Читать книгу GOTT, SEX, LIEBE, EHE, meine FRAU und ich. - Wolfgang Dieter Schreyer - Страница 9
Weitere (auch sich wiederholende) Anmerkungen zu Gott
ОглавлениеGott selbst ist die Schöpfung, bzw. die Welt, das Weltall, der Kosmos, das Universum, die Natur - alles Synonyme für dasselbe Objekt. Die Griechen nannten es 'Das Höchste Sein', das für sie aber über der Welt stand. Viele Menschen empfinden oder erahnen die Tatsache, dass sich Gott in der Natur offenbart, sicherlich schon seit langem, aber in offiziellen Kirchenkreisen ist solch eine Erkenntnis bisher jedenfalls nicht angekommen, oder sie wird zumindest nicht öffentlich ausgesprochen.
Die Schöpfung, Gott, die Welt, unsere Umwelt ist real, nicht transzendent; wir leben darin, und jedes Individuum ist ein unendlich kleiner Teil dieses Systems, dieses alles umfassenden Großen Ganzen'. Die unendlich weiten Dimensionen sind von den Kosmologen bislang erst bruchstückhaft erforscht worden. Die Schöpfung brauchte und braucht keinen Schöpfer. Sie wurde nicht von einem höheren Wesen in Szene gesetzt und modelliert und geschaffen, sondern durch die Evolution. Diese fortwährend wirkende wundersame Kraft schöpft aus sich selbst heraus, verändert und passt alle bestehenden Dinge bei neuen Gegebenheiten, z.B. bei Umwelt- oder Klimaveränderungen in der Natur, über lange Zeiträume möglichst zweckmäßig für ihren besseren Überlebenskampf an - bis an das Ende aller Tage. Dazu benötigt sie keinen Dirigenten, keinen Architekten, keinen Bildhauer, keinen Designer und keinen durch Worte Dinge erschaffenden allmächtigen Schöpfergott.
Jesus Christus ist kein Heiland der Welt und kein göttlicher Erlöser der Menschheit. Er war ein, auch vom Islam anerkannter, Prophet mit neuen revolutionären Ansichten, die er als Wanderprediger unter seiner Anhängerschaft verbreitete. Er ist als Mensch geboren worden und bis zu seinem Tode am Kreuz immer Mensch geblieben. Er war niemals wahrer Mensch und wahrer Gott, also eine Zweinaturengestalt, dies war lediglich eine Fiktion von Papst Leo I., auf dessen Betreiben hin die Zweinaturenlehre (420 Jahre nach seiner Kreuzigung !!), auf dem Konzil von Chalkedon als Dogma (aus politischen Gründen) durchgesetzt und verkündet wurde. Jesus Christus bezeichnete seine Mitmenschen als seine Brüder. Er war eine charismatische Erscheinung und forderte seine Zuhörer zur inneren Einkehr auf, um Frieden in sich selbst zu erlangen und durch die Abkehr von materieller Gier, von Hochmut und Hass, den Weg zur brüderlichen Nächstenliebe zu finden.
Ich denke, man könnte seine Intentionen zur Erlösung seiner Mitmenschen nicht unbedingt nur unter einem religiösen Sinne, sondern auch unter einem psychologischen Aspekt betrachten. Er, der sich selbst erleuchtet fühlte, wollte, dass sich seine Anhänger und alle Menschen, gemäß seinen Lehren ebenfalls von den Scheuklappen der Angst und Schuld befreien, damit auch sie das Himmelreich Gottes bzw. das Paradies schauen würden. Dabei wollte er ihnen aufgrund seiner Erkenntnisse und Visionen helfen.
Die urchristliche Lehre, die von Jesus Christus gepredigt wurde, die materiellen Dinge nicht über zu bewerten und sich davon abhängig zu machen, sondern sich auf den inneren Reichtum zu konzentrieren und sich dadurch mehr Freiheit für sein eigenes Leben zu verschaffen, Demut zu zeigen und Nächstenliebe zu praktizieren, wird von der katholischen Heiligen Mutter Kirche, u.a. durch Zurschaustellung von Prunk und Macht, Unbarmherzigkeit, Intoleranz und Anspruch auf absolute Gehorsamsunterwerfung, zur völligen Unkenntlichkeit verfälscht.
Jeder Mensch ist frei in seinen Gedanken und in seinen Taten. Er ist für alle seine Taten selbst verantwortlich. Gott, das Universum, ist lediglich stiller, neutraler Beobachter bzw. Betrachter aller Abläufe, aber ohne Einflussnahme darauf, irgendwelche Strafen für sündhaftes Verhalten der Menschen zu verhängen.
Das Schicksal trifft die Gerechten und die Ungerechten gleichermaßen, und ich denke, es gibt keinerlei Beweise dafür, dass z.B. bei kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Völkern die Sympathie Gottes für eine gerechte Seite jemals einen Einfluss auf den Ausgang einer Schlacht eine Rolle gespielt hat, es sei denn in irgendwelchen hilflosen subjektiven menschlichen Deutungs- bzw. Interpretationsversuchen.
Das Jüngste Gericht ist ein Hirngespinst. Wer schlechtes Karma in diesem seinen Erdenleben auf sich lädt, wird nach seiner Wiedergeburt in einem nächsten Leben, das ihn nach dem Hinscheiden seines derzeitigen Körpers noch erwarten wird, in irgendeiner Form darunter zu leiden haben. Das fernöstliche Karma-Gesetz bedeutet die höhere Gerechtigkeit, etwa entsprechend dem deutschen Sprichwort: >Gottes Mühlen mahlen langsam, aber gerecht und fein.<
Ich gehe davon aus, dass es psychologisch einen großen Unterschied ausmacht, an Gott als ein unberechenbares, unergründliches, transzendentes Wesen zu glauben oder zu wissen, dass es sich bei Gott um unser unbestechliches, neutrales Universum, um die Natur handelt, diese ist gleichzeitig unsere reale Umwelt, in der wir leben.
Es lebe in Zukunft die neue globale, universale, aber multikulturell gegliederte Kirchengemeinschaft, sich auszeichnend durch Demokratie, Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit, Toleranz, Redefreiheit, Gedankenfreiheit, Barmherzigkeit, Brüderlichkeit und durch wahre humanistische, christliche Nächstenliebe.
Es mögen untergehen alle antiquierten Kircheninstitutionen, verdammenswert wegen Scheinheiligkeit, Machtbesessenheit, Selbstgefälligkeit, geistig autoritärem Alleinvertretungsanspruch, Intoleranz, Unbarmherzigkeit, Prunksucht, Volksverdummung, Verfolgung und Ermordung von Andersdenkenden und Abweichlern von der dogmatischen Lehre, Anstiftung zu Glaubenskriegen und v.a.m.
Für alle Verbrechen, die im Auftrag der katholischen Heiligen Mutter Kirche im Namen Gottes in den vergangenen Jahrhunderten verübt worden sind, sollten der Papst, als Oberhaupt dieser unbarmherzigen und anmaßenden HMK, sowie seine Kardinäle, die sämtlich in der Rechtsnachfolge der sich in der Vergangenheit schuldig gemachten Vorgänger dieser Institution stehen, stellvertretend durch ein demokratisch gewähltes, internationales Inquisitionsgericht zur Rechenschaft gezogen werden.
Das Gott-Geheimnis ist gelüftet, ein neues Weltbild wird allmählich entstehen auf Erden: aufgestellte Thesen und unverrückbare Dogmen müssen von sogenannten Religionswissenschaftlern grundlegend überdacht und neu überarbeitet werden.
Gott, unser Universum, ist in uns und bei uns,
und wir sind in ihm zu jeder Zeit,
von Anbeginn bis in Ewigkeit.
Amen.
WS 082012