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Orientierung in Zeit und Raum – Im Gedenken an meinen Vater

Wer bin ich? Wo bin ich? Wie spät ist es? Wo war ich? Was habe ich gerade getan? Wo gehe ich hin? Nein, das ist nicht der Titel eines Gemäldes von Gauguin, auch wenn er das sein könnte. Das sind grundlegende Fragen. Wir schätzen uns glücklich, wenn wir uns daran erinnern können, den Herd abzuschalten, nachdem wir ihn benutzt haben, und uns, was sehr viel schwieriger ist, einige Zeit später noch daran erinnern können, dass wir ihn abgeschaltet haben. Doch wir schätzen uns im Allgemeinen nicht glücklich, wenn wir wissen, was wir gerade tun, wer wir sind, wo wir sind oder wie spät es ist. Das sollten wir aber. Wir halten schrecklich viel für selbstverständlich, was eigentlich überaus wunderbar und belebend ist und jedem sich entfaltenden Moment unseres Lebens Sinn gibt.

Als mein Vater nach und nach große Teile seines Verstands an die Alzheimer-Krankheit verlor, wurde mir auf verstörende Weise klar, was ich bisher alles für selbstverständlich gehalten hatte. Ich wusste, wo ich war, wie ich dort hingekommen war, was ich zuvor getan hatte und was als Nächstes kommen könnte. Und ich brauchte gar nicht darüber nachzudenken. Ich wusste es einfach. All das löste sich für ihn immer mehr auf. Es war, als entstünden große Löcher in seinem Gehirn. Zeit und Raum und Kausalität gehörten zu den frühen Opfern.

Mein Vater, Elvin Kabat, hatte seine gesamte berufliche Laufbahn am Medical Center der Columbia University absolviert, abgesehen von einer Zeitspanne von zwanzig Jahren gegen Ende seines Berufslebens, in denen er, erstaunlich für einen Mann seines Alters, jedes Wochenende zwischen seinem Labor in New York und einem von ihm geleiteten Projekt an den National Institutes of Health (NIH) in Bethesda, Maryland, hin und her fuhr. Bei diesem Projekt wurden die Sequenzen aller bekannten Antikörper-Moleküle und später ihrer Gene gesammelt, und die Daten wurden ins Internet gestellt und ständig aktualisiert.

Eines Tages erzählte mir eine seiner Kolleginnen von der Columbia University die folgende Geschichte: Gegen Ende ihres gemeinsamen Mittagessens in der Ärztekantine sagte mein Vater zu ihr, er werde sich gleich zum Flughafen aufmachen, um nach New York zurückzukehren. Die Sache war nur, dass er sich bereits in New York befand. Als ich diesen Anruf erhielt, wussten ich und meine Familie bereits Bescheid.

Die erste Episode, der ich es erlaubte, in mein Bewusstsein zu dringen oder die ich einfach nicht mehr übersehen konnte, ereignete sich in jenem Jahr, als er, wie immer ohne Steuerberater, seine Steuererklärung machte. Er berichtete mir voller Begeisterung, er werde das Finanzamt dazu bewegen, ihm die Kosten für all seine Reisen zwischen New York und den NIH zu erstatten. Doch dabei verwechselte er, was früher unvorstellbar gewesen wäre, einen Steuerabzug mit einer Rückzahlung. Ich war am Boden zerstört. Ich erinnere mich bis zum heutigen Tag an dieses eindrückliche Gefühl, das irgendwo tief in meiner Brust begann und sich dann als Übelkeit in der Magengegend festsetzte, als mir klar wurde, was das zu bedeuten hatte. Dies war ein Symptom von einer ganz anderen Größenordnung als die gelegentliche Schwierigkeit, das richtige Wort zu finden oder zu vergessen, wo er seine Schlüssel abgelegt hatte.

Konnte das wirklich wahr sein? Was sollte dies für meinen Vater bedeuten, dessen eigener Mentor, der große Immunologe Michael Heidelberger, 103 Jahre alt geworden war und der bis zum Alter von 102 Jahren noch täglich in seinem Labor aufgetaucht war, um mit den Studenten zu diskutieren und seine Forschungsberichte zu schreiben. Meines Vaters einziger Wunsch war es – und dieser Wunsch wurde immer stärker, während er selber spürte, dass er älter wurde –, kreativ zu bleiben und in seinem geliebten Labor das leisten zu können, was er »produktive Arbeit« nannte. Sein ganzes Leben lang hatte er, der mit einem eisernen Willen und einem rasiermesserscharfen Intellekt begabt war, fast ausschließlich in und von seinem Verstand gelebt. Er hatte einen Lehrstuhl in Mikrobiologie inne und war in drei anderen Fakultäten als Professor tätig, und er hatte für seine Pionierarbeit auf dem Gebiet der Immunochemie und der Molekularen Immunologie aus der Hand des Präsidenten die National Medal of Science erhalten. Er war altgedientes Mitglied der National Academy of Sciences, ein Mann, der schon überall als Dozent und Berater gearbeitet hatte und der sich praktisch als Einziger auf weiter Flur und unter großen Kosten für seine berufliche Karriere gegen den Loyalitätseid verwahrt hatte, den das öffentliche Gesundheitssystem während der McCarthy-Ära allen Wissenschaftlern abverlangte, die Forschungsgelder beantragten. Er boykottierte die National Institutes of Health öffentlich und gewährte vom Public Health Service finanzierten Wissenschaftlern so lange keinen Zugang zu seinem Labor, bis, so lautete zumindest seine Version der Geschichte, die Regierung nachgab und einige Jahre später die Forderung zurücknahm. Ich erinnere mich, wie er damals, ich war noch ein Schuljunge, nach Hause kam und eine Flasche Champagner für die Familie öffnete, um seinen Sieg zu feiern. Prinzipientreue und Ehrlichkeit waren ihm heilig; seine ethische Leitlinie als Naturwissenschaftler war, die Daten für sich sprechen zu lassen. Soweit ich weiß, ist er während seiner gesamten wissenschaftlichen Arbeit niemals von diesem Prinzip abgewichen.

Er hatte in seinem Labor in Zusammenarbeit mit Kolleginnen aus aller Welt fast fünfhundert Forschungsberichte veröffentlicht. Er war der Koautor von drei Ausgaben eines gewichtigen Lehrbuchs mit dem Titel Experimental Immunochemistry, zu seiner Zeit die Bibel auf diesem Gebiet, und er hatte eine Reihe anderer Fachbücher veröffentlicht, von deren Inhalt ich trotz meiner Ausbildung in Molekularbiologie kaum ein Wort verstand. Und nun verwechselte dieser Mann einen Steuerabzug mit einer Rückzahlung, fragte mich, in wessen Haus er sich befand, wenn er mich besuchen kam, erklärte mir mit einiger Befriedigung, er habe eine besondere Abmachung mit der Telefongesellschaft, dass er seine Telefonrechnung mit Einzahlungsbelegen statt mit einem Scheck begleichen dürfe, und war dabei so überzeugend und liebenswürdig, dass ich ihm für einen Moment beinahe glaubte. Nun erzählte er gelegentlich, wie er einst eine Zeit lang unter den Pygmäen in Afrika gelebt habe, und dass sie, die bereits alle seine Forschungsberichte gelesen hatten, »sehr froh« gewesen seien, ihn zu treffen, als er in ihrem Dorf ankam. Der Vorstellung, wie diese kleinen Menschen zu ihm aufsahen und ihm ihre Ehrerbietung erwiesen, konnte ich mich nicht erwehren. Als ich ihn fragte, wo in Afrika das gewesen sei, antwortete er »Südamerika«. Und in diesem Stil ging es weiter. Er lief ziellos in der Nachbarschaft umher. Er wurde inkontinent. Er begriff seine eigene Arbeit nicht mehr. Und er wusste immer weniger zu sagen, wer seine Freunde waren.

Die Zeit, die ich mit ihm verbringen konnte, war mir kostbar, ganz gleich, was geschah, während sich der Vorhang auf sein Gedächtnis herabsenkte und er immer weniger wusste, wo er war und was mit ihm geschah. Wir saßen nebeneinander und hielten uns bei der Hand, manchmal stundenlang. Er konnte sehr lange dasitzen. Es war, als meditierten wir zusammen. Er war auf seine Weise präsent und ich auf meine. Das Wichtigste war, dass wir zusammen waren. Unsere gemeinsame Zeit war kostbar, schmerzlich und zum Verzweifeln.

Er hatte so seine Momente. Eines Tages, als er im Garten vor einem hohen Lattenzaun saß, hinter dem ein Telefonmast vor den Büschen und dem Himmel emporragte, in den ein einziges Kabel hinein, aber keines hinausführte (es muss wohl auf der Rückseite des Mastes in die Erde geleitet worden sein), erklärte er plötzlich wie aus dem Nichts: »Na, das ist wohl wirklich die Endstation.«

Da war viel Wahres dran. Ich konnte nicht umhin, mir vorzustellen, wie ein Foto von uns beiden aussähe, von hinten aufgenommen, wie wir da auf der Bank saßen, den Telefonmasten mit seinem einsamen Kabel vor uns, dahinter der Himmel. Es hätte den Titel »Endstation« tragen können. Für ihn war es das.

Bei einer anderen Gelegenheit kommentierte er das Kommen und Gehen der Krankenwagen, das er vom Fenster seines Zimmers in dem Pflegeheim, in dem er schließlich untergebracht werden musste, aus beobachtete, mit dem Satz: »Wenn du stirbst, dann schmeißen sie dich raus.«

Ich spürte, wie seine körperlichen und geistigen Fähigkeiten immer mehr nachließen, und eine Zeit lang spürte er es ebenfalls und lehnte sich dagegen auf, bis auch diese Auflehnung sich auflöste. Aber es kam nie soweit, dass er nicht mehr wusste, wer seine Frau, wer seine Kinder und Enkelkinder waren. Er konnte uns allein an der Stimme am Telefon erkennen. Wenn ich ihn anrief und nur »Hi, Dad« sagte, wusste er sofort, dass ich am Apparat war und nicht einer meiner beiden Brüder. Seine liebevolle Begrüßung »Hi, Johnny, Schatz« traf mich mit schmerzlicher Wucht und löste Dankbarkeit und Traurigkeit zugleich aus.

An dem Tag, an dem er starb, hatte ich ihn einige Stunden lang in meinen Armen gehalten und ihm seine Lieblingslieder von Gilbert und Sullivan vorgesungen, Lieder, die er für mich gesungen hatte, als ich noch ein Kleinkind gewesen war. Hier und da veränderte ich den Text und erfand neue Verse, um ihm die Botschaft zu vermitteln, wie sehr er in der Liebe seiner Familie lebte, und dass es ganz in Ordnung war, wenn er nun Abschied nahm. Zwischen diese Lieder streute ich immer wieder Rezitationen von Mantren und Texten ein, die ich im Lauf der Jahre in den verschiedenen Traditionen, in denen ich Meditation praktiziert hatte, gelernt hatte, einschließlich des »Herz-Sūtra« auf Englisch und Koreanisch, um dann immer wieder in lange Phasen des Schweigens zu verfallen. Es fühlte sich irgendwie richtig an, »Form ist nichts anderes als Leere, Leere ist nichts anderes als Form« anzustimmen, während mir Tränen über die Wangen liefen. In all dem und besonders in den langen Phasen der Stille war ich mir seiner zaghaften, unregelmäßigen Atmung bewusst, aber auch meiner eigenen. Und dann kam nach vielen Stunden ein Moment, in dem seine Ausatmung stockte – und keine Einatmung folgte. Schluchzend hielt ich ihn noch lange in den Armen.

Während der acht langen Jahre, in denen mein Vater seinen Verstand verlor, wurde mir sehr viel über die Dinge klar, die ich für selbstverständlich gehalten hatte. Er verlor zunehmend den Kontakt zu dem, was nur wenige Momente zuvor geschehen war. Er war zwar präsent, aber es war eine verwirrte Präsenz. Er war sich des Zusammenhangs der Dinge nicht mehr bewusst. Er besaß keine Orientierung in einem umfassenden Bewusstsein, das ein Gefühl für Vergangenheit und Zukunft beinhaltete. Er brachte es oft nicht fertig, Gedanken, die er zweifellos hatte, festzuhalten und in Worte zu fassen. So sprach er zum Beispiel über bestimmte Dinge, musste dann aber, weil ihm das Wort nicht einfiel, auf Begriffe wie »Substanz« oder »Material« zurückgreifen, die er in seinem wissenschaftlichen Vokabular oft verwendet hatte, was zur Folge hatte, dass wir ihn einfach nicht verstehen konnten, weil alles so vage war. Seine Beziehungen außerhalb der Familie wurden für ihn immer verschwommener, doch seine Gefühlswelt war weiterhin intakt. Nach einer schrecklichen und erschreckenden Phase intensiver Frustration und Wut über seine missliche Lage und seine Unfähigkeit, trotz aller Versuche, an seinem Leben, seinem Labor und seiner Welt festzuhalten, wurde er sanfter und offenkundiger liebevoll. Er vereinsamte allerdings auch zunehmend und war immer mehr in seiner Welt isoliert. Er freute sich über alle Aufmerksamkeit, die man ihm schenkte. Er liebte Aufmerksamkeit. Das war schon immer einer seiner herausragenden Charakterzüge gewesen, ganz gleich, wie sehr seine Leistungen von der Welt anerkannt wurden. Doch bis zum Ende musste es eine respektvolle Aufmerksamkeit sein. Er nahm sehr wohl wahr, ob jemand nur so tat, als ob, und sich über ihn lustig machte, oder ob die Zuwendung von Herzen kam.

Die Krankheit meines Vaters machte mir klar, wie wichtig es ist, von dem vollen Spektrum unserer geistigen Fähigkeiten Gebrauch zu machen, solange wir sie noch besitzen, und sie auf keinen Fall für selbstverständlich zu halten. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, diese Fähigkeiten zu entwickeln, um die Wirklichkeit der Dinge erkennen zu können und sich nicht dazu verführen zu lassen, die bloße Erscheinung irrtümlich für die Realität zu halten. Das war meinem Vater in seiner Laufbahn als Wissenschaftler nie passiert, aber wie wir alle war er in anderen Bereichen des Lebens nicht dagegen immun, auch wenn er Immunologe war.

Schließlich müssen wir alle wissen, wo wir in Zeit und Raum lokalisiert sind (und sei es nur, dass wir wissen, dass wir uns verirrt haben), und wenn wir nicht gerade an Alzheimer oder einer anderen Form von Demenz leiden, dann wissen wir das auch. Und wir alle müssen wissen und mit der relativen Erfahrung des Wissens in Kontakt sein, wann wir etwas erfahren (jetzt) und wo wir uns befinden (hier), und wir müssen unsere Position innerhalb eines Stroms von »vorher und nachher« bestimmen können und wissen, wo wir wann waren.

Unser Nervensystem übernimmt auf eine Weise, die wir noch nicht verstehen, diese orientierenden Funktionen für uns und macht seine Arbeit zeitlebens bemerkenswert gut. Aber wir sollten nicht vergessen, dass dies eine Eigenschaft des Geistes ist, die ebenfalls vergänglich ist, der wir uns nicht sicher sein und die wir nicht für selbstverständlich halten dürfen. Wenn wir Achtsamkeit kultivieren, dann machen wir den besten Gebrauch von dieser Fähigkeit, solange uns das noch möglich ist.

Der Verlust dieser grundlegenden Funktion der Orientierung wird mit erschreckender Eindringlichkeit in der Anfangsszene des Romans Die Diagnose von Alan Lightman beschrieben, in der ein Geschäftsmann auf dem Weg zur Arbeit irgendwo zwischen einem Vorortbahnhof und seinem Bestimmungsort im Zentrum von Boston einfach und auf unerklärliche Weise vergisst, wer er ist und wohin er gerade fährt. Der surreale Albtraum, sein Ziel und seine Orientierung zu verlieren (»Wohin fahre ich denn heute morgen in meinem Geschäftsanzug? Ach ja. Natürlich ins Büro, wie all die Leute in diesem Zug. Aber wo arbeite ich denn und was habe ich eigentlich für einen Beruf?«), führt plötzlich dazu, dass er sich in einem traumartigen Zustand verliert, in dem ihm alles vage bekannt vorkommt, es dann aber doch nicht ist. Ein Traum, der sehr schnell zu einem echten Albtraum wird.

Wir alle leben ständig am Rande eines solchen Albtraums. Aber irgendwie ist unser Orientierungssystem so robust, dass uns der pathologische Zustand und der Albtraum erspart bleiben – zumindest auf der konventionellen Ebene. Aber »Wer bin ich?« und »Wohin gehe ich?« sind tiefgründige Fragen, im Grunde echte Zen-Kōans.4 Ich denke, dass es uns sehr gut tun würde, wenn wir uns diese Fragen als eine Meditationsübung regelmäßig selber stellten, statt das, was wir sind und was wir tun, für selbstverständlich zu halten; besonders, wenn wir glauben, die Antwort zu kennen und den Schleier der oberflächlichen Erscheinung und Geschichten, die wir uns selbst erzählen, und der vielleicht die Tiefenstruktur und die vielfältigen Dimensionen unseres wahren Lebens überdeckt, beiseite zu ziehen. Denn keine von uns kann sich jemals sicher sein, dass ihr diese Fähigkeiten auch weiterhin zur Verfügung stehen werden, oder wie lange sie noch leben wird, um zu lernen und in die Fülle ihrer selbst hineinzuwachsen.

Was bei meinem Vater erhalten blieb, als sein Gedächtnis und sein Verstand schon fast gänzlich dahin waren, war die Liebe seiner Familie und die tiefen Bande zu vielen wunderbaren FreundInnen, KollegInnen und StudentInnen in aller Welt, und das, was er in der Welt getan, gegeben und geliebt hatte. Das sind die menschlichsten unserer Verbindungsfäden zu dieser Welt. Aber auch sie sind flüchtig und vergänglich, sodass wir sie am besten anerkennen, sie kultivieren und uns ihrer erfreuen sollten, solange wir noch Gelegenheit dazu haben.

Was eine jede von uns irgendwann einmal vielleicht am tiefsten bedauern könnte, ist, den Moment nicht beim Schopfe gepackt und als das gewürdigt zu haben, was er war, solange er greifbar war, insbesondere, was unsere Beziehungen zu anderen Menschen und zur Natur angeht. Vielleicht ist das die wesentlichste Orientierung, sowohl innerhalb von Zeit und Raum als auch gleichzeitig außerhalb von Zeit und Raum: ein nahtloses, kontinuierliches Erkennen dessen, was ist, direkt, nichtbegrifflich und in der eigenen Erfahrung verankert. Und all dem mit Liebe zu begegnen.

4 Ein Kōan ist ein Hilfsmittel der Zen-Schulung, eine Herausforderung in Form einer Frage oder eines Dialogs, die man versucht, während der Meditation vor dem inneren Auge zu halten, die man begreifen und auf die man antworten soll, ohne mit dem diskursiv denkenden Geist zu antworten, da jegliche Antwort, die aus dem Denken kommt, nicht authentisch und nicht den gegebenen Umständen angemessen sein wird. Beispiele für ein Kōan sind die Fragen »Was bin ich?« oder »Hat ein Hund die Buddha-Natur?« oder »Was ist Buddha?«. Praktisch sämtliche Situationen unseres Lebens könnte man als einen Kōan ansehen; es könnte etwa »Was ist dies?« oder sogar »Was jetzt?« lauten. Die Antwort könnte in jedem Augenblick eine andere sein. Es geht einzig darum, dass sie authentisch und angemessen ist und nicht aus dem dualistischen Denken hervorgeht. Es kann auch eine nichtverbale Antwort sein.

Das heilende Potenzial der Achtsamkeit

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