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Zwölfter Brief.
Von Julie.

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Ich wollte Ihnen die Scene beschreiben, die stattgefunden hat, und die das Billet zur Folge hatte, das Sie erhalten haben müssen, aber mein Vater hatte seine Maßregeln so genommen, daß sie erst einen Augenblick vor dem Abgang des Couriers endete. Sein Brief ist ohne Zweifel noch zu rechter Zeit auf die Post gekommen; mit diesem ist es nicht möglich: Ihr Entschluß wird gefaßt und Ihre Antwort abgegangen sein, ehe derselbe an Sie gelangt; also würde jede nähere Mittheilung überflüssig sein. Ich habe meine Pflicht gethan, Sie werden die Ihrige thun; aber das Schicksal drückt uns zu Boden, die Ehre verräth uns, wir werden auf ewig getrennt sein, und, zum Uebermaß des Gräuels, werde ich geworfen werden in die .... Ach! ich habe leben können in den deinigen ! O Pflicht! Wozu bist du nutze? O Vorsehung .... Seufzen und schweigen!

Die Feder fällt mir aus der Hand. Ich war seit mehren Tagen unwohl; das Gespräch von diesem Morgen hat mich merkwürdig aufgeregt Kopf und Herz thut mir weh ich fühle einen Schwindel …. Will sich der Himmel meiner Leiden erbarmen? ... Ich kann mich nicht aufrecht halten .... ich muß in's Bett gehen, und tröste mich mit der Hoffnung, daß ich nicht wieder aufstehen werde. Adieu, du meine einzige Liebe. Adieu zum letzten Male, theurer, zärtlicher Freund Juliens. Ach! wenn ich nicht mehr für dich leben darf, habe ich nicht schon aufgehört zu leben?

Jean Jacques Rousseau: Romane, Philosophische Werke, Essays & Autobiografie (Deutsche Ausgabe)

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