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1.2.2 Mentale Entspannung im Alltag: das Konstatierende Aufmerksame Wahrnehmen (KAW)

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Als Nächstes lernt sie die Methode des Konstatierenden Aufmerksamen Wahrnehmens anhand von vier Übungen ( Kap. 3), die sie mehrere Wochen lang täglich zu Hause oder unterwegs durchführt. Ziel dieser Übungen ist es, ein Gefühl dafür zu bekommen, was es bedeutet, das Zentrum der Aufmerksamkeit ein Weilchen lang konstatierend und weitgestellt auf bestimmte Kognitionen zu richten, ohne in diese – reflexhaft und häufig auch unbemerkt – nach Möglichkeit erneut einzugreifen. Konstatierend bedeutet feststellend, im Sinne von »Aha, so ist das«.

In den ersten KAW-Übungen geht es darum, verschiedene Arten von Kognitionen aufmerksam konstatierend wahrzunehmen, einen Baum, Vogelzwitschern, Alltagsgeräusche, die Berührung der Füße mit dem Boden. Anschließend lernt sie, durch Weitstellen der Aufmerksamkeit sich kurzfristig mental zu entspannen und das Zentrum von affektiven Reaktionen (angenehm-unangenehm) zu finden.

Diese Übungen wendet sie regelmäßig beim Lernen an. Zur Vorbereitung führt sie zunächst ihre Lieblings-KAW-Übung durch, um sich kurz mental zu entspannen.

Dann beginnt sie mit dem Lernen. Dabei wendet sie zunächst einmal fünf Minuten lang »KAW auf die Ausgangsfrage« an, mit der sie an den Text herangeht, weil sie die Erfahrung gemacht hat, dass das ihr Lernen deutlich verbessert – das, was sie dann danach liest, kann sie schneller und zugleich tiefer verarbeiten (Elaboration). Entscheidend ist dabei, dass die Aufmerksamkeit konstatierend bleibt – und wie das geht, hat sie im Kurs gelernt. Am Ende der Lernphase wendet sie dieses KAW noch einmal auf das Gelernte an, indem sie das, was sie beim Lernen gelesen, gedacht, entdeckt hat, vor ihrem inneren Auge konstatierend Revue passieren lässt. Im Kurs hat sie auch gelernt, warum: Aus Sicht der TMI (Theorie der Mentalen Introferenz) ist dies eine Methode, um die epistemische Informationsverarbeitung möglichst optimal – d. h. ungehindert durch bewusstes (zusätzliches) introferentes Eingreifen ( Kap. 2) – weiterarbeiten zu lassen.

Inzwischen macht ihr das Lernen manchmal richtig Freude, weil sie dabei öfter Flow erlebt. Was das konstatierende Wahrnehmen damit zu tun hat, wird in Kapitel 3 erklärt. Und im Übrigen wendet sie diese konstatierende Aufmerksamkeit auch in anderen Situationen des Alltags an: in ihrem Job (wenn sie anderen zuhört), beim Sport (Beispiele dafür finden sich in Kapitel 3) und vor dem Einschlafen. Allerdings hilft ihr das KAW nicht sehr, wenn es um Statistik geht – vor diesem Fach hat sie einfach Angst und ist deshalb beim Lernen blockiert.

Gelassenheit durch Auflösung innerer Konflikte

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