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PROLOG

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Es war einmal ein kleines Mädchen, das hieß So-Young. So-Young war 5 Jahre alt und lebte mit ihrer Mutter in einem Dorf am Fuße der hohen Berge.

Am liebsten war So-Young draußen. Zuhause in ihrer kleinen Hütte gab es nicht viel Platz zum Spielen. Die Hütte hatte nur einen Raum, in dem So-Young und ihre Mutter auf Reismatten auf dem Boden schliefen.

Sobald die Sonne aufging, standen So-Young und ihre Mutter auf, legten ihre Decken zusammen und aßen Reis und Gemüse aus kleinen Schalen. Dabei saßen sie auf dem Boden.

Eines Tages, es war noch sehr früh, die Sonne war gerade aufgegangen, ging So-Young mit ihrer Mutter spazieren. Sie gingen an den Reisfeldern vorbei, die jetzt noch leer waren, aber auf denen später die Reisbauern stehen und arbeiten würden. Sie gingen über eine Brücke an einem kleinen Wasserfall vorbei, an dem So-Young, wenn es sehr heiß war im Sommer, ihre Beine in den Wasserstrahl hielt. An einer Blumenwiese machten sie halt. So-Young hüpfte fröhlich umher, während ihre Mutter Kräuter sammelte und Minsogak, eine koreanische Melodie summte.

Die Sonne schien auf die beiden nieder.

Aus der Mitte der Blumenwiese erhob sich ein kleiner weißer Schmetterling, der unbekümmert von einer Blüte zur nächsten Blüte flatterte. Als würde er So-Young kennen, flog der kleine weiße Schmetterling zu ihr und ließ sich auf ihre Schulter nieder. So-Young freute sich.

Sie lief zu ihrer Mutter und rief: „Schau mal, Mama, ich habe einen Schmetterling gefunden!“

Die Mutter blickte von ihrem Korb auf und gab einen erschrockenen Laut von sich. Ihre Augen waren vor Schreck geweitet. So-Young sah ihre Mutter irritiert an.

Sie fragte: „Was ist los? Hat dich eine Biene gestochen?“

Die Mutter schlug mit der Hand nach dem weißen Schmetterling auf So-Youngs Schulter. Doch der Schmetterling entwischte der mütterlichen Hand und flatterte weiter. Das Gesicht der Mutter wurde blass.

So-Young konnte sich keinen Reim auf das merkwürdige Verhalten ihrer Mutter machen und fragte sie: „Was hast du, Mama?“

Ihre Mutter nahm ihre Tochter in die Arme und schaute So-Young besorgt an. Ihre Mutter sagte: „Das war der erste Schmetterling in diesem Jahr.“ So-Young wurde ganz still. Sie spürte, dass dieser Satz etwas Schreckliches zu bedeuten hatte.

Die Augen der Mutter glänzten. Ihre Mutter fuhr fort: „Ein Mensch, den wir kennen, wird sterben.“

So-Young drückte sich fester an Ihre Mutter. Ängstlich fragte sie: „Wer? Wer wird sterben?“

Ihre Mutter schien So-Youngs Frage nicht gehört zu haben. Sie sah in die Ferne. Plötzlich wurden die Farben der Blumenwiese blasser und blasser...

Kyopo – Weiße Schmetterlinge

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