeit geleistet hatte, aber offensichtlich nicht in meinem Sinne. Argwöhnische Augen verfolgten jede meiner Bewegungen und Monika beachtete mich überhaupt nicht, ja, sie sah sogar weg wenn ich ihren Blick suchte. Das konnte ja was werden. Zum Glück benötigte ich für mein Vorhaben nur Babsi und Rüdiger, den ich noch gar nicht eingeweiht hatte und es auch nicht mehr beabsichtigte. Babsi musste reichen, Ede Paul unter den Kranz zu bringen und dort aufzuhalten.

Die erste Unterrichtsstunde verlief dann ruhig und gesittet. Kein Wunder, unsere Klassenlehrerin und Lieblingslehrerin Frau Lerche, oder auch unser Fräulein Doktor stand vor uns und sie genoss bei Allen höchsten Respekt und war so etwas wie eine Autoritätsperson. Trotz größtem Interesse an ihrem Unterricht, sie bereitete uns in Deutsch und Englisch auf das Abitur vor, wirkte ich heute leicht unkonzentriert und erwischte mich immer wieder dabei, wie ich von der vergangenen Nacht mit Babsi träumte. Ich suchte auch immer wieder ihren Blick und wir warfen uns dann, wie wir glaubten heimlich, Luftküsse und Augenzwinkern zu. Auch Lerche schien dies bemerkt zu haben und rügte mich:

„Dieter konzentriere dich bitte auf den Unterricht und nicht auf die Mädchen in unserer Klasse!“

Minuten später die gleiche Rüge an Babsi:

„Barbara vielleicht konzentrierst du dich jetzt mehr auf den Unterricht und unterbrichst vorrübergehend deine Kommunikation mit Dieter!“

Dieser Satz hatte allgemeine Heiterkeit zur Folge, bis auf zwei, die sich mit bitterernster Miene, wie Monika und erstauntem Gesichtsausdruck, und Hartmut mit einem Anschein von Entsetzen, dem Gelächter nicht anschlossen!

„Habe ich da etwas verpasst mit Babsi und dir“, flüsterte er mir in mein Ohr?

Ich zuckte zusammen!

Mit Sicherheit befanden wir uns gerade am verkehrten Ort und in einer unpassenden Zeit, um dieses Thema zu erörtern. Demzufolge knurrte ich nur zurück:

„Lass mich bitte damit in Frieden!“

„Aber ich merke es doch, da stimmt etwas nicht...“, versuchte er weiter in mich zu dringen, sehr zum Missfallen von Lerche.

„Auch du Hartmut hältst bitte den Mund und hörst mir jetzt zu, verstanden!“

„Ja, Fräulein Doktor!“

„Ja, Frau Lerche hätte gereicht!“

„Ja, Frau Lerche.“

Lerche mochte die Anrede Fräulein Doktor nicht, zumindestens nicht im Unterricht und von ihren Schülern und Schülerinnen.

Das Klingelzeichen erlöste mich zunächst einmal von einer gewissen Spannung und bevor mich Hartmut erneut nach Babsi befragen konnte, stand ich auf und versuchte sie zu erreichen! Babsi befand sich aber auch nicht mehr auf ihrem Platz. Offensichtlich wollte auch sie neugierigen Fragen ausweichen und blieb verschwunden bis zum Beginn der nächsten Stunde. Dafür erwischte ich Monika und versperrte ihr den Weg.

„Was hast du und warum siehst du mich nicht an“, fragte ich sie und versuchte mit einer Hand ihr heruntergeklapptes Kinn zu heben. Ich sah, dass ihre schönen blauen Augen, ähnlich wie bei Babsi in der vergangenen Nacht mit Tränen überzogen waren! Der Grund natürlich nicht der Gleiche!

„Da fragst du mich noch“, brachte sie nur mit tränenerstickender Stimme heraus, schob mich zur Seite und verschwand.

Sollte damit das Thema Monika erledigt sein?

Ich sah ihr hinterher wie sie mit wackelndem Popo und stolz erhobenem Köpfchen in der Menge untertauchte. Sie tat mir unsagbar leid, aber ich hatte mich heute Nacht für Babsi entschieden, da ging kein Weg daran vorbei!

Auch die folgende Stunde unterrichtete Lerche und gab wertvolle Tipps für eine bevorstehende Klausurarbeit, die für die Halbjahreszeugnisse sehr wichtig schien. Mir gelang es sogar aufmerksam zuzuhören, wobei ich meinen Blick aber von Zeit zu Zeit zwischen Babsi und Moni schweifen ließ, deren unterschiedliche Reaktionen eigentlich auch allen anderen Klassenkameraden auffallen mussten.

Endlich endete auch diese Stunde mit dem beliebten Klingelzeichen und alles tobte in die große Pause, bis auf meine Wenigkeit. Ich trat in einem unbeobachteten Moment zur Seite und schloss mich auf der Toilette ein.

Nachdem Stille auf dem breiten Flur herrschte, öffnete ich vorsichtig die Tür, blickte nach allen Seiten und als die Luft rein schien, erreichte ich schnell mit ein paar großen Schritten unser Klassenzimmer und zog die Tür hinter mir zu.

Schnell zog ich den Lehrertisch unter den Kranz, platzierte noch einen Stuhl darauf, erklomm das wacklige Gebilde und hob den Haken der sich am Ende der langen Strippen des Adventskranzes befand aus der dafür vorgesehenen Öse und legte ihn nur mit einer Winzigkeit wieder zurück auf den Rand der Öse, so dass er bei der geringsten Berührung herunterfallen musste! Ich überzeugte mich mehrmals von dieser Funktion und stieg dann schnell herab, stellte alles wieder auf seinen Platz, schlich mich zur Tür, spähte hinaus und als ich einmal mehr niemanden entdeckte, mischte ich mich wie selbstverständlich unter das Volk.

Ich erkannte auch diesmal wieder sehr schnell, dass meine Klasse in Grüppchen zusammenstand und die Gespräche verstummten wenn ich erschien.

Mein Gott, was hatte ich für ein Verbrechen begangen, das begehrteste Mädchen in unser Klasse zu meiner Freundin zu nehmen. Was wirklich zwischen uns geschehen war konnte ja niemand wissen.

Uli, der kleinste und naivste in der Klasse trat auf mich zu:

„Stimmt es was die ganze Klasse erzählt?“

„Was erzählt denn die ganze Klasse“, fragte ich treudoof?

„Na dass du mit Babsi geschlafen hast!“

Für einen Augenblick war ich völlig perplex und schaute Uli entgeistert an.

„Wie kommst du denn auf so einen Schmarren?“

„Hat mir Klaus erzählt!“

Aha, mal wieder dieser Intrigant!

„Dann bestell ihm mal schöne Grüße und wenn ich mit Babsi geschlafen habe wäre er der Letzte dem ich davon erzähle.“

Er wollte schon dienstbeflissen davonlaufen aber ich hielt ihm Arm zurück:

„Noch etwas Uli. Erzähle ihm, dass ich nach Schulschluss seine dämliche Fresse polieren werde!“

Ich wusste, dass Uli ihm dies wörtlich wiedergeben würde und grinste vor mich hin. Ich sah Klaus schon mit der Tasche unter dem Arm im Laufschritt nach Hause rennen.

Ich wollte mich gerade in Richtung Babsi entfernen, als ich Hartmut bemerkte, der schnurstracks auf mich zukam. Noch ehe er mich erreichte, konnte ich ihm entwischen und pirschte mich von hinten an Babsi heran. Ich hielt ihre Augen zu und presste meinen Körper an den Ihrigen.

„Das kann nur Dieter sein, so zärtlich hält keiner in der Klasse die Augen zu“, sprach sie, obwohl Alexandra, Steffi und Uwe neben ihr standen.

Ich gab ihre Augen frei und erhielt im nächsten Augenblick vor versammelter Gemeinschaft einen Kuss von ihr, was Alex und Steffi mit Applaus und Uwe mit Leichenbittermiene quittierten.

„Kann ich dich mal unter vier Augen sprechen“, fragte ich Babsi und trat mit ihr einen Schritt zur Seite.

„Hast du schon gehört was sich unsere Mitschüler erzählen“, fragte ich sie und blickte in ihre noch immer strahlenden Märchenaugen?

„Na klar, dass wir ein Paar sind!“

„Das wäre ja harmlos...!“

„...und das wir miteinander geschlafen haben!“

Ich sah sie sprachlos an.

„Aber das ist doch furchtbar!“

„Findest du? Ich fand es wunderschön und möchte es heute Nacht noch einmal mit dir machen!“

„Du bist wahnsinnig Babsi!“

„Nein, nur unglaublich verliebt!“

Ich hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn, egal wer auch immer zusah.

„Ich habe es doch auch genossen und empfand es als mein bisher schönstes und größtes Erlebnis, aber das ist kein Grund, dass es die ganze Klasse weiß.“

„Sie weiß es ja nicht, sie glauben es nur und glauben können sie so viel sie nur wollen. Vielleicht lassen mich nun endlich die anderen Jungs in der Klasse und hier auf der Schule in Frieden.“

„Was, auch aus anderen Klassen wollten die Jungens etwas von dir?“

„Na klar besonders die Älteren.“

„Davon hast du aber nie etwas erzählt?“

„Du schienst ja kein Interesse an mir zu haben, warum also sollte ich dir dann davon erzählen?“

„Damit ich dich beschützen kann.“

„Das hättest du getan?“

„Na immer. Ich habe dich auf der Klassenfahrt ja auch vor dem fiesen Klaus beschützt!“

„Aber nur wenn du mal gerade Zeit hattest und nicht mit Uschi oder Monika beschäftigt warst.“

„Kannst du mir das verzeihen?“

„Wenn du mich heute Abend wieder besuchst...ach heute ist doch ohnehin unser Treffen bei mir. Du bleibst doch hinterher bei mir?“

„Ach unser Treffen richtig. Mal sehen wer kommt? Ich habe da so meine Zweifel bei Monika und Hartmut. Na ja und die anderen Jungs, wenn sie wissen du bist vergeben?“

„Von mir aus muss niemand, außer dir kommen. Übrigens muss ich dir etwas gestehen.“

„So? Was denn diesmal?“

„Ich habe Monika gestern mit einem Trick daran gehindert dich vom Boxen abzuholen!“

Anschließend erzählte sie mir ihre kleine Intrige. Ich konnte ihr aber nicht mehr böse sein, fasste sie zärtlich an der Schulter, hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und ging, sie noch immer an der Schulter haltend in Richtung Schulgebäude, wo die Klingel längst das Ende der großen Pause eingeläutet hatte.

Ich ging bewusst langsam um nicht zu früh im Klassenraum zu sein, weil ich nach wie vor Angst vor Hartmuts unbequemen Fragen hatte.

Auf Herrn Paul war wie immer Verlass, wenn es um Pünktlichkeit und Gewohnheiten ging.

So auch heute! Er betrat fast gemeinsam mit Babsi und mir den Klassenraum und schloss die Tür hinter sich.

„Dann wollen wir mal“, sprach er, ergriff den überdimensional langen Zeigestab und begab sich auf den Weg, den Gang auf und ab zu rennen.

Schon in der zweiten Runde hätte er fast den Kranz getroffen, ihn aber nur ganz knapp verfehlt.

Das gab mir Hoffnung.

Ich nickte Babsi aufmunternd zu und sie hob auch sofort den Finger.

„Ja Barbara, was ist?“

„Ich habe da ein Problem bei der dritten Quadratwurzel.“

Herr Paul kam, wie von uns erwartet, mit hocherhobenem Zeigestock auf sie zu.

„Das ist aber doch ganz einfach.“

Er erklärte ihr nahezu alles äußerst genau und fuchtelte nach wie vor, wie gewöhnlich, mit dem Zeigestock in der Luft herum. Nur er traf einfach nicht den Kranz.

Ich glaubte schon an ein Scheitern als er erneut mit einer einladenden Handbewegung die Einfachheit der Mathematik beweisen wollte und dabei voll mit dem Stab gegen den Kranz donnerte, der augenblicklich herunterrasselte und auf seinen breiten Schultern zum Liegen kam. Er sah aus wie ein siegreicher Boxer dem der Lorbeerkranz umgehängt wurde. Spontan applaudierte ich und einige schlossen sich lachend und grölend an.

Babsi konnte gerade noch den Kopf wegnehmen um nicht auch getroffen zu werden dann setzte wie erwartet riesiges Gejohle und Gelächter ein.

Herr Paul stand wie vom Donner gerührt mitten im Gang und wusste noch immer nicht was passiert war. Er blickte nach oben und sah, kein Adventskranz mehr an der Decke, stattdessen einer über seinen Schultern.

Nachdem sich das Gelächter etwas gelegt hatte und Herr Paul noch immer an derselben Stelle stand, erhoben sich Rüdiger und Wolfgang und befreiten Herrn Paul von seiner grünen Last.

„Wie bekommen wir das Ding wieder dort oben hin“, fragte Rüdiger und Herr Paul, so langsam wieder der Alte, sprach:

„Melde dich mal beim Hausmeister der besitzt eine Klappleiter und damit soll er einmal vorbeikommen.“

Rüdiger tat wie ihm geheißen und nach zehn Minuten kam tatsächlich der Hausmeister mit der Leiter.

„Ich kann mir das gar nicht erklären wie der herunterfallen konnte“, entschuldigte er sich gleich bei Herrn Paul.

„Schon gut Schulze, hängen sie das Ding wieder auf, aber diesmal richtig.“

„Ja, selbstverständlich Herr Paul!“

Ich konnte nicht umhin, meinen Senf dazuzugeben, indem ich sagte:

„Eigentlich haben Sie Riesenglück gehabt, Herr Paul!“

„Weil er mir nur auf die Schultern gefallen ist“, fragte er?

„Nein! Weil die Kerzen nicht gebrannt haben!“

Ein allgemeines Lachen ertönte im Raum.

Bis der Kranz wieder richtig hing, alle Wogen geglättet und Spuren beseitigt waren, ging auch der Unterricht ohne weitere Störungen zu Ende.

Die restlichen Stunden verliefen ohne Besonderheiten. Das Thema Adventskranz machte mal wieder seine Runde und niemand, vor allem nicht von den älteren Semestern, konnte und wollte so richtig daran glauben, dass er ohne Manipulation einfach so herabfiel! Da die Zahl der Wissenden mit nur Babsi, Hartmut und mir aber sehr gering blieb, erhob zumindestens in unserer Klasse keiner den Verdacht auf irgendwelche Manipulationen.

Hartmut schien sich mit seinem Schicksal nicht bei Babsi landen zu können, abgefunden haben. Allerdings sprach er auch nicht mehr mit mir.

Monika saß still und emotionslos die Stunden ab und schaute zur Seite wenn ich ihren Blick suchte.

Eine Freundin gewonnen, einen Freund und eine Freundin verloren? Zugegeben ein hoher Preis, eigentlich ein zu hoher Preis! Aber wie sagt man so schön, kommt Zeit kommt Rat.

Vielleicht würde sich ja am späten Nachmittag bei unserem Treffen, dummerweise diesmal wieder bei Babsi, eine Gelegenheit zum Aussprechen ergeben.

Ich konnte ja nicht wissen, dass sich diese Möglichkeit sogar noch eher ergab.

Jetzt endete zunächst einmal unser heutiger Schultag und ich verabschiedete mich von Babsi mit einem zärtlichen Kuss, bevor wir beide unsere unterschiedlichen Heimwege antraten.

Schon eine Häuserzeile weiter entdeckte ich Monika, die mit gesenktem Kopf langsam nach Hause trippelte. Ich wusste nicht ob sie absichtlich so langsam gegangen war, um mich abzufangen oder ob sie die Zeit brauchte, um sich mit den neuen Umständen vertraut zu machen und ins Reine zu kommen?

Ich beschleunigte auf jeden Fall meinen Schritt und tauchte dann neben mir auf.

„Hallo Moni, ich muss mit dir sprechen!“

„Ich auch mit dir!“

„Gut, wer fängt an?“

„Da wir ja wohl über dasselbe Thema referieren wollen, fange ich mal an.“

„Ok, ich höre.“

„Deine neue Freundin Babsi, warum auch immer Babsi...“, ich wollte etwas sagen aber sie sprach einfach weiter, „...lud mich gestern scheinheilig zum Eis ein, fingierte einen Telefonanruf und erzählte mir dir geht es nicht gut und du möchtest allein sein...“

„Ich weiß“, unterbrach ich sie.

„Was? Du wusstest davon?“

„Nein, Babsi gestand mir heute ihre kleine Intrige.“

„Ach, kleine Intrige nennst du das? Ich bezeichne es als bodenlose Frechheit! Sie hat uns auseinandergebracht um mit dir allein zu sein und dich mit ihren Krallen in ihr Bett zu ziehen!“

„Moni bitte!“

„Für dich bitte ab sofort nur noch Monika. Stimmt das vielleicht nicht?“

„Du kennst meine Einstellung. Selbst wenn es so wäre, ich würde nicht darüber sprechen.“

„Musst du auch nicht, denn so schlau wie deine Babsi bin ich schon lange. Oder glaubst du ich habe ihr das Telefonat abgenommen?“

„Warum nicht“, fragte ich, wie man dümmer nicht fragen konnte?

„Weil ich auch ein Handy habe und du zu dieser Stunde noch immer mich angerufen hättest wenn dir nicht gut ist.“

„Das ist richtig. Aber warum bist du dann nicht gekommen, um mich abzuholen? Du hättest vielleicht einiges verhindern können.“

„Ich habe dich ja abholen wollen, entdeckte dann aber Babsi und das Jagdfieber packte mich.“

„Du hast uns verfolgt?“

„Nicht nur das, du alter Lügner. Ich stand die halbe Nacht vor ihrem Haus und habe geweint, während ihr euch geliebt habt.“

„Moni!“

„Monika bitte!“

„Also gut, ich will keinen Streit. Monika. Wir haben mehr als einmal davon gesprochen, dass Babsi mich nicht kampflos aufgeben wird. Warum hast du mir nicht geholfen?“

„Wie sollte ich dir denn helfen? Sollte ich vor dem Haus schreien? Dich herausholen, aus ihren Krallen befreien? In ein offenes Fenster einsteigen, wie ein Dieb? Und was wäre morgen? Wenn ich einmal nicht in deiner Nähe bin? Soll ich dir einen Keuschheitsgürtel anlegen? Das ist doch albern! Du musst selber die Entscheidung fällen mit wem du befreundet bist und mit wem du in das Bett steigst, da kann dir niemand helfen. Ich hätte auch gern mit dir schlafen wollen...als erstes Mädchen in deinem Leben. Babsi hat alles zerstört!“

Ihr rollten die Tränen aus den malerischen Augen. Diese Augen, die gestern noch für mich die Einzigen schienen und die mich jetzt traurig und verweint ansahen.

„Liebst du sie denn wenigstens, oder war es nur Spaß am Sex?“

„Monika ich bitte dich.“

„Liebst du sie“, erneuerte sie ihre Frage?

„Ja, zum Donnerwetter ja! Ich liebe sie, wie ich noch nie zuvor ein Mädchen geliebt habe.“

„Mehr als du mich geliebt hast?“

„Man kann nur einen Menschen richtig lieben.“

„Dann hast du mich immer angelogen.“

„Ich habe nie von Liebe gesprochen. Ich mochte dich, wie du bist und mag dich auch noch heute. Mir läuft nach wie vor eine Gänsehaut über den Rücken wenn ich dich berühre, wenn ich dich betrachte, dir in die Augen sehe, deinen Körper bewundere. Aber es ist nicht mehr wie vorher.“

„Weil du mit ihr geschlafen hast!“

„Vielleicht? Ja, ich glaube das ist der Grund. Sie war auch für mich die Erste!“

„Ich wollte die Erste bei dir sein und nun ist alles vorbei, ist alles kaputt. Ich hasse dich!“

„Entschuldige bitte Monika. Ich möchte dich nicht als Freundin verlieren. Das könnte ich nicht verkraften.“

„Wie stellst du dir das vor? Nachts mit Babsi schlafen und tagsüber mit mir Schularbeiten machen? Mach dich bitte nicht lächerlich.“

„Mir liegt aber viel daran.“

Ich hob ihren Kopf und küsste sie auf die tränenverschmierten schönen Augen, die ich wie gesagt bis vor einigen Stunden noch für die schönsten blauen Augen hielt, die es auf dieser Welt gibt.

„Lass mich bitte allein“, sagte sie, drehte sich um und ging davon.

Sollte ich ihr hinterher laufen? Ich versuchte es mit Rufen:

„Monika, warte bitte“, aber sie lief weiter, inzwischen mit trotzig erhobenem Kopf.

Unser Fräulein Doktor Teil 2

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