Читать книгу Die neun - Zbigniew Georg - Страница 13
"Ich kann es."
Оглавление"War?" Ungläubig starrt sie ihn an. "Du kannst dich an deine Zeugung erinnern?"
"Ja. Und du könntest das auch." Sein sanfter Blick verspricht ihr das Wissen. "Mit meiner Hilfe."
Pria schüttelt heftig den Kopf und weicht ihm aus. "Nein! Nicht um alles in der Welt will ich wissen, wer ..."
Qori legt ihr die Hand unter das Kinn und zwingt sie ihn anzuschauen. "Wer dich gezeugt hat? Wer deine Eltern sind? Wer dich im Stich gelassen hat? Doch, du willst es wissen. Diese Fragen bohren sich tiefer in dein Bewusstsein als wir unsere Festung hier in den Felsen geschlagen haben. Aber dein Verstand ist genauso löchrig wie das Vulkangestein. Oben pfeift der Wind des Vergessens hindurch und die unteren Löcher füllen sich gleichzeitig mit deinem Tränenwasser."
Pria holt zitternd zum Schlag aus. Doch Qori fängt ihre Hand sanft ab. Tränen laufen über ihre Wangen, ihre Stimme bricht. "Du gemeines Scheusal ..."
"Komm mit mir. Hier ist nicht der rechte Ort dafür." Qori legt den Arm um ihre Schultern und führt sie aus der Zentrale.
"Vermisst du gar nicht die Sonne?" Qori schaut sich in Prias komfortablem Quartier um, entdeckt die Veränderungen seit seinem letzten Besuch vor einigen Monaten. Nichts entgeht seiner Aufmerksamkeit. Weder der neue Schnappschuss von ihm auf ihrem Schreibtisch, noch
das Kleid, das nachlässig über der halboffenen Schranktür hängt.
"Doch, schon." Pria schenkt ihnen etwas zum Trinken ein. Ihre Hände zittern. "Ich bin aber so oft wie möglich oben."
"Nicht oft genug. Was geschieht mit uns, wenn das Experiment diesmal glückt? Werden wir noch hier sein? Werden wir uns an all dies hier erinnern können? Hat es uns dann jemals gegeben?"
"Dich und mich auf alle Fälle." Sie reicht ihm sein Glas, weicht aber seinem Blick aus. "So wird es das Paradoxum. Und für die Anderen soll das hyperenergetische Feld sorgen."
"So will es das Göttliche, sprich es ruhig aus." Qori prostet ihr zu und nippt an dem scharfen Getränk. "Der ist gut. Woher hast du ihn?"
"Den Wodka? Vom Professor. Direktimport. Die Russen machen immer noch den besten." Ein flüchtiges Grinsen huscht über ihr Gesicht. "Qori, hör zu ... Ich ..." Sie verstummt und sucht Abstand. "Ich habe nie verstanden, was das da zwischen uns ist."
"Liebe. Nicht mehr und nicht weniger." Gelassen nippt er an dem Wodka, ohne sie auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen.