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Kapitel 2

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Tom und ich sind seit 4 Jahren ein Paar. Wir kommen aus der gleichen Stadt; der gleichen winzigen Stadt, wo jeder jeden kennt und das Tratschen nie aufhört.

Ich bin dort mit meinen Großeltern und meiner Schwester in der Burgunderstraße aufgewachsen. Tom hat ca. 20 Minuten Fußweg von uns entfernt gewohnt - auf dem wunderschönen Echsberg.

Wir gingen zur selben Schule und kannten uns jahrelang nur beim Namen. Wir grüßten einander, wenn wir uns sahen, aber wir hatten über Jahre keine wirkliche Unterhaltung geführt. Er war attraktiv, aber der Funke war nie übergesprungen. Auf Christas und Heiners Hochzeit hat es dann geknistert. Ich weiß nicht, ob es Absicht von den beiden war, die mit 25 so ziemlich einzigen Singles des Abends an einen Tisch zu setzen oder nicht. So oder so - jetzt bin ich froh darum.

Wir haben uns den ganzen Abend pausenlos unterhalten. Ich hatte schnell Vertrauen zu ihm gefasst, wofür andere Jahre kämpfen mussten. Wir redeten über Gott und die Welt. Über die Vergangenheit und die Zukunft, über Hobbies und Ängste. Ich erzählte ihm sogar an demselben Abend von meiner Mutter.

An diesem Abend vergaßen wir alles um uns herum.

Schon am nächsten Morgen rief mich Christa an, wollte jedes Detail wissen.

Aber es gab keine Details. Gentleman-like brachte er mich nach Hause. Er zögerte zwar kurz beim Abschied, hauchte mir dann aber nur flüchtig ein Küsschen auf die Wange. Erst war ich enttäuscht, aber ich merkte schnell, dass er auf mehr als nur eine Affäre aus war. Gott sei Dank!

Wir trafen uns zum Abendessen. Dann gingen wir nur gemeinsam spazieren. Wir sahen uns 2-3 Mal die Woche. Die restliche Zeit telefonierten wir pausenlos; in jeder freien Minute. Es war lächerlich. Manchmal kicherten wir beide ununterbrochen am Telefon, weil wir beide wussten, wie verrückt das war.

Nach einem Monat waren wir offiziell ein Paar.


Auf der Suche nach Wärme

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