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Kapitel 2 Das neutestamentliche Muster des Dienstes

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„Jesus TAT zuerst und dann LEHRTE er (Apostelgeschichte 1,1)

Unter dem alten Bund war die Botschaft, welche die Propheten predigten viel wichtiger als das Leben, das sie privat führten. Aber als Jesus kam, lebte er zuerst das Leben und dann predigte er nur, was er getan hatte.

Die Einladung der alttestamentlichen Propheten, „Kommt und hört die Botschaft des Herrn“, wurde jetzt durch die Einladung von neutestamentlichen Christen ersetzt, die da lautet, „Kommt und seht, wie der Herr unser Leben verändert hat“.

Im neuen Bund müssen wir zuerst Gottes Wirken in unserem Leben erfahren, bevor wir anderen seine Wege lehren können. Dies gilt sowohl für das Leben des Überwindens als auch dafür, dem Herrn beim Bau von örtlichen Gemeinden zu dienen.

Jesus sagte, dass die Gemeinde, die er baut, die Mächte der Finsternis überwältigen würde (Matthäus 16,18). Paulus gab sein Leben hin, um Gläubige in ein Leben des Überwindens zu führen und um diese Gemeinde zu bauen. So wie es auch Timotheus tat.

Es gibt zwei Teile des großen Auftrags, den der Herr seinen Aposteln gab:

1 Verkündigt das Evangelium allen Menschen (Markus 16,15-16).

2 Macht zu Jüngern und lehrt sie alles halten, was Jesus gelehrt hat (Matthäus 28,18-20).

Jesus sagte, dass der erste Teil (Evangelisation) von übernatürlichen Zeichen begleitet sein würde (Markus 16,17-18). Der zweite Teil (Menschen zu Jüngern zu machen), so sagte er, würde nicht von übernatürlichen Zeichen begleitet sein, sondern indem die Jünger gelehrt werden, all seinen Geboten zu gehorchen (Matthäus 28,20). Evangelisation (Menschen zu bekehren) wird von vielen Gläubigen überall auf der Welt durchgeführt. Aber der zweite Teil (Menschen zu Jüngern zu machen) wird weitgehend ignoriert.

Viele Evangelisten und Missionare gehen den verlorenen Schafen nach, um sie wieder zurück zur Herde zu bringen – was gut ist. Aber leider besteht die Herde, in die das verlorene Schaf gebracht wird, gewöhnlich nicht aus „99 Gerechten, die der Buße nicht bedürfen“ (wie Jesus in Lukas 15,7 sagte). Viele christliche „Schafställe“ sind voller Menschen, die von Zorn, sexueller Begierde, der Liebe zum Geld und vielen anderen Formen der Fleischlichkeit besiegt sind, die oft mehr Buße brauchen als dieses eine verlorene Schaf!

So gibt es eine große Notwendigkeit, die 99 Schafe in der Herde zur Buße und zu einem gerechten Leben zu führen, damit dieses verlorene Schaf in eine göttliche Herde kommen kann. Sonst kann diese eine Schaf mit den Krankheiten, die die 99 Schafe in dieser Herde haben, angesteckt werden!

Daher berief uns der Herr in unserer Gemeinde (Christian Fellowship Church, CFC Bangalore, Indien), um Jüngerschaft und Gehorsam gegenüber allen Geboten Jesu zu betonen. Wir haben weiterhin evangelisiert – und unsere Zahlen wuchsen von weniger als 10 Personen in einer Gemeinde im Jahr 1975, zu vielen Tausenden von Gläubigen in einer Anzahl von Gemeinden heute. Aber nachdem wir ihnen das Evangelium verkündet haben, führen wir die Bekehrten weiter zur Jüngerschaft [Nachfolge]. Und dann lehren wir die Jünger, allen Geboten Jesu zu folgen.

Im zweiten Teil des großen Auftrags, der uns in Matthäus 28,18-20 gegeben wird, gibt es sieben wichtige Wahrheiten:

1 „Alle Macht im Himmel und auf Erden gehört unserem Herrn.“ Auf Basis dieser Aussage sollen wir hingehen und Jünger machen. Wir sollen nicht zu allen Völkern gehen, weil wir irgendwo unter den Menschen eine Not sehen. Nein. Wir sollen gehen, weil Jesus alle Macht im Himmel und auf Erden hat; und wir, die wir allein unter seiner Autorität sind, gehen dorthin, wo immer er uns hinzugehen befiehlt. Seine Macht wird uns dann beschützen und bewahren, wo immer wir hingehen. Wenn wir das nicht glauben, sollten wir nicht gehen, weil wir nicht in der Lage sein werden, Gottes Willen zu erfüllen.

2 „Macht zu Jüngern.“ Wir dürfen bei der Verkündigung der drei Bedingungen der Jüngerschaft (die Jesus in Lukas 14,26-27.33 darlegte) keine Kompromisse machen. Es sind dies: Jesus zu lieben – mehr als seine Verwandten, mehr als sein eigenes Leben und mehr als seine Besitztümer.

3 „In allen Völkern.“ Wir müssen so viele Teile der Welt wie möglich, auf jede mögliche Weise, mit dieser Botschaft der Jüngerschaft erreichen. Wir dürfen nicht damit zufrieden sein, dass wir bloß in unserer Heimatstadt ein paar Menschen zu Jüngern gemacht haben.

4 „Tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Wir müssen Gott ganz offen als eine Dreieinigkeit verkündigen – und wir dürfen nur jene taufen, die Jünger Jesu sein möchten – und nicht jene, die bloß Vergebung ihrer Sünden haben möchten.

5 „Lehrt sie alles halten, was Jesus gelehrt hat.“ Wir müssen jeden Jünger lehren, wie man jedem Gebot, das Christus predigte, gehorcht.

6 „Ich werde bei euch sein“, sagt der Herr. Wir sollen diesen Dienst in Partnerschaft mit unserem Herrn tun – und wir können sicher sein, dass er uns in unserem Dienst ganz mit seiner Gegenwart und mit seiner Kraft unterstützen wird.

7 „Bis ans Ende der Weltzeit.“ Wir können sicher sein, dass er uns bis ans Ende unseres Lebens unterstützen wird. Aber wir müssen auch alles oben Gesagte bis ans Ende unseres Lebens kontinuierlich tun.

Gottes Werk auf Gottes Weise getan

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