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Sieben und funfzigstes Kapitel.
Оглавление1. Es verdienen aber auch die Vorfälle, welche der Zerstörung von Palmyren vorangiengen, erzählt zu werden; wiewohl ich offenbar nur, vermöge der im Eingang angegebenen Absicht, eine kurze Geschichtserzählung abfassen will. 2. Denn so wie Polybius erzählt, wie die Römer in kurzer Zeit die Weltherrschaft sich erwarben; also will ich darlegen, wie sie in kurzer Zeit durch ihre eigenen Vortheile dieselbe zernichteten. 3. Doch dieses alsdann, wenn ich zu diesem Theile der Erzählung komme. 4. Als die Palmyrener, wie ich beschrieben habe, schon Herren von einem nicht geringen Theile des Römischen Reichs geworden waren, wurden ihnen von der Gottheit viele Anzeichen der ihnen bevorstehenden Zerstörung gesendet. 5. Einige von diesen will ich anführen. Zu Seleucia in Cilicien ist ein Tempel des Apollo, mit dem Beinamen des Sarpedoniers,58 und in demselben ein Orakel. 6. Was man nun von diesem Gotte erzählet, wie er allen, die von der Verwüstung der Heuschrecken litten, Seleuciaden ― (Vögel, die sich in der Gegend nahe beim Tempel aufhalten) ― zugleich auf ihr Bitten mitsandte; wie diese um die Heuschrecken herflogen, 7. sie mit den Schnäbeln auffingen, und in einem Augenblicke eine unendliche Menge derselben vertilgten und die Leute von ihrer Noth befreiten; das bleibt der Glückseligkeit der Menschen jener Zeiten überlassen, indem das gegenwärtige Menschengeschlecht die göttliche Wohlthat verwirft. ― 8. Als nun einst die Palmyrener das Orakel befragten: ob sie die Oberherrschaft des Orients erlangen würden, gab der Gott folgende Antwort:
9. Entfernt euch von hinnen, ihr trügerischen verderblichen Männer! Ihr des ruhmvollen Geschlechtes der Unsterblichen Beleidiger!
Wie ferner einige das Orakel wegen des Feldzugs des Aurelianus gegen die Palmyrener befragten: antwortete der Gott:
Es führet ein Weihe vor Tauben einen heiligen Klaggesang Einer vor vielen; diese erzittern vor ihrem Mörder.