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Vorbemerkung

Die Essays in dieser Zusammenstellung sollen zunächst die eigene gedankliche Entwicklung etwa der letzten zwanzig Jahre umreißen, sind aber sicher auch ein Spiegel der Zeitströmungen, insbesondere der Rückwirkungen der rasanten Entwicklung auf den verschiedensten Gebieten. Während in den Erzählungen des Buches “101 Nachkriegsnächte” persönliche Erlebnisse berichtet wurden, in denen als Folge des Zweiten Weltkriegs nach einer etwa zwölfjährigen Amnesie der heftigsten Ereignisse noch lange eine multipolare Struktur das beherrschende Bild bleibt, wird hier gezeigt, zu welchen Folgerungen abseits vom Establishment und den Institutionen das geführt hat. Sicher sind die folgenden Beiträge auf den ersten Blick genauso zersplittert wie die in jenem Buch geschilderten Episoden,- das Wort Dekonstruktivismus liegt auf den Lippen,- doch dürfte es durchaus möglich sein, dahinter neue Positionsbestimmungen als verbindenden roten Faden zu erkennen. Bewusst werden diese Essays deshalb in der nur lose verbundenen Form wiedergegeben, wie sie nacheinander geschrieben worden sind. Das beginnt beispielsweise mit einigen einfachen mathematischen Darstellungen, wobei der Leser gebeten wird, sich nicht davon abschrecken zu lassen. Ist die schlechte mathematische Bildung unserer Generation, etwa im Vergleich zu USA, nicht auch ein Anlass zum Nachdenken?

Es lässt sich hoffentlich deutlich machen, dass eine multipolare (grob gesagt: scheinbar zu vielseitige) Persönlichkeitsstruktur absolut nicht unbedingt etwas krankhaftes ist, was man eigentlich therapieren müsste, sondern dass dahinter eine Anpassung und Schlussfolgerungen aus einer Zeit stehen, deren tiefe Problematik uns selbst damals noch gar nicht völlig bewusst war. Diese Folgerungen können aber in vielen Fällen neue Wege weisen, ohne dabei zum heimlichen Missionar werden zu wollen. Die Art, wie diese Erfahrungen jetzt in unserer konsumwütigen Welt schon wieder verdrängt werden, dürfte viel eher krankhaft sein.

Bei einigen der anschließenden Schlussfolgerungen, welche Fragen der Kosmogonie berühren, ist inzwischen (2013) klar, dass sie sich in dieser Form nicht aufrecht erhalten lassen. Doch die ins Auge gefassten Ideen bleiben davon im wesentlichen unberührt. Daher und weil es hier auch um die Entwicklungsgeschichte von neuen Vorstellungen geht, werden dennoch die betreffenden Essays meist unverändert wiedergegeben, ohne auf eine aktuelle Richtigstellung Wert zu legen. Die entscheidenden und weiterhin aufrecht erhaltenen Punkte über Naturphilosophie sind im letzten Abschnitt des ersten Teils wiedergegeben.

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