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FEBRUAR

28

Theodosius

Es war im Jahr 380. Da erklärte der römische Kaiser Flavius Theodosius am 28. Februar das Christentum zur allein gültigen und verbindlichen Staatsreligion. Mmh.

Nun kann man ja vom christlichen Glauben denken, was man will: Mit seinem Edikt »Cunctos Populos« begründete Theodosius letztlich das christliche Abendland. Und dass wir heute eine Gesellschaft haben, die auf christlichen Werten wie Menschenwürde, Freiheit und Nächstenliebe aufbaut, ist mehr als erfreulich.

Trotzdem gibt es viele Leute, die fragen: War dieser Schritt von Theodosius wirklich klug? Also: War es richtig, das Gedankengut dieser bislang verfolgten Glaubensgemeinschaft der Christen zum offiziellen Pflichtprogramm zu machen? Vorher hatten die Menschen ja die freie Wahl, ob sie Christinnen und Christen werden wollten; jetzt war es plötzlich so etwas wie ein Gebot.

Die Gefahr dabei ist ziemlich klar: Wenn etwas, das man aus Begeisterung, Leidenschaft und Überzeugung gemacht hat, plötzlich zur Pflicht, zur Gewohnheit und zum Ritual wird, dann geht das fast immer schief. Insofern wundert es auch nicht, dass ein verstaatlichtes Christentum so manche Macken hat.

Vielleicht ist es ein richtiger Segen, dass Menschen im 21. Jahrhundert das Geschenk des Glaubens wieder aus freier Entscheidung annehmen können. Und vielleicht tut das auch der Kirche gut.

Moment mal!

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