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Kapitel 8

Der Versailler Vertrag

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Am 11. November 1918 war für das deutsche Kaiserreich der Krieg zu Ende. In den demütigenden Waffenstillstandsverhandlungen wurde die Niederlage für die Mittelmächte Österreich und Deutschland besiegelt.

Nach dem Ersten Weltkrieg zählte man Tote im zweistelligen Millionenbereich: 2 Millionen Deutschland, 1,3 Millionen Frankreich, 1,5 Millionen Österreich-Ungarn, 1,8 Millionen Russland, 0,75 Millionen Großbritannien32.

Der Kontinent war ausgeblutet. Die Menschen traumatisiert. Aber der Hass würde in Deutschland weiterleben.

„Nicht aus den Idealen der Französischen Revolution: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, sondern aus den Idealen Friedrichs des Großen: Pflichttreue, Ordnung und Gerechtigkeit ist Preußen und Deutschland die Kraft erwachsen, in diesem Kriege einer ganzen Welt von Feinden siegreich die Stirn zu bieten. Nur weil unsere Feinde dies wissen, fordern sie als ihr oberstes Kriegsziel die Ausrottung des preußischen Geistes im deutschen Volk. Gott der Herr gebe, daß ihnen das niemals gelinge. Wie unser Volk ist, so bleibe ich: treu, stark, gottesfürchtig, friedliebend und kriegstüchtig. Nur so wird es, wenn nicht geliebt, so doch respektvoll geachtet unter den Völkern der Erde seinen Platz an der Sonne behaupten.“33, so der Präsident des preußischen Abgeordnetenhauses, Hans Graf von Schwerin-Löwitz, am 8. März 1918.

Der als ungerecht empfundene Friedensvertrag, das „Schanddiktat von Versailles“, würde alle Gesellschaftsschichten in einem tiefen Ressentiment einigen, wie es 1914 die blinde Kriegsbegeisterung getan hatte. Einer würde dafür sorgen, dass dieser Hass zur Staatsdoktrin wurde. Einer, der als einfacher Gefreiter nach einem englischen Gasangriff vorübergehend erblindet war und deshalb einige Wochen in einem Lazarett im pommerschen Pasewalk hatte verbringen müssen. Er wäre in der unendlichen Reihe der Verletzten, Verstümmelten und Toten keiner Erwähnung wert gewesen. Weder für das, was er getan, noch für das, was er unterlassen hatte. Aber sein Name war Adolf Hitler. Niemand hätte damals vermutet, dass dieser etwas verschrobene und in sich gekehrte Mann einfacher Herkunft einmal einen Weltenbrand verursachen würde, der allein in Europa 40 Millionen Menschen das Leben kostete.

Der Spiritus rector – in wenigen Jahren würde er Identifikationsfigur für Millionen sein – stand in München zuerst einmal auf der Seite „der Falschen“, nämlich der Kommunisten. Ein Zeitungsfoto34 zeigt ihn zusammen mit anderen Soldatenräten auf der Beerdigung von Kurt Eisner. Die Uniformmütze tief ins Gesicht gezogen, der Uniformmantel weit und unförmig, aber schon mit dem dunklen Schnauzer, seinem späteren Erkennungsmerkmal: Es ist der Reichswehrsoldat Adolf Hitler. Im Frühjahr 1919 lässt er sich sogar zum Ersatzbataillonsrat des Demobilmachungs–Bataillons in seiner Kaserne während der sozialistischen Münchner Räterepublik wählen. Wie bereits als Frontsoldat verfolgte er auch in den unruhigen Zeiten der Räterepublik die Taktik des Lavierens und des möglichst unauffälligen Verhaltens. Nach deren gewaltsamer Niederschlagung im Mai 1919 würde Hitler den an der Front erprobten Opportunismus fortsetzen und Vertrauensleute aus dem Bataillonsrat vor einem Standgericht der Münchner Reichswehrverwaltung denunzieren, um seinen eigenen Hals zu retten. Seine Zusammenarbeit mit den linken Soldatenräten würde er als aufstrebender Politiker einer rechten Partei in Zukunft verschweigen. Nur ein verschwommenes Schwarz–weiß–Foto zeugt heute noch von seiner „Verirrung“.

Adolf Hitler mit Hörbuch

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