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KAPITEL 2 Die Heilige Gemeinschaft am Tisch mit der Heiligen Schrift

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Der biblische Text ist die Grundlage für das geistliche Leben eines Christen. Dieses geistliche Leben ist vollkommen im biblischen Text verwurzelt und durch ihn geprägt. Wir schaffen uns nicht unser persönliches geistliches Leben aus einer zufälligen Ansammlung von Lieblingstexten, kombiniert mit unseren persönlichen Lebensumständen. Wir werden vom Heiligen Geist in Übereinstimmung mit dem Text der Heiligen Schrift geformt. Gott beauftragt uns nicht damit, unsere eigene persönliche Spiritualität zu schaffen. Wir wachsen in Übereinstimmung mit dem offenbarten Wort, das uns durch den Geist eingepflanzt wird.

Die einzigartige Position der Heiligen Schrift als der prägende Text für Christen wurde immer wieder in Frage gestellt. Durch alle Jahrhunderte hindurch haben Menschen sich für andere Wege entschieden, auf denen sie sich Richtung und Führung für ihr Leben als Christ erhofften. Doch die Kirchengemeinschaft hat diese Wege immer wieder abgelehnt und hält an der Bibel fest, der Bibel als verbindliche Grundlage.

Beispielsweise lehnen wir es ab, wenn Menschen sich in schwärmerische Ekstasen hineinsteigern, um dadurch Verbindung zu Gott aufzunehmen. Extreme Gefühlszustände sind sehr anziehend, besonders für Heranwachsende. Sie bieten eine aufregende Unmittelbarkeit. Es fühlt sich so, na ja, so authentisch, so lebendig an. Dieser Seelenzustand läuft mittlerweile unter den Sammelbegriff „Enthusiasmus“ und hat schon viele erfasst, sie auf Irrwege der Selbsterfüllung und in ausweglose Abhängigkeit geführt. Unsere klügsten Gelehrten warnen uns nach wie vor vor ihnen.12 Wir sagen „Nein“ zu moralischen Herkulestaten, mit denen wir unser göttliches Potenzial abrufen und zur Schau stellen. Heldenhafte Herausforderungen, besonders der moralischen Art, pumpen Adrenalin in unseren Blutkreislauf und befreien uns vom alltäglichen Klein-Klein, das uns im Sumpf des Gewöhnlichen gefangen hält. Wir sagen „Nein“ dazu, sich in eine Berghöhle zurückzuziehen und sich von allen Gedanken, Gefühlen und Wünschen zu befreien, bis nichts mehr übrig ist, was uns den direkten Zugang zur Wirklichkeit verstellt. Das hat so etwas Reines, Einfaches, Ordentliches. Der Zen Koan ersetzt den biblischen Text.

Allerdings ist der beliebteste „Text“ in Amerika im Augenblick der des unabhängigen Ich. Vor Kurzem erzählte mir ein Freund von einem Bekannten, der sein Leben lang die Bibel gelesen hatte und eines Tages feststellte, dass sein Leben sich nicht so entwickelte, wie es ihm die Bibel seiner Ansicht nach vorausgesagt hatte. Er entschloss sich dann sofort dazu, „seinem Leben die Autorität zu übergeben und nicht der Bibel.“ Der Großteil unserer Kultur, sowohl der säkulare als auch der religiöse Teil, unterstützt die Entscheidung dieses Mannes. Es ist charakteristisch für die aufkeimende, vielfältige Spiritualität von heute, das souveräne Ich als Lebenstext zu etablieren. Die Ergebnisse machen allerdings wenig Mut: Das plötzlich so große Interesse an spirituellen Dingen zu Beginn dieses Jahrtausends scheint kein größeres Engagement für Gerechtigkeit und treue Liebe zu produzieren, was ja zwei der sichtbareren Begleiterscheinungen eines guten, geheiligten Christenlebens sind. Tatsächlich sind wir an einem Punkt angekommen, wo „Spiritualität“ eher das Bild eines Möchtegern-Gurus für Transzendenz heraufbeschwört als das von einem Leben in Strenge, großer Freude, Güte und Gerechtigkeit – was genau die Art von Leben ist, mit dem der Begriff ursprünglich verknüpft war.

Christen kommen nicht darum herum, sich der Beliebtheit dieser selbstherrlichen Spiritualitäten bewusst zu werden, manchmal sogar von dem einen oder anderen spirituellen Feuerwerk beeindruckt zu sein, hin und wieder sogar ein erstauntes „Oh“ und „Ah“ nicht unterdrücken zu können. Doch bei genauerer Betrachtung ist es nicht empfehlenswert, ihnen nachzurennen. Ganz im Gegensatz zu diesen eigennützigen und glamourösen Spiritualitäten, ist die unsere ein Fußmarsch. Wir sind wortwörtlich Fußgänger: Wir setzen einen Fuß vor den anderen, während wir Jesus folgen. Und um zu erfahren, wer er ist, wohin er geht und wie wir seinen Schritten folgen können, greifen wir zu einem Buch, dem Buch und lesen es.


Ich will der weit verbreiteten Praxis entgegenwirken, eigene Erfahrungen als Maßstab für unser Leben zu nehmen und nicht die Heilige Schrift. Ich möchte die Bibel, die in unseren zeitgenössischen Vorstellungen durch ihre glamourösen Konkurrenten so rüde an den Rand gedrängt wurde, wieder ins Zentrum zurückholen, als den Lebenstext für ein tiefes und gutes Leben als Christ. Ich möchte aufdecken, wie die Autorität der Bibel durch die Autorität des Ich ersetzt wurde, und dem entgegentreten. Ich will persönliche Erfahrungen unter die Autorität der Bibel stellen und nicht über sie. Ich möchte uns die Bibel als den Text vor Augen führen, nach dessen Anleitung wir leben, diesen Text, der in so scharfem Kontrast steht zur bunten Mischung aus religiöser Psychologie, Selbstentfaltung, mystischen Experimenten und frommem Dilettantismus, die mittlerweile vieles charakterisieren, was sich unter dem Schirm der „Spiritualität“ sammelt.

Es besteht heutzutage großes Interesse an der Seele. In der Kirche zeigt sich dieses Interesse in einer Wiederbelebung von Dingen wie geistlicher Theologie, geistlicher Leiterschaft, geistlicher Führung und geistlicher Entwicklung. Allerdings geht dies nicht Hand in Hand mit einem wiederbelebten Interesse an der Heiligen Schrift. Für geistliche Theologie, geistliche Leiterschaft, geistliche Führung und geistliche Entwicklung müssen wir dem Werk des Heiligen Geistes Raum geben in unseren persönlichen und geschäftlichen, öffentlichen und politischen Lebensbereichen. Doch jene, die sich für dieses Werk interessieren, sind häufig, man kann fast sagen normalerweise, nicht an der Heiligen Schrift interessiert, dem Buch, das uns vom Heiligen Geist gegeben wurde. Es ist dringend nötig, dass das Interesse an unserer Seele Hand in Hand geht mit einem Interesse an der Bibel – und genauso gilt: beide, Bibel und Seele, sind das Haupteinsatzgebiet des Heiligen Geistes. Ein Interesse an der Seele ohne Interesse an der Bibel entzieht uns den Grundtext, der diese Seele formt. Genauso ist es umgekehrt: ein Interesse an der Bibel ohne Interesse an der Seele entzieht uns das Material, mit dem wir am Text arbeiten können.

Im Großen und Ganzen akzeptieren Christen die Position, dass die Bibel der maßgebende Text ist, durch den Gott sich uns offenbart. Ich will das hier auch nicht in Frage stellen. Unsere Theologen und Bibelgelehrten haben dies umfassend erforscht und dargelegt. Meine Aufgabe ist es, die andere Seite der Medaille ins Bewusstsein und ins Zentrum zu rücken: dass uns dieser Bibeltext, indem er uns Gott offenbart, mit in die Offenbarung hineinnimmt und uns als Teilnehmer willkommen heißt. Ich will deutlich machen, dass die Bibel, die ganze Bibel, lebbar ist; sie ist der Text, mit dem wir unser Leben leben. Sie offenbart eine von Gott geschaffene, von Gott angeordnete, von Gott gesegnete Welt, in der wir uns zu Hause und unversehrt fühlen können.

Ich möchte mit dem Bild beginnen: Iss dieses Buch. Ich will dieses Bild zurückholen, zusammen mit allen seinen Auswirkungen auf die Gemeinschaft der Christen, in der ich lebe. Ich will diesem Gebot zu einem Platz in der Vorstellungskraft der christlichen Generation verhelfen, von der ich ein Teil bin. Inmitten der großen biblischen Gebote, die sich in der christlichen Wahrnehmung im Vordergrund tummeln, soll es einen Ehrenplatz erhalten. Die meisten von uns tragen eine Handvoll von Geboten mit sich herum, die uns auf Kurs halten: „Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen … Liebe deinen Nächsten … Ehre Vater und Mutter … Tut Buße und glaubt … Ehrt den Sabbat … Fürchte dich nicht … Seid reichlich dankbar … Betet ohne Unterlass … Folgt mir nach … Gehet hin in alle Welt … Nehmt euer Kreuz auf euch …“ Fügen Sie noch das folgende Ihrem Repertoire hinzu: Iss dieses Buch. Nicht bloß „Lies deine Bibel“, sondern Iss dieses Buch.


Christen zehren von der Bibel. Die Heilige Schrift ernährt die heilige Gemeinschaft genauso, wie Nahrung unseren Körper ernährt. Christen erlernen, studieren oder verwenden die Bibel nicht nur. Wir verleiben sie uns ein, wir nehmen sie mit in unser Leben hinein. Sie wird verarbeitet zu Liebestaten, Bechern voll kühlen Wassers, Aussendungen in die Welt, Heilung, Evangelisation und Gerechtigkeit im Namen Jesu. Sie wird zu Händen, die sich in Anbetung des Vaters erheben, Füßen, die gemeinsam mit dem Sohn gewaschen werden.

Diese bildhafte Aufforderung kommt zu uns mit Rückendeckung durch Johannes, den Theologen (in der King James Bibel „der Gottbegnadete“).

Da ging ich zu dem Engel und bat ihn um das kleine Buch. Er antwortete mir: „Nimm das Büchlein, und iss es auf! Es schmeckt süß wie Honig, aber du wirst Magenschmerzen davon bekommen.“ So nahm ich das kleine Buch aus seiner Hand und aß es. Es schmeckte wirklich süß wie Honig; aber dann lag es mir schwer im Magen“ (Offb 10:9–10).

Rüttelt uns das wach? Johannes ist eine beeindruckende Figur. Er war Pastor einer Gruppe an den Rand gedrängter, politisch und wirtschaftlich machtloser Christen. Sie lebten in einer Gesellschaft, in der ihr Entschluss, Christus nachzufolgen, sie zu Staatsverbrechern machte. Es war seine Aufgabe, sie auf ihrem Weg zu bestärken, ihnen zu helfen, ein geisterfülltes Leben zu leben und begeisterte Jünger zu bleiben, ihre Hoffnung aufrecht zu erhalten im Angesicht riesiger Widerstände – mit dem lebenden, sprechenden und handelnden Jesus als Zentrum ihres äußeren und inneren Lebens. Er gab sich nicht mit bloßem Überleben zufrieden, indem er ihnen eine Schiffsplanke zuwarf, an die sie sich während des Sturms klammern konnten. Er wollte, dass sie leben, wirklich leben – alle überleben. Das ist es, was Propheten, Pastoren und Schriftsteller tun und es ist nie einfach. Es ist heute nicht leichter, als es damals für Johannes war.

Es passierte im Verlauf der fantastischen Dichtung der Apokalypse, für die Johannes so bekannt ist – diese ungestüm wilde und feierliche Vision, die er auf der Gefängnisinsel Patmos während seiner Anbetung an einem Sonntagmorgen hatte. Er näherte sich gerade dem Mittelteil einer Reihe von visionären Botschaften, als er einen riesigen Engel sah, der mit einem Fuß im Ozean stand und mit dem anderen auf dem Festland und ein Buch in seiner Hand hielt. Von dieser riesigen, Land und Meer überspannenden Kanzel aus, predigte der Engel aus dem Buch. Die Predigt war explosiv, donnernd. Diese Predigt konnte niemand verschlafen! Johannes begann aufzuschreiben, was er hörte – er hatte noch nie eine solche Predigt gehört – doch dann wurde ihm gesagt, er solle aufhören. Eine Stimme befahl ihm, das Buch von diesem riesigen Engel entgegenzunehmen, diesem Gottesboten, der aus seiner weltumspannenden Kanzel predigte. Und das tat er. Er ging auf den Engel zu und sagte: „Gib mir das Buch“. Der Engel gab es ihm, sagte aber dann: „Da hast du es; iss es. Iss dieses Buch auf. Mach dir nicht nur Notizen von meiner Predigt. Iss das Buch auf.“ Und John tat genau das. Er steckte Stift und Block weg und nahm Messer und Gabel zur Hand. Er aß das Buch.

Die Bildhaftigkeit ist, wie alle Bilder in der Offenbarung des Johannes, komplex, eine Verschmelzung von Bildern ausgehend von Mose und den Propheten bis hin zu Jesus. Diese Vision vom predigenden Engel ist angefüllt mit dem Widerhall des Vertrauten. Doch was unmittelbar und offensichtlich auffällt, ist, dass der mächtige Engel aus der Bibel predigt, der Heiligen Schrift. Das Buch, das Johannes aß, war die Bibel oder der Teil, der damals bereits aufgeschrieben war. Das Wort „Buch“ (griechisch biblion, was bei uns zu „Bibel“ wurde), macht deutlich, dass die Botschaft Gottes an uns Bedeutung hat, Handlung und Absicht. Ein Buch schreiben bedeutet Wörter auf sinnvolle Weise anzuordnen. Diese Worte haben einen Sinn. Unser Weg zu Gott basiert nicht auf Vermutungen: Gott offenbart sich. Diese Worte der Bibel offenbaren das Wort, das Himmel und Erde geschaffen hat; sie offenbaren das Wort, das Mensch wurde, Jesus, zu unserer Erlösung. Gottes Wort wurde für uns aufgeschrieben, weitergegeben und übersetzt, sodass wir Teil der Handlung werden. Wir halten diese Bibel in Händen und lesen sie, damit wir die erschaffenden und rettenden Worte hören können, auf sie reagieren können und direkt teilhaben am Prozess der Erschaffung und Erlösung.

Das Buch zu essen bedeutet, dass hier das Lesen nicht nur eine objektive Handlung ist, nicht nur ein Erkennen von Wörtern und deren Bedeutung. Ein Buch zu essen steht im Widerspruch zu dem, wie die meisten von uns Lesen gelernt haben – eine distanzierte Objektivität entwickeln und dadurch wissenschaftliche oder theologische Wahrheiten erhalten und zu diesem Zweck so weit als möglich jede persönliche Anteilnahme vermeiden, die die Aussage des Textes verdrehen könnte. Doch niemand von uns liest zu Beginn wirklich so. Ich habe eine Enkelin, die im Moment Bücher isst. Wenn ich ihrem Bruder ein Buch vorlese, dann nimmt sie sich ein anderes vom Stapel und kaut darauf herum. Sie versucht, das Buch in sich hineinzubekommen und zwar auf dem schnellsten ihr bekannten Weg, nicht durch die Ohren, sondern durch den Mund. Sie macht nicht wirklich einen Unterschied zwischen Ohr und Mund – jede Körperöffnung ist ihr willkommen, um das Buch hineinzukriegen. Bald wird sie aber zur Schule gehen und sie wird lernen, dass dies nicht der richtige Weg ist. Man wird ihr beibringen, mithilfe des Buches Fragen zu beantworten. Sie wird lernen Bücher zu lesen, um dann Prüfungen zu bestehen, und sobald sie bestanden hat, das Buch ins Regal zu stellen und ein neues zu kaufen.

So, wie Johannes zum Lesen angeleitet wird, bestehen wir nicht bloß Prüfungen. Ein Buch essen bedeutet alles aufnehmen, es zum Teil des Gewebes unseres Lebens zu machen. Leser werden zu dem, was sie lesen. Sofern die Heilige Schrift etwas anderes beinhaltet als triviales Gerede über Gott, dann müssen wir sie verinnerlichen. Die meisten von uns haben eine Meinung über Gott, mit der wir für gewöhnlich nicht hinter dem Berg halten. Doch nur weil eine Unterhaltung (oder Predigt oder Vorlesung) das Wort „Gott“ beinhaltet, heißt das noch lange nicht, dass sie auch wahr ist. Der Engel weist Johannes nicht an, Informationen über Gott weiterzugeben. Er befiehlt ihm, das Wort Gottes aufzunehmen, sodass es sich ganz natürlich in seiner Syntax entfaltet, ganz so wie Nahrung, die wir essen, unbewusst in unsere Nerven und Muskeln eingeht und so zu Sprache und Bewegung wird.

Worte – gesprochen und gehört, geschrieben und gelesen – sollen in uns etwas bewirken, Gesundheit und Vollkommenheit, Lebensfreude und Heiligkeit, Weisheit und Hoffnung. Ja, iss dieses Buch.

Ich sagte bereits an früherer Stelle, dass Johannes nicht der erste biblische Prophet war, der ein Buch aß, als wäre es ein Marmeladenbrot. Sechshundert Jahre zuvor überreichte man Hesekiel ein Buch und befahl ihm, es zu essen (Hes 2,8–3,3). Hesekiels Zeitgenosse Jeremia aß ebenfalls Gottes Offenbarung, seine Version der Heiligen Schrift (Jer 15,16). Hesekiel und Jeremia lebten, genauso wie Johannes, zu einer Zeit, in der der Druck groß war, einem ganz anderen Text zu folgen als dem von Gott in seiner Heiligen Schrift offenbarten. Diese spezielle Bibel-Diät fand bei allen Dreien ihren Niederschlag in Sätzen von maximaler Kraft, Bildern voll flammender Klarheit und einem prophetischen Leben voll mutigem Leiden. Wenn wir in Gefahr sind (was wir selbstverständlich sind), dem allgemeinen Trend nachzugeben und die Heilige Schrift beiseitezulegen und sie durch den Text unserer eigenen Erfahrung zu ersetzen – unsere Bedürfnisse, Wünsche und Gefühle – dann sollten uns diese drei raubeinigen Propheten – Johannes, Hesekiel, Jeremia –, die verantwortlich waren für die geistliche Erneuerung von Gottes Volk während seiner schlimmsten Zeit (Babylonisches Exil und Verfolgung durch die Römer) verbindliche Wegweisung durch unser alltägliches Leben sein und uns von dem überzeugen, was ihnen ein ureigenes Bedürfnis war: Ja, iss dieses Buch.

Christen haben eine beträchtliche Menge an Energie, Intelligenz und Gebet investiert, um zu lernen, wie man dieses Buch isst, und zwar genau so wie Johannes auf Patmos, Jeremia in Jerusalem und Hesekiel in Babylon.13 Wir müssen all das nicht in- und auswendig kennen, um am Tisch Platz zu nehmen. Allerdings hilft es, wenigstens ein wenig davon zu kennen, besonders weil dieses Buch für so viele unserer Zeitgenossen nur eine Vorspeise ist. Der Befehl des starken Engels ist auch eine Einladung. Komm zu Tisch und iss dieses Buch, denn jedes Wort in diesem Buch soll in unseren Seelen und Körpern etwas bewirken, Gesundheit und Vollkommenheit, Lebensfreude und Heiligkeit, Weisheit und Hoffnung.

12Siehe: Knox, Ronald A., Christliches Schwärmertum. Ein Beitrag zur Religionsgeschichte, Jakob Hegner, Köln/Olten 1957 (Originalausgabe: Ronald Knox, Enthusiasm, Collins Liturgical Publishing, London 1950).

13James Houston schreibt über diese „Energie, Intelligenz und Gebet“ in Elmer Dyck (Hrsg.): The Act of Bible Reading, InterVarsity, Downers Grove, Ill. 1996, S. 148–73.



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