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Kapitel 12

Der Trommler

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Hitler galt als Rampensau und bester Straßenredner seiner Partei. Man vergewisserte sich nicht seiner Überzeugungen, sondern war interessiert an der Art und Weise, wie er Überzeugungen schaffte und veränderte.

Und ihm wurde im München jener Zeit ein Schauspiel geboten, das teilweise die Züge einer Wagneroper trug. In der bayrischen Landeshauptstadt wurden zwei extreme politische Modelle in kurzer Zeit, wie in einem Zeitbeschleuniger erprobt. Eine besonders radikale Spielart der Räte-Idee nach sowjetischem Vorbild sollte dabei für kurze Zeit, im April 1919, die Oberhand gewinnen. Hitler war gebannt von den Generalstreiks und Massenkundgebungen, wenngleich er deren Chaos verachtete. Andererseits dürfte dem Frontheimkehrer auch das steife und sterile Ritual von Militärparaden nicht mehr die anfängliche Begeisterung entlockt haben. Man war unter Marschmusik in einen Krieg gezogen, dessen Brutalität in der bisherigen Kriegsgeschichte unbekannt gewesen war. In den Gräben an der Westfront hatte sich das Massensterben jahrelang hingezogen. Davor war das Militär nach außen hin unangefochten die herrschende und stilbildende Kaste gewesen. Zackiges Marschieren in Reih und Glied und die Bewegungen der dressierten Körper, die wie Rädchen in einer überdimensionalen Maschine wirkten, hatten die Menschen begeistert, die des ruhigen Gleichmaßes eines jahrzehntelangen Friedens anscheinend überdrüssig geworden waren.

Hitler war zunächst fasziniert, wie kommunistische Straßenredner und Agitatoren mit der Masse kommunizierten. Zu sehen, wie zwischen beiden der Funke übersprang und Redner und Zuhörer zu einer „Tatgemeinschaft verschmolzen“48, begeisterte ihn und grub sich als Sehnsuchtsbild in seinem Innern ein. Sein Inneres, voll drängender Ungeduld, suchte nach neuen Erregungen.

Adolf Hitler mit Hörbuch

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