Читать книгу vom Mainstreamer zum Freidenker - Christoph Schmid - Страница 12

Reichtum und Philanthropie

Оглавление

Das Geld zieht nur den Eigennutz an und verführt stets unwiderstehlich zum Missbrauch.“

(Albert Einstein)16

„Normale“ Menschen verfolgen im Leben so ziemlich alle die gleichen Ziele: Gesundheit und Glück für die Familie und eventuell noch die ein oder andere Weltreise, ein Eigenheim, vielleicht ein bestimmtes Auto, Selbstverwirklichung in der Kunst, dem Beruf oder sonstigen Leiden-schaften. Im Klartext: wer diese Lebensziele erreicht hat, muss in be­sonderem Maße motiviert bzw. getrieben sein, um weit höhere Ziele anzustreben. Um es ganz an Spitze von Politik, Wirtschaft, Religion etc. zu schaffen, muss man bereit sein, die oben genannten „Standardziele“ einzuschränken oder ganz auf diese zu verzichten. Im Umkehrschluss können Menschen in nennenswerten Positionen nicht dem Otto Normal entsprechen (Ausnahmen mögen die Regel bestätigen).

Um es in eine Position zu schaffen, in der man Macht über viele Men­schen ausüben kann, bedarf es mehr als Durchsetzungsvermögen. Man muss äußerst angefressen sein. Ein fettes Einkommen, welches einem Zeit für die Familie und diverse Hobbys ermöglichen könnte, reichen diesem Menschenschlag offensichtlich nicht aus.

Darüber hinaus würden es elitäre Kreise niemals billigen, dass sich ein helles Köpfchen an die Spitze kämpft, ohne dieses kontrollieren zu können. Wo käme man denn da hin? Ein Mensch – vielleicht mit einer genialen Idee und Marketingtalent – entwickelt ein Produkt, welches durch die Decke geht. Die Firma mausert sich zu einem Konzern und macht Milliardengewinne. Danach werden durch geschickte Ver­mögensplatzierungen an der Börse noch weit höhere Renditen erzielt. Dieser Mensch könnte Politik und Medien in einer Weise beeinflussen, dass die Ordnung der elitären Schicht ins Wanken geriet. Dieser Neu-Super-Reiche könnte nun ein anderes moralisches Denken propagie­ren, welches an den Stühlen der Reichen sägt. Vielleicht fordert gerade diese Dame oder Herr eine Obergrenze für Vermögen, direkte Demo­kratie oder ein anderes Geldsystem. Einen üppigen Sicherheitsapparat könnte diese Person bereits auch schon sein Eigen nennen, was ein Attentat a posteriori weitestgehend ausschlösse.

So etwas darf, kann und wird es nicht geben, denn bevor eine Person eine solche Machtfülle aggregiert, wird er von Agenten der Macht be­sucht und entsprechend bearbeitet. Wer sich für nähere Einzelheiten interessiert, möge sich John Perkins „Bekenntnisse eines Economic Hit Man“ zu Gemüte führen.

Unter anderem kinderpornographische Inhalte, die auf Rechner „ent­deckt“ werden (siehe Edathy, ehemaliger Leiter des Bundestagsunter­suchungsausschuss zur Terrorgruppe NSU; Verfahren wurde aufgrund nicht strafrechtlich relevantem Material eingestellt), angebliche Vorteilsnahmen (siehe Ex-Bundespräsident Wulff, der die Bankenrettung in Frage stellte; Rechtsverstöße wurden nicht bestätigt), mediale Hetz-Kampagnen (siehe Friedensbewegung, Trump, Putin, Assad, Wulff etc. pp), unterstellte Vergewaltigung (siehe Julian Assange) sowie die direkte wirtschaftliche oder körperliche Bedrohung der Person und deren Familie usw. dienen als effiziente Mittel. Auch Uli Hoeneß äußerte sich vor seiner Steueraffäre sinngemäß dahingehend, dass es nicht sein könne, dass Vermögende in Deutschland keine Steuern zahlen, weil sie ihr Geld in Steueroasen parkten o.Ä..

Noch praktischer, als die Aufmüpfigen bei Bedarf zu schikanieren, eig­net sich die Präventivmethode beispielsweise eines erzeugten Druck­mittels, etwa Beweisfotos, welche die Zielperson in kompromittierender Stellung mit Minderjährigen zeigt; wobei diese Bilder nicht zufällig zustande kommen, sondern die Begebenheiten durch induzierte Drogen und angeheuerte Dienstleister*innen inszeniert werden.

Also: um horrenden Reichtum zu erlangen, ohne von der bestehenden Elite in die Mangel genommen zu werden, muss man das Spiel der Gro­ßen mitspielen. Das heißt, ihr System fördern oder selbst mafiösen Me­thoden frönen. Kann demgemäß so eine Person ein Philanthrop sein? Ein Multimilliardär, welcher die Menschen so sehr liebt, dass er selbst­los große Teile seines Vermögens in gemeinnützige Projekte steckt? Wieso nicht? Er müsste dazu chronologisch allerdings erst nach Erlan­gung seines Reichtums zu einem altruistischen Menschenfreund ge­worden sein. Denn wäre er immer schon selbstlos und spendabel ge­wesen, hätte er vermutlich schon seine erste Million unter den Armen aufgeteilt. Zumindest die zweite oder dritte. Wie kommt er aber dann zu zig Milliarden?

Vielleicht bin ich auch zu pessimistisch und zu misstrauisch. Es kann sein, dass das Karma genau so arbeitet. Vermutlich hat ein Milliardär seine ersten Millionen bereits an Bedürftige gespendet und deshalb immer mehr Kohle scheffeln können. Das Universum hat ihm die Moneten praktisch karmisch zugeschanzt – wer weiß?


vom Mainstreamer zum Freidenker

Подняться наверх