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Nächster Tag ohne neu gefärbte Haare

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Da sind wir wieder.

Ja, ja ohne neu gefärbte Haare. Ich habe es diesmal einfach nicht geschafft. Es ist wie verhext. Bis ich alle Haushaltssachen erledigt hatte, mir Notizen zu diesem Buch hier gemacht hatte, telefoniert, Mittagessen gekocht und gegessen – schon war es wieder dunkel. Immerhin habe ich meine Haare gewaschen, aber eben nicht gefärbt. Kommt noch, aber nicht heute.

Morgen ist auch noch ein Tag, obwohl ich glaube, dass ich morgen noch weniger dazu kommen werde. Zwei Stunden soll das Pulver einwirken und dann muss man die Haare gründlich waschen, föhnen, Farbreste vom Gesicht und den Ohren entfernen, Farbreste vom Waschbecken entfernen. Und das geht alles viel besser bei Tageslicht. Vielleicht fehlt mir ja auch einfach der Mumm. Das könnte auch sein.

Findemich redet schon den ganzen Morgen auf mich ein, dass wir uns ein Spielzeugatelier mieten sollen. Da könnte er nach Herzenslust rumtoben, ich wäre bestimmt mehr produktiver und die schönen Sachen könnten da fein gelagert werden. Findemich hat auch schon im Kopf, wo er diesen besagten Raum mieten will.

Im Prinzip hat er völlig recht. Mir macht nur die zusätzliche Monatsmiete Bauchweh. Was mir da auch nicht gefällt, ist, dass es in dem Haus, wo Räume als Ateliers vermietet werden, die Toiletten auf dem Gang sind. Findemich muss ja nicht, aber ich mag so öffentliche Klos nicht so gerne. Na ja, ich schlafe noch mal ein paarmal darüber. Kommt Zeit, kommt Rat, sagt man ja so schön. Vielleicht gewinne ich inzwischen etwas Geld.

Im Moment läuft die Waschmaschine. Es regnet wieder draußen und wir beide waren heute gar nicht draußen. Immerhin ist es noch angenehm warm, obwohl wir Anfang Januar haben. Die Amseln kann man hören, wie sie ihr Abendlied trällern.

Findemich liegt hinter mir auf dem Bettsofa. Ich habe ihm eine Kerze angezündet. Er mag es, Kinderbücher bei Kerzenschein zu lesen. Das findet er gemütlicher als bei Lampenlicht. Ich glaube, seine Augen sind auch wesentlich besser, als meine. Ich bräuchte eindeutig mehr Licht, als er.

Ich mache mir mal die zweite Stehlampe an. Von dem wenigen Licht werde ich zudem auch noch müde. Das braucht es wirklich jetzt nicht.

Ach du Schreck, ich schaue um den Schreibtisch herum, da sehe ich, dass ich die zweite Lampe bereits anhabe. Da merke ich aber nichts von. Wenn ich jetzt aber das Deckenlicht anschalte, beklagt sich Findemich bestimmt. Und in einen anderen Raum gehen, zum lesen, mag er ja auch nicht, weil er immer gerne bei mir ist, wenn ich was schreibe. Er meint, er würde mich kreativ inspirieren. Und wenn er einen Raum weiter weg sitzt, könne er das nicht mehr.

Findemich hat sich übrigens von mir selbstgestrickte Wohlfühlsocken gewünscht. Neulich gab es in einem Werbeprospekt solche sogenannten Wohlfühlsocken – na ja, früher hießen die einfach Frotteesocken – natürlich nur für Menschenfüße, nicht für Gnomfüße. Auf jeden Fall sind die Teilchen aus Frottee und ich habe dem verwöhnten Gnom erklärt, dass ich kein Frottee stricken kann. Da haben wir uns auf Schafswolle geeinigt. Jetzt gibt es noch das Problem, dass er gerne bunte Ringeln an den Socken haben will. Tja, was soll ich sagen? Ich kann nicht mal Socken einfarbig stricken. Da muss ich mir echt was einfallen lassen. Vielleicht ist es ja das kleinere Übel, wenn ich aus Menschenfrotteesocken kleine Stücke herausschneide und diese zu Gnomsocken zusammen nähe. Das muss ich echt mal ausprobieren. Ist bestimmt leichter als Miniatursocken zu stricken.

Auweia, jetzt habe ich ausversehen den Text zweimal hintereinander abgespeichert und schon will der Computer beim zweiten Mal irgendwas von mir. Mir graut es ja davor, den Text hier ins Internet zu stellen. Habe mir mal die Prozedur (für Findemich: Ablauf) auf den entsprechenden Internetseiten angeschaut. Das scheint mir noch schwieriger zu sein als Gnomsocken zu stricken. Habe aber Findemich nichts davon gesagt. Er soll sich nicht aufregen und Angst bekommen, dass wir seine Geschichten doch nicht ins Internet stellen. Irgendwie wird sich schon ein Weg finden.

Mist, da kommt schon wieder dieser Aufruf vom PC, wenn ich speichern will. Da muss ich mich erst mal drum kümmern, bevor ich hier weiter schreibe. - So, jetzt habe ich das unter einem anderen Namen gespeichert. Keine Ahnung, warum das Ganze unter der alten Datei sich nicht mehr speichern ließ. Technik.

So, jetzt schließe ich mal das Fenster (das im PC) und schaue dann, ob sich der Text wieder vollständig finden lässt. - Uff, das klappt. Da ist der Text wieder in einem ganzen Stück, aber unter einem anderen Namen. Das ist ja egal. Hauptsache ich finde das Teil wieder.

Lieber Leser, bitte sei ein wenig verständnisvoll, wenn du tatsächlich zweimal die Gleichen oder Ähnlichen Dinge liest. Weder Findemich noch ich sind erfahrene Schriftsteller und wir geben uns einfach Mühe und da kann es schon mal passieren, dass wir uns wiederholen. Ich hoffe, das nervt dich nicht all zu sehr.

Puh, ich bin froh, dass es so eine automatische Rechtschreibhilfe gibt, die wenigstens die gröbsten Fehler mit einer geringelten roten Linie unter dem falsch geschriebenen Wort anzeigt.

Findemich ruft gerade, dass das winzige Regenwürmer sind und wenn man lang genug wartet – so tausend Jahre, oder so – würde sie von allein weiter kriechen. Na, das sollte ich vielleicht mal ausprobieren und hier einfach tausend Jahre sitzen bleiben, um Findemichs Aussage zu überprüfen.

Jetzt fragst du dich, lieber Leser bestimmt, woher Findemich, wo er doch hinter mir auf dem Bettsofa sitzt, weiß, dass ich gerade von der automatischen Rechtschreibprüfung geschrieben habe? Tja, das ist eine Fähigkeit der Gnome, wie mir Findemich sagte, dass sie Gedanken und anderes mitbekommen, auch wenn sie weit, weit weg sind. Also, Gnom is watching you.

Mir schwankt Übles. Ich glaube, dass die Zeichensetzung leider gar nicht automatisch korrigiert wird. Das ist echt schade. Ich glaube, da machen wir nämlich auch unendlich viele Fehler. Na, egal. Sicherlich kann man das Ganze auch so lesen.

Jetzt höre ich meine Waschmaschine scheppern. Das gute Stück ist schon ungelogen über zwanzig Jahre alt und funktioniert immer noch prächtig. Bei meinen CD-Playern, integriert in jeweils einem Radio, hatte ich nicht so viel Glück. Ein paarmal abspielen und der CD-Player war mal wieder kaputt. Dafür habe ich jetzt drei Radios, aber eben ohne CD-Player.

Findemich meint, ich schreibe zum Teil wirres Zeug. Das mit den Radios und den CD-Playern könnte man nur mit viel Fantasie verstehen. Vielleicht hat er ja recht, wie so oft, aber Hauptsache, du lieber Leser erahnst wenigstens, was ich meine. Hmm, „erahnst“ soll irgendwie falsch sein. Aber ich weiß nicht wie. Mir kommt es ganz richtig vor. Vielleicht krabbelt ja auch nur zum Spaß da ein Regenwurm unter dem Wort her.

So, jetzt merke ich, dass meine Konzentration nachlässt und da ich noch eine E-Mail mit Gehirn schreiben muss, mache ich für heute Schluss. Schon wieder diese Rechtschreibprüfung. Seit wann wird denn Schluss mit zwei „ss“ statt mit „ß“ geschrieben? Das sieht doch völlig falsch aus!

Ah, jetzt schleudert meine Waschmaschine. Dann kann ich gleich noch die Wäsche aufhängen. Das ist gut.

So, jetzt ist aber wirklich Schluss (haha) für heute. Ich werde jetzt mal die Waschmaschine ausräumen.

Bis morgen denn.


Gnomspaß mit Findemich

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