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Ein paar einleitende Worte

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Dieses Buch, das Sie hier in den Händen halten, ist für mich sehr wertvoll. Im Grunde ist es das wertvollste Buch meines Lebens. Ich möchte Ihnen kurz schildern, warum.

Mein ganzes Leben lang hat mich eine Frage bewegt: Warum bleiben Liebespaare nicht zusammen? Ich wuchs in einem liebevollen Elternhaus auf, meine Eltern waren einander ganz offensichtlich sehr zugetan. Doch warum wurde die Harmonie immer wieder von unschönen Streiten unterbrochen? Und warum trennten sie sich nach vielen Jahren dann doch? Ich war schon als kleines Mädchen davon überzeugt: Ich mache es anders. Wenn ich jemanden liebe, dann für immer.

Und so ist es auch geblieben, all die Menschen, die ich einst liebte, liebe ich noch heute. Doch auch mir gelang es nicht, eine Liebesbeziehung länger als einige Jahre ungetrübt aufrechtzuerhalten. Und selbst, wenn wir zehn Jahre zusammenblieben: Spätestens nach vier Jahren kam die erste Krise. Warum verliebte ich mich alle Jubeljahre neu? Warum war ich nicht in der Lage, meinen größten Wunsch zu leben und eine stabile, liebevolle sexuelle Beziehung zu einem Mann ein Leben lang oder zumindest ein paar Jahrzehnte aufrechtzuerhalten? Nach der Trennung von meiner ­Jugendliebe und der Scheidung meiner darauffolgenden Ehe war mir eines klar: An dem jeweiligen Mann und seinen Charaktereigenschaften kann es nicht liegen. Mein Potential zu lieben endet nicht, weil jemand diese oder jene Eigenschaft hat oder nicht hat. Es endet im Grunde überhaupt nicht! Die Liebe zu den Männern, mit denen ich einst zusammen war, hat nie aufgehört. Doch warum verliebte ich mich dann neu? ­Warum gab es immer wieder diesen Schmerz der Entscheidung? Warum nur war das alles so schwierig?

Ich wähnte mich zu den glücklichen Menschen zu gehören, die frei von belastenden Hemmungen und unsinnigen Verboten aufgewachsen waren, auch und gerade im sexuellen Bereich. Für mich gehörten Liebe und Leidenschaft in einer Beziehung zusammen. Je leidenschaftlicher, so dachte ich, umso besser. Doch das Leben lehrte mich, dass ich da einem großen Irrtum unterlag! Je leidenschaftlicher die Beziehung begann, umso schmerzhafter verlief sie und umso schneller endete sie auch wieder.

Mit meinem wachsenden spirituellen Interesse lernte ich, der Leidenschaft kritischer gegenüberzustehen. War sexuelles Begehren am Ende gar ein Hindernis? War der Weg der Abstinenz, den viele spirituelle Lehrer empfehlen, der gesündere? Auch sexuell enthaltsame Phasen durchlief ich im Laufe der Zeit. Mein Leben war in dieser Zeit zwar ruhiger und konzentrierter, doch war ich damit glücklich? Nicht wirklich. Ich konnte einfach nicht glauben, dass etwas so Lebensbestimmendes wie unser sexueller Trieb einfach übergangen werden und möglicherweise ungenutzt verstreichen sollte. Und ich ahnte auch, dass etwas viel Tieferes darin verborgen lag, das nicht nur in sublimierter Form in Kunst, Kreativität, Sport, Spiri­tualität und anderen Aktivitäten seinen Ausdruck finden kann.

Ich war mittlerweile freiberufliche Übersetzerin und Astrologin und beriet Klientinnen und Klienten, auch in partnerschaftlichen und sexuellen Fragen. Doch hatte ich wirklich befriedigende Antworten für sie? War ich nicht genauso unwissend wie so viele andere auch oder sogar noch unwissender, weil ich ja so offensichtlich scheiterte? Ich spürte den Schmerz umso deutlicher, je mehr Menschen zu mir kamen, in deren Beziehungsleben Chaos statt Ordnung herrschte. Und der Prozentsatz dieser Menschen ist unglaublich groß. Wie konnte ich denen helfen, denen es so ging wie mir? Und was war mit den Paaren, die leidenschaftslos, bestenfalls freundschaftlich nebeneinanderher lebten, um ihr Haus und ihre Kinder zu behalten und zu versorgen? Wohin mit all ihrer Sehnsucht nach mehr? An einem bestimmten Punkt meines Lebens war es wie ein Schrei meiner Seele, endlich die Antwort auf die Frage zu finden, was unsere Partnerschaften zerstört und was sie erhält.

Und sie kam. In ungewöhnlicher und zutiefst intuitiver Form. Ich hatte von Marnias erstem Buch Peace Between The Sheets von einer meiner ­Astrologiekursteilnehmerinnen zwar schon gehört, doch das war noch nicht der entscheidende Moment. Dieser kam völlig unerwartet während eines Kongresses, den ich besuchte. Wie aus heiterem Himmel erschien Marnias Buch vor meinem inneren Auge und damit verbunden die dringliche Aufforderung: „Lies Marnias Buch. Es enthält die Antwort auf deine Frage.“

Und das tat ich. Ich verschlang es. Und ich verstand es. Ich war tief ­berührt und höchst aufgewühlt. Mein erster Impuls war, Kontakt zu ­Marnia aufzunehmen und ihr Buch zu übersetzen. Diese Botschaft durfte ich nicht für mich allein behalten. Neben einer ausgesprochen weisen Autorin traf ich über meine E-Mails auf eine liebevolle, mitfühlende, spontane und dynamische Frau, die mich auf wunderbare Weise unterstützte, all meine Fragen beantwortete und mir gestattete, ihr Buch zu übersetzen.

Auf mein Privatleben hatte dies immense Auswirkungen. Zunächst machte ich noch einmal alles „falsch“, was man nur falsch machen kann, wenn man sich Ruhe und Stabilität in Beziehungen wünscht. Ich fand es schwer, den von Marnia vorgeschlagenen Weg zu gehen, weil ich ihn einem Partner gegenüber noch nicht richtig vertreten konnte und mich immer wieder von meinem Ziel abbringen ließ. Es dauerte, bis ich selbst so gefestigt war, dass ich es auch entsprechend vermitteln konnte. Doch schon das veränderte Bewusstsein über mein Tun und Lassen machte mich zuversichtlich. Und langsam, ganz langsam, kehrte endlich Ruhe in mein Beziehungsleben ein, und jeder Druck, den ich vorher in Bezug auf ­Sexualität und Partnerschaft empfunden hatte, verschwand. Als hätte sich endlich ein Knoten gelöst.

Heute fühle ich mich frei. Frei, in liebevoller, sexueller Partnerschaft zu leben und meinen Idealen zu folgen, und sogar frei, sexuell enthaltsam zu leben, so paradox dies klingen mag. Auch andere mehr oder weniger „zwanghafte“ Verhaltensmuster, wie wir alle sie kennen, verblassen mehr und mehr. Leichtigkeit und Entspannung nehmen stattdessen wachsenden Raum in meinem Leben ein. Ich habe außerdem gelernt, meiner Intuition mehr zu vertrauen. Vieles, was Marnia durch Erfahrung herausgefunden und wissenschaftlich sowie spirituell untermauert hat, wusste ich eigentlich früher schon, rein intuitiv. Doch ich ließ es zu, dass meine eigenen Rationalisierungen und die gängigen gesellschaftlichen Ansichten meine Intuition immer wieder überdeckten. Und ich bin sicher, so geht es vielen von uns.

Während ich gemeinsam mit der Kursteilnehmerin, die Marnias Buch entdeckt hatte, noch einen Verlag suchte, um die deutsche Übersetzung zu veröffentlichen, nahmen die Dinge bei Marnia in den USA ebenfalls eine rasante Entwicklung und sie legte ihr Buch ganz neu auf, wenn auch mit den gleichen Kernaussagen. Als der Arbor-Verlag mit der Frage an mich herantrat, ob ich das neue Buch von Marnia gern übersetzen würde, war der Kreis endlich geschlossen. Es bedarf immer des richtigen Zeitpunktes und der richtigen Beteiligten, um eine Neugeburt zu begleiten. Dies ist so eine wunderbare Geburt.

Ich wünsche Ihnen, dass dieses Buch Ihr Leben so zum Positiven verändert, wie es meines verändert hat. Und dass es Ihre drängenden Fragen so beantwortet, wie es meine beantwortet hat. Möge es ein Schlüssel für Sie sein, der Ihnen die Tür zum Glück aufschließt. Mein tief empfundener Dank geht an Marnia und ihren Mann Will, an Lienhard Valentin vom Arbor-Verlag und alle Beteiligten der Gegenwart und der Vergangenheit, die uns diesen Schlüssel in den Schoß gelegt haben.

Sabine Bends

Köln, August 2009

Das Gift an Amors Pfeil

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