Читать книгу Wallensteins Tod - Фридрих Шиллер, Friedrich von Schiller - Страница 15

Zweiter Aufzug
Fünfter Auftritt

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Octavio Piccolomini. Isolani tritt herein.

Isolani

     Hier bin ich – Nun! wer kommt noch von den andern?


Octavio. (geheimnisvoll)

     Vorerst ein Wort mit Euch, Graf Isolani.


Isolani. (geheimnisvoll)

     Soll's losgehn? Will der Fürst was unternehmen?

     Mir dürft Ihr trauen. Setzt mich auf die Probe.


Octavio

     Das kann geschehn.


Isolani

     Herr Bruder, ich bin nicht

     Von denen, die mit Worten tapfer sind

     Und, kommt's zur Tat, das Weite schimpflich suchen.

     Der Herzog hat als Freund an mir getan,

     Weiß Gott, so ist's! Ich bin ihm alles schuldig.

     Auf meine Treue kann er baun.


Octavio

     Es wird sich zeigen.


Isolani

     Nehmt Euch in acht. Nicht alle denken so.

     Es halten's hier noch viele mit dem Hof

     Und meinen, daß die Unterschrift von neulich,

     Die abgestohlne, sie zu nichts verbinde.


Octavio

     So? Nennt mir doch die Herren, die das meinen.


Isolani

     Zum Henker! Alle Deutschen sprechen so.

     Auch Esterhazy, Kaunitz, Deodat

     Erklären jetzt, man müss' dem Hof gehorchen.


Octavio

     Das freut micht.


Isolani

     Freut Euch?


Octavio

     Daß der Kaiser noch

     So gute Freunde hat und wackre Diener.


Isolani

     Spaßt nicht. Es sind nicht eben schlechte Männer.


Octavio

     Gewiß nicht. Gott verhüte, daß ich spaße!

     Sehr ernstlich freut es mich, die gute Sache

     So stark zu sehn.


Isolani

     Was Teufel! Wie ist das?

     Seid Ihr denn nicht? – Warum bin ich denn hier?


Octavio. (mit Ansehen)

     Euch zu erklären, rund und nett, ob Ihr

     Ein Freund wollt heißen oder Feind des Kaisers.


Isolani. (trotzig)

     Darüber werd ich dem Erklärung geben,

     Dem's zukommt, diese Frag' an mich zu tun.


Octavio

     Ob mir das zukommt, mag dies Blatt Euch lehren.


Isolani

     Wa – was? Das ist des Kaisers Hand und Siegel.


(Liest.)

     "Als werden sämtliche Hauptleute unsrer

     Armee der Ordre unsers lieben, treuen,

     Des Generalleutnant Piccolomini,

     Wie unsrer eignen" – Hum – Ja – So – Ja, ja!

     Ich – mach Euch meinen Glückwunsch, Generalleutnant.


Octavio

     Ihr unterwerft Euch dem Befehl?


Isolani

     Ich – aber

     Ihr überrascht mich auch so schnell – Man wird

     Mir doch Bedenkzeit, hoff ich —


Octavio

     Zwei Minuten.


Isolani

     Mein Gott, der Fall ist aber —


Octavio

     Klar und einfach.

     Ihr sollt erklären, ob Ihr Euren Herrn

     Verraten wollet oder treu ihm dienen.


Isolani

     Verrat – Mein Gott – Wer spricht denn von Verrat?


Octavio

     Das ist der Fall. Der Fürst ist ein Verräter,

     Will die Armee zum Feind hinüberführen.

     Erklärt Euch kurz und gut. Wollt Ihr dem Kaiser

     Abschwören? Euch dem Feind verkaufen? Wollt Ihr?


Isolani

     Was denkt Ihr? Ich des Kaisers Majestät

     Abschwören? Sagt' ich so? Wann hätt' ich das

     Gesagt?


Octavio

     Noch habt Ihr's nicht gesagt. Noch nicht.

     Ich warte drauf, ob Ihr es werdet sagen.


Isolani

     Nun seht, das ist mir lieb, daß Ihr mir selbst

     Bezeugt, ich habe so was nicht gesagt.


Octavio

     Ihr sagt Euch also von dem Fürsten los?


Isolani

     Spinnt er Verrat – Verrat trennt alle Bande.


Octavio

     Und seid entschlossen, gegen ihn zu fechten?


Isolani

     Er tat mir Gutes – doch wenn er ein Schelm ist,

     Verdamm' ihn Gott! die Rechnung ist zerrissen.


Octavio

     Mich freut's, daß Ihr in gutem Euch gefügt.

     Heut nacht in aller Stille brecht Ihr auf

     Mit allen leichten Truppen; es muß scheinen,

     Als käm' die Ordre von dem Herzog selbst.

     Zu Frauenberg ist der Versammlungsplatz,

     Dort gibt Euch Gallas weitere Befehle.


Isolani

     Es soll geschehn. Gedenkt mir's aber auch

     Beim Kaiser, wie bereit Ihr mich gefunden.


Octavio

     Ich werd es rühmen.


(Isolani geht. Es kommt ein Bedienter.)

     Oberst Buttler? Gut.


Isolani. (zurückkommend)

     Vergebt mir auch mein barsches Wesen, Alter.

     Herr Gott! Wie konnt' ich wissen, welch große

     Person ich vor mir hatte!


Octavio

     Laßt das gut sein.


Isolani

     Ich bin ein lust'ger alter Knab', und wär'

     Mir auch ein rasches Wörtlein übern Hof

     Entschlüpft zuweilen, in der Lust des Weins,

     Ihr wißt ja, bös war's nicht gemeint.


(Geht ab.)

Octavio

     Macht Euch

     Darüber keine Sorge! – Das gelang!

     Glück, sei uns auch so günstig bei den andern!


Wallensteins Tod

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