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In der »Stadt unter dem Meere« war alles den ganzen Tag über in fiebernder Erwartung.

Beim »Korso« wurden Gedanken ausgetauscht über die Dinge, die man sich bestellt hatte. Die Sorge, ob auch alles von den Kameraden besorgt würde, war groß.

Die Unruhe wuchs von Stunde zu Stunde.

Möller war mit einer Motordräsine fortwährend unterwegs. Er erzählte den Ziegen, den Hunden, den Kaninchen, den Vögeln und allen, was sie für schöne Dinge bekommen würden.

Gegen Abend schmückte sich Möller, als ob es zum Ball ginge. Nelly, Nelson und noch fünf Hunde liefen fortwährend hinter ihm her. Zwei Katzen schnurrten an seinen Beinen.

Möller hielt mit seinen Tieren die längsten Gespräche, und seine Lieblinge verstanden ihn auch. Er bedauerte nur, daß er nicht die blinden Molche aus dem kleinen See und die Zweitaschenmuscheln soweit bringen konnte, daß sie ihm nachliefen wie seine Ziegen, Hunde und Katzen.

Als um sechs Uhr abends an Stelle von U.1000 U.10 ausfuhr, waren fast zwei Drittel der Besatzung mit an Bord. Der Rest machte es sich am Plateau im Seedom bequem und vertrieb sich die Zeit mit Karten-, Domino- und Schachspiel.

Doch keiner der Spieler war so richtig bei der Sache. Die Erregung lag auf allen Gesichtern.

Leutnant Ulitz ging mit zwei anderen Herren auf und ab. Er erwartete – Zigaretten – gute, rauchbare Zigaretten. Rinseler hatte es wohl dreißigmal eingeschärft bekommen, 100 – nein 500 – nein, wenn es ginge, 1000 Zigaretten und 100 Zigarren mitzubringen.

Der Koch beriet mit Möller den Speisezettel für den kommenden Mittag.

Morgen war Sonntag. Mittags sollte ein Menu auf den Tisch kommen, daß die Zweitaschenmuscheln unterm Wasser einen Rheinländer tanzten, die blinden Molche Augen bekamen.

Nachmittags, nach dem Tennis- und Fußballmatch, wird es einen Doppelmokka mit Kuchen geben. Möller fragte sich, ob sie wohl auch Wein erhalten würden. Der Koch war dessen sicher. Ulitz, der eben vorbeiging, klopfte Möller auf die Schulter, wofür er von sämtlichen Hunden wild angeblafft und angeknurrt wurde, und sagte jovial:

»Jawohl, alter Stallknecht Möller! Jawohl, alte Tierseele und Hundetante. Sekt! Echten französischen Sekt gibt es und Erdbeerbowle.«

»Jawohl, Herr Leutnant. Aber frisches Vogelfutter bringen die sicher mit!« Möller freute sich übers ganze Gesicht.

»Na, vergessen Sie nicht, Möller, alter Knabe, Ihrem Vogel eine anständige Ration zu geben, sonst piepst er noch mehr.«

Die Stadt unter dem Meere

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