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FEBRUAR

8

James Dean

Heute hätte er Geburtstag gefeiert. Der Mann, der immer noch als Kultfigur gilt, der mit nur drei Filmen zum Weltstar wurde und der mit 24 Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam: James Dean. Keiner hat wie er die Rolle des verletzlichen Außenseiters verkörpert, den ungezähmten, rebellischen Jugendlichen, der sich von der Erwachsenenwelt unverstanden fühlt. Was glauben Sie: Wäre er immer noch ein Star, wenn er am Leben geblieben wäre?

Ich meine: Spätestens mit 30 hätte er die romantisch-verklärte Welt der Jugendträume ja doch verlassen müssen, keiner kann ewig den Revoluzzer spielen. Oder doch? Wie er in Rollen als braver Familienvater gewirkt hätte, das wissen wir nicht. James Dean in einer Komödie, einem Science-Fiction-Thriller oder in einem Melodram? Er hätte sich auf jeden Fall verändern müssen – auch wenn er dabei vielleicht die Erwartungen mancher Fans enttäuscht hätte.

Natürlich ist das nur ein Gedankenspiel, aber eines, das ich deswegen sehr geistreich finde, weil es deutlich macht, dass jeder Mensch klar voneinander abgetrennte Lebensphasen hat. Und jeder, der es aus Angst versäumt, eine Phase abzuschließen und eine neue zu wagen, der wird es richtig schwer haben. Vielleicht ist der Mut zur Veränderung eine der größten Herausforderungen des Lebens überhaupt – gerade dann, wenn eine unserer Rollen so erfolgreich war.

Die Bibel begleitet ganz viele Personen über große Zeiträume und entwickelt dazu ein Gottesbild, das mir sehr gefällt. Gott weiß, dass wir auf einem Weg sind, und legt uns nicht auf bestimmte Rollen fest. Veränderung gehört dazu. Gott macht deutlich, dass er derjenige ist, der Mut macht, immer wieder neu anzufangen.

Noch einmal: Ich habe keine Ahnung, ob James Dean heute noch berühmt wäre, aber wenn, dann nur, weil er den Mut gehabt hätte, seine Rollen mit seinem Alter reifen zu lassen.

Moment mal!

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