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Kapitel 1

Christliches Werk – damals und heute

Hätte ich zur Zeit Noahs gelebt, wäre es die oberste Priorität meines Lebens gewesen, meine ganze freie Zeit zu nutzen, um Noah beim Bau der Arche zu helfen – denn ich hätte gewusst, dass die Arche das einzige Bauwerk war, das Gottes damaliges Gericht überleben würde.

Genauso sehe ich jetzt, dass für mich der Bau der Gemeinde Jesu Christi die Priorität auf Erden sein muss. Weil die Gemeinde allein bestehen bleiben wird, wenn Gott schließlich diese gegenwärtige Welt vernichtet. Wenn du weise bist, wirst du auch dasselbe tun.

Das christliche Werk heute gegenüber dem neutestamentlichen Standard

Wenn wir einen Großteil des christlichen Werkes, das heute auf Erden getan wird, mit dem vergleichen, was wir im Neuen Testament sehen, dann sehen wir einen gewaltigen Unterschied. Sehr wenige trachten danach, die Gemeinde gemäß den neutestamentlichen Prinzipien zu bauen. In der Tat, die meisten christlichen Leiter halten es scheinbar für unmöglich und für nicht praktikabel, diesen Prinzipien in unserer Zeit zu folgen. Und daher sehen wir, dass der Großteil des christlichen Werkes auf dieselbe Weise getan wird wie weltliche Firmen ihre Arbeit verrichten – und auf ganz andere Art und Weise wie die Apostel gearbeitet haben.

Um bloß ein paar Beispiele zu nennen:

 Gemeinden stellen Pastoren in derselben Weise ein wie Firmen ihre Geschäftsführer.

 Gemeinden bezahlen Pastoren auf dieselbe Weise wie Firmen ihre Geschäftsführer.

 Die meisten Pastoren wählen die Gemeinde aus, die das größte Prestige hat und das höchste Gehalt anbietet, genauso wie Geschäftsführer Firmen auswählen, die das größte Prestige und das höchste Gehalt anbieten.

 Geld ist in der Gemeindearbeit genauso wichtig wie in weltlichen Firmen.

 Ausbildung in Bibelseminaren wurde für das christliche Werk unbedingt erforderlich, genauso wie eine College-Ausbildung für die Beschäftigung in Firmen notwendig ist. (Nach diesem Standard hätte sich keiner der 11 Jünger Jesu für irgendeine christliche Arbeit heute qualifiziert!)

 Die meisten Pastoren folgen weltlichen Managementtechniken, um ihre Gemeinden zu leiten, statt nach der Salbung und der Führung des Heiligen Geistes zu trachten.

 Und viele ähnliche Beispiele.

All das und viel mehr was wir im heutigen Christentum sehen ist das genaue Gegenteil von dem, was wir im Neuen Testament als Gottes Plan für die Gemeinde sehen. Die Gemeinde ahmt die Welt nach – und daher regiert in den meisten Gemeinden der geistliche Tod, obwohl einige dieser Gemeinden Mega-Gemeinden mit vielen Tausenden von Mitgliedern sind und durch und durch evangelikale Doktrinen haben. Das babylonische Christentum ist ein riesiger Apparat. Seine Doktrinen mögen evangelikal sein, aber sein Leben und seine Prioritäten sind falsch. Und daher wird es eines Tages von Gott völlig vernichtet werden (siehe Offenbarung 17 und 18).

Viele Christen verstehen Matthäus 7,1 („Richtet nicht“) falsch und sagen, dass wir etwas Falsches, das wir bei anderen Christen und Gemeinden sehen, nicht kritisieren sollten. Das klingt wie ein „geistlicher“ Rat – ist es aber nicht. In Offenbarung 2 und 3 sehen wir, dass der Herr Jesus Johannes aufträgt, an fünf Gemeinden und ihre Leiter zu schreiben, worin er zahlreiche Dinge, die in seinen Augen falsch liefen, kritisierte. Und diese Briefe sollten nicht vertraulich gehalten werden. Der Herr trug Johannes auf, diese Briefe an alle Gemeinden in diesem Gebiet zu senden, sodass jeder den Zustand dieser rückfälligen Gemeinden und ihrer Leiter kennen würde – und um sich selbst warnen zu lassen. Der Herr bat Johannes, zu einer Gemeinde und ihrem Leiter Folgendes zu schreiben: „Du hast bloß einen Namen, dass du lebst, aber du bist tatsächlich geistlich tot“ (Offenbarung 3,1). Zu einer anderen Gemeinde und ihrem Leiter war die Botschaft des Herrn durch Johannes: „Du bist geistlich elend, erbärmlich, arm, blind und entblößt“ (Offenbarung 3,17). Der Herr inspirierte auch Paulus an die Christen in Korinth und Galatien zu schreiben, worin er auf zahlreiche Dinge hinwies, die in ihren Gemeinden falsch waren (siehe 1. Korinther- und Galaterbrief). Das ist Gottes Weg.

Der Herr Jesus ist heute derselbe – und als Haupt der Gemeinde sendet er durch seine Diener weiterhin solche Botschaften an christliche Leiter und Gemeinden. Aber der Herr weiß, dass (so wie im 1. Jahrhundert, so auch heute) die meisten Leiter seine Korrektur nicht annehmen werden; und daher ist sein letztes Wort: „Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!“ (Offenbarung 2,7.11.17.29; 3,6.13.22). Einige wenige werden hören, was der Herr sagt, aber die meisten nicht.

Als ich im Mai 1966 meine Karriere als ein Marineoffizier aufgab, um in den christlichen Vollzeitdienst einzutreten, hatte ich die Vorstellung, dass jeder, der im christlichen Werk beschäftigt ist, eine himmlisch gesinnte, geisterfüllte Person sei. Aber innerhalb weniger Jahre wurde mir klar, dass ich falsch lag.

Ich fand sehr wenige christliche Arbeiter, die wie der Apostel Paulus arbeiteten – der sich selbst finanziell versorgte, der örtliche Gemeinden gründete und aufbaute und nichts für sich selbst begehrte. Was ich stattdessen sah waren Prediger, die nach Geld, Ehre und Ruhm trachteten. Die meisten von ihnen trachteten nach ihrem eigenen Gewinn – genauso wie Demas zu Paulus‘ Zeiten (2. Timotheus 4,10). Selbstlose Männer wie Timotheus waren zu Paulus‘ Zeiten rar (Philipper 2,19-21); und sie sind auch heute rar.

Im Januar 1975 begegnete mir Gott und erfüllte mich erneut mit dem Heiligen Geist. Das brachte mich dazu, ihn ernsthaft zu suchen, um das Leben des Triumphes zu leben, das Paulus erlebte und wovon er in Abschnitten wie diesen spricht: „Allezeit in Christus triumphierend“ und „in Christus sind wir mehr als Überwinder“ (2. Korinther 2,14; Römer 8,37).

Sieben Monate später (im August 1975) begannen wir mit einer Versammlung in unserem Haus, die für alle offen war, die an Gemeinschaft interessiert waren und die Gott suchten, um Kraft zu erhalten, ein Leben des Überwindens zu führen. In den Folgejahren kamen einige dazu und einige gingen wieder weg. Aber ein paar Wenige blieben. Wir wurden von anderen Christen ‚Separatisten‘ und ‚Irrlehrer‘ genannt. Aber diese Bezeichnungen störten uns nicht, weil wir wussten, dass Jesus und Paulus auch als Separatisten und Irrlehrer betrachtet wurden. In der Tat, viele von Gottes größten Dienern, die wir heute als Propheten und Reformer anerkennen, wurden zu ihren Lebzeiten als Separatisten und Irrlehrer betrachtet.

Wir trafen uns jede Woche öfters bei mir zuhause. Der Herr verwandelte uns nach und nach von einer bloßen „Gemeinschaft von Gläubigen“ und formte uns zu einer Gemeinde des neuen Bundes. Der Herr hielt uns sieben Jahre lang in einer Ecke in Bangalore versteckt und gab uns Zeit, die Wirklichkeit des neutestamentlichen Christentums zu erfahren.

Von 1983 an begann der Herr dann eine Anzahl von Gemeinden des neuen Bundes quer durch Indien zu gründen – in seinen ärmsten Dörfern und reichsten Städten. Einige Jahre später führte er uns auch in andere Länder, wo er ähnliche Gemeinden gründete.

Die Mächte der Finsternis haben uns auf zahlreiche Weise angegriffen. Aber sie waren nie in der Lage, die Gemeinde, die der Herr in unserer Mitte gebaut hatte, zu überwältigen.

Ich habe 43 Jahre gewartet, um dieses Buch zu schreiben – weil ich nicht wollte, dass ich über unbewiesene Theorien schreibe. Der Segen des Herrn auf unserem Dienst, die erstaunlichen Offenbarungen, die er mir aus seinem Wort gegeben hat und die vielen Gemeinden, die er auf wunderbare Weise gegründet hat, haben mich zu einem Schuldner gegenüber allen Gläubigen gemacht, um mit ihnen zu teilen, was ich über Gottes Wege in Bezug auf den Bau von neutestamentlichen Gemeinden gelernt habe.

Dieses Buch ist ein Versuch, diese Schuld zu begleichen.

Dieses Buch wurde für jene geschrieben, die ein leidenschaftliches Verlangen haben, dem Beispiel Jesu in ihrem täglichen Leben und dem Beispiel der Apostel beim Bau der neutestamentlichen Gemeinden zur Ehre Gottes zu folgen.

Gottes Werk auf Gottes Weise getan

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