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Drei Bestimmungsmerkmale der sozialen Gruppenarbeit

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Erstens: Die Gruppe ist nicht Selbstzweck, sondern dient als Medium psycho-sozialer Veränderung. Daher stehen im Mittelpunkt Ziele wie Wachstum, Reifung, Bildung, Heilung und/oder Integration des Einzelnen.

Zweitens: Von sozialer Gruppenarbeit wird erst dann gesprochen, wenn ein sozialpädagogisch geschulter Experte die Gruppe anleitet.

Drittens: Die Zielsetzung bezieht sich auf gesellschaftseingliedernde (integrierende bzw. inkludierende) Bestrebungen. Durch die Gruppen soll der Einzelne seine sozialen Anpassungsmöglichleiten bzw. seine soziale Funktionsfähigkeit erhöhen.

Der Gruppenleiter muss insbesondere das Phasenmodell der Gruppenarbeit (nach Garland et al. 1975; vgl. dazu Nebel u. Woltmann-Zingsheim 1997) kennen, will er eine Gruppe kompetent anleiten und gestalten. Demnach gliedert sich die Entwicklung einer sozialen Gruppe folgendermaßen:

PhasenBezeichnung der PhasenAufgaben in den Phase
1.Orientierungsphase, VoranschlussEs muss das Problem der Gruppenzusammensetzung gelöst und es sollten erste Ziele für die Gruppe formuliert werden.
2.Machtkampf, ÜbergangsphaseKontraktklärung (in Lerngruppen: Lernzielabsprache). Drei Hauptprobleme sind zu lösen:1. Rebellion und Autonomie;2. die normative Krise (die Wahrscheinlichkeit des Austritts aus der Gruppe ist in dieser Phase am höchsten);3. Schutz und Stützung.
3.Vertrautheitsphase, BeziehungsphaseWichtig sind Fragen der emotionalen Beziehungsabklärung, des Treffens von Entscheidungen und Bewältigung von Konflikten.
4.Entwicklungsphase, DifferenzierungWichtig sind Fragen des Lösens von Gruppenaufgaben und des Miteinanderarbeitens.
5.Trennung, AblösungWichtig sind: 1. Klärung, ob die Trennung gruppenentwicklungsbedingt oder durch die Umstände erzwungen ist; 2. Frage nach der Zukunft.

Abb.: Phasen sozialer Gruppenarbeit

Systemisches Case Management

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