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3.2 Missionarische Arbeit unter Studenten

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Zu einem großen Zweig in der internationalen Dimension des CVJM wurde Ende des 19. Jahrhunderts die missionarische Arbeit unter Studenten an Universitäten. Dieser Arbeitsbereich ist besonders mit dem Namen von John R. Mott aus den USA verbunden. Mott (1865–1955), Sohn eines einfachen Waldbauern und Holzhändlers, war von Kindheit an ein wissbegieriger Mensch, studierte an der renommierten Cornell-Universität, wo er einen studentischen CVJM gründete. Auf einer internationalen Studentenkonferenz 1886 war durch den Evangelisten Studd seine Leidenschaft für missionarisches Christsein ebenso wie sein Interesse für die Weltmission geweckt worden.

Er wusste sich von Gott in die Mission gerufen und wurde zunächst hauptamtlicher Reise-Sekretär in der Studentenarbeit des amerikanischen YMCA. Mit ganzer Kraft widmete er sich der Gründung von CVJM-Gruppen an amerikanischen Universitäten und nur wenig später auch der internationalen Ausbreitung der christlichen Studentenbewegung an Colleges und Universitäten in aller Welt. Für die Gründung eines studentischen CVJM stellte er fünf Richtlinien auf:

1 „a) Christlichen Studenten ihre Verantwortung zu zeigen, für das geistliche Wohl ihrer Mitstudenten zu sorgen;

2 b) Ihnen die Wichtigkeit eines ernsten, praktischen Studiums der Bibel am College zu zeigen;

3 c) Junge Männer in den Methoden christlicher Arbeit zu üben, so daß sie später in der Arbeit ihrer Heimatkirchen und Vereine helfen können;

4 d) Jungen Männern die große Wichtigkeit sittlicher Reinheit einzuprägen;

5 e) In jungen Männern das Interesse für die Sache der Heimat- und ausländischen Missionen zu wecken und sie dazu zu führen, daß sie ihr Leben zum Opfer für den Herrn und sein Werk geben“ (Flachsmeier 1962: 32).

John R. Mott unternahm etliche große Reisen während seiner Lebenszeit. Zur ersten Weltreise brach er mit seiner Ehefrau Laila im Juli 1895 auf. Sie dauerte zwei Jahre und führte ihn zu 144 Hochschulen in 24 Ländern mit dem Ergebnis, dass 70 christliche Studentenvereinigungen gegründet oder wiederbelebt wurden. Auf dieser Reise vollzog er in Schweden die Gründung des christlichen Studentenweltbundes noch im Jahr 1895 (Wegener 1965: 38). Des Weiteren knüpfte er zahlreiche ökumenische Kontakte zu verschiedenen Kirchen, darunter auch zur griechisch-orthodoxen, zur armenischen und zur bulgarischen Kirche. Diese Begegnungen bedeuteten eine Inspiration für ihn und legten den Grundstein für sein späteres herausragendes Engagement für die ökumenische Verständigung unter den Konfessionen, für Kooperation der Missionsgesellschaften in der Aufgabe der Weltmission (Missionskonferenz Edinburgh 1910) und für die Einheit der Christen sowie der Kirchen (Gründung des ÖRK 1948).

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