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Kodieren mit dem Ziel der Theoriebildung

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„Die Grounded Theory basiert auf einem Konzept-Indikator-Modell, mit dessen Hilfe eine Reihe von empirischen Indikatoren nach Konzepten kodiert werden. Empirische Indikatoren sind konkrete Daten wie Verhaltensweisen und Ereignisse, die in Dokumenten und in Interviewtexten beobachtet oder beschrieben werden. Diese Daten sind Indikatoren für ein Konzept, das der Forscher zunächst vorläufig, später aber mit mehr Sicherheit aus den Daten ableitet.“ (Strauss, 1998, S. 54).

Das Konzept-Indikator-Modell basiert auf Überlegungen Glasers (1978) und präzisiert den Übergang von den Daten zu bereits theoriehaltigen Konzepten (vgl. Abbildung 2). Theoriehaltig bedeutet hier, dass Annahmen darüber aufgestellt werden, wie verschiedene Ereignisse (Indikatoren) auf eine bestimmte Art und Weise miteinander in Verbindung stehen. Dabei kann ein Indikator auf mehrere Konzepte hinweisen (Mehrfachkodierung einzelner Fälle bzw. Segmente); anders herum setzt sich ein Konzept zumeist aus mehreren Indikatoren zusammen bzw. wird erst durch die verschiedenen Indikatoren ausdifferenziert.

Z.B. deutet der Satz einer Lehrkraft „Wo liegt denn euer Problem?“ einerseits auf das Konzept Diagnostik hin, da der Lehrer von den Schülern Informationen über deren Arbeitsstand einholt. Andererseits wurde das gleiche Segment in der Untersuchung unter dem Konzept Aufforderung zum Analysieren klassifiziert.

Durch die zunehmend dichtere Ausdifferenzierung der Konzepte und deren Beziehungen zueinander – mittels verschiedener Kodierverfahren (vgl. Kapitel 2.1.2) -, wird die Grounded Theory entwickelt. Konzepte sind dabei als kleinere Einheiten der gesamten Theorie zu verstehen.


Abbildung 2 - Konzept-Indikator-Modell (nach Mey und Mruck, 2009; Strauss 1998)

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