Читать книгу Das Gift an Amors Pfeil - Marnia Robinson - Страница 9

… und weiter geht’s

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Der erste Teil dieses Buches erklärt, warum ich mich dazu entschlossen habe, eine andere Art des Liebesspiels zu wählen, und berichtet von den Entdeckungen, die auf diese Entscheidung folgten. Was als subjektive, persönliche Erkundung alten Wissens über den Umgang mit meinem Liebesleben begann, erweiterte sich unerwarteterweise in Richtung objektiver wissenschaftlicher Forschung, als mein Mann und ich begannen, zusammenzuarbeiten. Ich war erstaunt, wie exakt die jüngsten Gehirnforschungen mit den Beobachtungen und Behauptungen alter Weisheitslehrer übereinstimmen. Diese Übereinstimmung von vergangenem Wissen, persönlicher Erfahrung und jüngster Forschung hat mich dazu getrieben, diese Informationen mit anderen zu teilen.

Wenn Sie feststellen sollten, dass das Material in diesem Buch Widerstand und Skepsis in Ihnen auslöst, dann stehen Sie damit nicht allein da. Es könnte sogar sein, dass Sie das Gefühl haben, dazu gedrängt zu werden, etwas gegen Ihren Willen auszuprobieren. Ich kenne diese Gefühle selbst – und umso mehr während der zweiwöchigen Perioden nach einem Orgasmus. Denn schließlich konfrontieren uns die Aussagen dieses Buches mit einem der machtvollsten Programme in unserem Gehirn: dem Paarungsprogramm. Wer möchte sich schon für großzügige, entspannte Zuneigung im Schlafzimmer entscheiden, wenn unsere Gehirnchemie einzig und allein darauf programmiert ist, uns dafür zu „belohnen“, uns in diesem Bereich so getrieben wie möglich zu fühlen?

Andererseits ist die Situation nicht ganz unähnlich derjenigen, in einem Auto mit zwei Pedalen zu sitzen. Wenn uns einmal bewusst wird, wie unsere Paarungs- und Bindungspedale funktionieren, liegt es an uns, zu entscheiden, wie wir sie benutzen – abhängig davon, was wir in unseren Beziehungen erreichen wollen. Falls Sie sich entscheiden sollten, die schrillenden Signalglocken Ihres Paarungsprogrammes für ein paar Wochen zum Schweigen zu bringen, um zu schauen, was es Ihnen bringt, dann bietet Ihnen dieses Buch einen Weg, das Experiment mit einem Mini­mum an innerem Konflikt zu wagen. Denn was haben Sie schließlich zu verlieren, außer ein paar Orgasmen auszulassen?

Ein weiteres Ziel dieses Buches ist es, eine breitere Diskussion über unsere unbewussten Paarungs- und Bindungsprogramme und ihre nicht erkannte Rolle in unserem Leben anzuregen. Mit einem tieferen Verständnis dafür ausgestattet, wie Sex in Wahrheit unsere Wahrnehmung und Prioritäten verzerrt, können wir den Prozess beginnen, bewusst dagegen zu steuern, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Wie die Weisen der Vergangenheit, die das Thema Sexualität sorgfältig aus der Perspektive größerer Harmonie und verbesserter Gesundheit untersucht haben, können Liebende dann beginnen, ihre eigenen Untersuchungen mit größerer Bewusstheit zu machen. Sie können das berücksichtigen, was ihnen am besten dazu dient, sich im Laufe ihrer Verbindung auf befriedigende Art und Weise zu lieben. Und sie können das von Natur aus im Orgasmus liegende Potenzial, Zwänge zu entwickeln, angehen und lernen, wie man am besten damit umgeht.

Ein großer Teil des Textes besteht aus echten Beobachtungen von Menschen, von denen ich allerdings die Namen geändert habe. Ich konnte außerdem nicht der Versuchung widerstehen, die Seiten mit den Witzen anderer über die Geschlechtsunterschiede zwischen Mann und Frau aufzupeppen. Warum sollen wir nicht auch mal etwas zu lachen haben, wenn es um die Tricks geht, die unsere raffinierten Gene uns bislang gespielt haben? Anschließend können wir dann unsere Gene auszutricksen.

Immerhin finden wahrscheinlich neunundneunzig Prozent aller sexuellen Zusammenkünfte ohne die Absicht statt, ein Ei zu befruchten. Wenn wir darauf bestehen, uns mit sexuellem Verhalten abzugeben, das trotz seiner Nachteile befruchtungsorientiert ist, dann ist das so ähnlich wie hochkalorische Desserts zu futtern, weil ein Prozent der Bevölkerung gern zunehmen möchte.

Es macht mir nichts, wenn Frauen mich verlassen, aber sie müssen einem immer auch noch sagen, warum.

Richard Pryor

Jetzt, da unser Planet vor ungeliebten, ungenährten menschlichen Wesen nur so wimmelt, könnte es höchste Zeit sein, diese alte Alternative zu erlernen und unserem Repertoire an Liebestechniken hinzuzufügen. Sex und intime Beziehungen sind zwei der wertvollsten Schätze unseres Lebens. Was immer Ihre wirtschaftlichen Sorgen sein mögen, ich hoffe, diese Informationen hier werden Ihnen dabei helfen, diese im großen Maße verfügbaren Reichtümer zu bewahren und mehr als je zuvor davon zu profitieren, während Sie Ihren idealen Lebensweg entwickeln. Zumindest werden Sie am Ende mehr darüber wissen, wie Amors seinen Pfeil vergiftet, während Sie darauf hinarbeiten, die intime Beziehung zu erschaffen, nach der sich Ihre Seele sehnt.

Selig, wer in besonnener

Scheu mit Mäßigung deine Lust

Kostet, göttliche Kypris [Aphrodite]!

Ruhig fließt sein Leben dahin,

Nimmer getränkt von stürmender Wut.

Der goldlockige Liebesgott

Hält zwei Pfeile mit Wonne getränkt.

Einer bringt ein seliges Los,

Einer zertrümmert des Lebens Glück.

Diesen, reizende Kypria,

Halte fern von unserm Gemach!

Mir sei bescheidener Liebreiz

Gegönnt und heilige Lust,

Auch Aphrodites keuscher Genuß,

Doch unmäßigen haß ich.2

Euripides (ca. 480–406 v.Chr.), Iphigenie in Aulis

Das Gift an Amors Pfeil

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