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Dem Beispiel der Apostel folgen
ОглавлениеDer Heilige Geist inspirierte den Apostel Paulus, uns in seinen Briefen zu schreiben, wie der Herr ihn befähigte, nach einem höheren Standard als dem der meisten anderen Prediger seiner Zeit zu leben. Er sagte: „Niemand wird mir diesen Ruhm nehmen können. Doch ich werde auch in Zukunft so verfahren und so die Behauptungen all derer entkräften, die damit prahlen, sie täten Gottes Werk in genau derselben Weise wie wir. Gott hat diese Männer überhaupt nie gesandt; sie sind ‚Scheinheilige‘, die euch getäuscht haben, indem sie sich als Apostel Christi ausgaben“ (2. Korinther 11,10-13; Today’s English Version/TEV und TLB).
Als Paulus sich mit anderen Predigern seiner Zeit verglich, war das kein leeres Rühmen. Im Gegenteil, es war ein kraftvolles Zeugnis, das Gott große Ehre brachte; und es forderte die Gläubigen seiner Zeit heraus, seinem Beispiel zu folgen.
Es gibt einen großen Unterschied zwischen diesem geistlichen Rühmen des Paulus, inspiriert vom Heiligen Geist (das alle, die Gottes Werk tun, haben müssen), und dem fleischlichen Rühmen der Pharisäer (Lukas 18,10-14), inspiriert von geistlichem Stolz (den wir alle verabscheuen müssen).
Der Heilige Geist inspirierte Paulus zu sagen: „Folgt meinem Beispiel wie ich dem Beispiel Christi!“ (1. Korinther 11,1; Philipper 3,17; Luther 1984/LUT). Paulus‘ Leben und Dienst wurden daher Christen als ein Beispiel zum Nachahmen gegeben. Wie hat Paulus seinen neutestamentlichen Dienst erfüllt?
Paulus hatte eine einzigartige Berufung von Gott. Sein Dienst war zweifach:
1 Erstens war er ein „Missions-Pionier“, der das Evangelium an Orten verkündigte, wo Menschen noch nie etwas von Christus gehört hatten. Er sagte: „Mein Ehrgeiz ist es gewesen, das Evangelium dort zu predigen, wo der Name Christi noch nie gehört wurde, statt dort wo bereits von jemand anderem eine Gemeinde gegründet wurde“ (Römer 15,20; TLB).
2 Zweitens war Paulus ein Apostel, der neutestamentliche Gemeinden an Orten gründete, wo nur alttestamentliche Versammlungen existiert hatten. Zu der Gemeinde in Korinth sagte er: „Denn ich habe euch verlobt mit einem einzigen Mann, damit ich Christus eine reine Jungfrau zuführte“ (2. Korinther 11,2; LUT).
Dem Beispiel des Paulus im ersten Teil seines Dienstes zu folgen bedeutet: Über die Jahrhunderte wurden viele gottesfürchtige Missionare zur „Pionier-Evangelisation“ berufen und sie sind Paulus‘ Beispiel gefolgt und haben Christus verkündet, wo er noch nicht bekannt war; und sie haben das unter großen persönlichen Kosten getan. Und viele weitere Missionare (die nicht so bekannt sind), tun dies sogar heute noch. Ich preise Gott für sie alle und habe für sie höchsten Respekt. Ich könnte dies selber nicht machen, weil Gott mich nicht berufen hat, ein „Pionier-Evangelist“ zu sein. Die bekannten heutigen Evangelisten verrichten jedoch keine „Pionier-Evangelisation“ so wie Paulus es tat. Sie predigen alle das Evangelium in Gegenden, wo es bereits Tausende von Christen und viele Gemeinden gibt.
Dem Beispiel des Paulus im zweiten Teil seines Dienstes zu folgen bedeutet: Gott berief mich und unsere Gemeinden, den zweiten Teil von Paulus‘ Dienst zu erfüllen – Gemeinden des neuen Bundes dort zu gründen, wo es Gemeinden des alten Bundes gab. Das ist alles, worüber ich schreiben kann – denn das ist das, was der Herr durch uns getan hat.
Es gab zwei Gefahren, die Paulus in seinem Dienst, neutestamentliche Gemeinden zu bauen, sah und vermied:
Die Gefahr von Geld: Jesus sagte, dass wir nicht beidem, Gott und Geld (Wohlstand, Reichtum) dienen können (Lukas 16,13). Und daher trachtete Paulus als Erstes danach, die Macht des Geldes über sein Leben und seinen Dienst zu beseitigen, damit er Gott allein dienen konnte. Wir haben versucht, dem Beispiel des Paulus darin zu folgen.
Die Gefahr von menschlicher Dominanz: Die zweite Gefahr besteht darin, dass der Mensch Christus als Haupt der Gemeinde ersetzt. Paulus hatte eine von Gott verliehene Autorität über die Gemeinden, die durch ihn gegründet worden waren. Aber er achtete darauf, innerhalb der Grenzen dieser Autorität zu bleiben und sicherzustellen, dass die Ältesten und Gläubigen in der Gemeinde eine direkte Verbindung mit Christus als ihrem Haupt hatten. Wir haben versucht, Paulus auch darin zu folgen.