Читать книгу Zwischen den Zeilen - Marion Bischoff - Страница 12

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Engelchen, richte dich auf und lächle, auch wenn du gerade nichts zu lächeln hast

Diesen wichtigen Satz sagte mir mein erster spiritueller Lehrer zu Beginn meiner Ausbildung, bei einer unserer ersten Begegnungen. Verstanden habe ich ihn erst im Laufe der Jahre. Im Grunde ist er einfach. Doch die Weisheit ist wie so oft zwischen den Zeilen zu finden.

Wir alle sind Engelchen, manchmal auch Bengelchen. Je nachdem, wie wir denken, fühlen und handeln.

Es ist entscheidend, worauf wir unseren Fokus richten. Entsprechend ziehen wir immer mehr von dem an, womit wir in Resonanz gehen. Empfinden wir ein Glas als halb voll oder halb leer? Beide Male haben wir Recht. Und doch gibt es einen entscheidenden Unterschied. Gehen wir in Resonanz mit dem Gedanken, dass wir nur noch die Hälfte im Glas haben, begeben wir uns in den Gedanken, dass uns etwas fehlt. Erkennen wir hingegen das halbvolle Glas, geht unser Bewusstsein in die Fülle, denn wir haben noch ein halbes Glas voll!

Das Glas ist nur ein Beispiel für unzählige Situationen unseres Lebens. Oft stecken wir in den unguten Gedanken fest. Dabei stehen gerade diese Situationen sinnbildlich für unsere innere Haltung, den Augenblick, unseren Tag und im Laufe der Zeit bei regelmäßiger Wiederholung unser ganzes Leben.

Wenn alles gut läuft, ist es leicht, zu lächeln. Da strahlen wir fast von selbst. Doch läuft etwas – warum auch immer – nicht so, wie wir uns das vorgestellt, gewünscht, erträumt und erhofft haben, geht das Lächeln oft ganz schnell unter. Wie eine Blume im Dauerregen. Der Blumentopf läuft über, und selbst die schönste, wertvollste Topfpflanze lässt den Kopf hängen.

Hier gilt es, achtsam und bewusst zu sein – oder es zu werden. Wenn etwas nicht so toll läuft, freuen wir uns nicht darüber. Doch wir können es erst einmal annehmen. Sobald wir nämlich in den Widerstand gehen, kostet das Kraft und Energie und unser inneres Licht leuchtet nur noch auf Sparflamme. Wir werden zwar notversorgt, doch zu mehr reicht es nicht.


Die Frage ist also: Wie und was denkst du? Über dich, das Leben, deine Mitmenschen, die aktuelle Situation, die Politik, was auch immer. Diese Gedanken strahlen auf deine Emotionen und Gefühle und auch auf dein Umfeld aus – bewusst oder unbewusst.

Ein Beispiel kann die Erklärung etwas verdeutlichen: Stell dir vor, in deiner Straße wird ein neues Haus gebaut. Du stellst fest, dass die Nachbarn dir künftig deinen schönen Ausblick in die Natur verbauen. Jetzt kannst du dich natürlich aufregen, dich ärgern und mit all diesen negativen Gefühlen in Resonanz gehen. Nur: Deshalb wird das neue Haus nicht abgerissen. Der schöne Ausblick in diese Richtung kehrt in der alten Form nicht mehr zurück.

Alternativ kannst du dir überlegen, ob du den Tisch auf deinem Balkon umstellst, um in eine andere Richtung als bisher zu blicken. Vielleicht ist es Zeit für einen Perspektivwechsel. Und es kann sein, dass die neuen Nachbarn so nett sind, dass du demnächst mit ihnen von ihrer Terrasse aus den schönen »alten« Ausblick genießt. Wer weiß …

Lass dich nicht von Dingen aus deiner Mitte bringen, die du nicht ändern kannst. Nimm sie an und überlege dir, an welchen Stellen in deinem Leben es sinnvoll sein kann, neu zu justieren und Energie dafür aufzuwenden.

Deshalb ist die Haltung des stillen Beobachters uns selbst gegenüber immer wieder so wichtig. Ein paar Impulsfragen können dich in akuten Situationen unterstützen:

• Was läuft aktuell in mir ab?

• Bin ich auf Autopilot geschaltet?

• Halte ich zwischendurch inne und trainiere mir eine gewisse Achtsamkeit an?

• Warum fühle ich so in dieser Situation?

• Wer oder was steckt wirklich dahinter, was ist die wahre Ursache?

• Welche Erklärung habe ich für mich?

Auf die äußeren Umstände hast du oft keinen Einfluss, doch wie du damit umgehst, das kannst du selbst mitentscheiden. Der Moment zwischen dem auslösenden Reiz und deiner Reaktion darauf ist entscheidend. Je nachdem, wie du reagierst, gestalten sich die nächsten Schritte. Es ist immer gut, kurz durchzuatmen, nicht sofort zu antworten oder zu agieren.

Stelle dir gedanklich zuerst die Fragen:

• Wohin sollen mich die nächsten Schritte führen?

• Habe ich mein Ziel fest vor Augen?

• Bleibe ich mit Zuversicht, Fokus und Durchhaltevermögen dran?

Dabei kannst du dir stets vorstellen, dass alles, was geschieht, sich von innen nach außen entwickelt. Nicht umgekehrt. Du trägst in deinem Inneren vieles mit, was du brauchst, um dein Leben im Außen zufriedener, glücklicher, gesünder, heiler und dankbarer zu gestalten. Jeden Tag, immer wieder.

Zwischen den Zeilen

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