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Einleitung

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Ein Buch über die Kelten zu schreiben ist ein ambitioniertes Unterfangen, doch auch ein Führer zu den Kelten in Süddeutschland stellt einen Autor vor mehrere Probleme. So zwingt die Menge und Dichte der bedeutenden und sehenswerten archäologischen Denkmäler und Museen zu einer Auswahl, die im Grunde den Geschmack des Autoren wiederspiegelt und dem thematisch interessierten Leser willkürlich erscheinen mag. Aber dem ist natürlich nicht so. Vielmehr soll der Leser auf eine – hoffentlich reale – Reise zu Orten mitgenommen werden, die Forschung und Phantasie sowohl von Fachleuten als auch Laien seit langer Zeit in Bewegung halten und ausschlaggebend für einige bedeutende Kontroversen in wissenschaftlichen Diskursen sind. Dabei müssten durchaus die politischen Grenzen Deutschlands verlassen und bedeutende Funde in Österreich und der Schweiz behandelt werden. Leider reicht hierzu der Platz nicht aus. Ein weiterer Grund für die Auswahl bestimmter Plätze ist natürlich auch die Präsentation der Funde. Der Besucher soll schließlich etwas zu sehen bekommen und nicht nur wissen, dass er sich an einem für die Wissenschaft bedeutenden Platz befindet. Natürlich wird sich auch bemüht, weitere archäologisch relevante Sehenswürdigkeiten in der Umgebung der beschriebenen Fundstätten zu erwähnen, doch kann dies weder vollständig noch ausführlich geschehen. Auch bei der Beschreibung der Funde muss zwangsläufig eine Auswahl getroffen werden und es wird hauptsächlich auf eindrucksvolle und/oder in der Wissenschaft diskutierte Funde eingegangen. Bedenkt man, dass über die meisten Fundorte eigene, oft mehrbändige Publikationen erschienen sind, so kann man hoffentlich verstehen, dass die hier gelieferten Beschreibungen eher als Einführung zu verstehen sind. Auch eine Problematisierung bzw. Definition aller relevanten Begriffe kann hier nicht erfolgen. So wird zum Beispiel zwar bei den entsprechenden Funden auf die keltische Kunst eingegangen, die Frage, was Kunst aber überhaupt ist und wie sie sich von Handwerk unterscheidet, kann hier nicht behandelt werden. In diesem und anderen Fällen muss auf die angeführte Sekundärliteratur verwiesen werden. Bevor aber mit der Reise begonnen werden kann – sie wird vom Glauberg über die Heuneburg nach Manching führen –, sollen einige grundlegende Informationen zu wissenschaftlichen Fragen erörtert werden. Denn die Keltologie steckt voller Kontroversen, die zum Teil gerne ignoriert werden, zum Teil aber auch zu Überinterpretationen führen. Der Leser soll aber in die Lage versetzt werden, sich sein eigenes Bild zu machen. Im Gegensatz zu den mediterranen Kulturen kann die Deutung als keltisch betrachteter Funde nur in seltenen Fällen durch schriftliche Belege untermauert werden. Dies hat vor allem in der prähistorischen Forschung zu Kontroversen geführt, deren Kenntnis für das Verständnis der behandelten Orte wichtig ist.

Die Kelten in Süddeutschland

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