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Es ist fast drei Monate her, dass ich meine Stimme verloren habe. Seitdem passiert zwischen uns nichts mehr ohne die Schreibmaschine. Selbst wenn wir uns lieben, steht sie still neben dem Bett parat. Sobald ich ihm etwas mitteilen möchte, kann ich es dann schnell auf der Maschine tippen. Ich schreibe mittlerweile sogar schneller mit der Maschine als mit der Hand.

Zu Beginn meiner Aphasie versuchte ich noch alles Erdenkliche, um zu sprechen. Ich rollte die Zunge in meinen Rachen und hielt die Luft an, bis ich fast platzte, oder ich verzog meinen Mund krampfhaft in alle Richtungen. Aber als ich begriff, dass all diese Versuche zwecklos waren, verließ ich mich auf die Schreibmaschine. Immerhin ist mein Geliebter ja Lehrer in einer Schreibmaschinenschule, und ich arbeite als Stenotypistin.

»Was wünschen Sie sich zum Geburtstag?«

Als er mich das eines Tages fragte, senkte ich wie immer den Blick auf die Schreibmaschine, die auf meinem Schoß stand.

Klack … klack … klack …

ICH WÜNSCHE MIR FARBBÄNDER.

Er hielt den Kopf schräg, legte seinen rechten Arm um meine Schulter und las die frisch getippten Buchstaben.

»Ein Farbband? Das ist nicht gerade romantisch.«

Er musste lächeln.

Klack …klack …klack ….

ICH FÜRCHTE, DASS DIE FARBBÄNDER IRGENDWANN VERSCHWINDEN. DANN KANN ICH NICHT MEHR MIT IHNEN SPRECHEN.

Wenn wir zusammen sind, bin ich sehr glücklich, seine Körperwärme an meiner Schulter zu spüren. Dabei vergesse ich sogar den Verlust meiner Stimme.

»Gut. Dann gehe ich in den Schreibwarenladen und kaufe sämtliche Farbbänder auf, die sie auf Lager haben.«

Klack … klack…

DANKE.

Meine Worte hatten in der Form von Buchstaben einen ganz anderen Charakter als beim Sprechen. Die zarten Abdrücke der Typen auf dem Papier. Die manchmal unsaubere Schrift. Das leicht geneigte J, das hintenüberzufallen drohte. Das unvollständige M, dessen mittlerer Zacken fehlte. M und J mussten bald ausgetauscht werden.

Ich weiß noch genau, wie er mirim Unterricht beigebracht hat, ein Farbband zu wechseln. Es war noch ganz am Anfang, als ich lediglich es, es, es und dies, dies, dies auf ein Blatt Papier tippte.

»Bis zum Ende der heutigen Unterrichtsstunde werden Sie gelernt haben, wie man ein neues Farbband einlegt«, hatte er damals gesagt.

»Es ist zunächst ein wenig verzwickt, aber wenn man es einmal verstanden hat, ist es kinderleicht. Also schauen Sie gut hin!«

Er versammelte die Schülerinnen um einen Tisch herum. Zuerst öffnete er mit einem leisen Klick die Abdeckung der Maschine. Ihr Innenleben sah viel interessanter aus, als ich mir vorgestellt hatte. Die Typenhebel, die Spulen, die verschiedenförmigen Stifte, die vom Öl geschwärzte Metallstange – das alles bildete ein hochkomplexes System.

»So entfernen wir nun das verbrauchte Farbband.«

Er löste das alte Farbband von der rechten Spule. Das heraushängende Ende glitt sanft durch die einzelnen mechanischen Teile hindurch.

»So, aufgepasst! Hier haben wir das neue Farbband. Die glatte Vorderseite enthält die Farbe und muss nach oben zeigen, wenn das Band in die linke Spule eingehakt wird. Halten Sie mit der rechten Hand das Ende des Farbbandes gut fest. Nicht loslassen! Sie müssen sich unbedingt die Richtung und die Reihenfolge der einzelnen Schritte merken, also von wo aus und wie genau das Band durch das Führungsprofil läuft. Das ist das Wichtigste. So wie das Einsetzen einer Garnrolle bei einer Nähmaschine. Zuerst gilt es, das Band durch diese Drahthalterung zu führen, dann über das Rädchen und hinter dem Stift entlang und von da aus wieder zurück …«

Es war in der Tat ein kompliziertes Verfahren. Man konnte sich das unmöglich gleich beim ersten Mal merken. Die anderen Schülerinnen blickten ebenso verzagt drein wie ich. Seine Finger hingegen bewegten sich geschickt und präzise.

»So, das war’s auch schon!«

Als sich das Farbband endlich von einer Rolle zur anderen durch das Innere der Maschine schlängelte, seufzten wir erleichtert auf.

»Haben Sie alle das verstanden?«

Er stemmte die Hände in die Hüften und blickte in die Runde. Seine Finger waren wie immer makellos, von Öl- oder Farbflecken keine Spur.

Mir gelang es damals nie. Entweder verhedderte sich das Band beim Einlegen, oder es gab keine Farbe ab, wenn ich die Tasten anschlug. Ich schwebte in ständiger Angst, das Band könnte noch während der Unterrichtsstunde aufgebraucht sein.

Inzwischen habe ich kein Problem mehr damit. Ich stelle mich mittlerweile sogar geschickter an als er. Seitdem die Schreibmaschine meine Stimme ersetzt, verbrauche ich ein Farbband in drei Tagen. Ich werfe die alten Bänder aber nicht mehr weg, sondern bewahre sie sorgsam auf, weil ich mir einbilde, dass meine Stimme vielleicht eines Tages wiederkehrt, wenn ich die eingestanzte Buchstabenreihe auf dem Seidenband betrachte oder mit dem Finger nachzeichne …

Ich zeigte R, was ich bislang geschrieben hatte. Da das Manuskript auf einen beträchtlichen Umfang angewachsen war, besuchte er mich zu Hause, weil er mir nicht zumuten wollte, den schweren Stapel in sein Büro zu tragen.

Wir nahmen uns Zeit, um jede einzelne Zeile durchzusprechen. Wir diskutierten, ob dieser oder jener Satz wirklich nötig sei, tauschten einzelne Wörter aus, beispielsweise »Kalender« für »Notizbuch« oder »Aussicht« statt »Blick«, fügten Passagen hinzu oder strichen andere.

R saß auf dem Sofa und blätterte ruhig eine Seite nach der anderen um, wobei er jede Seite behutsam mit den Fingerspitzen anhob.

Er behandelte meine Manuskripte stets mit größter Sorgfalt. Aber mich befiel immer eine gewisse Unruhe, wenn ich ihm zusah, denn ich fragte mich, ob mein Roman überhaupt eine solche Wertschätzung verdiente.

»So, für heute ist es genug.«

Wenn unser Arbeitspensum erledigt war, holte er Zigaretten und ein Feuerzeug aus der Innentasche seines Jacketts, während ich den Papierstapel mit einem Clip zusammenheftete.

»Darf ich Ihnen noch eine Tasse Tee bringen?«

»Sehr gern. Stark bitte, wenn es Ihnen nichts ausmacht!«

»Selbstverständlich.«

Ich schnitt uns ein Stück Kuchen ab, brühte den Tee auf und trug das Tablett dann ins Wohnzimmer.

»Ist das Ihre Mutter?«

Er zeigte auf das Foto.

»Ja.«

»Eine sehr schöne Frau. Sie sehen ihr ähnlich.«

»Nein, mein Vater sagte immer, das Einzige, was ich von ihr geerbt habe, seien meine guten Zähne.«

»Schöne Zähne sind doch wichtig.«

»In ihrem Atelier hatte meine Mutter immer in Zeitungspapier gewickelte Trockensardinen liegen, auf denen sie während der Arbeit herumkaute. Wenn ich als Baby nebenan im Laufstall zu laut schrie, hat sie mir eine davon in den Mund gestopft, damit ich Ruhe gab. Ich kann mich jetzt noch an den merkwürdigen Geschmack erinnern, und auch an diesen Geruch von Gips und Sägemehl. Ein ekliges Zeug.«

R fasste sich an die Brille und lächelte, nachdem er den Kopf gesenkt hatte.

Dann aßen wir schweigend den Kuchen. Es war oft so, dass wir nach unserem Arbeitsgespräch nicht so recht wussten, über was wir uns sonst noch unterhalten sollten. Es war aber keine beklemmende Stille, denn seine ruhigen Atemzüge hatten eine angenehme Wirkung auf mich. Außerdem kannte ich R eben nur als Lektor, der meine Manuskripte las. Ansonsten wusste ich nichts über ihn – weder über seine Herkunft noch über seine Familie. Ich wusste nicht, wie er seine freien Tage verbrachte, welchen Typ Frau er mochte oder welches sein Lieblingsteam beim Baseball war. Bei unseren Zusammentreffen war er immer nur derjenige, der meine Romane las.

»Gibt es hier noch viele Werke Ihrer Mutter?«

»Nein, nur die wenigen, die sie meinem Vater und mir zu Lebzeiten geschenkt hat.«

Ich betrachtete erneut das Foto von ihr. Sie trug ein luftiges Sommerkleid und lächelte schüchtern, während ich auf ihrem Schoß saß. Ihre bemerkenswert sehnigen Hände, die sonst nur mit schweren Werkzeugen wie Meißeln und Hämmern hantierten, streichelten meine zarten Babybeine.

»Ich glaube nicht, dass sie ihre Arbeiten auf Dauer behalten wollte. Aber ich erinnere mich, dass früher viel mehr Skulpturen im Atelier herumstanden. Vermutlich hat sie das meiste überstürzt beiseitegeschafft, als sie die Vorladung erhielt. Sie ahnte offenbar, dass ihr etwas Schlimmes bevorstand. Ich war ja damals noch ein Kind und kann mich nicht mehr genau an die Situation erinnern.«

»Wo war denn ihre Werkstatt?«

»Hier im Keller. Ich glaube, es gab auch noch eine Hütte, wo sie gelegentlich gearbeitet hatte, in einem Dorf flussaufwärts, aber nach meiner Geburt war sie nur noch hier unten im Atelier tätig.«

Ich tippte mit der Pantoffelspitze auf den Boden.

»Ich wusste gar nicht, dass es hier im Haus einen Keller gibt.«

»Es ist eigentlich kein richtiger Keller. Der Haupteingang auf der Südseite befindet sich an der Straße, aber nach Norden hin liegt das Haus direkt am Fluss. Im Wasser wurde ein Steinfundament angelegt, auf dem das Gebäude steht. Insofern liegt das Atelier auf Höhe des Flussbetts.«

»Das ist ziemlich ungewöhnlich, oder?«

»Meine Mutter liebte das Geräusch von Wasser. Keine wilde Brandung, sondern ein sanftes Plätschern. Zum Arbeiten brauchte sie lediglich drei Dinge: das Rauschen von Wasser, einen Laufstall und getrocknete Sardinen.«

»Das ist eine merkwürdige Kombination.«

Er drehte das Feuerzeug in der Hand und zündete sich eine Zigarette an.

Er zögerte, bevor er die nächste Frage stellte: »Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir das Atelier zu zeigen?«

»Das mache ich gerne«, erwiderte ich prompt.

Er stieß langsam den Rauch aus, als wäre er erleichtert, endlich eine Frage gestellt zu haben, die ihm schon lange auf der Seele lag.

»Der Boden ist hier viel kühler.«

»Ich mache gleich den Ofen an. Es ist ein uraltes Modell, deshalb dauert es immer eine Weile, bis der Raum warm ist. Es tut mir leid.«

»Aber nein, ich meine die Kälte, die vom Fluss her kommt. Ich finde sie nicht unangenehm. Machen Sie sich bitte keine Umstände!«

Wir stiegen die enge Treppe zum Atelier hinab. Er tastete sich ängstlich durch das Halbdunkel und hielt sich zaghaft an meinem rechten Arm fest.

»Oh … es ist größer, als ich dachte.«

Er schaute sich verwundert um.

»Nach dem Tod meiner Mutter hat mein Vater vor lauter Kummer diesen Raum nie wieder betreten. Deshalb sieht es hier auch so verwahrlost aus.«

Ich war das letzte Mal mit den Inuis hier unten gewesen.

»Sie können sich gerne umschauen.«

Er nahm alle Gegenstände in Augenschein, die im Atelier zurückgeblieben waren: das Regal mit den verschiedenen Werkzeugen, wo auch die fünf Skulpturen standen, die mir die Inuis anvertraut hatten; die Glastür, die zum Waschplatz führte; die Holzstühle. Obwohl es eigentlich nichts Besonderes zu sehen gab, inspizierte er jeden Winkel des Raums, als wollte er den Zauber alter Zeiten atmen.

»Sie können gerne die Schubladen aufziehen und sich die Skizzenbücher und Notizblätter anschauen.«

Als er sich die Papiere ansah, behandelte er sie ebenso achtsam wie mein Manuskript. Jede seiner Bewegungen wirbelte sachte den herumliegenden Staub auf. Durch das Oberlicht war ein Stück des klaren blauen Himmels zu erkennen. Hin und wieder hörte man das Platschen eines aus dem Wasser springenden Karpfens.

»Und was ist das?«

Zum Schluss hatte er die Kommode hinter der Treppe entdeckt.

»In diesen Schubladen hat meine Mutter früher geheime Dinge aufbewahrt.«

»Geheime Dinge?«

»Ja. Wie soll ich es beschreiben? Unbekannte Gegenstände, alle möglichen Sachen …«

Ich stockte, weil mir die passenden Worte fehlten.

Er zog die Schubladen auf. Sie waren alle leer.

»Es ist nichts mehr da.«

»Als ich Kind war, lag in jeder Schublade ein bestimmter Gegenstand. Meine Mutter zeigte mir manchmal ein paar davon, wenn sie eine Pause machte. Und dann erzählte sie etwas darüber. Es waren wundersame Geschichten, die in keinem meiner Kinderbücher vorkamen.«

»Aber warum sind sie jetzt leer?«

»Ich weiß es nicht. Mir ist erst später aufgefallen, dass keiner der Gegenstände mehr da ist. Ich glaube, sie verschwanden in dem Durcheinander, als meine Mutter weggebracht wurde.«

»Hat die Polizei die Sachen beschlagnahmt?«

»Nein. Die Männer waren niemals hier unten im Atelier. Eigentlich dürften nur meine Mutter und ich von den geheimen Dingen gewusst haben. Sogar mein Vater war nicht eingeweiht. Ich nehme an, meiner Mutter war es in den Tagen, bevor sie abgeholt wurde, gelungen, sie fortzuschaffen. Ich war damals erst zehn Jahre und hatte keine Ahnung von der Bedeutung der Gegenstände, sie selbst muss jedoch geahnt haben, dass es bei ihrer Vorladung genau darum ging. Aber ich denke nicht, dass sie irgendjemandem anvertraut hat, ob sie die Dinge zerstört oder irgendwo versteckt hat.«

»Aha …«

R stand unter der Treppe und duckte sich, um sich nicht den Kopf zu stoßen. Er zog an einem der Griffe. Ich hatte Sorge, dass er sich an dem rostigen Metall die Finger schmutzig machen würde.

»Können Sie sich daran erinnern, was in dieser Schublade gewesen ist?«

Er schaute mich an.

Die Sonnenstrahlen, die durch das Oberlicht fielen, spiegelten sich in seinen Brillengläsern.

»Ich wünschte, ich könnte mich daran erinnern, denn es waren die kostbarsten Momente, die ich zusammen mit meiner Mutter verbracht habe. Aber es hat keinen Zweck, mein Gedächtnis ist zu lückenhaft. Ich sehe zwar ihr Gesicht vor mir, ich höre den Tonfall ihrer Stimme und spüre die Atmosphäre, die damals hier im Atelier herrschte, aber an die Dinge in den Schubladen habe ich bloß noch verschwommene Erinnerungen. Es ist, als hätten sich in meinem Gedächtnis ihre Konturen aufgelöst.«

»Jede noch so vage Erinnerung ist wichtig. Erzählen Sie von jedem Detail, das Ihnen einfällt, egal, wie banal es Ihnen erscheinen mag.«

»Hm …«

Ich betrachtete die Kommode. Früher war es zweifellos ein edles Möbelstück gewesen, aber nun war sie in einem erbärmlichen Zustand: völlig eingestaubt, die Griffe verrostet, der Lack blätterte ab. Hier und da waren Spuren von Aufklebern zu erkennen, die ich als Kind zum Spaß dort angebracht hatte.

»Ihr liebster Gegenstand …«, begann ich, nachdem ich eine Weile nachgedacht hatte, »befand sich in der zweiten Reihe. Es war ein Andenken an ihre Mutter. Ein kleiner grüner Stein. Er war so klein wie ein Milchzahn und ganz hart. Der Vergleich fällt mir deshalb ein, weil mir damals gerade die Milchzähne ausfielen.«

»Sah er schön aus?«, fragte R.

»Ich glaube schon. Meine Mutter hielt ihn oft ins Mondlicht und bewunderte seinen Schimmer. An mehr kann ich mich leider nicht erinnern. Ob er wertvoll war, ob ich ihn haben wollte. Nur die Kälte des Steins, als sie ihn mir auf die Handfläche legte, habe ich im Gedächtnis bewahrt. Wenn ich hier vor der Kommode stehe, fühlt sich mein Herz wie eine Seidenraupe, die in ihrem Kokon schlummert.«

»Dagegen kann man nichts ausrichten. Das geht jedem so, wenn er etwas verloren hat.«

Er schob seine Brille zurecht.

»Könnte es ein Smaragd gewesen sein?«

Zunächst löste das Wort in mir nichts aus.

»Sma-ragd?«

Ich sprach die Silben mehrmals leise vor mich hin.

Tief in meinem Innern meldete sich ein leises Echo.

»Ja, stimmt. So hieß der Stein.«

Ich nickte.

»Aber woher wissen Sie das?«

Er schwieg. Anstatt mir zu antworten, öffnete er eine Schublade nach der anderen. Die Griffe klapperten. Nachdem er die linke Schublade in der vierten Reihe aufgezogen hatte, hielt er inne und drehte sich zu mir um.

»Hier wurde ein Parfum aufbewahrt, nicht wahr?«

»Woher …«, wollte ich wieder fragen, verschluckte aber meine Worte.

»Der Duft ist geblieben.«

Er schob mich sanft in Richtung Schublade.

»Riechen Sie es?«

Ich blickte in die Öffnung der leeren Schublade und sog den Duft ein. Ich erinnerte mich, wie meine Mutter es mir vorgemacht hatte, damit ich ihn voll und ganz in mir aufnehmen konnte. Doch das, was jetzt meine Brust erfüllte, war nur kalte, abgestandene Luft. Das Gefühl von seiner Hand auf meinem Rücken war lebendiger als die Erinnerung an das Parfum.

»Es tut mir leid.«

Seufzend schüttelte ich den Kopf.

»Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Es ist ja ausgesprochen schwierig, sich an verschwundene Dinge zu erinnern.«

Er schob die Schublade zu und senkte den Blick.

»Ich kenne die Schönheit eines Smaragds und auch den Duft von Parfum. Aus meinem Herzen verschwindet niemals etwas.«

Insel der verlorenen Erinnerung

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