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Der Gebrauch des Wortes netjer

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In den zweisprachigen Dekreten der ptolemäischen Zeit, zu denen auch der berühmte „Stein von Rosette“ gehört, steht netjer im Austausch mit griechischem theos. Die christlichen Ägypter (Kopten) übernehmen das Wort in der koptischen Form NOYTE zur Bezeichnung des Christengottes; die Kopten verwenden sogar noch den Plural des Wortes (ENTHP), jedoch nur in Zaubersprüchen gegen Dämonen und in Personennamen.36

Das Koptische zeigt uns, daß netjer = NOYTE zumindest in der Schlußphase der altägyptischen Religion auch im monotheistischen Sinne gebraucht werden konnte und darin nochmals dem synonymen theos entspricht. Unsere Übersetzung „Gott“ in ihrer schillernden, zunächst vieldeutig-unbestimmten Bedeutung ist daher gerechtfertigt, was immer netjer in archaischen Zeiten bedeutet haben mag.

Das Wort begegnet im Singular, im Dual und im Plural. Der Dual, den semitischen Sprachen eigentümlich, braucht uns hier nicht zu beschäftigen; mit ihm bezeichnet man zwei eng zusammengehörige Gottheiten wie Horus und Seth oder Isis und Nephthys, gelegentlich auch Götterpaare.

Wichtiger ist der Plural. Er findet sich von der Frühzeit bis zu den Tempelinschriften römischer Zeit, also während des gesamten schriftlich fixierten Zeitraumes der ägyptischen Religionsgeschichte. Noch für die griechischen Briefe aus Ägypten bemerkt ihr Kenner Sir Harold I. Bell: „it is of ‚gods‘ in the plural that we hear most often“37, und selbst die christlichen Kopten scheuen sich nicht, den Plural in Personennamen weiter zu dulden. Ein einziges Mal ist der Versuch gemacht worden, den Plural „Götter“ außer Gebrauch zu setzen: Echnaton, dessen religiöse Schau uns noch mehrfach beschäftigen wird, hat gelegentlich das Wort in seiner Pluralform ausmeißeln lassen, um dem Ausschließlichkeitsanspruch seines Gottes Aton zu genügen.38 Wir können von diesem einmaligen Sonderfall zunächst absehen und halten als Ergebnis fest, daß der Plural „Götter“ bis zum Ende der altägyptischen Kultur in lebendigem Gebrauch geblieben ist. Er steht für eine begrenzte Vielheit von Göttern (etwa die Götter eines Ortes, eines Landes, einer Göttergemeinschaft) oder, meist in Aufzählungen, für die praktisch unbegrenzte Gesamtheit aller Götter (bzw. der Verstorbenen).

Am bedeutsamsten für die Frage nach einem ägyptischen Monotheismus ist der Gebrauch des Singulars „Gott“. Dabei dürfen wir alle Fälle aus der Betrachtung ausschließen, in denen ein vorher genannter oder auf andere Weise namentlich bestimmter Gott als netjer bezeichnet wird; sie geben für die Frage nach einer möglichen monotheistischen Verwendung des Wortes nichts her. Das gleiche gilt für die Verbindung von netjer mit einem Possessivsuffix, wenn ein Gläubiger von „meinem Gott“ spricht und damit eine ganz bestimmte Gottheit, etwa seinen Stadtgott oder den im Gebet angerufenen Gott meint. In Amarna ist dieser Sprachgebrauch allerdings auch für den einzigen Gott Aton belegt,39 doch wird dieser in der Regel einfach „der Aton“ (mit Artikel) genannt, und „mein Gott“ wird in Anrufen Echnatons verwendet.

Wichtiger sind die Fälle, in denen netjer ohne erkennbaren Bezug auf einen bestimmten Gott Verwendung findet; diese Fälle sind es ja, welche die Verfechter eines primären oder sekundären Monotheismus in der ägyptischen Religion als Kronzeugen ihrer Auffassung bemüht haben. Dieser absolute Gebrauch von netjer findet sich vor allem in der lehrhaften Literatur der Ägypter, den sogenannten „Weisheitslehren“ oder „Lebenslehren“; ein zweites Feld dieses Gebrauchs sind die Personennamen.

Peter Kaplony hat in seinen „Inschriften der ägyptischen Frühzeit“40 auf S. 379–672 übersichtlich die bisher bekannten Personennamen der ägyptischen Frühzeit zusammengestellt und in einem späteren Supplement41 ergänzt. Das zusammengetragene Material gehört in die Zeit zwischen 3000 und 2600 v. Chr., steht also am Anfang der für uns greifbaren ägyptischen Religionsgeschichte. Bei dem gegenwärtigen Stand unserer Quellen darf man darüber hinaus in diesen Personennamen der ägyptischen Frühzeit sogar die ältesten schriftlich überlieferten Zeugnisse menschlicher Religiosität sehen. Weder in Vorderasien noch im Fernen Osten besitzen wir aus den ersten Jahrhunderten des 3. Jahrtausends v. Chr. vergleichbare Zeugnisse. Hier bietet sich eine Quelle dar, die reiche Erkenntnis für unsere Frage nach der ägyptischen Gottesvorstellung und für manche andere Frage verspricht. Daß bei einigen dieser archaischen Personennamen Lesung und Deutung noch umstritten sind, betrifft unsere Fragestellung kaum, da die beiden verwendeten Gotteszeichen (Kultfahne und Falke auf der Stange) unverkennbar sind.

Unter der beträchtlichen Zahl dieser Personennamen, die bereits häufig als sogenannte „theophore“ Eigennamen Aussagen über eine Gottheit enthalten,42 finden sich 19 Namen, die mit einfachem netjer „Gott“ zusammengesetzt sind. In vielen Fällen gibt es dazu parallele Bildungen mit einem konkreten Gottesnamen, mit dem Königstitel nisut oder mit der göttlichen Kraft des Ka; so begegnet ein „Den Gott errettet“ neben einem „Den Chnum (oder: Satis, oder: der Ka) errettet hat“, ein „Gott lebt“ neben „Ptah lebt“, „Neith lebt“ und „(Mein) Ka lebt“, usw.

Ergänzend zu diesen Personennamen kann auf die Horusnamen von Königen der 2. Dynastie (Ni-netjer, „Gottgehörig“) und 3. Dynastie (Netjeri-chet, „Göttlichster der Körperschaft“, für Djoser) verwiesen werden. Beide Namen sprechen gegen die Auffassung, netjer sei ursprünglich nur der (verstorbene) König gewesen: Es scheint kaum denkbar, daß Ni-netjer als Regierungsdevise die Zugehörigkeit zu seinem verstorbenen Vorgänger in dieser unbestimmten Form verkündet, und Djoser möchte sich als regierender König offenbar aus einer größeren Anzahl von Wesen, denen die netjer-Eigenschaft zukommt, herausheben. Andererseits spricht sein Horusname dafür, daß auch der König – der regierende wie der verstorbene – als netjer gelten kann, und dazu würden auch einige der frühen Personennamen gut passen.

So spricht das frühzeitliche Material nicht gegen die Annahme, daß der spätere Gebrauch der Bezeichnung „Gott“ für den König schon jetzt üblich war. Ad absurdum würde jedoch die Folgerung führen, netjer sei in allen Fällen auf den König zu beziehen.

Die parallelen Bildungen zeigen, daß die Eigenschaften und Wirkungen des netjer, soweit sie sich an den Personennamen ablesen lassen, von denen der konkreten Göttergestalten nicht verschieden sind, so daß sich hier kein anonymer Hochgott hinter den Gottheiten greifen läßt. Von den wenigen Ausnahmen, zu denen sich keine Parallelen beibringen lassen, sind einige belanglos, eine weitere aber sehr aufschlußreich: Ni-netjer-nebti, „Gott gehört den Beiden Herrinnen“, bedeutet eigentlich eine Überordnung der beiden Landesgöttinnen in Geier- und Schlangengestalt über den netjer, der in diesem Namen nur der König oder ein bestimmter Gott sein kann – etwa der jeweilige Ortsgott, der ja vielfach keinen Eigennamen hat, sondern unbestimmt „Der vom Ort N“ oder „Der über seinem See“ oder „Die Mächtige“ heißt.

Die Frage, ob netjer ein abstraktes Göttliches höherer Ordnung oder eine der vielen konkreten Göttergestalten meint, läßt sich noch eindeutiger entscheiden, wenn man den Blick auf weitere Personennamen der Frühzeit richtet, die in gleicher Unbestimmtheit das Femininum netjeret, „Göttin“, enthalten, etwa „Seiend ist der Ka der Göttin“, „Groß ist die Göttin“ oder „Der die Göttin fernhält“ (neben „Der die Löwin fernhält“), was deutlich auf das In-Abstand-Halten einer gefährlich-bedrohlichen Gottheit abzielt, die dem Neugeborenen schaden könnte.

Vieles spricht dafür, daß mit der Göttin im ersten Fall die Göttin Neith, im letzten die „Löwin“ gemeint ist, die sich später in verschiedenen Göttinnen verkörpert. Niemand wird in der „Göttin“ eine abstrakte Bildung sehen wollen, und damit wird auch für den „Gott“ der Personennamen eine solche Deutung noch unwahrscheinlicher. Der ägyptische Namensgeber hat bei „Gott“ wie bei „Göttin“ eine ganz bestimmte der vielen konkreten Göttergestalten im Sinn gehabt. Das schließt nicht aus, daß sich im Augenblick der Namensgebung für ihn alle Göttlichkeit, göttliches Wirken in seinem ganzen Umfang, in dieser einen beschworenen Gestalt verkörpert, die ihm damit zum „Gott“ schlechthin wird; wir werden von diesem Phänomen des „Henotheismus“ noch zu sprechen haben.

Denkbar ist aber auch, daß der Namensgeber es in der Schwebe lassen wollte, welche der zahllosen Gottheiten für die glückliche Geburt und das Gedeihen des Kindes verantwortlich sei; auch für diesen unbestimmten Gebrauch des Wortes werden wir weitere Beispiele kennenlernen. Da die ägyptische Schriftsprache vor der Amarnazeit keinen Artikel kennt, haben wir immer die Möglichkeit, netjer durch „ein (beliebiger) Gott“ zu übersetzen. Wie dem auch sei, eines können wir für die frühen und analog auch für die späteren Personennamen ausschließen: daß mit netjer, „Gott“, eine von den anderen Göttern verschiedene Gottheit höherer Ordnung gemeint sei.

Noch auf andere Weise wird der eigentliche Name einer Gottheit in den frühen Personennamen durch unbestimmte Ausdrücke ersetzt, etwa durch Beinamen wie „Der Lebendige“, „Der Große“ u. ä., zu denen auch die Bildungen mit neb, „Herr“, gehören, vielleicht besser als neb.i, „mein Herr“, zu verstehen: „Gedeihend ist (mein) Herr“, oder „Herausgehend ist (mein) Herr“. Noch kürzer und unbestimmter ist der Gebrauch eines Personalpronomens, das sich auf die Gottheit bezieht: „Er ist gekommen“, „Er lebt“, „Er hat gegeben“, oder „Er ist zufrieden“. In allen diesen Fällen werden wir hier, zu Beginn des 3. Jahrtausends v. Chr., gewiß nicht an den christlichen ER und an eine Gottheit hinter den Göttern denken, sondern an eine Umschreibung für den konkreten Gott, den der ägyptische Namensgeber meint, dem er sich verpflichtet fühlt. Aus dieser Beziehung des Namensgebers zu einer bestimmten Gottheit erklärt es sich auch, daß wir unter den Personennamen kaum je Bildungen mit dem Plural „Götter“ finden.

Um unser Bild der Verwendung von netjer in der frühesten geschichtlichen Zeit Ägyptens abzurunden, verweisen wir abschließend noch auf den ägyptischen Priestertitel hem-netjer, „Diener Gottes“, der neben konkreten Bezeichnungen wie „Diener des Chnum“ oder „Diener des Königs“ hier erstmals begegnet. Der Titel ist im Alten Reich bereits unveränderlich, wird also z. B. auch von Priesterinnen der Göttinnen Hathor und Neith getragen; hier ist netjer deutlich der allgemeinste, abstrahierte Begriff, der die Vielheit der Göttererscheinungen abdeckt – „Gottesdiener“ ist der höhere Priester ja immer, unabhängig davon, welchen Gottheiten (oft sind es mehrere) er in königlichem Auftrag zu dienen hat.

Wir wenden uns noch der zweiten Quellengruppe zu, die das Wort „Gott“ in zunächst unbestimmtem, allgemeinem Sinne verwendet: der lehrhaften Literatur der Ägypter, früher als „Weisheitslehren“, jetzt zumeist als „Lebenslehren“ bezeichnet43. Wir treffen damit auf einen der früheren Kronzeugen für eine monotheistische Schau der ägyptischen Religion.

In den Maximen der Weisheitslehrer finden sich Dutzende von Aussagen über „Gott“, die, isoliert betrachtet, aus einem Traktat der monotheistischen Buchreligionen stammen könnten. Einige Beispiele:

Prahle nicht wegen deiner Macht ... man weiß nicht, was geschehen wird, und was Gott tut, wenn er straft. (Kagemni)

Übe keine Gewalttätigkeit unter den Menschen, denn Gott straft mit Gleichem ... Niemals ist menschliche Gewalttätigkeit verwirklicht worden, sondern das, was Gott angeordnet hat, geschieht. (Ptahhotep, 6. Maxime) Wen Gott liebt, der ist einer, der hört (= gehorcht); aber nicht kann der hören, den Gott haßt. (Ptahhotep, 19. Maxime)

Besser ist ein Scheffel, den Gott dir gibt, als fünftausend durch Unrecht erworbene. (Amenemope, 6. Kapitel)

Der Mensch ist Lehm und Stroh, Gott ist sein Baumeister. Er zerstört und er erbaut täglich, er macht tausend Geringe nach seinem Belieben, er macht tausend Leute zu Aufsehern, wenn er in seiner Stunde des Lebens ist. Wie freut sich der, der den Westen (das Totenreich) erreicht hat und heil ist in der Hand Gottes. (Amenemope, 25. Kapitel)

Um aus diesen und den vielen ähnlichen Aussagen über „Gott“ nicht ein verzerrtes Bild zu rekonstruieren, müssen wir die Zitate in ihren größeren zeitlichen und inhaltlichen Zusammenhang einordnen. Die Quellengruppe der „Lehren“ ist jünger als die soeben betrachtete der archaischen Namen und Titel. Die älteste Lehre, von der wenigstens einige Fragmente erhalten sind, ist angeblich in der Zeit des Pyramidenerbauers Cheops um 2530 v. Chr. entstanden und wird einem seiner Söhne, dem Prinzen Djedefhor, zugeschrieben. Eine noch ältere, uns nicht überlieferte Lehre wird mit dem weisen Imhotep verbunden, dem Bauleiter der ältesten Stufenpyramide von Saqqâra um 2600. In einer chronologisch geordneten Aufzählung des Neuen Reiches wird Imhotep als der älteste Weisheitslehrer genannt, und nichts deutet darauf hin, daß es bereits vor ihm, also in der ägyptischen Frühzeit, eine lehrhafte Literatur gegeben hat; aus vielerlei Gründen, die mit der Entwicklung der Schrift und dem Aufbau des Staatswesens zusammenhängen, wäre das unglaubhaft. Man darf daher annehmen, daß die Literaturgattung der „Lehren“ nicht vor 2600 v. Chr. entstanden ist (man setzt sie jetzt eher wesentlich später an) und daher in den Eigennamen und Titeln eine bereits jahrhundertealte Tradition vorfand, die netjer als bewußt unbestimmte oder allgemeine Bezeichnung einer durchaus konkreten Gottesgestalt verwendet hat.

Bereits diese einfache chronologische Erwägung muß Zweifel daran wecken, daß die Weisheitslehrer dem gleichen Worte netjer einen völlig anderen Sinn unterlegt haben sollen, nämlich einen eindeutig monotheistischen, wie es die ältere Ägyptologie und danach etwa Drioton44 und Sauneron45 behauptet haben; „Le monothéisme est en fait l’apanage des livres de sagesse“, heißt es bei Drioton. Es sei jedoch gleich angemerkt, daß diese Ansicht nicht allgemein geteilt wird, sondern daß z. B. Morenz damit rechnet, daß die jeweils maßgebenden Ortsgötter „stillschweigend gemeint sind, wenn ohne Namensnennung von ›Gott‹ die Rede ist“46. Um zwischen diesen so gegensätzlichen Auffassungen einen Weg zu finden, sollte man die Aussagen in den einzelnen überlieferten Lehren befragen.

Dafür ist eine Zusammenstellung hilfreich, die Jozef Vergote im Sammelband Les Sagesses du Proche-Orient Ancien (Paris 1963) gegeben hat (S. 159–190). Vergote setzt sich dort ausführlich mit den Auffassungen Driotons über einen ägyptischen Monotheismus auseinander und bringt im Anhang (S. 170ff.) ein nützliches Verzeichnis aller Stellen aus den damals bekannten ägyptischen Lehren, an denen entweder allgemein von „Gott“, von „Göttern“ im Plural oder von einer bestimmten Gottheit die Rede ist. In einer weiteren Lehre der Spätzeit (Pap. Brooklyn 47. 218. 135), die im gleichen Sammelband von Posener und Sainte Fare Garnot beschrieben wird (S. 153–157), fällt ebenso das Nebeneinander von pa netjer, „der Gott“ (bereits mit Artikel), und konkreten Göttergestalten wie Re, Horus, Thot, Sia oder dem System der „Neunheit“ auf; daraus folgt für Posener, daß „du point de vue formel, le contexte est nettement polythéiste“ (S. 156).

Drioton hat versucht, trotz dieses schwerwiegenden Nebeneinanders seine monotheistische Auffassung des netjer zu behaupten, und Vergote ist ihm auf diesem Wege gefolgt. Beide nehmen an, die ägyptischen Weisen hätten sich bemüht, neben dem „philosophischen“ Monotheismus auch dem Polytheismus des Volkes in ihren Lehren Rechnung zu tragen. Dagegen läßt sich sogleich einwenden, daß diese Lehren ja niemals für das „Volk“ bestimmt waren, mögen einige von ihnen auch in den Schreiberschulen weite Verbreitung gefunden haben; sie wenden sich an einen einzelnen Schüler, der nach ägyptischer Terminologie als „Sohn“ des Lehrers bezeichnet wird, allenfalls an den Schülerkreis des lehrenden Weisen, und haben daher eine solche Zweigleisigkeit nicht nötig.

Entscheidend ist, daß die Weisheitslehrer zwar in der Regel von „Gott“ schlechthin sprechen, aber nichts dabei finden, daneben auch zahlreiche Gottheiten des polytheistischen Pantheons zu beschwören, und keineswegs nur in belanglosen Redewendungen. In der Lehre des Ptahhotep könnte man die „Zeit des Osiris“ oder den „Gefolgsmann des Horus“, der ein gehorsamer Sohn sei, noch als feste Redewendungen erklären, aber schon in der Lehre für Merikarê erscheinen die „Herren der Ewigkeit“ und die jenseitigen „Richter“ eindeutig im Plural, selbst der Plural „Götter“ wird einmal gebraucht (Z. 140) und „der an der Hand des Osiris ging“ erwähnt. Hier „Konzessionen an den Volksglauben“ sehen zu wollen, entbehrt einer einleuchtenden Begründung.

Noch aufschlußreicher ist der Gebrauch, den der Verfasser dieser Lehre gelegentlich vom Singular „Gott“ macht. Mehrfach ruft er (wie später auch Ani) zur korrekten kultischen Fürsorge für „Gott“ auf, und es ist klar, daß er damit die konkreten Gottesgestalten des Landes meint; Kult, Tempel und Priester eines netjer neben den traditionellen Gottheiten hat es in Ägypten ebensowenig gegeben wie die Idee eines „unbekannten Gottes“. Auch die berühmte Schilderung des seligen Verstorbenen, der das erstmals in aller Deutlichkeit erwähnte Totengericht bestanden hat, meint netjer klärlich nicht als einen „Gott der Philosophen“, wenn es den Verstorbenen im Jenseits „wie (ein) Gott“ sein läßt. Vom Menschen als „Ebenbild Gottes“ – in dieser Lehre zum ersten Mal belegt– wird noch zu sprechen sein.

Der Verfasser der wenig jüngeren Lehre, die dem Begründer der 12. Dynastie, Amenemhât I., in den Mund gelegt ist, weiß den König in der besonderen Gunst des Korn- und des Nilgottes. An einer anderen Stelle spielt er auf die Barke an, in welcher der Sonnengott über den Himmel fährt. Dergleichen mythologische Anspielungen geben auch die späteren Lehren, und die Zahl der konkret mit Namen genannten Gottheiten nimmt im Neuen Reich und in der Spätzeit zu, sicher aus Gründen einer gewandelten Theologie, die sich stärker an die sichtbaren Gestalten hält.

Die sehr gemischte Terminologie der ägyptischen Weisheitslehrer („Gott“, „Götter“, konkrete Gottesnamen, mythologische Anspielungen) verbietet im Sinne einer sauberen Definition, von einem „Monotheismus“ ihrer Lehren zu sprechen, denn nirgends begegnen wir der Ausschließlichkeit, die in jeder Definition des Monotheismus enthalten sein muß. Ob man abgeschwächt von „monotheistischen Tendenzen“ dieser Literaturgattung sprechen kann, die nicht zum Ausschluß der polytheistischen Göttervielfalt geführt haben, bleibt dabei offen. Zunächst dürfen wir feststellen, daß die ägyptische Religion, die ja die Pluralität der Götter ohnehin bis an ihr Ende beibehalten hat, selbst in den am stärksten „philosophisch“ gefärbten Hervorbringungen niemals ein monotheistischer Glaube geworden ist. Von Ptahhotep bis zu den demotischen Lehren scheut man sich nicht, gelegentlich auch den Plural „Götter“ zu verwenden oder durch ein Pluralsuffix auf die Vielheit der Göttergestalten hinzuweisen.

Trotzdem: Die auffällige Vorliebe der Weisheitslehrer für die unbestimmte Bezeichnung netjer vor den konkreten Gottesnamen bedarf einer Erklärung. Wir können dabei von einer wichtigen Beobachtung Vergotes (a. a. O., S. 163) ausgehen. Amenemope, dessen Lehre wohl in der Ramessidenzeit, etwa um 1200 v. Chr., entstanden ist, spielt an vielen Stellen ganz offensichtlich auf Thot, den Gott der Schreibkunst und damit auch der Literatur und der Weisheit, an, nennt aber nur ein einziges Mal seinen Namen; in den übrigen Fällen beschwört er seine Erscheinungsformen, wie Ibis, Pavian, Mond, bevorzugt also indirekte Bezeichnungen des Gottes.

Dieses Beispiel vor Augen, wird man bei aufmerksamer Lektüre unschwer merken, daß der netjer vieler Weisheitslehren eindeutig solare Züge trägt, so daß sich der Verdacht nahelegt, es sei der Sonnengott gemeint, der unter verschiedenen Namen seit dem ausgehenden Alten Reich als überragendste Gottheit und insbesondere als Schöpfer und Erhalter aller Wesen und Dinge verehrt worden ist. Die Schilderung des netjer als Schöpfer und Erhalter, wie sie die Lehre für Merikarê gibt, die Bezeichnung der Menschen als „Bilder“ dieser Gottheit – all das paßt im Lichte unserer sonstigen Kenntnis der ägyptischen Religion eigentlich nur auf den Sonnengott, und spätere Weisheitslehrer erheben diesen Verdacht zur Gewißheit.

Ani spricht in einer seiner Maximen davon, wie man sich „Gott“ gegenüber bei der Prozession verhalten soll, und dann, vor einer nochmaligen Aufforderung zum Kult, steht die Formulierung „(Der) Gott dieses Landes ist die Sonne am Horizont, und ihre Abbilder sind auf Erden“. Wie der Verfasser der Lehre für Merikarê, der konkrete Anweisungen für das kultische Verhalten „Gott“ gegenüber gibt, meint Ani mit netjer keinen „Gott der Philosophen“, den die Menge nicht kennt, sondern einen konkreten, kultisch verehrten, bei der Prozession allen sichtbaren Gott mit solaren Zügen; das muß nicht der alte Sonnengott Re sein, denn im Neuen Reich können auch Amun, Ptah, Osiris, Chnum und die meisten anderen großen Götter und sogar Göttinnen Ägyptens als Sonnengottheiten verstanden werden. In der jüngeren Lehre des Brooklyner Papyrus47 scheint der netjer eindeutig Re zu sein, und Amenemope nennt mehrfach den Namen und verschiedene Beinamen des Sonnengottes. In der demotischen Lehre des Anchscheschonki findet sich in der 5. Kolumne eine Litanei („Wenn Re einem Lande zürnt, dann ...“), die den alten Namen des Sonnengottes mehr als zehnmal hintereinander nennt.

Da wir keinen Grund für die Annahme haben, Ani oder einer seiner Vorgänger hätte einen völlig neuen Gebrauch des Wortes netjer „Gott“ eingeführt, müssen wir damit rechnen, daß sich auch bei den älteren ägyptischen Weisheitslehrern hinter dem netjer der Sonnengott Re oder ein anderer Schöpfergott verbirgt, der seit dem späten Alten Reich stets solare Züge und Beinamen trägt. Dann muß allerdings gefragt werden, warum die Weisheitslehrer ihn in der Regel nur kurzweg „Gott“ oder „dein Gott“ oder „Gott dieses Landes“ nennen und nicht Re, Amun oder Ptah? Vergote (a. a. O., S. 167) gibt darauf die Antwort: weil die verschiedenen Götter mit ihren konkreten Namen für ihn nur Hypostasen, Erscheinungsformen des Einen sind, den er netjer nennt! Lassen wir diese Antwort gelten, dann müssen wir eine Zweideutigkeit des Begriffes annehmen, da er dann einerseits (bei Ani, Lehre für Merikarê, Pap. Brooklyn) die kultisch verehrte Gottesgestalt, andererseits das sich darin offenbarende Eine Göttliche bezeichnen würde.

Solange wir nur die Weisheitslehren im Blickfeld haben, scheint diese Antwort und Deutung Vergotes, mit der er das harte Nebeneinander Monotheismus/Polytheismus bei Drioton harmonisieren will, durchaus möglich. Wir treffen den Gedanken, daß alle Götter im Grunde nur Erscheinungsformen, Hypostasen eines anderen Gottes seien, vor allem im Neuen Reich mehrfach in der ägyptischen Theologie und religiösen Dichtung an; ein Schritt in diese Richtung ist die um 1500 v. Chr. erstmals aufgezeichnete „Sonnenlitanei“, die den Sonnengott Re litaneiartig „in allen seinen Formen“ anruft und dabei eine Göttervielheit zur differenzierten Gestaltwerdung des einen Sonnengottes werden läßt, allerdings nur in Bezug auf Aspekte, die er auf seiner Nachtfahrt annimmt. Aber man könnte auch viele Hymnen nennen, welche die Gottheiten als Gestalten des Einen, angerufenen Schöpfergottes sehen. Vergote beruft sich also auf ein Phänomen, das in der ägyptischen Religion gut zu belegen ist.

Eines aber müssen wir gleich vorausschicken, um zu erkennen, in welcher Beziehung Vergotes Auffassung nicht zu halten ist. Dieser Eine, der sich in Millionen Gestalten, in allen anderen Gottheiten offenbart, trägt stets einen konkreten, traditionellen Gottesnamen, sei es Re, Amun, Ptah oder wie auch immer! Sogar Echnaton spricht von seinem Einzigen Gott als vom „Aton“, niemals nennt er ihn „Gott“, schlechthin; vielmehr zeigt er, wie wir noch sehen werden, eine ausgesprochene Zurückhaltung gegenüber der Bezeichnung netjer und sucht sie nach Möglichkeit zu vermeiden oder zu ersetzen. Als man nach der Amarnazeit im Leidener Amunhymnus erstmals die Dreieinigkeit Gottes postuliert, heißt es nicht etwa „Gott offenbart sich in drei Gestalten“, sondern die Pluralform wird verwendet; „Drei sind alle Götter – Amun, Re und Ptah ... Verborgen ist sein Name als Amun, als Re wird er wahrgenommen, sein Leib ist Ptah“ (ÄHG 139, 1–5), also ein Plural, der durch ein Pronomen im Singular wiederaufgenommen wird!

Bisher ist uns kein Beispiel dafür begegnet, daß gerade der Eine, hinter den Gottheiten stehende Gott in den ägyptischen Texten kurzweg als netjer, „Gott“, bezeichnet würde. Das „Denken des Einen“ scheint von netjer keinen Gebrauch zu machen. Damit ist die Annahme, die Weisheitslehrer hätten mit ihrem netjer diesen Einen, höchsten Gott der Theologen gemeint, in hohem Grade fragwürdig, ja unwahrscheinlich geworden, mag sie in letzter Strenge auch nicht zu widerlegen sein. Indem wir diese Erklärung verwerfen, stehen wir allerdings wieder vor der Frage, weshalb die Lehren so viel öfter als jeden göttlichen Eigennamen „Gott“ schlechthin beschwören.

Wir müssen, um eine angemessene Lösung und Erklärung zu finden, vom „Sitz im Leben“ ausgehen, den die lehrhafte Literatur bei den Ägyptern gehabt hat. Diese Lehren sind ja keine philosophischen Denkgebäude, sie wollen keine endgültigen Aussagen über Gott und Welt und die „letzten Dinge“ machen, sondern dem Schüler, den man in den Weltlauf einführt, praktische Winke, pragmatische Anweisungen für sein Verhalten in dieser Welt mit auf den Weg geben. Es geht hier um die Frage, wie man sich in konkreten, genau umschriebenen Situationen gegenüber den Mitmenschen, d. h. gegen Vorgesetzte, Kollegen und Untergebene, aber auch vor den Göttern verhält. Wer sich im Kreise des Beamtentums – denn dieses ist in den Lehren angesprochen! – bewegt, hat nicht nur mit seinem Ortsgott, sondern mit vielerlei Gottheiten zu tun; Aufträge des Königs können ihn in die entferntesten Gaue des Landes oder sogar ins Ausland führen, in den Wirkungsbereich ganz anderer Gottheiten, der geographisch oft eng begrenzt ist. Selbst die jeweils im Vordergrund stehende Hauptgottheit konnte bei einem Regierungs- oder Residenzwechsel durch eine andere ersetzt werden – einen unveränderlichen Haupt- oder Residenzgott hat es während des Alten Reiches nicht gegeben.

In der Regel war es nicht die Gesamtheit des Pantheons, mit welcher sich der ägyptische Beamte dienstlich oder privat auseinandersetzen mußte, sondern eine einzelne konkrete Göttergestalt, die von Fall zu Fall wechseln konnte. Daher gebrauchen die Weisheitslehrer den Plural „Götter“ nur selten, auch einen göttlichen Eigennamen wie Chnum nur dann, wenn ein spezifischer Wesenszug oder eine spezifische Handlung jener Gottheit gemeint sind, bei Chnum z. B. die Formung des Menschen auf der Töpferscheibe. In den übrigen Fällen greifen sie auf das unbestimmte Wort „Gott“ zurück – nicht, um einen vom Wesen her anonymen Gott höchster Ordnung zu kennzeichnen, sondern um einen neutralen Begriff zu verwenden, der jeder konkreten Gottheit und daher auch jeder konkreten Situation des Schülers und späteren Beamten einer Gottheit gegenüber gerecht wird.

Eine Aussage wie „Gott hat die Menschen geschaffen“ konnte Allgemeinverbindlichkeit in jedem Kultbereich beanspruchen, ob man nun Ptah, Re oder Chnum als Schöpfer ansprechen wollte; „Ptah hat die Menschen geschaffen“ wäre hingegen eine zu einseitige theologische Aussage gewesen, die nur unter bestimmten Voraussetzungen Gültigkeit beanspruchen durfte, und die Weisheitslehrer konnten ihrer Stellung im Staate (die ältesten waren durchweg Wesire, d. h. höchste Beamte) wie ihrer Zielsetzung nach sich nicht auf eine einseitige Kultpropaganda beschränken. Der „Gott“, den sie meinen, ist jede beliebige Gottheit, die dem Angesprochenen im Einzelfall begegnen könnte; oder, wie es Henri Frankfort bereits 1948 in seiner treffsicheren Klarheit formuliert hat: „the god with whom you have to reckon in the circumstances“48 .

In seltenen Fällen, wie Ani mit der „Sonne im Horizont“, lassen die ägyptischen Weisen keinen Zweifel daran, wen sie gerade mit dem unbestimmten „Gott“ meinen; aber in der Regel bleibt der konkrete Bezug bewußt in der Schwebe. Halten wir uns von dem monotheistischen Vorurteil frei, dann sind wir auch der Notwendigkeit enthoben, völlig verschiedene Gebrauchsweisen des Wortes annehmen zu müssen. Denn dieser unbestimmt-allgemeine Gebrauch läßt sich außerhalb der Weisheitslehren, der Personennamen und der Titel noch in weiteren Textgruppen aus dem alten Ägypten belegen. In den „Onomastica“, einer Gruppe von Listen aus dem Neuen Reich, die sich wie die Weisheitslehren als eine „Lehre“ verstehen und zum Zwecke des Unterrichts das gesamte lebende und tote Inventar des Kosmos aufzählen wollen, erscheint an der Spitze des lebenden Inventars „Gott“ in seiner Allgemeinheit, ergänzt durch das Femininum „Göttin“49. Hier sind natürlich, geschlechtlich differenziert, alle göttlichen Wesen des Kosmos gemeint, die dann nicht mehr im einzelnen aufgezählt werden müssen, denn sonst wäre das Onomasticon uferlos geworden. netjer ist der abstrahierende Oberbegriff, jeder Gott ist ja ein netjer, und man kann das Wort, wenn auch selten belegt, wie einen Titel vor den Eigennamen des Gottes setzen.50

Ist man im Zweifel, welcher bestimmten Gottheit man die Errettung aus einer Gefahr verdankt, dann dankt man allgemein demjenigen „Gott“, der es gewesen ist, oder opfert den „Göttern“ insgesamt; Beispiele dafür bietet die Geschichte vom Schiffbrüchigen oder die Erzählung des Sinuhe genug. Singular und Plural wechseln problemlos auch in bestimmten Ausdrücken; so spricht man neben einem „Weg Gottes“ von einem „Weg der Götter“.51

Eine Gruppe von Skarabäen mit eingeschnittenen religiösen Sentenzen möchte mit der Bevorzugung des allgemeinen Begriffes „Gott“ offenbar den Geltungsbereich dieser Sentenzen erweitern,52 und selbst der Verstorbene verzichtet gelegentlich darauf, sich mit konkreten Göttergestalten gleichzusetzen, wie es in den Totentexten die Regel ist; „›Gott‹ ist mein Name. Nicht vergesse ich ihn, diesen meinen Namen“, sagt er mehrfach in Spruch 411 der Sargtexte, während er zugleich konkrete Göttergestalten des Jenseits anruft und sich durch die Selbstbezeichnung netjer als ihresgleichen ausweisen will. Zuletzt sei noch auf die biographischen Inschriften hingewiesen, die in ägyptischen Gräbern seit der 4. Dynastie aufgezeichnet wurden. Dort wendet sich der Verstorbene an Beamte oder Priester der Residenz, denen sein persönlicher Ortsgott, den er vielleicht konkret im Sinne hat, sehr wahrscheinlich wenig bedeutet. Auch dort hilft die Allgemeingültigkeit des Wortes netjer, wie man ja gerade in den biographischen Inschriften der Beamten statt von einem bestimmten König ganz allgemein vom „König“ sprechen kann, dem man gedient habe. Die Durchsicht der Quellen hat gezeigt, daß der Ägypter mit netjer „jeden beliebigen Gott“ meint, wie es Hermann Kees bereits 1941 vertreten hat53. Einmal diesen oder jenen konkreten Gott Amun, Re, Ptah usw., wobei er gern noch ein Demonstrativpronom anfügt und in den Unterweltsbüchern z. B. den Sonnengott fast stets mit „dieser Gott“ oder „dieser große Gott“ umschreibt; dabei unterscheidet ihn nur das Adjektiv „groß“ von den zahllosen anderen Bewohnern der Unterwelt, denen er auf seiner Nachtfahrt begegnet. Zum anderen spricht er auch dann vom „Gott“, wenn er es dem Hörer oder Leser selbst überlassen will, einen konkreten Eigennamen an die Stelle des Oberbegriffes netjer zu setzen, ohne damit die anderen Möglichkeiten, d. h. die übrigen göttlichen Eigennamen, auszuschließen.

Es gibt keinen Hinweis darauf, daß der Ägypter mit „Gott“ den Einzigen – ohne alle anderen – oder auch nur den Einen und Höchsten über den Göttern gemeint habe. Er hat also mit seinem Gottesbegriff terminologisch niemals – in pharaonischer Zeit jedenfalls nicht – monotheistische Vorstellungen verbunden, wie es immer wieder behauptet wurde; selbst henotheistische oder pantheistische Vorstellungen lassen sich am Gebrauch des Wortes „Gott“ nicht mit Sicherheit ablesen. Unberührt bleibt davon die Frage, ob der „Gott“ der Weisheitslehrer von seinen Eigenschaften her bereits als ein Gott mit monotheistischen Zügen zu gelten habe. Das wäre zu prüfen, wenn wir uns in Kap. V den Eigenschaften ägyptischer Gottheiten zuwenden. Was ein netjer eigentlich ist, das kann sich nur einer Betrachtung all seiner Aspekte erschließen.

Der Eine und die Vielen

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