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Prolog

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»… hört ihr das mächtige tosen des wassers, das aufprallt wider die felsen? vernehmt ihr den grollenden donner der herniederstürzenden fluten … ?

… sehet den jäger, den kühnen, den jungen, wie er emporschleicht den glitschigen pfad, die kräftige hand am bogen. gespannt ist die sehne. die klammen finger umfassen den federnbewährten schaft des pfeiles …

spürt ihr nun die strahlen der sonne? das kosende licht des jungen morgens? es streichelt zaghaft die hell blitzende gischt des falles, es hüpft hinweg über das antlitz des jägers und erreicht das gesenkte haupt der hirschkuh, die wasser trinkt am schäumenden ufer.

schon hebt der schütze, der kühne, den bogen, den atem still, den lodernden blick auf die hindin.

und als der strahl der goldenen sonne die flanke der hindin erhascht, schnellt von der sehne der pfeil, durchpflügt die starre luft des waldes und bohrt sich tief dem tier in den leib.

und da, mitten im eigenen auftrumpfenden lachen, als die hirschkuh fällt, mit blutendem herzen, vernimmt der jäger den schrei. lauter als das tosen des falles, mächtiger als das donnern der fluten, durchdringt der schrei das dunkel der wälder. und der jäger, vom schreck gefesselt, weiß diesen grässlichen ruf zu deuten:

die drachenjungfrau ist erwacht! sie ist zurück, hat verlassen den schützenden vorhang des wassers, um hinauszubrüllen erneut ihren schmerz und kummer weit in das tal …«

(›Die Drachenjungfrau von Krimml‹, nach einer alten Handschrift.

Prolog der Erzählerin)

Drachenjungfrau

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