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8. Zähmung des Herrn Spenner

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Die ersten Zelte tauchten vor ihnen auf, Graue, im leichten Wind flach atmende Fremdkörper auf der grün-bunten Wiese.

Stefan lenkte den Einspänner vorsichtig in die enge, gewundene Gasse, zwängte ihn zwischen den sich hin und wieder schüttelnden Behausungen hindurch und hielt an: Das Lager schien menschenleer. Gespenstisch bewegten sich die Zelte, klatschte hier und da eine Plane im Wind, kein Wachtposten, kein Ruf, kein Kindergeschrei; über allem lag gespannte Ruhe.

„Fahr nur weiter!“ Therese beugte sich vor, suchte angestrengt zwischen den immer dichter stehenden Zelten nach einer Erklärung.

Dann, unversehens, standen sie dicht gedrängt vor ihnen, versperrten ihnen den Weg, machten ein Vorwärts wie Rückwärts unmöglich: Söldner, Gaukler, jung, alt, Mütter mit Kindern auf dem Arm und herausgeputzte Dirnen Körper an Körper. Standen wie eine riesige, kreisförmig aufgestellte, fest zusammengefügte Mauer auf dem Lagerplatz und starrten schweigend in dessen Mitte. Kaum beachtet rollte der Einspänner heran, hielt nah an der Menge, störte für einige Augenblicke das beklemmende Schweigen, welches über allem lag.

„Was nun?“ Franz reckte sich, versuchte etwas zu erkennen, spürte Thereses Hand fest auf seinem Arm, erkannte die deutliche Warnung in ihrem ihm zugeneigten Gesicht: „Ein Lagergericht! Was auch geschieht: keinen Laut!“ Sie sprach leise, eindringlich, so dass er einen Augenblick in seiner Bewegung innehielt, abwägend zur schweigenden Masse, dann wieder in ihr warnendes Gesicht sah, bevor er sich langsam erhob um zu sehen, was er noch nie gesehen hatte.

Über die Köpfe hinweg erkannte er dort, wo die Masse Raum gelassen hatte, die große, glutvolle Feuerstelle, heller Rauch, von flirrender Gluthitze getrieben, strebte schräg gen Himmel. Im Zentrum der Feuerstelle, mannshoch, ein dicker Baumstamm, inmitten der Glut fest in den Boden gerammt. Davor, in nur handbreitem Abstand, ein ebensolcher kräftiger Stamm, wohl hüfthoch und in seinem oberen Teil stark verjüngt, zunächst armdick, dann auslaufend wie eine Speerspitze.

Sein Blick wurde abgelenkt, fiel seitlich, etwas abseits vom Feuer, auf einen Mann. Groß, hager und vollkommen entkleidet schien er ebenso hell herüber wie das frisch zugespitzte Holz in der Glut. Ohne jede Fessel, mit hängendem Kopf stand er vor der schweigend wartenden Masse, ausgeliefert, von unzähligen wütenden Blicken durchbohrt. Hinter ihm, einige Schritte entfernt, zwei Pikeniere, der eine ein aufgerolltes Seil am langen Arm. Weiter zurück, im Schatten einer weit ausladenden Buche, drei Männer in prächtigen Offiziersuniformen. Saßen, einander im Gespräch zugewandt, hinter einem massiven Tisch, sparsam gestikulierend, wartend.

Franz wandte sich um, wollte etwas sagen, Therese hatte sich abgewandt, schaute in die Menge, bewegte Kopf und Oberkörper suchend hin und her.

„Du weißt, was da vorn geschieht?“ er hatte sich ihr zugeneigt, flüsterte.

Nur kurz blickte sie ihn über die Schulter an, schaute dann zum Feuer, „Er ist verurteilt, hat jetzt Zeit zur Entschuldigung und wird dann bestraft.“

„Die werden den doch nicht verbrennen?“

Für einen kurzen Moment sah sie ihn ernst an, „Schau gut hin! Lagergerichte haben ihre eigenen Strafen – und das muss so sein!“ wandte sich wieder zur anderen Seite, suchte weiter.

Eine Weile geschah nichts, standen sich Verurteilter und ehemalige Freunde, Kampfgefährten, Nachbarn in gespanntem Schweigen gegenüber.

Als sich ohne erkennbaren Anlass die Drei hinter ihrem Tisch erhoben, spürte Franz förmlich, wie im Rund hundertfach die Luft angehalten wurde. Eingerahmt von seinen Begleitern hob der in der Mitte Stehende den Arm, lässig, so als wollte er jemanden grüßen. Augenblicklich ergriffen die zwei Soldaten den Ärmsten. Banden ihm, der gestern vielleicht noch Kamerad, roh Arme und Hände auf dem Rücken zusammen und zerrten den nun Widerstrebenden zum Feuer.

Franz fuhr herum, sah auf Thereses Rücken, schaute zurück zum Feuer. In die Masse um ihn herum kam Bewegung, etwa wie sie der Wind verursacht, wenn er in Böen über die Wiese streicht. Hier war es der Schrei des Verurteilten, der die harten Leiber in Bewegung brachte. Unaufhörlich, heiser, durch brennenden Schmerz und Entsetzen um mehr als eine Oktave in die Höhe getrieben, hing er über der Menge.

Von seinen Bewachern rasch über die Glut geschoben, hockte er jetzt auf dem Stamm, nackt und nur eine rettende Brettstärke über der Speerspitze. Konzentrierte alle Lebenskraft in seinen brennenden Füßen, mit denen er sich verzweifelt auf dem dicker werdenden Stammende dicht über der Glut abstützte. Ein Seil wurde rasch um seine Brust geschlungen, über den Stamm nach hinten weggeführt und dort von einem der Pikeniere unter Zug gehalten. Der andere schob die Glut funkenstiebend noch einmal dicht und hoch an seinen Sitzplatz heran, dann war er sich selbst und dem unter ihm lauernden grässlichen Tod überlassen. Auf dem Platz herrschte Stille. Hunderte von Augenpaare waren auf den einen Punkt im Zentrum gerichtet, fixierten, registrierten, warteten angespannt auf das Unausweichliche.

Nach wenigen Augenblicken setzte das Zittern ein. Den Kopf weit in den Nacken gelegt, die Augen konzentriert gen Himmel gerichtet, bebte sein Körper vor Anstrengung, Schweiß rann in Strömen an ihm herunter. Irgendwo weit vorn kreischte eine Frauenstimme – wütend, eine andere fiel ein, dann war wieder Ruhe.

Er rutschte das erste Mal ab, trat in die Glut, heulte auf, erhielt vielstimmig ein schadenfrohes Echo. Das Gesicht eine Grimasse, brüllte er seinen Schmerz heraus, konnte sich noch einmal auf den Stamm retten, dessen helle, frische Farbe immer noch unschuldig herüber blinkte.

Franz wandte sich ab, neigte sich Therese zu, drängend, „Das kann er nicht überstehen!“

Sie, ruhig, gleichgültig, über die Schulter: „Das soll er ja auch nicht!“

Er schaute auf den Rücken vor ihm, verstand sie nicht. Wieder war sie ihm fremd. „Du bist hart geworden!“

Langsam drehte sie sich herum, sah ihn ruhig an, nickte leise, „Das wohl auch, Franz. Aber ich weiß eben, dass diese Strafe so ziemlich die höchste ist, die ein Lagergericht verhängt. Selten verhängt! Jeder Mann ist hier kostbar. Der Kerl muss innerhalb der Lagergemeinschaft also etwas getan haben, was diese ungewöhnliche Strafe verlangt. – Und da bin ich immer noch selbst betroffen, Franz.“

Wieder rutschte der Fuß ab, stieß hinab ins Feuer. Er bekam den Fuß jetzt nicht mehr aus der Glut, schrie nicht, kreischte jetzt. Riss den Fuß hoch zum Stamm, musste zurück in den Brand, riss ihn wieder hoch, Funken wirbelten. Das Holz büßte seine Unschuld ein, glänzte plötzlich rot. Erst nur in Rinnsalen herablaufend, dann das Holz überschwemmend nahm es ihm den letzten Halt, ließ auch den anderen Fuß herunterrutschen. Er tanzte in der Glut, wirbelte sie hoch, hüllte sich ein in den Brodem aufstiebender Funken, brüllte auf, kreischte und heulte, erntete hundertfach verstärkt ein höhnisches Echo. Wild warf er Kopf und Oberkörper hin und her, während ihn Holz und Seil unentrinnbar an seinen Platz hielten.

Unaufhaltsam würde er nun immer tiefer rutschen, würde sich, in gleichem Maße, wie ihm seine verbrannten Füße nicht mehr gehorchten, allmählich entleiben. Die Menge um ihn herum gierte, reckte die Fäuste, johlte, streckte ihm ihre wütenden Gesichter entgegen.

Franz mochte nicht mehr hinsehen, setzte sich und stellte erschreckt fest, dass er alleine im Wagen saß: Therese hatte den Wagen verlassen. Er fühlte sich unwohl, sah den Wagen inzwischen umringt von aufgeregten, lärmenden Menschen, die ihm allesamt fremd und in ihrem barbarischen Verhalten unerträglich waren. Therese blieb verschwunden. Er war am falschen Ort, hatte das Gefühl, gefangen zu sein inmitten dieser aufgebrachten Menge, jäh stieg Ärger in ihm auf. Die aufgepeitschte Stimmung ringsum, die entsetzten Schreie, die das immer tiefergehende Leiden über alle Köpfe hinweg bis zu ihm trug, die Unmöglichkeit, sich einfach entfernen zu können, das machte ihn wütend, und er schlug mit der Faust auf die Wagenwand neben sich, wieder und wieder.

Dann stand sie neben ihm am Wagen, erhitzt, zur Eile treibend: „Kommt! Rasch! Mikola bringt uns hier raus!“

Er verstand nicht, war einen Moment verwirrt, erstarrt.

„Franz los, wir müssen weg hier!“

„Und der Wagen?“ Hitzig fuhr er auf, „Den sehen wir doch nie wieder!“

„Ach, Unsinn!“ sie zeigt an ihm vorbei, „Josche wird sich darum kümmern!“ Er blickte über die Schulter zurück, fühlte sich in die Enge getrieben, musste lostoben: „Keiner von denen wird hier meinen Wagen anrühren, auch der Kerl nicht!“

„Franz hör auf damit!“ drängend, die Stirn kraus, „Das kann hier noch lange dauern, komm jetzt! Mikola wartet!“

„Ah, Mikola!“ er wusste, dass er keine Wahl hatte, musste das einfach sagen. Sein Hohn traf sie, ärgerte sie, ließ sie einfach losgehen.

„Wer ist Mikola, verdammt noch mal?“ Wütend rief er hinter ihr her, musste sich beeilen, wollte er sie nicht zwischen den Zelten aus den Augen verlieren. „Stefan! Hinterher!“ er war schon vom Wagen, sah, wie sich Josche, ein junger Musketier, auf den Bock schwang, drohte ihm, rückwärtsgehend, mit dem ausgestreckten Zeigefinger: „Pass ja auf!“ und erntete einen spöttischen Lacher.

Auf der anderen Seite der tobenden Menge wartete Mikola auf sie, lehnte umgeben von geblähten Zelten an der Rückseite seines kleinen, grauen Planwagens.

Groß, sehnig, mit einer wilden feuerroten Mähne, die unter seiner breiten Hutkrempe hervorquoll, blickte er ihnen neugierig entgegen. Er löste sich vom Wagen, musterte sie interessiert, während sie ihm eilig entgegen liefen. Als sie ihn fast erreicht hatten: „Das ist also dein Sohn, Trissa!“ er wies auf Franz, „Gute Arbeit!“ nickte ruhig, anerkennend, streckte Franz die Hand mit einem schiefen Grinsen entgegen.

Immer noch wütend hielt dieser einen Augenblick inne, kam ihm das Grinsen gerade recht. Im Schatten der breiten Krempe sah er dann die Narbe, die das bartlose Gesicht vom linken Auge bis zum Kinn diagonal durchfurchte und so die Gesichtszüge ausbremste. Immer noch hielt der seine Hand, legte ihm jetzt die andere auf die Schulter „Wir könnten euch gut gebrauchen, wirklich!“

„Mikola!“ Therese ließ Franz nicht zu Wort kommen, fuhr einfach dazwischen, genervt, ungeduldig, schob Franz weiter, „Einer war schon zu viel! Lass uns jetzt fahren – los!“ Unmissverständlich stieg sie auf den Holm und war schon im Wagen verschwunden.

„Gut!“ Er gab Franz einen freundlichen Schlag auf den Oberarm , ließ Stefan vorbei, der sich vorn im Wagen auf ein breites, quergelegte Brett schwang und die Zügel losband, versuchte zu grinsen „Dann fahrt los – und gebt mir gut auf meinen Schwarzen acht!“

„Und ihr auf meinen Wagen!“ Schon auf dem Holm, hatte Franz sich noch einmal halb umgewandt, immer noch Feuer in den Augen.

Mikola musste zu ihm aufsehen, hob beruhigend die Hand: „Fahrt unbesorgt, der ist in besten Händen. Wirklich!“

Der Wagen holperte los. Sie verließen das Lager, passierten bald das obere Tor und fuhren dann zügig durch die Stadt. Die Unebenheiten der Straße schlugen zu ihnen durch, ließen sie auf ihren bequemen Sitzen aus aufgeschichteten Planen und Decken hin und her schaukeln. Schweigend fuhren sie, blickten mal auf den Wagenboden, mal nach vorn aus dem Wagen, mochten sich nichts sagen.

Sie erreichten die Holzbrücke über den Fluss. Der Wagen fuhr etwas langsamer, erzeugte ein hohles Grollen auf den Holzplanken der Brücke, unter denen, nur wenige Fuß tiefer, die Donau zunächst harmlos und verspielt, dann aber zunehmend dunkel, glatt und gefährlich hindurchdrängte.

Über den rhythmisch nickenden Pferdekopf hinweg konnte Therese das Wirtshaus am anderen Ufer bereits erkennen. Flach und langgestreckt lag es etwas von der Straße zurück auf einer leichten Anhöhe, duckte sich unter hohen Bäumen. Sie beugte sich vor, kniff die Augen zusammen, suchte die Umgebung des Hauses ab: Wo war der Spenner? Sie hatte erwartet, den dunklen Spennerwagen dort zu sehen! Aber vor dem Haus stand niemand, niemand auf der Straße. Das entsprach nicht ihrem Plan! Keinesfalls durfte sie zuerst ankommen! Andererseits war sie sicher, dass der Spenner getroffene Verabredungen einhielt. Er war ganz sicher da.

Fast hatten sie das andere Ufer erreicht und sie konnte jetzt den Bereich um das Haus herum gut einsehen. Sah, dass die Tür zum Wirtshaus aufstand, dass mitten auf dem kleinen Platz zwischen Wirtshaus und Straße ein Baum genügend Schatten für Kutsche und Pferd spendete, aber der Platz war leer.

Das Grollen unter ihnen hörte auf, die Straße stieg leicht an und für einen kurzen Augenblick verschwanden Straße, Haus und Platz hinter dem Scheitelpunkt der kleinen Anhöhe. Sie beugte sich weit vor, stützte Unterarme und Ellenbogen auf den Knien ab: „Stefan! Wenn wir oben angekommen sind, fahre in den Baumschatten vor dem Haus!“

Stefan hatte den Kopf zuhörend über die Schulter nach hinten geneigt, nickte verstehend. Franz sah sie kurz an und lugte dann suchend unter der Plane durch nach vorn. Sie konnten das Haus und die Straße wieder sehen, „Da, vor dem Haus,“ sie nickte mit dem Kinn in die Richtung, „müsste ein dunkler Wagen stehen. Irgendetwas stimmt nicht!“

„Vielleicht ist das Wesen, mit dem du dich treffen willst, zu Fuß gegangen.“ Er blickte weiter geradeaus, sah sie nicht an.

„Das Wesen kommt von Augsburg.“ Er zuckte mit der Schulter, wandte sich kurz um „Dann hat er sich eben verspätet, haben wir ja auch!“

Sie musste lachen „Der Spenner? Der kann sich gar nicht verspäten!“

Er legte die Stirn in Falten, öffnete den Mund, wollte etwas sagen.

„Da vorne, unter dem Baum, da steht jemand!“ Stefan unterbrach, sprach über die Schulter nach hinten. Sie schaute an Stefan vorbei, während Franz sich direkt hinter ihn stellte, um besser sehen zu können. Deutlich sah sie die Person, die dort im Schatten am Baum lehnte, und sie erkannte ihn sofort.

Hastig: „Das ist der Fahrer vom Spenner! Fahr im Bogen auf die andere Baumseite, dann können wir sofort wieder zurück, wenn es sein muss!“ Sie lehnte sich weit in die Decken, rutschte nah an die Außenwand, um nicht sofort entdeckt zu werden.

Natürlich hatte sie nicht erwartet, dass der Augsburger neugierig und naiv einfach so auf sie warten würde, aber dies Versteckspiel gefiel ihr. Dieser hartschalige Mensch war sich also nicht sicher, wollte also erst einmal sehen, wer da zu ihm kam. Sie konnte sich genau vorstellen, wie er reagieren würde. Gut so!

„Was willst du tun?“ Franz sprach leiser, drehte sich nicht um, musterte den Fahrer unter dem Baum, der jetzt, da Stefan auf den Platz eingelenkt hatte, vor ihnen auftauchte.

„Ich muss wissen, wo der Spenner ist!“ Sie fuhren am Baum vorbei, lenkten dahinter ein, aufmerksam beobachtet von dem Fahrer, der lässig mit vor der Brust gekreuzten Armen gegen den Stamm lehnte.

Sie beugte sich weit vor, wartete, bis Franz sich zu ihr hinab gebeugt hatte, flüsterte: „Rede mit dem Fahrer! Krieg heraus, wo der Spenner ist!“

Er, staunend, fragend mit großen Augen, „Ich kenne doch den Spenner überhaupt nicht!“

„Das ist nebensächlich, lass es dir nur nicht anmerken, stell dich stur. Frag ihn einfach nach seinem Herrn, und wenn der im Wirtshaus ist, kommst du zurück! Ist der nicht im Wirtshaus, dann sag ihm, dass du seinen Herrn dort erwartest.“

Stefan hatte den Baum umfahren, hielt an.

„Das kann ja wohl nicht sein!“ Franz richtete sich etwas auf, verstand nicht.

Sie drängte: „Natürlich nicht! Sobald der Spenner dort hineingeht, komme ich hinterher. Du gehst kein Risiko ein!“

Sich weiter vorbeugend, fragend, sprach er sehr leise und schnell: „Was soll das Versteckspiel, warum gehst du nicht selbst?“

Ungeduldig reckte sie sich ihm noch ein wenig entgegen: „Das wirst du gleich ganz sicher verstehen, aber jetzt geh, sonst klappt das nicht!“

Er richtete sich auf, stieß die Luft geräuschvoll aus, während gleichzeitig die Schultern herabsackten. Schon halb in der Drehung noch ein Blick zurück: Mit zusammengepressten Lippen und gefurchter Stirn wies er auf das an diesem Tag bereits erreichte Maß an Zumutung hin.

„Seid ihr der Fahrer vom Spenner?“ Fordernd und resolut fragte er das, erzielte damit ein amüsiertes Lächeln auf ihrem Gesicht, während sie gespannt hinter der Plane lauschte.

„Vom Herrn Spenner, meint ihr!“

„Zügelt euch, Fahrer, der Ton steht euch nicht an!“

Mit dem Ohr nahe an der Plane, hielt sie sich die Hand vor den Mund, musste lachen. „Wo ist euer Herr? Ich sollte ihn hier treffen!“

Herablassend zäh der andere: „Ihr seid mit dem Herrn Spenner verabredet?“

„Passt auf:„ Für einen Moment hielt sie hinter ihrer Plane die Luft an. Franz sprach ruhig, aber entschlossen mit unüberhörbar drohendem Unterton, „Wenn ihr nicht wollt, dass euch der Herr Spenner gleich hinter seinem Wagen herzieht, solltet ihr mir schleunigst sagen, wo ich ihn treffen kann. Andernfalls seht ihr mich bald da unten auf der Brücke! Überlegt euch gut, was ihr jetzt sagt!“

„Wer sagt mir, dass ihr wirklich mit ihm verabredet seid?“ Er blaffte, befand sich aber schon auf dem Rückzug.

„Ich sag das! Und Ihr werdet es jetzt glauben! Also, wo ist er?“

Therese schob ihr Ohr gespannt näher an die Plane, spürte förmlich, wie der andere die Antwort hinauszögerte. „Er wartet in seinem Wagen.“

„Wo?“

„Ein Stück zurück an der Straße. Ich bringe euch hin!“

„Nein! Ich werde nicht mitkommen! Sagt dem Herrn Spenner, ich erwarte ihn hier im Wirtshaus!“

„Mein Herr geht nicht in ein Wirtshaus!“

„Heute wird er eine Ausnahme machen! Ich erwarte ihn dort!“

Therese war von der Plane abgerückt, saß bequem zurückgelehnt auf ihrem Deckenstapel, lachte kurz auf und zog anerkennend die Mundwinkel herunter, als Franz Augenblicke später grinsend den Kopf in den Wagen steckte. „Jetzt haben wir ihn! Mach weiter so! Aber gib Acht: Der Spenner ist ein anderes Kaliber! Lasse dich nicht überfahren, ich bin sofort da!“

Der Kopf verschwand und es dauerte eine Weile, bis sie deutlich hörte, dass ein Wagen die Straße herunter kam und dann auf den Platz fuhr. Stefan wandte sich nur wenig um, sprach wieder über die Schulter: „Er kommt!“

Augenblicke später, nachdem er den Planwagen mit einem erbosten Blick bedacht hatte, stapfte der bekannte Weber aus Augsburg zornig auf die Wirtshaustüre zu, war fest entschlossen, zunächst einmal die Verhältnisse gerade zu rücken.

Wenig später hörte Therese ihn schon, gerade, dass sie ihren Wagen verlassen hatte. Laut, beißend drang es aus der geöffneten Tür zu ihr heraus. So hatte sie sich den Spenner vorgestellt. Gebrüll!

Aus der Sonne kommend mussten sich ihre Augen einen Moment an das dämmrige Licht im Inneren des Hauses gewöhnen. Und so hörte sie zwar den Spenner im Hintergrund brüllen, sah aber zuerst nur den Wirt. Feist und massig saß er wenige Schritte von der Tür entfernt über einen Tisch gebeugt und verspeiste gemeinsam mit seiner Katze ein Huhn. Die Ellenbogen aufgestützt, Hände, Mund- und Kinnpartie fettglänzend, beäugte er sie neugierig, während ihre Augen den kärglichen Raum durchmaßen, den Spenner fanden.

Hoch aufgerichtet, mit herrisch vorgeschobenem Kinn, stand er vor einem der langen Tische direkt unter dem hinteren der zwei kleinen Fenster, wirkte in der Schlichtheit des niedrigen Raumes fremd und aufgeblasen, „Ihr zieht es vor mir nicht zu antworten?“

„Nicht in dem Ton, mein Herr!“ Franz, ihm zugewandt auf der Bank sitzend, die Hände entspannt auf dem Tisch, wirkte äußerlich ruhig und unberührt. „Was wollt ihr mir schon sagen! Haltet an euch, wenn ihr euer Geschäft mit mir machen wollt!“

„Ihr seid also der Herr Spenner aus Augsburg!“ Knapp drei Schritte hinter ihm stehend teilte sie ihm dies mit, gewissermaßen als Ergebnis ihrer Beobachtung.

Er wandte sich ihr zu, unwillig, mit einer sparsamen Drehung von Kopf und Oberkörper, taxierte sie mit einem raschen Blick. Dann, kurz und hart: „Was wollt ihr?“

Wieder machte sie ihre kleine Kunstpause, verschränkte ruhig und Ungehörigerweise ihre Arme vor der Brust: „Ich habe euch einen Handel anzubieten. Dazu waren wir hier verabredet!“

Ihr wollt mit mir ein Geschäft machen?“ Jetzt wandte er sich um, aber nur so weit, dass er seitwärts zu ihr stand, taxierte sie, überheblich, kalt, abwägend dann zu Franz und wieder zurück: „Hierzulande haben Frauen andere Aufgaben! – Ich mache keine Geschäfte mit Frauen!“ Sein Gesicht bekam einen verächtlichen Ausdruck, „Schon gar nicht mit Lagerweibern!“

Polternd flog der Hocker, auf dem Franz gerade noch gesessen hatte gegen die Wand und Therese musste ihren Arm rasch und sehr weit herausstrecken, um den Aufgebrachten gerade noch an der Tischkante zu stoppen. „Ich warne euch! Überlegt euch besser was ihr sagt!“ Drohend die Augenbrauen weit nach oben gezogen, den Zeigefinger vorgestreckt fixierte Franz den Spenner, der vorsichtshalber einen Schritt zurückgewichen war.

„Was könnt ihr mir schon anbieten?“ er zog sich hinter seiner Vornehmheit zurück, schaute abschätzig von Therese zu Franz und wieder zurück.

Sie hatte ihre Arme wieder verschränkt, legte den Kopf ruhig ein wenig zurück, unbeeindruckt und wissend, „Ihr braucht Geld! – Viel Geld! Das ist kein Geheimnis, und ich bin hergekommen, um mit euch in dieser Sache zu verhandeln! Ich könnte euch mehr Geld zur Verfügung stellen, als ihr benötigt und vermutlich auch bezahlen könnt! Aber – jetzt will ich nicht mehr!“ Sie ließ ihm keine Zeit, seiner Bestürzung Herr zu werden, wandte sich, jeder Reaktion zuvorkommend, mit einer sanften Neigung ihres Kopfes ab und verließ am dumpf vor sich hin schmatzenden Wirt vorbei den Raum.

Franz beugte sich vor, kaum dass er wieder im Wagen saß, fragend, den Mund immer noch fassungslos geöffnet.

„Jetzt nicht, Franz!“ sie schaute ihn nur rasch an, legte den Zeigefinger über die Lippen, lehnte sich weit vor, „Stefan, fahr los, aber ganz ruhig, ohne Eile!“

„Glaubst du, er kommt hinterher?“

Der Hauch eines Lächelns huschte über ihr Gesicht: „Er hat einen Fehler gemacht und hat jetzt keine Wahl!“

„Das verstehe ich nicht! Warum benimmt der Kerl sich dann so mies?“

„Weil ich eine Frau bin, hast du doch gehört. Er macht mit Frauen keine Geschäfte!“

„Sollte man wohl auch nicht!“

„Aha!“ sinnend kniff sie die Augen ein wenig zusammen und sah nach vorn aus dem Wagen, „Dann pass gut auf! Als Mann kannst du hier einiges lernen! Und du wirst es in Zukunft gebrauchen müssen.“ Sie wandte sich ihm zu, ernst: „Geld kennt nicht Mann oder Frau, weiß nichts von Eitelkeit oder Moral, Geld kennt nur Vorteil oder Nachteil! Alles andere ist unwesentlich, wenn du Geldgeschäfte machen willst! Das ist der wichtigste Grundsatz, den du dir von jetzt an merken solltest!“

Stefan hielt an, fuhr den Wagen etwas an die Seite. Auf der Brücke kam ihnen ein anderer Wagen entgegen, sie mussten warten. Als der Wagen sie fast erreicht hatte, Stefan dem Pferd die Zügel freiließ und auf die Brücke zufuhr, zischte Franz erregt: „Der Pocher!“ Therese bewegte sich kaum, beugte sich noch weiter über ihre Zahlen. Die beiden Wagen fuhren aneinander vorbei.

Das leise Grollen unter dem Wagen verriet ihnen gleich darauf, dass sie wieder auf der Brücke waren.

„Was macht der Kerl hier? Ist der uns wohl gefolgt?“

„Möglich wär´s, aber dann hätte er uns jetzt auch Schwierigkeiten machen können.“

Franz zog die Mundwinkel nach unten, zuckte mit den Schultern, „Mal sehen, was noch kommt!“

„Hast du dem Spenner vorhin mal in die Augen geschaut?“

Franz sah sie einen Augenblick verdutzt an, dachte nach. „Grau, grau und eiskalt waren die, wie sein Gesicht überhaupt: grau und eiskalt!“

„Ja! – Der erinnert mich an den Pocher: Genau so grau, genau so kalt! Der ähnelt dem!“

„Na, dann bist du ja in guter Gesellschaft! Nur zu!“ Franz lehnte sich zurück, nickte mit sanftem, spöttischem Lächeln!“

Hinter ihnen näherte sich ein Reiter, deutlich war das hohle Trommeln langsamer werdender Pferdehufe auf der Holzbrücke zu hören. Franz lauschte nach hinten, wollte aufstehen und durch das kleine Guckloch in der hinteren Plane hinausschauen. Sie schüttelte den Kopf „Lieber nicht! Wenn er es ist, soll er uns nicht interessieren, Franz. Lass ihn mal ruhig hinterher kommen.“

Am anderen Ufer, der Wagen hatte den Übergang von der Brücke zur Straße gerade langsam und arg schaukelnd überwunden, näherte sich dem Stadttor, tauchte neben ihnen ein Reiter auf: der Fahrer!

Er hatte den Braunen ausgespannt, ritt ihn ohne Decke und Sattel. „Haltet an!“ Stefan drehte den Kopf ganz leicht, horchend, fuhr aber weiter. Eindringlich dann: „Ich bitte euch: Haltet an!“

„Tu ihm den Gefallen, Stefan!“ Diesmal beugte sie sich nicht vor, sagte es einfach so dahin.

„Was wollt ihr noch?“ Franz neigte sich nur wenig an Stefan vorbei nach vorn, so dass der Fahrer gezwungen war, näher heranzukommen.

„Mein Herr bittet euch, noch einmal zurückzukommen!“

Franz schaute kurz über die Schulter nach hinten in den Wagen, sah den Fahrer erstaunt an „Sonst nichts?“ Er sah deutlich, wie es im Gesicht des Fahrers arbeitete.

„Mein Herr lässt euch bestellen, er bedauere sein Verhalten und bittet euch und eure Frau, ihm sein ungehöriges Verhalten zu entschuldigen!“

Einen langen Moment schaute Franz ihn ernst und nachdenklich abwägend an „Gut! Wir werden es noch einmal versuchen! Reitet schon vor!“

„Das hättest du sehen sollen! An dieser Entschuldigung wäre er fast erstickt! So etwas musste der Fahrer des vornehmen Herrn wohl noch nie über seine Lippen bringen. – Eure Frau!“ Er lachte kurz auf, wurde dabei hin und her geschaukelt, weil der Wagen wieder über die leichte Stufe zur Brücke gezogen wurde.

Sie zuckte mit den Schultern, „So ist das halt: Das Geschäft zählt! Wenn du mit Geld arbeitest und nicht untergehen willst, musst du dich diesem Grundsatz beugen. Du muss hinter deine geschäftlichen Interessen zurücktreten können, und das kann er. Aber er wird schon eine Gelegenheit suchen, mich irgendwann dafür bezahlen zu lassen.“ Sie beugte sich vor, sah jetzt unter dem Baum vor dem Wirtshaus den dunklen Wagen.

„Wenn du dich selber beobachten könntest! Du hast dich unglaublich verändert, taktierst wie ein Jude. Woher hast du solche Geldsummen?“

„Franz, ich werde dir das alles in Ruhe erzählen.“ Sie lehnt sich wieder zurück, „Aber nicht jetzt! Jetzt muss es da drin was werden. Geh mit rein, versuche zu verstehen und merke dir so viele Einzelheiten wie möglich! Das ist wichtig! Und habe etwas Geduld mit dem Mann, das ist auch wichtig!“

Es war spät geworden, als sie das Wirtshaus nach schwierigen und zähen Verhandlungen endlich wieder verließen. Von der Stadt tönte das Angelusläuten zu ihnen herüber und unentwegt passierten Menschen zu Fuß oder mit ihren Fuhrwerken die Brücke, strebten nach getaner Arbeit der Stadt zu oder hatten diese aus dem gleichen Grund verlassen.

„Wieso kannst du schreiben?“ Franz hatte sich weit in seinen Deckenstapel zurückgelehnt, beobachtete Therese nachdenklich, deren Gesicht, immer noch erhitzt, die Anstrengung des Nachmittags widerspiegelte. Vornüber gebeugt kontrollierte sie ihre Aufzeichnungen, die sie während des Nachmittags auf eine Tafel geritzt hatte.

Abwesend, ohne aufzusehen: „Kannst du nicht lesen oder schreiben?“

„Doch, ein wenig. Der Pater hat es mir beigebracht.“

Sie verstaute ihre Tafel wieder im Inneren des Mantels, sah ihn dabei an, „Gut! Du wirst es brauchen!“

„Ich werde es brauchen? Ich soll mir die Einzelheiten merken? Was soll das alles?“ Er lehnte sich etwas zu ihr vor, stützte die Ellenbogen auf den Knien ab und redete mit den Händen „Du handelst mit Geldsummen, an die ich noch nie in meinem Leben auch nur gedacht habe. Ich kann sie mir gar nicht als Geld vorstellen. Warum soll das alles für mich wichtig sein? Verstehst du: Es ist für mich eine fremde Welt, in der ich kaum zu atmen wage!“

Einen Augenblick sah sie ihn aus nachdenklich verengten Augen an, nickte dann ruhig, wie bestätigend, „Du hast Recht! Das Leben färbt jedem den Pelz in der Farbe, die ihn umgibt. Erstaunlich, wie schnell man sich daran gewöhnt, wie rasch man all das, was man tut und was sich daraus ergibt, als etwas ganz Normales ansieht.“ Sie lächelte, „Versuch dich hineinzufinden! Letztlich wirst du nur die Wahl haben, ein Vermögen zu vergrößern oder es zum Fenster hinaus zu werfen. Es ist also schon jetzt mehr deine Welt als du es glaubst, Franz.“ Nach vorn gebeugt dann: „Stefan, fahr beim Bäcker vorbei!“

„Warum das denn noch?“ Franz richtete sich auf, sah sie mit krauser Stirn an.

„Weil ich jetzt dringend an mein Gepäck muss! Wir haben gerade über die Wechsel verhandelt, du warst dabei. Die trage ich doch nicht ständig mit mir herum, Franz. Außerdem möchte ich mich anders kleiden, wenn wir in drei Tagen beim Loderer den Vertrag unterzeichnen. Der Spenner soll sehen, wen er vor sich hat. Anders kommst du dem Kerl nicht bei.“

Als sie später das Haus im Wald erreichten, wartete Pater Gregor auf sie. Er hatte bereits Feuer gemacht und saß auf der Bank vor dem Haus.

„Seitdem deine Mutter wieder zu Hause ist, scheinst du nicht mehr zum Arbeiten zu kommen, Franz.“

„Wenn´s nur das wäre!“ Franz brachte das Pferd in den Schuppen, während sich Therese, von der Fahrt steif geworden, räkelte und sich dann ruhig mit verschränkten Armen an die Hauswand lehnte. „Sie bringt mich auch noch um Kopf und Kragen!“ Franz war aus dem Schuppen zurückgekommen und ging ohne sich aufzuhalten ins Haus.

Der Pater drehte seinen Kopf weit zurück, um sie mit einem verschmitzten Lachen ansehen zu können, „Mir scheint, ihr bringt sein Leben ganz schön durcheinander.“

„Ach, das pendelt sich schon noch ein. Ich bringe nur das Leben in sein Paradies, Pater.“ Sie stieß sich von der Wand ab und setzte sich zu ihm auf die Bank.

„Der Pocher war heute zuerst beim Bäcker und hat versucht, dort etwas über mich zu erfahren. Der Bäcker hat´s ihm aber nicht gesagt. Und dann ist er uns auf der anderen Seite der Donau, hinter der Brücke, entgegengekommen, hat uns ganz sicher erkannt, ist aber an uns vorbeigefahren. Versteht ihr das?“ Sie sah ihn an.

Franz kam mit einem Krug Wasser aus dem Haus, „Das wäre es noch gewesen, wenn ich mich auch noch mit dem Kerl hätte auseinander setzen müssen.“

„Ah, das wird dir wohl in Zukunft erspart bleiben!“ Der Pater lehnte sich vor, um beide ansehen zu können, „Der Pocher hat nämlich versucht, eine Aufnahme des Verfahrens gegen euch zu erreichen.“

„Habe ich mir gedacht! Und zuerst war es ja auch so geplant gewesen – ihr erinnert euch!““ Therese legte schmunzelnd den Kopf in den Nacken, „ Und?“

„Der Marquardt hat es abgelehnt.“

„Aha. Und woher wisst ihr das?“

„Er hat sich mit unserem Orden beraten, wohl damit ihm niemand durch die Hintertür kommt. Jedenfalls hält er persönlich nichts von diesen Prozessen und außerdem hat er wohl Sorge vor einer neuen Prozesswelle, wie damals unter Westerstetten. Er will´s jedenfalls nicht.“

„Und eure Oberen?“

„Ihr habt nichts zu befürchten! Unser Direktor ist ein vernünftiger Mann. Eine Aufnahme hat er gar nicht erst erwogen.“

„Franz!“ Sie beugt sich über den Tisch, um Franz direkt ansehen zu können, „Ich möchte morgen nach Eichstätt zu unserem Hof!“

Franz blieb sitzen, wie er saß, schloss genervt die Augen „Erstens: Kannst du dir vorstellen, dass ich auch noch meine Arbeit erledigen muss? Von Irgendetwas muss ich ja auch leben! Zweitens: Es ist nicht mehr unser Hof! Daran musst du dich jetzt gewöhnen! Drittens sage ich dir: Der Verrückte gibt nicht auf! Du begibst dich wissend in die Schlangengrube, und ich muss am Ende wieder meinen Kopf hinhalten!“

Ungerührt zuckte Therese ihre Schulter: „Warten wir es ab, Franz!“

Trissa, Hexe von Eichstätt

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