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Perspektiven der Forschung

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Die in diesem Band repräsentierten Biographien stellen keinen repräsentativen Querschnitt der NS-Täterschaft dar. Gleichwohl weisen sie auf einige interessante Tendenzen, bemerkenswerte Übereinstimmungen und identische Karrieremuster hin. Soviel dürfte deutlich geworden sein: die hier vorgestellten Täter lassen sich nicht einfach unter die Kategorie „ordinary men“ oder „ordinary Germans“ subsumieren. Sie stellen vielmehr eine z.T. frühzeitig radikalisierte Auswahl der NS-Klientel dar. Mehrheitlich handelte es sich bei ihnen, wie es Michael Mann formulierte, um „real Nazis“, ohne die Massenmord und Genozid vermutlich nicht ihre terroristische Dynamik entfaltet hätten. Die große, möglicherweise die größte Gruppe der erst während des Krieges nach 1939 radikalisierten Täter und Täterinnen („wartime Nazis“) rückt dagegen nur im Fall des Führers einer Feldgendarmerieabteilung in den Mittelpunkt. Ganz aus dem Blick geblieben sind die ausländischen Kollaborateure.71 Vor allem bei diesen beiden Gruppen ist weiterer Forschungsbedarf angemeldet. Dasselbe gilt aber auch für weibliche Täterinnen, die hier in lediglich zwei Fallbeispielen porträtiert werden können.72

Die neuere Täterforschung hat unzweifelhaft Fortschritte gemacht. Gleichwohl sollte sie sich nicht voreilig selbstzufrieden auf die Schulter klopfen und wohlgeordnete Zustände preisen. Denn das Terrain gesicherten Wissens ist immer noch erheblich kleiner als die Grauzonen minimaler Kenntnisse und die Freiflächen fehlender Recherche. Völlig untererforscht etwa ist nach wie vor die Verbrechensgeschichte der Waffen-SS. Außerhalb des Untersuchungsinteresses blieb bislang die Kategorie der SS- und Polizeiführer, obwohl dort solche Massenmörder wie Globocnik, Katzmann und Stroop zu finden sind. Dasselbe gilt für die Befehlshaber und Kommandeure der Sicherheitspolizei und des SD bzw. der Ordnungspolizei. Ganze Territorien im deutschen Osten wie etwa Estland und die Krim, Westgalizien und Südostpreußen harren noch ihrer wirklichen Entdeckung. Wo bleiben die Arbeiten über die militärischen Oberbefehlshaber im Osten, über Gestalten wie Reichenau und Hoth, Manstein und Busch? Wo sind die Studien über die Befehlshaber der rückwärtigen Heeresgebiete und die Kommandanten der rückwärtigen Armeegebiete? Warum gibt es keine vergleichenden Analysen zu den einzelnen Armeen, den Sicherungs-Divisionen, den Orts- und Feldkommandanturen, der Feldgendarmerie und der Geheimen Feldpolizei?

Dieser Katalog, der sich im Detail mühelos noch seitenlang erweitern ließe, demonstriert, wie groß und grundlegend die Lücken noch sind und markiert zugleich die Marschrichtung, um diese Desiderata Schritt für Schritt aufzuarbeiten. Dabei werden die genannten Korrelationen individualbiographisch und gruppenstrukturell überprüft und erweitert werden müssen, wird das Verhältnis von Vorprägung, Aktualisierung und Habitualisierung von Gewalt ebenso zu hinterfragen sein wie das von Weltanschauung und Situation, von Befehl und Eigeninitiative, von Handlungs- und Regelungsspielräumen. Zum Verständnis der Aneignung von Herrschaft wird vor allem jenes vergemeinschaftende Milieu des deutschen Ostens genauer auszuleuchten sein, jene Gruppenzusammenhänge vor Ort, die das kollektive Selbstverständnis der Täter konservierten, ja gelegentlich erst generierten, daß ihnen als Männern der Tat keinerlei Grenzen gesetzt seien, daß in ihrem Kampf für eine neue Ordnung der Ungleichheit alles erlaubt sei. Methodisch verlangt das neue Paradigma von der Wiederkehr der Subjekte dabei allerdings eine schwierige Gratwanderung. Denn eine akteurszentrierte Gesellschaftsgeschichte des nationalsozialistischen Vernichtungskrieges muß einerseits Erklärungen suchen, ohne Verständnis zu wecken, andererseits Dämonisierungen vermeiden und gewissermaßen den Menschen hinter dem Monster sichtbar machen.

Die Konsequenzen dieser Forschungen werden – dies läßt sich schon heute sagen – weitreichend sein. Denn die Täter genauer zu betrachten heißt auch, die Taten präziser in den Blick zu nehmen. Es wird nichts übrigbleiben von jener klinischen, gewaltminimierenden Perspektive, die jahrzehntelang als Passepartout des Vernichtungsprozesses diente, ihn als bürokratisch, industriell und anonym erscheinen lassen wollte. Neben der Derealisierung der Tat wird auch die Depersonalisierung der Täter beendet werden, wird insbesondere ihr folgenreich nachwirkendes Selbstbild zerbrechen. Hinter der Selbstinszenierung des leidenschaftslosen Befehlsempfängers und unideologischen Schreibtischtäters, der die Verbrechen lediglich administrierte, nicht aber ausführte – einer Stilisierung, die vor allem von Eichmann und Höß virtuos abgeliefert wurde –, wird jene Hybris, Passion und Kälte sichtbar werden, die längst nicht nur diese beiden Megatäter auszeichnete.73 Parallel dazu wird sich die Einschätzung des gesamten Vernichtungsvorgangs verändern, wird er noch weit stärker als offener Prozeß wahrgenommen werden, als von der Peripherie her sich radikalisierendes Projekt, als Summe situativ begründeter Einzelgeschehen und als Resultat völlig verschiedener Tätergruppen, als ungeheurer Vorgang, der nicht aufgeht in Führerbefehlen, sich nicht strukturalistisch auflösen läßt in einer Vernichtungsmaschinerie, in eigendynamischen Herrschaftsstrukturen. Angesichts der Fülle dezentraler, lokaler und regionaler Initiativen werden der behauptete Befehlsnotstand und Gehorsamsdruck den letzten Rest an Plausibilität verlieren. Die breite Streuung der Verantwortung, nicht die einlinige Befehlskette von ‚oben‘ nach ‚unten‘ wird darum zum Signum des Vernichtungsprozesses werden.74 All das – auch dies läßt sich heute schon sagen – wird Auswirkungen auf unser Bild des 20. Jahrhunderts haben, das als Zeitalter der Diktaturen, Ideologien und Genozide in die Geschichte eingegangen ist.

Anmerkungen

1 Vgl. Gerhard Paul: Von Psychopathen, Technokraten des Terrors und „ganz gewöhnlichen“ Deutschen. Die Täter der Shoah im Spiegel der Forschung, in: ders. (Hrsg.): Die Täter der Shoah. Fanatische Nationalsozialisten oder ganz normale Deutsche? Göttingen 2002, S. 13–90; Ulrich Herbert: Vernichtungspolitik. Neue Antworten und Fragen zur Geschichte des „Holocaust“, in: ders. (Hrsg.): Nationalsozialistische Vernichtungspolitik 1939–1945. Neue Forschungen und Kontroversen, Frankfurt/M. 1998, S. 9–66; Thomas Sandkühler: Die Täter des Holocaust. Neuere Überlegungen und Kontroversen, in: Karl Heinrich Pohl (Hrsg.): Wehrmacht und Vernichtungspolitik. Militär im nationalsozialistischen System, Göttingen 1999, S. 39–65; Thomas Blass: Psychological Perspectives on the Perpetrators of the Holocaust: The Role of Situational Pressures, Personal Dispositions, and Their Interactions, in: HGS 7(1993), S. 30–50; James E. Waller: Perpetrators of the Holocaust: Divided and Unitary Self Conceptions of Evildoing, in: HGS 10(1996), S. 11–33; Christopher R. Browning: Die Vollstrecker des Judenmords. Verhalten und Motivation im Lichte neuer Erkenntnisse, in: ders.: Judenmord. NS-Politik, Zwangsarbeit und das Verhalten der Täter, Frankfurt/M. 2001, S. 219–257; Harvey Asher: Ganz normale Täter. Variablen sozialpsychologischer Analysen, in: Zeitschrift für Genozidforschung 1–2 (2001), S. 81–115.

2 Klaus-Michael Mallmann/Volker Rieß/Wolfram Pyta (Hrsg.): Deutscher Osten 1939–1945. Der Weltanschauungskrieg in Photos und Texten, Darmstadt 2003.

3 Thomas Roth in seiner Rezension v. 3.2.2003 über Ronald Rathert: Verbrechen und Verschwörung, in: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/id=2244.

4 Wolfgang Benz: Holocaustforschung, in: ders./Angelika Königseder (Hrsg.): Judenfeindschaft als Paradigma. Studien zur Vorurteilsforschung, Berlin 2002, S. 120.

5 Jost Dülffer in seiner Rezension von Gerhard Paul/Klaus-Michael Mallmann (Hrsg.): Die Gestapo im Zweiten Weltkrieg, in: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 51(2002), S. 266.

6 Bernd Hüppauf: Was treibt den Täter? Täterforschung: Ein neues Wort und das Erkenntnisinteresse, das es ausspricht, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 23.7.2001.

7 Hans Mommsen: Die Grenzen der Biografie. Prozesse und Entscheidungen: Ein Sammelband über die „Täter der Shoah“ wirft die Frage nach dem Verhältnis von Individuum und Struktur im Nationalsozialismus auf, in: Frankfurter Rundschau v. 26.11.2002.

8 Michael Wildt: Generation des Unbedingten. Das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes, Hamburg 2002, S. 23.

9 Habbo Knoch: Editorial, in: Entgrenzte Gewalt. Täterinnen und Täter im Nationalsozialismus, Bremen 2003, S. 9; umgesetzt wird dies von Thomas Roth: Die Kölner Kriminalpolizei: Organisation, Personal und „Verbrechensbekämpfung“ eines lokalen Kripo-Apparates 1933–1945, in: Harald Buhlan/Werner Jung (Hrsg.): Wessen Freund und wessen Helfer? Die Kölner Polizei im Nationalsozialismus, Köln 2000, S. 299–369; Michael Stolle: Die Geheime Staatspolizei in Baden. Personal, Organisation, Wirkung und Nachwirken einer regionalen Verfolgungsbehörde im Dritten Reich, Konstanz 2001; Holger Berschel: Bürokratie und Terror. Das Judenreferat der Gestapo Düsseldorf 1935–1945, Essen 2001; Wolfgang Diercker: Himmlers Glaubenskrieger. Der Sicherheitsdienst und seine Religionspolitik 1933–1941, Paderborn u.a. 2002; Klaus-Michael Mallmann: Der Einstieg in den Genozid. Das Lübecker Polizeibataillon 307 und das Massaker in Brest-Litowsk Anfang Juli 1941, in: Archiv für Polizeigeschichte 10(1999), S. 82–88; ders.: Die unübersichtliche Konfrontation. Geheime Staatspolizei, Sicherheitsdienst und christliche Kirchen 1934–1939/40, in: Gerhard Besier (Hrsg.): Zwischen „nationaler Revolution“ und militärischer Aggression. Transformationen in Kirche und Gesellschaft während der konsolidierten NS-Gewaltherrschaft (1934–1939), München 2001, S. 121–136; Bogdan Musial: Deutsche Zivilverwaltung und Judenverfolgung im Generalgouvernement. Eine Fallstudie zum Distrikt Lublin 1939–1944, Wiesbaden 1999; Sybille Steinbacher: „Musterstadt“ Auschwitz. Germanisierungspolitik und Judenmord in Ostoberschlesien, München 2000; Ahlrich Meyer: Die deutsche Besatzung in Frankreich 1940–1944. Widerstandsbekämpfung und Judenverfolgung, Darmstadt 2000; Jan Erik Schulte: Zwangsarbeit und Vernichtung: Das Wirtschaftsimperium der SS. Oswald Pohl und das SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt 1933–1945, Paderborn u.a. 2001; Jens Christian Wagner: Produktion des Todes. Das KZ Mittelbau-Dora, Göttingen 2001; Christian Gerlach/Götz Aly: Das letzte Kapitel. Realpolitik, Ideologie und der Mord an den ungarischen Juden 1944/1945, Stuttgart-München 2002; Eric Haberer: The German police and genocide in Belorussia, 1941–1944, in: Journal of Genocide Research 3(2001), S. 13–29, 207–218, 391–403; Thomas Geldmacher: „Wir als Wiener waren ja bei der Bevölkerung beliebt“. Österreichische Schutzpolizisten und die Judenvernichtung in Ostgalizien 1941–1944, Wien 2002; Jürgen Pohl: Polizisten vor Gericht. Der Einsatz des Recklinghäuser Polizeibataillons 316 in Weißrussland 1941, in: Vestische Zeitschrift 99(2002), S. 363–402; Wendy Lower: „Anticipatory Obedience“ and the Nazi Implementation of the Holocaust in the Ukraine: A Case Study of Central and Peripheral Forces in the Generalbezirk Zhytomyr, 1941–1944, in: HGS 16(2002), S. 1–22; Isabel Heinemann: „Rasse, Siedlung, deutsches Blut“. Das Rasse- und Siedlungshauptamt der SS und die rassenpolitische Neuordnung Europas, Göttingen 2003; Andrej Angrick: Besatzungspolitik und Massenmord. Die Einsatzgruppe D in der südlichen Sowjetunion 1941–1943, Hamburg 2003.

10 Knoch (Anm. 9), S. 11.

11 Wolf Kaiser (Hrsg.): Täter im Vernichtungskrieg. Der Überfall auf die Sowjetunion und der Völkermord an den Juden, Berlin-München 2002; vgl. Dieter Pohl: Schauplatz Ukraine: Der Massenmord an den Juden im Militärverwaltungsgebiet und im Reichskommissariat 1941–1943, in: Norbert Frei/Sybille Steinbacher/Bernd C. Wagner (Hrsg.): Ausbeutung, Vernichtung, Öffentlichkeit. Neue Studien zur nationalsozialistischen Lagerpolitik, München 2000, S. 135–173.

12 Paul: Täter (Anm. 1).

13 Michael Wildt (Hrsg.): Nachrichtendienst, politische Elite und Mordeinheit. Der Sicherheitsdienst des Reichsführers SS, Hamburg 2003.

14 Siehe den Bericht von Jochen Böhler v. 3.2.2003 in: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=162; deutsch-, polnisch- und englischsprachige Versionen der Beiträge sind in Vorbereitung.

15 Wildt (Anm. 8).

16 Entgrenzte Gewalt (Anm. 9); vgl. Christian Gerlach (Hrsg.): Durchschnittstäter. Handeln und Motivation, Berlin 2000; Wolf Gruner/Armin Nolzen (Hrsg.): Bürokratien. Initiative und Effizienz, Berlin 2001.

17 Jürgen Matthäus/Konrad Kwiet/Jürgen Förster/Richard Breitman: Ausbildungsziel Judenmord? „Weltanschauliche Erziehung“ von SS, Polizei und Waffen-SS im Kontext der „Endlösung“, Frankfurt/M. 2003; vgl. Jay Hatheway: In Perfect Formation. SS Ideology and the SS-Junkerschule Tölz, Atglen 1999; Thomas Köhler: Anstiftung zu Versklavung und Völkermord – „Weltanschauliche Schulung“ durch Literatur. Lesestoff für Polizeibeamte während des „Dritten Reichs“, in: Alfons Kenkmann/Christoph Spieker (Hrsg.): Im Auftrag. Polizei, Verwaltung und Verantwortung, Essen 2001, S. 130–157.

18 Ronald Smelser/Enrico Syring (Hrsg.): Die SS: Elite unter dem Totenkopf. 30 Lebensläufe, Paderborn u.a. 2000; vgl. French L. MacLean: The Field Men. The SS Officers Who Led the Einsatzkommandos – the Nazi Mobile Killing Units, Atglen 1999; Matthias Schröder: Deutschbaltische SS-Führer und Andrej Vlasov 1942–1945. „Rußland kann nur von Russen besiegt werden.“: Erhard Kroeger, Friedrich Buchardt und die „Russische Befreiungsarmee“, Paderborn u.a. 2001; Heribert Schwan: Der SS-Mann. Josef Blösche – Leben und Sterben eines Mörders, München 2003; Ronald Rathert: Verbrechen und Verschwörung: Arthur Nebe. Der Kripochef des Dritten Reiches, Münster 2001.

19 So etwa Bogdan Musial: „Konterrevolutionäre Elemente sind zu erschießen“. Die Brutalisierung des deutsch-sowjetischen Krieges im Sommer 1941, Berlin-München 2000; Wolfram Wette/Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Kriegsverbrechen im 20. Jahrhundert, Darmstadt 2001; Wolfram Wette (Hrsg.): Retter in Uniform. Handlungsspielräume im Vernichtungskrieg der Wehrmacht, Frankfurt/M. 2002; Hamburger Institut für Sozialforschung (Hrsg.): Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941–1944, Hamburg 2002; Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Orte des Grauens. Verbrechen im Zweiten Weltkrieg, Darmstadt 2003; Johannes Hürter: Ein deutscher General an der Ostfront. Die Briefe und Tagebücher des Gotthard Heinrici 1941/42, Erfurt 2001; ders.: Die Wehrmacht vor Leningrad. Krieg und Besatzungspolitik der 18. Armee im Herbst und Winter 1941/42, in: VfZ 49(2001), S. 377–440; Christian Hartmann: Massensterben oder Massenvernichtung? Sowjetische Kriegsgefangene im „Unternehmen Barbarossa“. Aus dem Tagebuch eines deutschen Lagerkommandanten, in: ebd., S. 97–158; Peter Lieb: Täter aus Überzeugung? Oberst Carl von Andrian und die Judenmorde der 707. Infanteriedivision 1941/42, in: VfZ 50(2002), S. 523–557; Truman O. Anderson: Incident at Baranivka: German Reprisals and the Soviet Partisan Movement in Ukraine, October-December 1941, in: Journal of Modern History 71(1999), S. 585–623; ders.: Germans, Ukrainians and Jews: Ethnic Politics in Heeresgebiet Süd, June-December 1941, in: War in History 7(2000), S. 325–351; Klaus-Michael Mallmann: Der qualitative Sprung im Vernichtungsprozeß. Das Massaker von Kamenez-Podolsk Ende August 1941, in: Jahrbuch für Antisemitismusforschung 10(2001), S. 239–264; Hannes Heer: Einübung in den Holocaust: Lemberg Juni/Juli 1941, in: ZfG 49(2001), S. 409–427; Bernd Boll: „Aktionen nach Kriegsbrauch“. Wehrmacht und 1. SS-Infanteriebrigade 1941, in: ZfG 48(2000), S. 775–788; ders.: Zloczow, Juli 1941: Die Wehrmacht und der Beginn des Holocaust in Galizien, in: ZfG 50(2002), S. 899–917; Andrej Angrick: Zur Rolle der Militärverwaltung bei der Ermordung der sowjetischen Juden, in: Babette Quinkert (Hrsg.): „Wir sind die Herren dieses Landes“. Ursachen, Verlauf und Folgen des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion, Hamburg 2002, S. 104–123; Peter Klein: Zwischen den Fronten. Die Zivilbevölkerung Weißrußlands und der Krieg der Wehrmacht gegen die Partisanen, in: ebd., S. 82–103; Ruth Bettina Birn: „Zaunkönig“ an „Uhrmacher“. Große Partisanenaktionen 1942/43 am Beispiel des „Unternehmens Winterzauber“, in: Militärgeschichtliche Zeitschrift 60(2001), S. 99–118; Alexander Hill: The Partisan War in North-West Russia 1941–44: A Re-Examination, in: The Journal of Strategic Studies 25(2002), S. 37–55; Ulrich Herbert: Vergeltung, Zeitdruck, Sachzwang. Die deutsche Wehrmacht in Frankreich und in der Ukraine, in: Mittelweg 36, 11(2002), H. 6, S. 25–42; Ben Shepherd: Hawks, Doves and Tote Zonen: A Wehrmacht Security Division in Central Russia, 1943, in: Journal of Contemporary History 37(2002), S. 349–369; ders.: The Continuum of Brutality: Wehrmacht Security Divisions in Central Russia, 1942, in: German History 21(2003), S. 49–81; Joachim Staron: Fosse Ardeatine und Marzabotto: Deutsche Kriegsverbrechen und Resistenza, Paderborn u.a. 2002; Klaus Schmider: Partisanenkrieg in Jugoslawien 1941–1944, Hamburg 2002; Christoph Rass: „Menschenmaterial“: Deutsche Soldaten an der Ostfront. Innenansichten einer Infanteriedivision 1939–1945, Paderborn u.a. 2003; Alexander B. Rossino: Hitler strikes Poland. Blitzkrieg, Ideology, and Atrocity, Kansas City 2003.

20 Ulrike Weckel/Edgar Wolfrum (Hrsg.): „Bestien“ und „Befehlsempfänger“. Frauen und Männer in NS-Prozessen nach 1945, Göttingen 2003.

21 So das von der Volkswagen-Stiftung finanzierte Forschungsprojekt „Die Konstruktion der Holocaust-Täter in der deutschen Nachkriegsjustiz“ an der Universität Flensburg.

22 So etwa Georg M. Hafner/Esther Schapira: Die Akte Alois Brunner. Warum einer der größten Naziverbrecher noch immer auf freiem Fuß ist, Frankfurt/M.–New York 2000; Norbert Frei/Sybille Steinbacher (Hrsg.): Beschweigen und Bekennen. Die deutsche Nachkriegsgesellschaft und der Holocaust, Göttingen 2001; Kerstin Freudiger: Die juristische Aufarbeitung von NS-Verbrechen, Tübingen 2002; Nicolas Berg: Der Holocaust und die westdeutschen Historiker. Erforschung und Erinnerung, Göttingen 2003; ders.: Lesarten des Judenmords, in: Urich Herbert (Hrsg.): Wandlungsprozesse in Westdeutschland. Belastung, Integration, Liberalisierung 1945–1980, Göttingen 2002, S. 91–139; Patrick Wagner: Die Resozialisierung der NS-Kriminalisten, in: ebd., S. 179–213; Bernhard Brunner: Lebenswege der deutschen Sipo-Chefs in Frankreich nach 1945, in: ebd., S. 214–242.

23 Joachim Perels/Rolf Pohl (Hrsg.): NS-Täter in der deutschen Gesellschaft, Hannover 2002.

24 So etwa bei Rolf Pohl: Gewalt und Grausamkeit. Sozialpsychologische Anmerkungen zur NS-Täterforschung, in: ebd., S. 69–117.

25 Ebd., S. 115.

26 Mommsen (Anm. 7).

27 Benz (Anm. 4), S. 121.

28 Alf Lüdtke: „Fehlgreifen in der Wahl der Mittel“. Optionen im Alltag militärischen Handelns, in: Mittelweg 36, 12(2003), S. 75.

29 Herbert Jäger: Verbrechen unter totalitärer Herrschaft. Studien zur nationalsozialistischen Gewaltkriminalität, Frankfurt/M. 1982.

30 Siehe die Einleitung „Physische Gewalt – eine Kontinuität der Moderne“ bei Thomas Lindenberger/Alf Lüdtke (Hrsg.): Physische Gewalt. Studien zur Geschichte der Neuzeit, Frankfurt/M. 1995, S. 7–38; Dirk Schumann: Gewalt als Grenzüberschreitung. Überlegungen zur Sozialgeschichte der Gewalt im 19. und 20. Jahrhundert, in: AfS 37(1997), S. 366–386; ders.: Politische Gewalt in der Weimarer Republik 1918–1933. Kampf um die Straße und Furcht vor dem Bürgerkrieg, Essen 2001; Trutz von Trotha: Zur Soziologie der Gewalt, in: ders. (Hrsg.): Soziologie der Gewalt, Opladen 1997, S. 9–56; Roland Eckert: Gesellschaft und Gewalt – ein Aufriß, in: Soziale Welt 44(1993), S. 358–374.

31 Zur Charakterisierung der Kriegsjugendgeneration Ulrich Herbert: Best. Biographische Studien über Radikalismus, Weltanschauung und Vernunft 1903–1989. Bonn 1996, S. 42ff.

32 Michael Mann: Were the Perpetrators of Genocide „Ordinary Men“ or „Real Nazis“? Results from Fifteen Hundred Biographies, in: HGS 14(2000), S. 343ff.

33 Jürgen Falter: Die Wähler der NSDAP 1928–1933: Sozialstruktur und parteipolitische Herkunft, in: Wolfgang Michalka (Hrsg.): Die nationalsozialistische Machtergreifung, Paderborn u.a. 1984, S. 55; ausführlich ders.: Hitlers Wähler, München 1984; ähnlich auch Peter Manstein: Die Mitglieder und Wähler der NSDAP 1919–1933. Untersuchungen zu ihrer schichtmäßigen Zusammensetzung, Frankfurt/M. 21989.

34 Mann (Anm. 32), S. 341.

35 Dieser Befund deckt sich mit den Befunden für die Führungsschicht der Gestapo bei Gerhard Paul: Ganz normale Akademiker. Eine Fallstudie zur regionalen staatspolizeilichen Funktionselite, in: ders./Klaus-Michael Mallmann (Hrsg.): Die Gestapo. Mythos und Realität, Darmstadt 1995, S. 236–254; Jens Banach: Heydrichs Elite. Das Führungskorps der Sicherheitspolizei und des SD 1936–1945, Paderborn u.a. 1998; Wildt (Anm. 8).

36 Vgl. Michael Kater: Studentenschaft und Rechtsradikalismus in Deutschland, 1918–1933. Eine sozialgeschichtliche Studie zur Bildungskrise in der Weimarer Republik, Hamburg 1969; Michael Steinberg: Sabers and Brown Shirts. The German’s Students Path to National Socialism 1918–1945, Chicago 1977; Ulrich Herbert: „Generation der Sachlichkeit“. Die völkische Studentenbewegung der frühen zwanziger Jahre in Deutschland, in: Frank Bajohr/Werner Johe/Uwe Lohalm (Hrsg.): Zivilisation und Barbarei. Die widersprüchlichen Potentiale der Moderne. Detlev Peukert zum Gedenken, Hamburg 1991, S. 115–144; zum antisemitischen Diskurs Stefan Breuer: Ordnungen der Ungleichheit – die deutsche Rechte im Widerstreit ihrer Ideen 1871–1945, Darmstadt 2001; Klaus Holz: Nationaler Antisemitismus. Wissenssoziologie einer Weltanschauung, Hamburg 2001; Wolfram Meyer zu Uptrup: Kampf gegen die „jüdische Weltverschwörung“. Propaganda und Antisemitismus der Nationalsozialisten 1919–1945, Berlin 2003; zum Alltagsantisemitismus Helmut Gold/Georg Heuberger (Hrsg.): Abgestempelt. Judenfeindliche Postkarten, Heidelberg 1999; Michael Wildt: „Der muß hinaus! Der muß hinaus!“ Antisemitismus in deutschen Nord- und Ostseebädern 1920–1935, in: Mittelweg 36, 10(2001), H. 4, S. 2–25; Frank Bajohr: „Unser Hotel ist judenfrei“. Bäder-Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert, Frankfurt/M. 2003; zur Kontinuität antisemitischer Gewalt Dirk Walter: Antisemitische Kriminalität und Gewalt. Judenfeindschaft in der Weimarer Republik, Bonn 1999; Christhard Hoffmann/Werner Bergmann/Helmut Walser Smith (Hrsg.): Exclusionary Violence. Antisemitic Riots in Modern German History, Ann Arbor 2002; Helmut Walser Smith: Die Geschichte des Schlachters. Mord und Antisemitismus in einer deutschen Kleinstadt, Göttingen 2002; Christoph Nonn: Eine Stadt sucht einen Mörder. Gerücht, Gewalt und Antisemitismus im Kaiserreich, Göttingen 2002.

37 Auch dies entspricht den Befunden von Mann (Anm. 32), S. 341.

38 Ebd., S. 350ff.

39 Siehe Peter Leßmann: Die preußische Schutzpolizei in der Weimarer Republik. Streifendienst und Straßenkampf, Düsseldorf 1989, S. 175ff.

40 Vgl. Christian Knatz: Ein Sieg über Aufrührer und Reformer. Der Mitteldeutsche Aufstand von 1921 als verpaßte Chance der preußischen Schutzpolizei, in: ZfG 46(1998), S. 28–39; ders.: „Ein Heer im grünen Rock“? Der Mitteldeutsche Aufstand 1921, die preußische Schutzpolizei und die Frage der inneren Sicherheit in der Weimarer Republik, Berlin 2000; Schumann: Politische Gewalt (Anm. 30), S. 132ff.

41 Vgl. Thomas Kurz: „Blutmai“. Sozialdemokraten und Kommunisten im Brennpunkt der Berliner Ereignisse von 1929, Berlin-Bonn 1988; Léon Schirmann: Blutmai Berlin 1929. Dichtungen und Wahrheit, Berlin 1991.

42 Vgl. ders.: Altonaer Blutsonntag 17. Juli 1932. Dichtungen und Wahrheit, Hamburg 1994.

43 Klaus Theweleit: Männerphantasien, 2 Bde., Frankfurt/M. 1978; vgl. Bernd Ulrich/Benjamin Ziemann (Hrsg.): Krieg im Frieden. Die umkämpfte Erinnerung an den Ersten Weltkrieg, Frankfurt/M. 1997; Gerhard Hirschfeld/Gerd Krumeich/Dieter Langewiesche/Hans-Peter Ullmann (Hrsg.): Kriegserfahrungen. Studien zur Sozial- und Mentalitätsgeschichte des Ersten Weltkriegs, Essen 1997; Bernd Weisbrod: Gewalt in der Politik. Zur politischen Kultur in Deutschland zwischen den beiden Weltkriegen, in: GWU 43(1992), S. 391–404; Christian Ingrao: Deutsche Studenten, Erinnerung an den Krieg und nationalsozialistische Militanz. Eine Fallstudie, in: Wildt (Anm. 13), S. 144–159.

44 Ernst von Salomon: Die Geächteten, Hamburg 1980; Emil Julius Gumbel: „Verräter verfallen der Feme“. Opfer, Mörder, Richter 1919–1929, Berlin 1929; ders.: Verschwörer. Zur Geschichte und Soziologie der deutschen nationalistischen Geheimbünde 1918–1924, Frankfurt/M. 1984; vgl. Robert G. L. Waite: Vanguard of Nazism. The Free Corps Movement in Postwar Germany, Cambridge/Mass. 1952; Dominique Venner: Söldner ohne Sold. Die deutschen Freikorps 1918–1923, Bergisch Gladbach 1978; Hagen Schulze: Freikorps und Republik 1918–1920, Boppard 1969; Nigel H. Jones: Hitler’s Heralds. The Story of the Freikorps 1918–1923, New York 1987; Hans-Joachim Bieber: Bürgertum in der Revolution. Bürgerräte und Bürgerstreiks in Deutschland 1918–1920, Hamburg 1992; Martin Sabrow: Der Rathenau-Mord. Rekonstruktion einer Verschwörung gegen die Republik von Weimar, München 1995; ders.: Die verdrängte Verschwörung. Der Rathenau-Mord und die deutsche Gegenrevolution, Frankfurt/M. 1999; Schumann: Politische Gewalt (Anm. 30), S. 45ff.; am lokalen Beispiel Gerd Krüger: „Treudeutsch allewege!“ Gruppen, Vereine und Verbände der Rechten in Münster (1887–1929/30), Münster 1992; Helge Matthiesen: Zwei Radikalisierungen – Bürgertum und Arbeiterschaft in Gotha 1918–1923, in: Geschichte und Gesellschaft 21(1995), S. 32–62.

45 Zur Bedeutung dieser gewaltbereiten Gruppen für die NS-Sozialisation vgl. Theodore Abel: Why Hitler Came to Power. An Answer Based on the Original Life Stories of Six Hundred of His Followers, New York 1938; ders.: The Nazi Movement. Why Hitler came to power, New York 1965; Peter Merkl: The Nazis of the Abel Collection: Why They Joined the NSDAP, in: Stein U. Larsen/Bernt Hagtvet/Jan P. Myklebust (Hrsg.): Who were the Fascists, Bergen-Oslo-Tromsø 1980, S. 268–282; Richard Bessel: Militarismus im innenpolitischen Leben der Weimarer Republik. Von den Freicorps zur SA, in: Klaus-Jürgen Müller/Eckhardt Opitz (Hrsg.): Militär und Militarismus in der Weimarer Republik, Düsseldorf 1978, S. 193–222.

46 Mann (Anm. 32), S. 353.

47 Wildt (Anm. 8), S. 89ff., 104ff.

48 Gerhard Paul: Meinungsschnüffler und Männer fürs Grobe. Der Sicherheitsdienst (SD) der SS in Schleswig-Holstein, in: ders.: Landunter. Schleswig-Holstein und das Hakenkreuz, Münster 2001, S. 180–199; ders.: „Von Judenangelegenheiten hatte er bis dahin keine Ahnung“. Der Judenreferent des SD aus Neumünster, in: ebd., S. 202–215.

49 Zum Sozialprofil der NS-Gewaltakteure Schumann: Politische Gewalt (Anm. 30), S. 329ff.; Mathilde Jamin: Zwischen den Klassen. Zur Sozialstruktur der SA-Führerschaft, Wuppertal 1984; Peter Longerich: Die braunen Bataillone. Geschichte der SA, München 1989, S. 81ff.; zur Bedeutung der politischen Gewalt in der NS-Bewegung Peter Merkl: Political Violence under the Swastika. 581 Early Nazis, Princeton-London 1975; Thomas Balistier: Gewalt und Ordnung. Kalkül und Faszination der SA, Münster 1989; Richard Bessel: Political Violence and the Rise of Nazism. The Storm Troopers in Eastern Germany 1925–1934, New Haven-London 1984; ders.: The Potemka Murder, in: Central European History 10(1977), S. 241–254.

50 Vgl. Sven Reichardt: Vergemeinschaftung durch Gewalt. Das Beispiel des SA-„Mördersturmes 33“ in Berlin-Charlottenburg zwischen 1928 und 1933, in: Entgrenzte Gewalt (Anm.9), S. 20–36.

51 Ders.: Faschistische Kampfbünde. Gewalt und Gemeinschaft im italienischen Squadrismus und in der deutschen SA, Köln-Weimar-Wien 2002, S. 137f.

52 Joseph Goebbels: Das erwachende Berlin, München 1934, S. 126.

53 Ausführlich zu dieser Tätergruppe Karin Orth: Die Konzentrationslager-SS. Sozialstrukturelle Analysen und biographische Studien, Göttingen 2000; dies.: Experten des Terrors. Die Konzentrationslager-SS und die Shoah, in: Paul (Anm. 1), S. 93–108.

54 Habbo Knoch: „Kampf im Moore“. Kameradschaftspraxis und Selbstverständnis der Wachmannschaften in den emsländischen Strafgefangenenlagern zwischen 1934 und 1942, in: Entgrenzte Gewalt (Anm. 9), S. 50–65.

55 Zur Bedeutung dieser Lebenszusammenhänge Gudrun Schwarz: Eine Frau an seiner Seite. Ehefrauen in der „SS-Sippengemeinschaft“, Hamburg 1997.

56 Vgl. Klaus-Michael Mallmann/Gerhard Paul: Die Gestapo. Weltanschauungsexekutive mit gesellschaftlichem Rückhalt, in: dies. (Hrsg.): Die Gestapo im Zweiten Weltkrieg. ‚Heimatfront‘ und besetztes Europa, Darmstadt 2000, S. 638ff.; Klaus-Michael Mallmann: Menschenjagd und Massenmord. Das neue Instrument der Einsatzgruppen und -kommandos 1938–1945, in: ebd., S. 291–316; ders.: Die Türöffner der „Endlösung“. Zur Genesis des Genozids, in: ebd., S. 437–463; ders.: „Aufgeräumt und abgebrannt“. Sicherheitspolizei und ‚Bandenkampf‘ in der besetzten Sowjetunion, in: ebd., S. 503–520; Alexander B. Rossino: Nazi Anti-Jewish Policy During the Polish Campain: The Case of the Einsatzgruppe von Woyrsch, in: German Studies Review 24(2001), S. 35–53; Robert Gellately: Hingeschaut und weggesehen. Hitler und sein Volk, Stuttgart-München 2002, S. 103ff.; Hans Mommsen: Auschwitz, 17. Juli 1942. Der Weg zur europäischen „Endlösung der Judenfrage“, München 2002, S. 111ff.; als unverzichtbare Forschungsüberblicke Thomas Kühne: Der nationalsozialistische Vernichtungskrieg und die „ganz normalen“ Deutschen. Forschungsprobleme und Forschungstendenzen der Gesellschaftsgeschichte des Zweiten Weltkrieges. Erster Teil, in: AfS 39(1999), S. 580–662; ders.: Der nationalsozialistische Vernichtungskrieg im kulturellen Kontinuum des Zwanzigsten Jahrhunderts. Forschungsprobleme und Forschungstendenzen der Gesellschaftsgeschichte des Zweiten Weltkrieges. Zweiter Teil, in: AfS 40(2000), S. 440–486; Rolf-Dieter Müller/Gerd R. Ueberschär: Hitlers Krieg im Osten 1941–1945. Ein Forschungsbericht, Darmstadt 2000.

57 Omer Bartov: Hitlers Wehrmacht. Soldaten, Fanatismus und die Brutalisierung des Krieges, Reinbek 1995.

58 Gerhard Paul: Staatlicher Terror und gesellschaftliche Verrohung. Die Gestapo in Schleswig-Holstein, Hamburg 1996, S. 104ff.

59 Christopher R. Browning: Ganz normale Männer. Das Reserve-Polizeibataillon 101 und die „Endlösung“ in Polen, Reinbek 1993.

60 Exemplarisch ders.: Deutsche Mörder – Befehle von oben, Initiativen von unten und der Ermessensspielraum der örtlichen Instanzen. Das Beispiel Brest-Litowsk, in: ders. (Anm. 1), S. 179–217; Klaus-Michael Mallmann: „Mensch, ich feiere heut’ den tausendsten Genickschuß“. Die Sicherheitspolizei und die Shoah in Westgalizien, in: Paul (Anm. 1), S. 109–136.

61 Erstmals jetzt ausführlich dokumentiert bei Mallmann/Rieß/Pyta (Anm. 2).

62 Vgl. Rainer Weinert: „Die Sauberkeit der Verwaltung im Kriege“. Der Rechnungshof des Deutschen Reiches 1938–1946, Opladen 1993; Franz O. Gilles: Hauptsache sparsam und ordnungsgemäß. Finanz- und Verwaltungskontrolle in den während des Zweiten Weltkrieges von Deutschland besetzten Gebieten, Opladen 1994; Martin C. Dean: Jewish Property Seized in the Occupied Soviet Union in 1941 and 1942: The Records of the Reichshauptkasse Beutestelle, in: HGS 14(2000), S. 83–101; Frank Bajohr: Nationalsozialismus und Korruption, in: Mittelweg 36, 7(1998), H. 1, S. 57–77; ders.: Parvenüs und Profiteure. Korruption in der NS-Zeit, Frankfurt/M. 2001.

63 Zur Bedeutung der „Festung Nord“ für SS, Sicherheits- und Ordnungspolizei Stephan Linck: Der Ordnung verpflichtet: Deutsche Polizei 1933–1949. Der Fall Flensburg, Paderborn u.a. 2000, S. 147ff.; ders.: „Festung Nord“ und „Alpenfestung“. Das Ende des NS-Sicherheitsapparates, in: Paul/Mallmann (Anm. 56), S. 569–595.

64 Gerhard Paul: Zwischen Selbstmord, Illegalität und neuer Karriere. Ehemalige Gestapo-Bedienstete im Nachkriegsdeutschland, in: ders./Mallmann (Anm. 35), S. 534.

65 Vgl. Norbert Frei: Identitätswechsel. Die „Illegalen“ in der Nachkriegszeit, in: Helmut König/Wolfgang Kuhlmann/Klaus Schwabe (Hrsg.): Vertuschte Vergangenheit. Der Fall Schwerte und die NS-Vergangenheit der deutschen Hochschulen, München 1997, S. 207–222.

66 Zum Umgang mit den NS-Tätern im regionalen Umfeld Gerhard Paul.: „… zwinkerte man mit den Augen und schwieg“. Schweigekartell und Weißwäschersyndikat im hohen Norden, oder: Wie aus NS-Tätern und ihren Gehilfen Nachbarn und Kollegen wurden, in: ders. (Anm. 48), S. 346–389; vgl. Wilfried Loth/Bernd-A. Rusinek (Hrsg.): Verwandlungspolitik. NS-Eliten in der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft, Frankfurt/M.-New York 1998.

67 Vgl. Ulrich Herbert: Rückkehr in die Bürgerlichkeit? NS-Eliten in der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft, in: Bernd Weisbrod (Hrsg.): Rechtsradikalismus in der politischen Kultur der Nachkriegszeit. Die verzögerte Normalisierung in Niedersachsen, Hannover 1995, S. 157–173.

68 Vgl. Dieter Schenk: Auf dem rechten Auge blind. Die braunen Wurzeln des BKA, Köln 2001; Gerhard Fürmetz/Herbert Reinke/Klaus Weinhauer (Hrsg.): Nachkriegspolizei. Sicherheit und Ordnung in Ost- und Westdeutschland 1945–1969, Hamburg 2001; Stefan Noethen: Alte Kameraden und neue Kollegen. Polizei in Nordrhein-Westfalen 1945–1953, Essen 2003; Klaus Weinhauer: Schutzpolizei in der Bundesrepublik. Zwischen Bürgerkrieg und innerer Sicherheit: Die turbulenten sechziger Jahre, Paderborn u.a. 2003.

69 Dies deckt sich mit den Befunden für Schleswig-Holstein bei Paul (Anm. 58), S. 254ff.

70 Ausführlich hierzu Herbert (Anm. 31), S. 491ff.

71 Vgl. Martin C. Dean: The German Gendarmerie, the Ukrainian Schutzmannschaft and the ‚Second Wave‘ of Jewish Killings in Occupied Ukraine: German Policing at the Local Level in the Zhitomir Region, 1941–1944, in: German History 14(1996), S. 168–192; ders.: Collaboration in the Holocaust. Crimes of the Local Police in Belorussia and Ukraine, 1941–44, Basingstoke-London 2000; ders.: Polen in der einheimischen Hilfspolizei. Ein Aspekt der Besatzungsrealität in den deutsch besetzten ostpolnischen Gebieten, in: Bernhard Chiari (Hrsg.): Die polnische Heimatarmee. Geschichte und Mythos der Armia Krajowa seit dem Zweiten Weltkrieg, München 2003, S. 355–368; Dieter Pohl: Ukrainische Hilfskräfte beim Mord an den Juden, in: Paul (Anm. 1), S. 205–234; Ruth Bettina Birn: Collaboration with Nazi Germany in Eastern Europe: the Case of the Estonian Security Police, in: Contemporary European History 10(2001), S. 181–198; dies.: Kollaboration und Mittäterschaft. Die Inkorporierung von einheimischem Personal in die Sicherheitspolizei in den besetzten Ostgebieten, in: Wildt (Anm. 13), S. 303–323; Klaus-Michael Mallmann: Der Krieg im Dunkeln. Das Unternehmen „Zeppelin“ 1942–1945, in: ebd., S. 324–346.

72 Vgl. Adelheid von Saldern: Opfer oder (Mit-)Täterinnen? Kontroversen über die Rolle der Frauen im NS-Staat, in: Sozialwissenschaftliche Informationen 20(1991), S. 97–103; Gudrun Schwarz: Verdrängte Täterinnen. Frauen im Apparat der SS (1939–1945), in: Theresa Wobbe (Hrsg.): Nach Osten. Verdeckte Spuren nationalsozialistischer Verbrechen, Frankfurt/M. 1992, S. 197–227; dies.: SS-Aufseherinnen in nationalsozialistischen Konzentrationslagern (1933–1945), in: Dachauer Hefte 10, 1994, S. 32–49; Ursula Nienhaus: Himmlers willige Komplizinnen – Weibliche Polizei im Nationalsozialismus 1937 bis 1945, in: Michael Grüttner/Rüdiger Hachtmann/Heinz-Gerhard Haupt (Hrsg.): Geschichte und Emanzipation. Festschrift für Reinhard Rürup, Frankfurt/M.–New York 1999, S. 517–539; Angelika Ebbinghaus (Hrsg.): Opfer und Täterinnen. Frauenbiographien des Nationalsozialismus, Frankfurt/M. 1996; Kirsten Heinsohn/Barbara Vogel/Ulrike Weckel (Hrsg.): Zwischen Karriere und Verfolgung. Handlungsspielräume von Frauen im nationalsozialistischen Deutschland, Frankfurt/M.-New York 1997; Elisabeth Harvey: Erinnern und Verdrängen. Deutsche Frauen und der „Volkstumskampf“ im besetzten Polen, in: Karen Hagemann/Stefanie Schüler-Springorum (Hrsg.): Heimat-Front. Militär und Geschlechterverhältnisse im Zeitalter der Weltkriege, Frankfurt/M.-New York 2002, S. 291–310.

73 Vgl. Hans Safrian: Die Eichmann-Männer, Wien 1993; Karin Orth: Rudolf Höß und die „Endlösung der Judenfrage“. Drei Argumente gegen deren Datierung auf den Sommer 1941, in: WerkstattGeschichte 18,1997, S. 45–57; Yaacov Lozowick: Hitlers Bürokraten. Eichmann, seine willigen Vollstrecker und die Banalität des Bösen, Zürich-München 2000; Irmtrud Wojak: Eichmanns Memoiren. Ein kritischer Essay, Frankfurt/M.-New York 2001; Christian Gerlach: The Eichmann Interrogations in Holocaust Historiography, in: HGS 15(2001), S. 428–452; Dirk Rupnow: Das unsichtbare Verbrechen. Beobachtungen zur Darstellung des NS-Massenmordes, in: Zeitgeschichte 29(2002), S. 87–97.

74 Mit deutlichen Parallelen Wolf Gruner: Öffentliche Wohlfahrt und Judenverfolgung. Wechselwirkungen lokaler und zentraler Politik im NS-Staat (1933–1942), München 2002.

Karrieren der Gewalt

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