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Last Christmas gehört irgendwie zu Weihnachten Spielt das Radio den Klassiker von Wham, singt unser Kolumnist mit. Die Festtage verbringt er mit Memory-Niederlagen gegen seinen Neffen. Das Alles-außer-Fußball-Gespräch
VON OLIVER FRITSCH

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ZEIT ONLINE: Herr Hitzlsperger, was würden Sie Ihrem Sohn zu Weihnachten schenken, wenn Sie einen hätten?

Thomas Hitzlsperger: Wahrscheinlich ein technisches Gerät: eine Playstation, eine Wii oder ein iPhone. Sicher wäre aber auch ein Buch dabei.

ZEIT ONLINE: Und pädagogisches Spielzeug, vielleicht was aus Holz?

Hitzlsperger: Kein Holz, aber Lego finde ich sinnvoll, das käme auch infrage. Das weckt den Ingenieur im Kind. Einige meiner Brüder waren da sehr gut drin, die bitte ich dann um Hilfe, wenn ich wieder einmal etwas nicht zusammenbauen kann.

ZEIT ONLINE: Erinnern Sie sich an ein schönes Geschenk, das Sie als Kind bekamen?

Hitzlsperger: Als ich neun Jahre alt war, schenkten mir meine Eltern einen Gameboy. Da war ich die folgenden Wochen und Monate ganz vernarrt darauf, legte ihn kaum noch aus der Hand.

ZEIT ONLINE: Sie sind Leistungssportler, haben Sie alle Tetris-Rekorde gebrochen?

Hitzlsperger: Sagen wir mal: Ich war schon ganz gut. Aber irgendwann wurde Tetris langweilig, und ich habe noch ein paar Spiele dazugekauft.

ZEIT ONLINE: Haben Sie sich auch über Schlafanzüge gefreut?

Hitzlsperger: Pullover und Socken gab es auch oft. Da hielt sich die Freude natürlich in Grenzen.

ZEIT ONLINE: Geschenke dieses Jahr schon gekauft?

Hitzslperger: Ja, fast alle. Die meisten übers Internet.

ZEIT ONLINE: Was denn?

Hitzlsperger: Kann ich nicht sagen, das sollen doch Überraschungen werden. Nur so viel, ich hab mir ein iPad gesichert, bevor Motorola den Verkauf stoppen konnte. Das werde ich jemandem schenken.

ZEIT ONLINE: Mit welchen Geschenken rechnen Sie?

Hitzlsperger:Kann ich auch nicht sagen, will ja niemandem die Überraschung nehmen. Wir Geschwister schenken uns untereinander nichts, dafür sind wir einfach zu viele.

ZEIT ONLINE: Freuen Sie sich auf das Fest oder sind Sie ein Weihnachtsmuffel?

Hitzlsperger: Ich freue mich. Das war bisher immer so und wird wohl auch noch lange so bleiben. Manchmal geht es etwas hektisch zu, aber auch das macht mir nichts aus. An Heiligabend und an den Feiertagen ist es dafür umso ruhiger.

ZEIT ONLINE: Wie und wo werden Sie feiern?

Hitzlsperger: Wahrscheinlich im Kreise der Familie in Bayern. Die Eltern kommen, die Geschwister und deren Familien. Das ist immer schön. Zusammensitzen, gutes Essen und Gesellschaftsspiele. Wenn ich aber gegen meinen Neffen wieder beim Memory verliere, bin ich schlecht drauf.

ZEIT ONLINE: Wie lautet Ihre Bilanz?

Hitzlsperger: Ich habe fast immer verloren, selbst als ich ihn austricksen wollte und die Karte versteckt habe. Das hat mich richtig gefuchst.

ZEIT ONLINE: Am 24. Dezember um 18 Uhr kommt das Land jedes Jahr für zwei Stunden zum Stillstand. Gibt es auf Ihrer Feier Rituale?

Hitzlsperger: Keine. Wir sind einfach froh, mal wieder zusammenzukommen. Übers Jahr sind wir alle viel unterwegs, ich vor allem. Es kam zwar schon vor, dass ein Weihnachtslied läuft oder jemand auf einem Instrument spielt, aber das kommt nicht jedes Jahr vor.

ZEIT ONLINE: Was gibt es zu essen?

Hitzlsperger: An Heilig Abend wird nicht groß gekocht, dafür am 1. Weihnachtsfeiertag. Meistens gibt es eine Gans.

ZEIT ONLINE: Wird gesungen?

Hitzlsperger: Nein, ich singe nicht. Höchstens mal, wenn Weihnachtslieder im Radio gespielt werden, wieLast Christmas von Wham. Eigentlich nervt mich das Lied, aber irgendwie gehört es zu Weihnachten dazu. I gave You my heart. But the very next day...

ZEIT ONLINE/Hitzslperger: …you gave it away.

ZEIT ONLINE: Auf der Weihnachtsfeier beim VfL Wolfsburg wurde weniger gesungen, eher der Marsch geblasen.

Hitzlsperger: Sie war natürlich getrübt durch die aktuelle sportliche Situation, von Besinnlichkeit konnte keine Rede sein.

ZEIT ONLINE: Verlaufen Weihnachtsfeiern von Fußballmannschaften in England anders als in Deutschland?

Hitzlsperger: In Deutschland läuft das sehr familiär ab. Die Frauen sind dabei, manchmal ist sogar die ganze Geschäftsstelle eingeladen. In England ist das komplett anders, es feiert nur die Mannschaft. Mit Aston Villa sind wir mal mit dem Bus nach London gefahren oder für eine Nacht nach Dublin geflogen. Das waren eher Weihnachtspartys. Herrlich!

ZEIT ONLINE: Details bitte!

Hitzlsperger: Es gibt eine eiserne Regel: Was immer auf der Weihnachtsfeier passiert, bleibt auf der Weihnachtsfeier.

ZEIT ONLINE: In England wird am 2. Feiertag, dem Boxing Day, Fußball gespielt. Wie fanden Sie das?

Hitzlsperger: Ich mochte es. Die Stimmung in den Stadien ist toll, aber ich konnte mich nur schwer daran gewöhnen, dass ich am 24. und 25. trainieren musste.

ZEIT ONLINE: Letzte Frage, der VfL hat schon wieder 4:1 verloren. Lässt Felix Magath Sie überhaupt an Weihnachten raus?

Hitzlsperger: Davon gehe ich aus.

Alles ausser Fussball - Thomas Hitzlsperger

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