Читать книгу Peter Schlemihls wundersame Geschichte von Adelbert von Chamisso: Reclam Lektüreschlüssel XL - Wolfgang Pütz - Страница 8

Kapitel III

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Der Erzähler muss von diesem Augenblick an die paradoxe Situation aushalten, dass er einerseits ein sehr vermögender Mann ist, zugleich aber für eine unbestimmte Zeit und möglicherweise für die Dauer seines gesamten Lebens wegen einer einzigen Fehlentscheidung die schwere Bürde von gesellschaftlicher Ausgrenzung und tiefer Einsamkeit tragen muss.

Mit der Lüge, dass ihm im Verlauf einer Russland-Reise der eigene »Schatten dergestalt am Boden fest[gefroren sei], dass er ihn nicht wieder los bekommen konnte« (S. 23), begründet er einem Maler gegenüber den ungewöhnlichen Auftrag, ihm einen Schatten zu malen. Als dieser das Ansinnen strikt zurückweist, offenbart der Erzähler sein schreckliches Stigma als SchicksalGeheimnis gegenüber Bendel, der ihn – wenn auch nach kurzem Zögern – seiner unverbrüchlichen Gefolgschaft versichert. Tatsächlich stellt Bendel von diesem Tag an seine neue Treue unter Beweis, indem er durch geschicktes Agieren dafür sorgt, dass die Schattenlosigkeit seines Herrn in der Öffentlichkeit unbemerkt bleibt. War er zuvor – bei seiner Ankunft auf dem Landhaus des Thomas John – missachtet worden, so genießt Schlemihl jetzt Beachtung und Achtung im Kreis der höheren Gesellschaft.

Das neue Glück währt allerdings nur so lange, bis eine unerwartete abendliche Situation – »unversehens [tritt] […] der Mond aus den Wolken hervor« (S. 25) und enthüllt den Defekt des Erzählers – einen öffentlichen Skandal verursacht, der Peter Schlemihl zur sofortigen Flucht in die Ferne veranlasst.

Peter Schlemihls wundersame Geschichte von Adelbert von Chamisso: Reclam Lektüreschlüssel XL

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