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7.2.4 Zwischenfazit

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Die TherapeutenTherapeuten haben also nicht bei ihrer Versammlung gelesen,1 sondern individuell-direktLektüreindividuell-direkt und in Abgeschiedenheit von den anderen. Dies ist insofern von besonderer Relevanz, als Philons Beschreibung der Therapeuten freilich stark idealisierte Züge aufweist, aber diese Idealisierung gerade eine „allegory for ideal congregations of Jews“2 darstellt, also einen Aussagewert über die besprochene Gruppe hinaus hat. Außerdem bleibt festzuhalten, dass die bei PhilonPhilon von Alexandria eindrücklich bezeugte Reflexion des Prozesses des SchriftspracherwerbsSchrift-spracherwerb sowie der kognitivenkognitiv Verarbeitung, v. a. im Hinblick auf die der Aufmerksamkeit die Aufnahmekapazitäten sowie der variierenden Geschwindigkeiten beim Lesen, die Verbreitung individuell-direkter Lektüre im JudentumJudentum des 1. Jh. v./n. Chr. voraussetzt. Wichtig ist außerdem das mnemotechnische Konzept, das nicht auf „MündlichkeitMündlichkeit“ oder das Wiederholen im Kopf setzt, sondern die Konsultation des LesemediumsLese-medium erfordert. In keinem Fall findet sich bei Philon eine Form liturgischen Lesens oder ein bestimmter LesezyklusLese-zyklus.

Lesen in Antike und frühem Christentum

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